Monolog-Forum der Radweggegner

  • Das Reparatur-Problem waren übrigens lediglich lockere Schrauben ...

    Es gibt sog. Schraubensicherung, z.B. von . Die Mittelfeste hält fast überall wo man nach ein paar Jahren die Schrauben wieder abbekommen will (Schutzblech o.ä.). Die Hochfeste ist entweder für Teile die zusammenbleiben sollen oder die sich trotz mittelfester Schraubensicherung wieder lösen. Funktiuoniert hervorragend.

    ...und dann gibt es noch Unterbodenschutz auf Wachsbasis für herausstehende Schraubenden in Aluminium die man nach ein paar Jahren wieder herausschrauben können will. Alu ist da ein besonders ekelhaftes Zeug - nach ein paar Wintern besteht das Gewinde aus Aluminiumoxid das leider "etwas" mehr Volumen einnimmt als reines Alu. Na, als Ausgleich ist das Gewinde danach wenigstens weg :cursing:

    Es gibt allerdings auch Schraubverbindungen die einfach nicht zusammenbleiben. Selten, aber es gibt sie: an einem früheren Fully z.B. gab es eine Schraube die sich trotz Schraubensicherung + Kontermutter immer wieder löste. Damit muss man dann wirklich leben.

  • Die Haltbarkeit und Kosten eines Rads hängen sehr stark vom Rad und vom Gebrauch ab. Auch vom Fahrverhalten des Radlers (ob er sein Hintern vom Sattel hebt, wenn er am Radweg über Wurzeln fährt). Ausser zum Einkaufen fahren wir immer zu zweit, je 1200 km monatlich, Sommer wie Winter. Trotz der Ausfälle sind wir vorigen Jahr auf 13.500 km pro Person gekommen, und die Kosten sind lächerlich gering. Unsere Tochter, die in Hamburg seit 2 Jahren lebt, fährt jeden Arbeitstag in der Regel 2 x 2 x7,5 km, da sie ihre Anwesenheit am Arbeitsort immer unbedingt unterbrechen muss. Es sind auch eine Menge von Kilometer... Ihr Mann auch, er fährt allerdings nur 3 Mal in der Woche nach Berlin zur Arbeit, jeweils mit 1 Tag Unterbrechung, wo er zu Hause arbeitet (Konstruktion wenn er keine Dienstfahrten hat), mit dem Rad bis zum Bahnhof, von da Zug nach Berlin, wo ein Rad auf ihn, normalerweise, angekettet wartet, und wieder, aber nur relativ kurz mit dem Rad zur Firma. Und der Sohn hier in Mönchengladbach ist leidenschaftlicher Radfahrer. Allerdings wohnt er neuerdings nähe Krankenhaus, wo er als Arzt arbeitet (früher in Düsseldorf fuhr er 2 x 10 km täglich zusätzlich zu den Touren in der Freizeit, man kann nicht Wochenende sagen, Jungärzte nehmen ja ihre Freizeit, wenn sie kein Dienst haben...). Zu fünf, die sich darüber unterhalten, schaffen wir so über 40.000 km jährlich, das gibt doch etwas Durchblick. Davon 2 Frauen um die 60 kg rum, 3 Männer um die 80 kg. Alle sportlich (Sohn wurde Arzt wegen Einsatz im Schwimmverein, schwamm mühelos 7 km, Tochter und ihr Mann laufen Marathon und kommen immer an guten Plätzen an. Und wir beide mit unseren 13.000 km Fahrrad je, hm (wobei wir fahren wie ein altes Ehepaar, mit einem Durchschnitt eher knapp unter 20 km/h, schneller sind wir, wenn wir jeder für sich fahren!).

    Die Kosten wegen Verschleiß sind gering, und hängen von den Ansprüchen ab. Am Koga-Offroader habe ich die hydraulischen Scheibenbremsen durch V-Bremsen ersetzt, die ich aus einem alten Rad hatte, damit kosten mir Beläge 1,40 Euro pro Paar... Am Hercules-Bionic (vollgefedertes MTB-artiges Trekkingrad) habe ich jetzt eine billige Kette (vermutlich China?) fast 10.000 km, ging erstaunlich gut (zum Glück, ich hatte 6 Stück davon gekauft, wegen Preis, da unter 10 Euro!), habe alles, 9-fach Kassette und Vorderblätter, und fahre sie tot... Dann muss eben alles ersetzt werden, vermutlich 50..60 Euro, wohl bemerkt für 10.000 km oder etwa mehr. Bei 10.000 km sind unsere Reifen normalerweise noch gut, denn Fahrradreifen dürfen glatt sein (zumal wir haben je 1 altes Rad behalten, das jeweils mit Spikes immer fahrbereit steht! Aber mussten wir zum 2. Jahr nicht herausholen...). Öl nehme ich der Umwelt zu liebe nur von Ballistol für alles mit Ausnahme des Sprays für Federgabel. Ballistol darf man ja trinken, und Tiere auch zur Einnahme verabreichen. Als Nähmaschinenöl ist Ballistol nicht billig (aber auch nicht teuer). Als Fahrradöl ist es fast geschenkt...

    wo wir sehr hohe Kosten haben, das ist bei den Rahmenbrüchen...

    und das ist, was ich unter Gebrauch des Rads meinte: wir fahren hauptsächlich Routen aus dem Radwegkataster NRW's. Viele dieser Routen sind uralt, waren schon, als das Kataster neu erstellt wurde, so vor mehr als 20 Jahren, alte, schon Jahrzente lang bereits eingeführten Routen. Es sind diejenigen, die man in der ADFC-Kartensammlung in 2 Boxen 1:150000 beim BVA kurz nach der Einführung des Euros noch herausgegeben hat. Diese Routen sind nie repariert worden und in desolatem Zustand mit Löchern und dicke Wurzelschäden im Bitum noch und nöcher, landschaftlich schön, (nicht mehr wirklich überall) sicher (die Besiedlung hat sich enorm geändert, die Landmaschinen werden überall breiter und schwerer und hinterlassen das reinste Chaos, wenn sie auf Belägen intensiv manövrieren, die gar nicht für solche Belastungen gedacht waren, schon eher in der Tat eher was für Fahrräder, nur, leider, dürfen diese Agrar-Monster darauf fahren).

    und wenn man unter solchen Bedingungen 20 km/h Durchschnitt fährt, kriegt man ja erbärmliche Rahmen und Laufradschäden,

    auch weil das ADFC ein Mal festgelegte Routen nie mehr wieder in Frage stellt! Die Behörde hat sie den Bauern und Radler abgetreten, und sie sollen sich zum Nulltarif für die Allgemeinheit arrangieren! Ausserdem finden die Bebauungspläne der ländlichen Randgebiete der Stätdte gern entlang solcher Radrouten statt, und da werden im Rahmen solcher Aktionen enorm viel Schäden aus unserer Radfahrersicht in Kauf genommen: Bitum wird zerstückelt wegen Anschlüssen und nie sauber repariert, oder der Strassenstrang wird mit dubiosen Knochensteinen, Bremsschwellen, und offenen Entwässerungskanälen bepflastert; an allem wird gedacht, nur gar nicht an der seit eh und je da verlaufenden Radroute. So ist die Stadtdurchfahrt der binationalen Fietsallee (enorm aufwendige Prestige-Radroute entlang des ehemaligen Nordkanals nach den Niederlanden: alle paar Meter einen türkisfarbenen Riegel-Stein oder einen Strich auf der Fahrbahn in der gleichen Farbe) in Viersen total versaut und gar nicht mehr attraktiv! Auch weil ADFC zersplittet ist, und wenn ein Ortsgruppe auf Sparflamme lebt, wenn gerade zufällig eine derartige Besiedlungsplanung läuft, dann gibt es niemanden, um die Übergeordnete Interessen der Radfahrer, hier Radfahrer aus zwei europäischen Ländern, gegen dem kleinkarrierten der Gemeinden in Schutz zu nehmen.

    diese schlechte Wege ergeben naturgemäß eine weit erhöhte Belastung der Rahmen, Speichen, Felgen und Naben, und Frühschäden (Fa Utopia, Saarbrücken, kritisiert in seiner bisherigen Literatur die Lebenserwartungen der Rahmen anderen Hersteller und zittiert Werte unter 20.000 km! Wir fahren je 2/3 und noch mehr in einem einzigen Jahr!).

    fährt man, auch weit, aber wenig veränderte Strecken, so Weg zur Arbeit, dann ist die Belastung unter Umständen viel geringer, weil man mit der Zeit lernt, wie hart der "Schlag" da oder da, auf der Wurzel, an der Bremsschwelle ist.

    Deshalb lassen sich Belastung und Kosten gar nicht vergleichen.

    Meine Frau und ich fahren nur noch vollgefedert. Man kann die Räder ersetzen, wenn der Rahmen bricht. Die Wirbelsäule kriegt man nur ein Mal für's ganze Leben.

    Das Problem ist heute eher, dass man ausser MTB oder Downhill kaum noch vollgefederte Räder bekommt.

    natürlich sind vollgeferderte Räder sowieso enorm teurer stets gewesen und daher eher unbeliebt. Auch wollen viele nicht holländisch fahren, was bei Vollfederung erst sinnvoll ist: Die Wirbelscheiben sollen ja parallel und vertikal belastet werden, und nicht wie in der sportlichen Haltung vorn gequetscht und mißhandelt werden!

    leider hat der grosse Verfechter der Vollfederung, Müller & Riese, das Handtuch mit normalen Rädern geworfen, und liefert nur noch Ebikes, so daß der Druck auf die Anderen, welche anzubieten, nachlassen wird. in anderen Ländern, Niederlanden beisp., ist der Druck viel geringer, weil ein enorm viel höherer Prozentsatz der Radwege in sehr gutem, oft gar perfektem Zustand ist.

  • leider hat der grosse Verfechter der Vollfederung, Müller & Riese, das Handtuch mit normalen Rädern geworfen,

    Riese & Müller. Aber ja, tatsächlich. Schade, wäre meine erste Anlaufstelle gewesen wenn, ja, wenn ich kein Liegerad fahren würde.

    Kann ich aber auch verstehen: die haben schon immer Räder auf höchstem Preisniveau gebaut, und da "muss" es heutzutage halt mit Antrieb sein.

  • Hallo Tomovic,

    Danke für den Tip, das ist ein sehr schönes Rad.

    Ob es eine gute Idee war, auch das Gepäck (per Definition im Alltag mit starken Gewichtsschwankungen, und oft relativ schwer, mehr als die Gewichtsschwankungen am eigenen Körper und Bekleidung) auf dem gefederten Teil mit zu unterbringen, ist einer Überlegung wert. Wir sind mindestens 5.000 km pro Rad mit folgenden vollgefederten Rädern gefahren: Koga-Miyata Roadrunner (Mittenrahmen-Federung. Federsystem, Gepäckträger ungefedert | Rahmenbruch an einem, der 2. wurde dann sofort weiterverkauft...), Koga-Miyata Accelance Lady (Mittenrahmen-Federung. Luftdrucksystem, Gepäckträger ungefedert | lebt noch, wird täglich bewegt, Einkaufsrad), Koga-Miyata allroad Terra-Liner-S (Mittenrahmen-Federung. Luftdrucksystem, kein Gepäckträger | lebt noch, keine Schmutzbleche, kein Gepäckträger und kaum eine halbwegs vernünftige Anbringungsmöglichkeit da die arme der unteren Hintergabel ungleichmässig zur Extra-Versteifung ungleich hoch angeordnet sind), KTM (vorn wie hinten KTM-eigene Scharnier-Federung über je 1 Spiral-Feder, keine Gepäckträgerfederung | lebt noch; gemuffter Stahl-Rahmen war zu klein, auch keine Schmutzbleche noch GT, und eine Original-Gelenkschraube ging verloren, Ersatzbolzen passt nicht ideal; wäre sonst von allen mein Liebling), 2 Stück Villiger-Toronto Mann/Frau (Ganzhinterbau-Federung. Villiger-Torsionssystem, Gepäckträger deshalb gefedert und seitlich "schwimmend" | leben noch, eins davon in hervorragendem Zustand sogar, nur hält kein Schmutzblech hinten, Panamericana hat hier sehe ich am Bild geteilten Hinterradschmutzblech nicht umsonst, - ist sonst ein der angenehmsten Räder überhaupt, und, wie Villiger sind, bestechend leichtgängig... Nur man kriegt die Torsionsfederung aus Elastomer nicht mehr als Ersatz, das hintere Schmutzblech hält manchmal nur 1 Tag, und man muss unbedingt das Gepäck sehr gleichmässig links/rechts verteilen... Viele Einschränkungen!), 1 Pegasus, Hersteller nicht identifiziert (Hintergabel war 4-kantig; es gab welche, vermutlich von einem anderen Hersteller, so ist es bei ZEG, mit runden/ovalen Hintergabeln) (Mittenrahmen-Federung. Federsystem, Gepäckträger ungefedert | 3-fach Rahmenbruch), Utopia-Vektor (Mittenrahmen-Federung. Federsystem, Gepäckträger ungefedert aber separate Gabel für Gepäckträger | Sattelrohr brachte das Kurbellagerrohr aus (dünnwandigem) Stahl zum Auseinanderreissen! Hintergabel ist aus Alu-Platten, Rahmen selbst Stahl. Schmutzblechanbringung hinten sehr schlecht gelöst), wir haben noch 2 Utopia-Vektor, 1 davon in Hamburg, werden wenig benutzt (schwer, und die Erfahrung mit dem geschädigten dämpft schrecklich die Begeisterung), mein aktuelles Hauptrad Hercules (wurde unter verschiedenen Marken- und Typenbezeichnungen verkauft! Mittenrahmen-Federung. Luftdrucksystem, Gepäckträger ungefedert | lebt noch, wird täglich bewegt), Giant-Damenrad (Mittenrahmen-Federung. Spiral-Federsystem, Gepäckträger ungefedert aber separate Gabel für Gepäckträger | lebt noch, wird täglich bewegt). Mir sind weitere Hercules-Damenräder mit Gesamthinterbaufederung auch bekannt.

    Hinzuweisen ist, dass scheinbar Hase mit gefederten Rahmen, sogar beim Tandem, wieder kommt, sofern es nicht nur Propagandaargumentation ist, um die Kunden, die sofort den Kopf wegdrehen, wenn keine "Vollgefederten" im Katalog anzutreffen sind!

    Auch sind die Garantie-Bedingungen unüberschaubar!

    Uns zeigte kürzlich ein Giant-Händler mit auffällig fachkundigem Wissen ein Giant, ohne Vollfederung aber immerhin Rahmen mit niedrigem Einstieg, mit 25 Jahren Rahmengarantie, und argumentierte, das, mit Sattelrohr mit Parallelogram (ich habe auch einen Villiger-Cross / -Leicht-MTB, gemufft, aus Stahl, ohne Rahmenfederung mit so einem Parallelogram mit Elastomerdämpfung; also wäre es nichts neues für mich, nur der niedrige Einstieg könnte irgendwann zweckmäßig werden!). Hochwertige Parallelograme sind sicher auch was, jedoch a/ nicht ganz gleichwertig, b/ schrecklich unhandlich hinsichtlich der Diebstahlsicherheit, wenn man sie stehen lassen muss. Man braucht nur noch einen Sattel von Brooks drauf zu befestigen, und dann ist es ein attraktives Geschenk für kleine Diebe... Schon das allein ist ein Problem, das die Hersteller, die diese Argumentation führen, leider noch nicht gelöst haben.

    In meiner Jugend gab es sogen. "Mobylette" Mofas, nicht nur diese Marke, die sehr leicht waren, und mit welchen wir damals weit über 100 km/h fuhren. Damals musste man sie noch nicht drosseln... Es gab sowohl Federgabel wie Hinterbaufederung sogar für 2 Leute, ...

    ... und keinen Rahmenbruch.

    Fazit: man verkauft uns billigen Schrott zu weit überhöhten Preisen ;) ...

    Gruß

  • Ich denke das es bei gefederten Fahrrädern vor allem zwei Probleme gibt:

    1) Hersteller basteln eine Federung ohne zu wissen was sie da tun. So eine Mischung aus "hebt schon" und "sieht gut aus". Der gemeine Radfahrer fährt nunmal wenige 100 km/a - da reicht es wenn das Rad auf weniger als 10.000 km ausgelegt ist.

    2) Am Fahrrad muss leicht gebaut werden. Das geht wenn man weiß was man macht. Das geht daneben wenn man hofft das es so geht.

    Ich hatte bisher drei "vollgefederte" Räder:
    Das erste war so zu den Zeiten zu denen sich die Hersteller vorsichtig/als Pioniere an HR-Federung versucht haben: 5 cm Polymerblock in die oberen Hinterbaustreben eingeklemmt, der Gepäckträger ungefedert am Hinterrad abgestützt. Fuhr sich sehr "elastisch", das Rad brauchte etwa 1/2 m Platz da es mit Gepäck gerne selbsttätig die Spur wechselte (das glaubt man so nicht, aber meine Frau war nach einer Fahrt bei der sie hinter mir herfuhr auch ganz platt).
    Das Zweite war ein ??? Stratos (gibts schon ewig nicht mehr): gefederter Gepäckträger am verlängerten Sattelträger, hervorragend zu fahren wenn, ja wenn ich mir nicht Sachs Scheibenbremsen eingebildet hätte... na gut, abgesehen von den Bremsen wirklich gut.

    Inzwischen fahre ich eine HP Velotechnik Streetmachine GT (auch schon wieder 10 Jahre alt). An sich ok. Braucht halt alle paar Jahre eine neue Vorderradgabel (rostet fest, aber richtig gute 20''-Federgabeln gibts halt nicht1) und neigt ab ca. -7 m/s2 dazu hinten aufzusteigen aber ansonsten schon in Ordnung. In letzter Zeit hab ich manchmal das Gefühl das der Hinterbau "weich" wird, aber das kann auch Einbildung sein. Sollte jetzt so etwa 1 - 1 1/2 Äquatoren hinter sich haben. In den letzten Jahren fahre ich halt kaum noch (etwa 4000 km/a).

    1) Doch, ich hatte mal eine gefunden: Öl-Luft, sah ganz gut aus. Preislich, na sagen wir mal gerade noch verdaulich. Aber in Zeiten des Internet darf man schon vorher mal ins Manual linsen: Wartung alle 10 Betriebsstunden! Ja übernachten die denn in einer Destille?! Wenn ich meine Billiggabel alle zehn Betriebsstunden auseinandernehme und neu abschmiere hält die auch ewig, für Bastelteile gebe ich doch nicht nochmal extra Geld aus?!