so, ich hatte die erfreuliche Möglichkeit, mein Fahrrad Im August durch 3 Länder zu bewegen.
Deutschland (Bayern)
Österreich
Italien
Ums kurz zu machen:
- überall ist es besser als in Hamburg
- Österreich nimmt sich bei schwachsinnigen Anordnungen, Wegeführungen und "Ideen" aber absolut nichts mit Deutschland
- in Italien gibt es kaum Radwege, vorhandene Radwege werden benutzt, oder auch nicht - es ist ALLEN egal.
- in Italien werden Radfahrer zwar auch bei aufkommendem Gegenverkehr überholt, aber dann wird knallhart die Gegenspur mitbenutzt. Es verbleibt in der Regel mehr Platz zwischen Autofahrer-Radfahrer als Autofahrer-Autofahrer. Überspitzt formuliert: die fahren sich eher die Außenspiegel ab, als dem Radfahrer den Außenspiegel an den Ellenbogen zu knallen.
- Deutsche Touristen erkennt man zuverlässig am Helm. 95% der Helmträger unterwegs waren deutsche Touristen, die sich entweder am Urlaubsort ein Rad ausgeliehen haben, eines mitgebracht haben oder gleich mit dem Fahrrad angereist sind.
---
Ich habe mich in keinem Land so "sicher", so akzeptiert, toleriert und als gleichwertiger Verkehrsteilnehmer gefühlt wie in Italien.
Die Italiener kommen augenscheinlich viel viel besser mit langsameren Fahrzeugen zurecht als die meisten Deutschen.
Das andere Extrem war - erwartungsgemäß - die Großglockner-Hochalpenstraße. 33km bergauf, 15km bergab. Motorräder zahlen knapp 25,- als Tagesmaut, Autofahrer sind mit 35,- dabei. Und genau so wird sich dort auch benommen. "ICH habe bezahlt, also will ICH auch vorankommen mit MEINEM KRAFTfahrzeug!"
Da sind durchaus einige Radfahrer im Berg unterwegs. wirklich nicht wenige. Aber da wird gnadenlos vorbeigezogen an den Radfahrern, ganz egal, ob da eine Kurve voraus ist, um die ein Motorradfahrer bergab mit 80km/h geschossen kommen kann. Ganz besonders erbarmungslos waren regelmäßig die Reisebusse. In einer Serpentinenkurve noch überholen müssen und den Radfahrer an den Rand der Straße drängen. Leitplanken gibts da wenige. Manchmal auch ganz gut so
Leider sind meine Fotos ausm Urlaub alle nix geworden
Wir hatten uns nämlich bereits am 2. Tag der Reise überlegt, ob wir nicht einen Kalender konzipieren sollten mit den schwachsinnigsten Radverkehrsführungen und -vorschriften, den dümmsten Schildern und selbst gebastelten Verkehrszeichen. Vorn aufm Kalenderblatt das Foto, hinten drauf der entsprechende VwV-Absatz, mit dem der Unfug auf dem Foto dann erläutert wird.
Am 3. Tag der Reise hätten wir genügend Bildmaterial zusammengehabt, um statt 12 Kalenderblätter gleich 52 gestalten zu können.
Wenn wir noch ein paar Tage länger in Deutschland unterwegs gewesen wären, hätte es bestimmt zu einem Tageskalender gereicht.
Crowdfunding dafür und schon bekommt die zuständige StVB des Crowdfunders so einen Kalender gratis