Hamburg: Todesfalle an der Kieler Straße

  • Danke für Deine Interessanten Videos!

    Wenn kleinere Arbeitsstellen mal für 1-2 Tage blöd angeordnet sind würde ich nichts sagen, doof nur wenn diese über Wochen bestehen.

    Das Zeichen 209-20 ist hier doch auch Murks. https://youtu.be/2RtzbjMy-A8?t=30s

    Zitat von VwV-StVO zu den Zeichen 209 bis 214 Vorgeschriebene Fahrtrichtung

    In Verbindung mit Lichtzeichen dürfen die Zeichen nur dann angebracht sein, wenn für den gesamten Richtungsverkehr ein Abbiegever- oder -gebot insgesamt angeordnet werden soll. Sie dürfen nicht nur fahrstreifenbezogen zur Unterstützung der durch die Fahrtrichtungspfeile oder Pfeile in Lichtzeichen vorgeschriebenen Fahrtrichtung angeordnet werden.

    Stefan

  • Mir fehlt ehrlich gesagt die Fantasie für schlimmer.

    Er ist gefährlich durch schlechten Belag, zu geringe Breite* und viel Konfliktverkehr und benachteiligt Radfahrer massiv durch Bettelampeln und Umwege.


    *kleines Gedankenspiel: duchgezogene Linie = Betonmauer :whistling:

  • Prinzipiell ist das einfach mal wieder ganz blöd gelaufen:

    Dennoch:

    1. Da fährt also jemand das Schild um. Kann ja mal passieren, mag man denken, interessant ist aber, wie es passiert ist: Man darf aus dieser Einmündung heraus nicht auf die Kieler Straße abbiegen, das wird von [Zeichen 267] unterbunden. Einen Teil der Kraftfahrer interessiert das natürlich nicht. Dumm nur, wenn sich zwei Profis treffen, nämlich einer, der dort rausfahren will, und einer, der von der Kieler Straße ganz schnell dort reinbiegen möchte. Dann landet einer an diesem Pfosten.
    2. Auf einem nicht einmal so ganz wenig frequentierten, aber superengen Zweirichtungsradweg lässt man diesen schiefen Pfosten stehen, obwohl gerade im sensiblen Kreuzungsbereich die Aufmerksamkeit von Radfahrern vielleicht woanders liegt als in der Beobachtung von Hindernissen in Kopfhöhe, die sich aufgrund der früher einbrechenden Dunkelheit im Feierabendverkehr künftig mit den dunklen Bäumen im Hintergrund gemein machen werden. Es wird noch nicht einmal eine Bake zur Absicherung aufgestellt (die überdies auf Radwegen auch nichts verloren hätte, aber was soll’s).
    3. Man lässt diesen schiefen Pfosten nicht nur stehen, sondern schiebt auch noch den anderen direkt davor und macht damit die eine Fahrtrichtung des Zweirichtungsradweges so gut wie komplett unbrauchbar, weil das Lichtraumprofil nicht einmal mehr für schmale Rennräder ausreicht.
    4. Es wird das falsche [Zeichen 241-30] gewählt. Das war aber schon seit einigen Wochen so.

    Immerhin: Da der seltsame Linksverkehr mittlerweile abgeschafft wurde, passen die[Zusatzzeichen 1000-31] wieder zu den vorhandenen Markierungen.

  • Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Kieler Straße? Long time no see, sagt man nicht so? Ich war gestern Abend ganz kurz zu Besuch in meiner alten Hood und es hat sich ganz erstaunlich viel getan.

    Grundsätzlich gehört die Zweirichtungsradelei glücklicherweise der Vergangenheit an, die Baumaßnahmen sind soweit abgeschlossen. Von der Kieler Straße kann wieder zweistreifig nach rechts auf die Bundesautobahn 7 abgebogen werden, der Rad- und Fußverkehr verläuft größtenteils unbehelligt vom Kraftverkehr.

    Wie es aber in Hamburg so läuft, ist natürlich längst nicht alles in Butter — der tollste Knaller kommt noch ganz am Ende; durchhalten!

    Stadtauswärts lassen sich auf dem Boden noch die alten Markierungen erkennen, die mehr oder weniger gut entfernt wurden. Zwei Schatten sind auf dem Radweg zu erkennen, ein Stück davon noch rechts des Taststreifens, dazwischen die Reste der alten Richtungspfeile.

    Kurzer Blick zurück zu der großen Kreuzung: Auch hier wurde das gesamte Geraffel freundlicherweise beiseite geräumt:

    Weiter geht’s, hier kann man noch ein bisschen in Erinnerungen schwelgen. Auf diesem engen Weg sollte der Radverkehr in beiden Fahrtrichtungen ablaufen. Da muss man ja froh sein, sich nicht versehentlich den Kopf am Außenspiegel des wartenden Linienbusses zu stoßen:

    Noch mehr Überreste der alten Markierungen:

  • Weiter zur Autobahnauffahrt. Hier… Stop, hier steht noch ein[Zeichen 240][Zusatzzeichen 1000-31]herum. Der verständige Verkehrsteilnehmer erkennt natürlich sofort, dass dieses Verkehrszeichen unbeachtlich ist und nur deshalb nicht abgebaut wurde, weil die Arbeiter sich mit klammen Fingern ob der Kälte der Befestigung am anderen Straßenschild nicht habhaft werden konnten:

    Gut, vor der Autobahnauffahrt sieht es nun so aus:

    Der für den Radverkehr relevante Teil befindet sich auf dem Boden, diese Piktogramme ließen sich wohl nicht so leicht entfernen wie die provisorischen Markierungen. Es handelt sich um die Überreste des Versuches, den Radverkehr in beiden Richtungen möglichst kollisionsfrei durch den S-förmigen Tunnel zu leiten. Der Fußverkehr sollte in der Mitte stattfinden, bestimmt superangenehm für Fußgänger, Radfahrer fahren links und rechts vorbei.

    Nun muss man sich allerdings entscheiden, ob man wie früher auf dem Radweg an der linken Seite herunterkurbelt und womöglich mit einem Geisterradler kollidiert, der sich aufgrund der Piktogramme in seiner Fahrtrichtung bestätigt fühlt, oder ob man ordnungswidrig rechts auf der Fläche für Fußgänger fährt:

    Im Tunnel ist an dieser Frage offenkundig ein Marsmensch vor Verzweiflung explodiert:

  • Hat man den Tunnel hinter sich, kann man Richtung Nordwesten erst einmal schön chillaxen.

    Die Bushaltestelle ist wieder an den alten Ort gerückt, Fahrgäste aus den benachbarten Wohngebieten müssen also nicht mehr hunderte Meter um den Baumarkt herumlaufen, sondern können direkt über die Ampel gehen:

    Und: Unsere Protected Bike Lane ist noch da. Ich hoffe, dass es sich hier um eine Dauereinrichtung handelt. Rechts im Bild hängt unter einem Müllbeutel noch das alte Zeichen 240, das zur Nutzung des engen Gehweges mahnte:

    Ebenjener Gehweg, der sich auf längere Zeit verschmälerte und schließlich in diese so genannte wassergebundene Oberfläche überging. Hier war es schon immer recht kritisch, wenn sich Fußgänger und Radfahrer diesen Weg teilen mussten.

    Zum Schluss folgt das mittlerweile geschlossene Podest der Bushaltestelle, die hier früher eingerichtet wurde:

  • Okay, auf zur Kehrtwende oben am Baumarkt, danach geht’s wieder stadteinwärts nach Südosten. Aber erstmal… aufgepasst! Wir wollen ja schließlich nicht bei rotem Licht über die Kreuzung brettern, nicht wahr?!? ROT GILT AUCH FÜR RADFAHRER!

    Tatsächlich ist die Sachlage relativ klar: Ohne Zweifel handelt es sich bei dieser Protected Bike Lane um eine Radverkehrsführung, so dass natürlich der kombinierte Signalgeber für Radfahrer und Fußgänger dort hinten rechts in der Ecke gilt. Den kann man bei normalem Tempo aufgrund des Straßenbegleitgrüns zwar erst ungefähr so, naja, eine Sekunde vor der Haltlinie erkennen und natürlich ist diese Regelung auch nicht beabsichtigt, aber es hilft ja nichts: Auch wenn jemand die Streuscheiben nicht an die aktuelle Verkehrssituation anpasst, gilt § 37 Abs. 2 Nr. 6 StVO.

    Den kombinierten Signalgeber gibt es leider auch noch in der Gegenrichtung. Das war damals, als man diese Protected Bike Lane auch in der Gegenrichtung befahren musste, richtig und wichtig, mittlerweile ist das nur noch ein ziemliches Verwirrspiel inklusive der üppigen Bemalung des Kreuzungsbereiches.

    Weiter geht’s auf die südwestliche Straßenseite. Erinnert sich noch jemand an die Fotos von der Arbeitsstelle hier im Kreuzungsbereich, in der sich dann Radfahrer in beiden Fahrtrichtungen die verbleibenen fünfzig Zentimeter mit dem Pfosten der Lichtzeichenanlage teilen mussten?

    Auch an der nächsten Furt gibt es kombinierte Signalgeber in beiden Fahrtrichtungen, ebenfalls ein Relikt aus den alten Zeiten. Diese kombinierten Signalgeber sind an dieser Stelle zwar grundsätzlich unschädlich, Sorgen aber im Zweifelsfall für Verwirrungen, falls regelunkundige Radfahrer darin einen Indikator sehen, in welcher Richtung die folgenden Radwege freigegeben sein könnten:

  • Weiter geht’s — vielleicht auf der Fahrbahn? Anscheinend wurde vergessen, Zeichen 237 nach Ende der Baumaßnahmen wieder auszupacken. Stattdessen gibt es hier einen üppigen Radweg, der mich nun tatsächlich vor ein ziemliches Rätsel stellt: Die mittlere Markierung, die früher beide Fahrtrichtungen teilte, wurde fein säuberlich entfernt, während die beiden äußeren Markierungen augenscheinlich erneuert wurden. Es wäre demnach kein Versehen, sondern Absicht, dass hier nun plötzlich dieser Prachtboulevard Richtung Innenstadt führt:

    Keine Ahnung, was ich mit so viel Platz anfangen soll — zumal ich ja auch noch auf der Fahrbahn fahren dürfte. Dort muss ich mich allerdings auf den mittleren Fahrstreifen verziehen, denn der rechte Bussonderfahrstreifen ist für Radfahrer und normale Kraftfahrer tabu.

    Weiter zur Lieblingskreuzung an der Autobahnauffahrt, bei der man supergerne „übersehen“ wurde. Gerade das monatelang vorgeschriebene Fahren entgegen der Fahrtrichtung brachte einige Kraftfahrer doch in ganz ordentliche Bedrängnis, nunmehr vor dem Abbiegen in beide Richtungen schauen zu müssen, das hat nicht jedem so gut gefallen:

    Immerhin: Die Signalgeber schalten nach meiner Beobachtung automatisch, man muss also nicht mehr den Bettelknopf drücken, der sich auf der anderen Straßenseite noch immer ganz weit in der Ecke versteckt:

    Zu den Signalgebern: Mein Lieblingssignalgeber wurde anscheinend abgeschattet — oder war das schon länger so? An dieser Stelle gab es immer das Problem, dass Kraftfahrer zum Rechtsabbiegen auf die Autobahn den Radverkehr aufgrund sichtbehindernd aufgestellter Absperrgitter erst sehr spät sehen konnten. Wenn Rad- und Kraftverkehr das obligatorische Bremsmanöver durchgeführt hatten, zeigte der Signalgeber aufgrund der eng bemessenen Grünphase meist schon wieder rotes Licht, so dass der Kraftfahrer triumphierend seinen Weg fortsetzte und der Radfahrer einen weiteren, ewig langen Umlauf vor der Kreuzung warten durfte:

    Blick zurück. Der erste Signalgeber gilt für Radfahrer und Fußgänger, der zweite nur für Fußgänger. Der dritte Signalgeber, also jener, der auf der anderen Seite abgeschattet ist, zeigt stadtauswärts noch immer grünes Licht, während stadteinwärts fahrende Radfahrer oder Fußgänger längst aufgestoppt wurden.

    Der zweite Signalgeber wurde allerdings nicht etwa umgerüstet, sondern ist während der Baumaßnahmen außer Betrieb genommen werden. Von der Autobahn war lange Zeit kein Abbiegen nach Eidelstedt möglich, um den Verkehrsfluss wenigstens einigermaßen in den Griff zu bekommen, so dass diese Furt für den Kraftverkehr ohnehin gesperrt und die Signalgeber außer Betrieb genommen waren.

    Problematisch ist allerdings die Fußgängerampel über die Kieler Straße vom Baumarkt zur Bushaltestelle: Die ist nach wie vor nur mit Signalgebern für den Fußverkehr ausgestattet. Für Radfahrer gilt in der einen Richtung überhaupt gar kein Signal, in der anderen Richtung theoretisch der Signalgeber der nach Eidelstedt abbiegenden Kraftfahrer. Das ist natürlich so auch nicht beabsichtigt, aber es sind in der Gegend ja genügend Streuscheiben im Umlauf, die man gegeneinander tauschen könnte.

    Kurzer Blick runter auf die Autobahn:

    Dann weiter Richtung Innenstadt: Hier gibt es für ein paar Meter noch einen Zweirichtungsradweg:

  • Und schon löst sich der Zweirichtungsradweg in Wohlgefallen auf und macht einer betonierten, leider unbeschilderten Piste Platz. Naja: Irgendwie soll man hier wohl weiter mit dem Rad fahren. Da der ganze Kram aber bislang nicht benutzungspflichtig beschildert worden ist, kann man auch auf er Fahrbahn bleiben — ob das aber mehr Spaß macht?

    Es folgt die alte, provisorisch eingerichtete Kreuzung, bei der man immer wieder von ordnungswidrig rechts abbiegenden Kraftfahrern „übersehen“ wurde, wenn das Navigationsgerät plötzlich den Befehl zum Abbiegen erteilte. Da es aus der Innenstadt kommend nun wieder im Bild nach links auf die Autobahn geht, kann man sich den ganzen Zirkus nunmehr sparen:

    Für Radfahrer und Fußgänger sind Schutzbleche und Gummistiefel zu empfehlen:

    Die Bedarfsampel am Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen gibt es immer noch, allerdings wurde das Ding um ein paar Meter versetzt — und es hat sich jemand die Mühe gemacht, die Streuscheiben in der „falschen“ Richtung auszutauschen. An der Wartezeit hat sich leider nichts geändert, nach dem manuellen Anfordern des grünen Lichts bekommt man erstmal die übliche Strafminute für die Behinderung des Kraftverkehrs aufgebrummt. Ich kann nach wie vor nicht erkennen, dass sich diese Lichtsignalanlage in irgendeiner Weise in die möglicherweise angestrebte grüne Welle auf der Kieler Straße eintaktet:

    Weiter geht’s auf alten Pfaden:

  • Nun zum eingangs versprochenen „Hamburg wird Fahrradstadt“-Moment:

    Ja, hier wird die Auffahrt vom Hochbordradweg auf den Radfahrstreifen einfach mal… gesperrt. Warum? Keine Ahnung. Außer ein paar traurig in der Gegend herumstehenden Baken ist nichts zu sehen. Mutmaßlich steht hier noch eine weitere Baumaßnahme an oder wurde vor Kurzem beendet, es ist jedenfalls überhaupt nicht zu erkennen, warum man hier nicht mehr mit dem Fahrrad fahren sollte. Leider ist aber auch keine Beschilderung angeordnet, die das Fahren auf dem Gehweg erlauben könnte — insofern bleibt nur: Ab auf die Fahrbahn!

    Auf der anderen Seite der Kreuzung geht es ebenso ominös weiter:

    Was auch immer das hier werden soll? Wer meint, sich mit dem Rad hier wieder rechts vorbeiquetschen zu können, wird unfreiwillige Bekanntschaft mit dem unsichtbaren Kantstein machen, der dort in der Ecke verläuft. Das ist hinsichtlich einer „Absicherung“, die diesen Namen verdienen soll, nicht besonders glücklich gemacht worden. Und es stellt sich erneut die Frage, wo denn nach Meinung der Behörde der Radverkehr stattfinden soll — geht man davon aus, es würde ab der Absperrung des Radfahrstreifens brav geschoben und an der Kreuzung angekommen stellt der Radfahrer fest, „Mist, immer noch gesperrt“ und schiebt weiter, also auch artig über den arg abgefransten Fußgängerüberweg des freilaufenden Rechtsabbiegestreifens?

    Quer dazu in der Volksparkstraße ist das genauso toll gelaufen, dort findet man sich ebenfalls plötzlich vor dieser Absperrung wieder und kann erstmal das Fahrrad den Kantstein hochwuchten. Immerhin wird hier das Gehwegradeln mit Zeichen 240 angeordnet, wenngleich das mit Lastenrädern oder Fahrradanhängern angesichts des Kantsteins sicher kein Vergnügen ist.

    Begeht man dann eigentlich einen Rotlichtverstoß, wenn man hier auf dem Gehweg am zweiten Hindernis vorbeiradelt?

    Irgendwas hat man sich hier sicherlich gedacht. Nur: Was? Momentan sieht es eher nach einer Schikane für den Radverkehr aus, was die Akzeptanz bei Radfahrern sicherlich nicht steigert.

    Nun fährt man rechts über die Fußgängerfurt nach links auf die Fahrradfurt. Das dürfte hinsichtlich der von links kommenden abbiegenden Kraftfahrzeuge etwas unglücklich sein, aber… naja.

    Hamburg wird nunmal Fahrradstadt.

  • Es hilft ja nichts: Ich hatte ja die leise Hoffnung, dass die Arbeitsstelle und der ganze Kram jetzt endlich vorbei wäre, aber nein, es geht jetzt quasi noch mal von vorne los.

    Insofern möchte ich an dieser Stelle gerne einmal dem Schicksal danken, dass ich hier nicht mehr langfahren muss! Ich glaube, das zerrte auf Dauer zu sehr an meinen Nerven, als dass ich die Sache mit meinem Wohlbefinden in Einklang bringen könnte.

    Bei den folgenden Beiträgen bewege ich mich von der Kreuzung zwischen Kieler Straße, Koppelstraße und Sportplatzring einmal gegen den Uhrzeigersinn hoch zum Kronsaalweg, dann wieder zurück zur Kreuzung, dann die gleiche Strecke im Uhrzeigersinn zurück.

    Ungemach ist schon aus der Ferne zu erkennen, wenn man sich vom Sportplatzring nähert. Da drüben lockt ein Zeichen 240 auf der falschen Straßenseite, aber von hier aus, also dem Radfahrstreifen auf der rechten Straßenseite, kommt man gar nicht vernünftig rüber, um dort weiterfahren zu können. Das ist aber an dieser ganzen Arbeitsstelle definitiv das kleinste Problem.

    Ich lasse mal das ganze Drumherum bleiben, sonst sind wir hier nach fünftausend Fotos noch nicht fertig. Entlang der Kieler Straße gibt es wieder diesen unsäglichen Zweirichtungsradweg, der jeglicher Mindestmaße spottet und auf dem ein Teil des Richtungsradweges mal wieder im Taststreifen für Sehbehinderte verläuft und bei Regen oder Frost, was im Frühjahr nicht so ganz abwegig scheint, quasi nicht benutzbar ist. Und selbst wenn es trocken ist: Wer will sich auf dem Ding gerne das Material zerrütteln lassen? Und wo bleiben nun eigentlich die sehbehinderten Verkehrsteilnehmer ab, die auf diesen Streifen angewiesen sind?

    Blick zurück: Ja, das Schild steht so schief. Offenbar hat selbst an dieser Stelle irgendjemand das Kunststück vollbracht, sein Auto dort auf dem Gehweg rückwärts gegen diesen Pfeiler zu setzen. Ich tippe mal auf einen geliehenen Transporter während eines Umzuges in diesen Neubau nebenan:

    Wenn wir schon zurück blicken: Dieses Zickzackschild hat auch wieder seinen Verwendungszweck an dieser Kreuzung gefunden. Und es steht, genau wie vor zwei Jahren, falsch und ist aus dieser Perspektive erst recht nicht zu erkennen. Wer hier geradeaus fährt, was die Pfeile auf dem Radweg und die Aussparung in Richtung Fahrradfurt immerhin andeuten, gerät schnell in verkehrsrechtliche Kalamitäten, weil es an dieser Stelle gar keine für den Radverkehr gültigen Signalgeber gibt:

    Den gültigen Signalgeber findet man erst hier nach einer Kehre vor:

    Und genau wie letztes Mal stelle ich mir die Frage, wer sich denn wirklich diese Art der Verkehrsführung zu Eigen macht? Also ich meine, hier artig zu wenden, dann drei Mal artig gegen den Uhrzeigersinn um die Kreuzung herumbummeln, um dann in Blickrichtung des obigen Fotos geradeaus auf der richtigen Straßenseite weiterzufahren?

    Im Endeffekt läuft es auf zwei Möglichkeiten hinaus: Die lieben Radlinge kurbeln ordnungswidrig auf der linken Straßenseite weiter und nutzen eventuell eine der folgenden Kreuzungen zum Wechsel der Straßenseite oder sie fahren wie zwei Fotos weiter oben beschrieben einfach geradeaus entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung über die Kreuzung.

    Aber diesen Zickzack-Kurs, ernsthaft, macht das irgendjemand?

    Naja. Zurück zu unserer eigentlichen Strecke, wir haben ja schließlich noch was vor, wir wollen noch was erleben und dazu haben wir reichlich Gelegenheit. Heute ist für alle was dabei.

    Bei Hindernissen kann man den Radweg auch schon mal auf fünfzig Zentimeter einengen. Das ist natürlich auch eine Radverkehrsführung, die komplett an der physikalischen Realität vorbeiführt, denn wenn hier jemand mit dem Rad entgegenkommt, wird man in der Regel ordnungswidrig auf dem Gehweg rechts um den Laternenpfahl herumfahren, sonst bekommt man anschließend nicht die Kurve und bei Gegenverkehr sowieso schon mal nicht:

    Naja: Wenn der Bus hält, muss man sowieso Rücksicht auf Fahrgäste nehmen und solche, die es noch werden wollen. Man beachte die präzise Linienführung entlang der vielen Hindernisse auf diesem Weg:

    Gleiches Spiel wie letztes Mal. Ich frage mich ja, mit welcher Apparatur diese gelben Linien aufgebracht wurden. Allzu hoch kann das Ding ja nicht sein, sonst wäre es mit dem Mülleimer kollidiert. Fahren kann man auf dem Streifchen jedenfalls nicht:

    Schon ohne Zweirichtungsverkehr lässt sich diese Buckelpiste kaum befahren, außer man möchte sich die Gabel und ein paar Knochen brechen. Dass der Gegenverkehr jetzt über diese lustige Kante links neben dem Radweg geführt wird, erhöht die Unfallwahrscheinlichkeit ganz wesentlich:

    Die zweite Bushaltestelle ist nicht wesentlich besser: Wenn hier ein Bus steht oder gar in die Haltestelle einfährt, überstreicht er mit seinen Spiegeln und einem Teil des Fahrzeugkastens den entgegenkommenden Fahrstreifen. Unfassbar.

    Den neckischen Scherz mit der Umleitung um die Bushaltestelle herum im schlecht einsehbaren Bereich der Ausfahrt konnte man sich ebenfalls nicht abringen:

    Es lässt sich kaum leugnen, dass man sich wirklich Mühe gemacht hat, die einzelnen Quadrate Stück für Stück zu applizieren. Der undankbare Untergrund verhindert zwar eine ordentliche Haltbarkeit, so dass einige Quadrate wie bei Tetris aus der Reihe tanzen, aber man hat sich Mühe gegeben. Ehrlich gesagt hätte wohl auch niemand gejammert, hätte man die gestrichelte Linie mit etwas längerer Breite angefertigt oder gar bleiben lassen. In ein paar Wochen wurden die eh von den Reifen aus- und einparkender Kraftfahrzeuge weggerubbelt. Und es gibt tatsächlich auch für jede Einfahrt ein eigenes Schild, das vor dem Zweirichtungsradverkehr warnt:

    Immerhin: Dieses Mal stehen keine Schilder auf dem Weg herum, was teilweise in den letzten Jahren immer wieder der Fall war.

  • So, was haben wir nun? Eine Engstelle. Nun müssen sich Radfahrer in beiden Richtungen mit Fußgängern in beiden Richtungen bitteschön diesen Weg teilen. Angesichts des kaum erwähnenswerten Fußverkehrs wird es hier wohl nicht zu besonders vielen Konflikten kommen:

    Hinter dem Zeichen 241 versteckt sich noch ein Zeichen 240, aber das soll heute wohl unbeachtlich sein. Interessanter ist, was hier noch alles aufgestellt wird: Vorsicht, Gefahr, Markierung fehlt und Radfahrer irgendwo auf der rechten Seite. Das rechte Schild hat sogar eine Warnleuchte bekommen, wobei es angesichts der Aufstellposition rechts vom Radweg vermutlich vom Fahrbahnverkehr eher nicht wahrgenommen wird, schon gar nicht in diesem Stadium des Rechtsabbiegemanövers. Dafür stehen beide Schilder irgendwie blöd im Lichtraumprofil herum, so dass auch wirklich jeder was davon hat:

    Während man auf dem Rad noch den beiden Schildern ausweicht und sich auf den rechtsabbiegenden Fahrbahnverkehr konzentriert, kann man sich hier richtig schön aufs Maul hauen. Immerhin geht es hier nur in Fahrtrichtung bergab, so dass es hoffentlich bei einem kleinen Hopser bleiben wird, bei schreckhaften Radfahrern und den damit einhergehenden Ausweichmanövern könnte eine solche Kante allerdings auch ernste Unfälle begünstigen.

    Ganz davon abgesehen ist diese fehlende Abschrägung indiskutabel für eine vernünftige Verkehrsführung. Sorry, aber wer macht denn sowas?

    Konsequenterweise geht es auf der anderen Straßenseite auch so weiter, damit auch die Gegenrichtung in den Genuss eines kleinen Hüpfers kommt. Das ist schon beinahe kriminell:

    Kein Hamburger Radweg ohne Falschparker. Weil in dieser Gegend in Ermangelung von „Nur mal ganz kurz“-Point-of-Interest-Adressen niemand falsch parken möchte, wurde ein Unfallfahrzeug auf den Radweg verbracht. Das lasse ich notfalls auch gelten.

    Ich wundere mich aber schon, wie es mit der gebrochenen Achse noch auf das Hochbord geklettert ist. Das ist in diesem Zustand doch nicht einmal mehr für einen halben Meter fahrtüchtig? Gab es bei dem Unfall womöglich zwei Unfallbeteiligte, von denen eines in Ermangelung von Abschleppkapazitäten erst einmal auf den Radweg gehoben, während das andere in die Werkstatt gefahren wurde?

    Whatever. Wir müssen weiter, wir brauchen unsere Gehirnkapazität für die folgende Tunnelstrecke. Hier schlängelt sich der Radweg etwas ungelenk unter die Autobahnauffahrt...

    ... bis jemandem einfiel: Stop, da war doch noch was mit Fußgängern! Ich weiß auch nicht, wie man sich das hier alles denkt, für Fußgänger ist das nach wie vor eine absolut unangenehme Verkehrsführung. Aber immerhin: Dadurch, dass beide Fahrtrichtungen des Radverkehrs getrennt werden, gerät man in dieser schlecht einsehbaren Kurve auch bei großzügigem Kurvenschneiden nicht in den Gegenverkehr -- wohl aber in Fußgänger. Naja.

    Der explodierte Marsmensch ist auch noch dort:

    Ja, die Aufteilung des Verkehrsraumes klappt wahrlich hervorragend. Immerhin müssen Fußgänger dort hinten rechts nicht mehr über den Betonsockel kraxeln:

    Weiter Richtung Eidelstedt:

  • Hinter dem Häuschen der temporär verschobenen Bushaltestelle „BAB Auff. Stellingen“ ist die Radverkehrsführung erneut mangelhaft, hier fährt der Gegenverkehr wieder entlang der teilweise drei Zentimeter hohen Radwegbegrenzung. Man muss gar nicht so ganz unaufmerksam sein, um sich hier schnell eine blutige Nase zu holen:

    Die eigentliche Protected Bike Lane ist nach wie vor auf dem rechten Fahrstreifen eingerichtet und grundsätzlich eine coole Angelegenheit:

    Kurz vor Schluss folgt noch die Bushaltestelle wie im letzten Jahr. Und von all den Dingen, die man irgendwie hätte besser machen können, ist das hier beinahe noch die optimalste Lösung.

    Am Ende der Zweirichtungsprotectedbikelaneeinrichtung folgt immer noch die Kreuzung mit dem Kronsaalweg und die Straßenverkehrsbehörde hat es leider weiterhin versäumt, hier eine eindeutige Situation bezüglich des gültigen Signalgebers herzustellen. Man befindet sich auf einer Radverkehrsführung, der Signalgeber hinten rechts im Hintergrund ist mit Fahrradpiktogrammen ausgestattet, also gilt kraft § 37 Abs. 2 Nr. 6 StVO relativ eindeutig der kombinierte Signalgeber im Hintergrund. Der findet aber hinter dem prominent angebrachten Signalgeber für den Fahrbahnverkehr keine rechte Beachtung, im Prinzip lädt diese Stelle nach wie vor zu Rotlichtverstößen ein, die ab einer Sekunde immerhin mit 100 Euro und einem Punkt beziffert werden.

    Kurz darauf gibt es sogar mal wieder eine zweistreifige Aufleitung auf das Hochbord, allerdings wurde hier in der Vergangenheit die kleine Rampe nicht wieder abgebaut, sondern dieses Mal einer erneuten Nutzung zugeführt. Warum denn nicht gleich so?

    Was mir noch aufgefallen ist: Fährt man hier ordnungsgemäß in der richtigen Richtung, sieht man den Signalgeber für Fußgänger und Radfahrer erst sehr spät. Immerhin kann dank der Einbahnstraße grundsätzlich niemand von links in die Quere kommen, aber optimal ist das nicht gelöst.

    Immerhin kann man sich dort nicht direkt aufs Maul legen. Das ist ja schon mal viel wert.

    Und so sieht die ganze Sache dann aus dem Blickwinkel vom linken Radweg aus, den man hinter mir aber gar nicht mehr befahren darf. So werden aber immerhin Fußgänger informiert, in der vermeintlich falschen Richtung fahrende Radfahrer nicht zu belehren.

  • Okay, ab nach Süden auf der „richtigen“ Straßenseite. Die ganzen Beschilderungen darf man halt wie immer nicht so ganz genau nehmen, es geht zwar links tatsächlich zum Sportplatzring, rechts aber genausogut. Man muss auch nicht rechts abbiegen, was das Zeichen 209 unter dem rechteckigen Spiegelei von so ziemlich allen Verkehrsteilnehmern verlangt; man sieht ja, was gemeint ist. Immerhin wurde davon abgesehen, auf Höhe der Lichtzeichenanlage wieder eine Aufgrabung einzurichten, die den Geh- und Radweg auf ungefähr 75 Zentimeter einengt:

    An Beschilderungen haben wir heute alles da. Fußgänger links, Fahrräder rechts, beides in beiden Richtungen oder doch lieber andersherum? Oder vielleicht doch nur Räder in einer Richtung? Klar, das linke Schild ist offenbar verdreht worden, aber das muss man auch erstmal verstehen:

    Der eigentliche Weg ist gewohnt mangelhaft, die gelb markierte Wegführung führt lustig über die Kante zwischen Rad- und Gehweg und zurück. Da passiert halt auch nur nie etwas, weil kein Mensch dieser Verkehrsführung folgt sondern entweder kreuz und quer oder ohnehin auf dem Gehweg gefahren wird:

    Weiter zur Ausfahrt des Baumarktparkplatzes. Die Sichtverhältnisse haben sich hier trotz des laublosen Frühjahrs noch nicht wesentlich verbessert, hier muss man wohl besser auf seine Vorfahrt verzichten. Das war vor dem Zweirichtungssystem allerdings kaum anders:

    Weiter geht es wie gewohnt mit mangelhaften Breiten von Rad- und Gehwegen durch eine durchaus frequentierte Bushaltestelle. Das ist bestimmt besonders toll, wenn der Bus zum Aussteigen hält und irgendeine der zwei bis vier Türen von Baken blockiert wird:

    Nun zu dieser tollen Stelle: Ihr kennt sie, ihr liebt sie! Radfahrer müssen hier ihre Grünphase erbetteln und damit der abbiegende Kraftverkehr nicht allzu lange behindert wird, bekommt man auch nur ein paar Sekunden lang grünes Licht und obendrein erst einen Moment nach Umschalten der Fahrbahn-Signalgeber, so dass Radfahrer aufgrund der anfahrenden Rechtsabbieger zum Verzicht auf ihre Grünphase motiviert werden und zur Verflüssigung des abbiegenden Kraftverkehrs freiwillig noch einen weiteren Umlauf warten. Warum man diese Ampel nicht vernünftig programmiert, verstehe ich auch nach vier Jahre noch nicht.

    Das ist aber alles eh egal, denn im weiteren Verlauf der Kieler Straße ist ab hier gar kein Radverkehr mehr vorgesehen. Hier wird wohl irgendwann eine Sperrung eingerichtet, so dass hier auch keine Markierungen oder Beschilderungen angeschleppt worden sind:

    Blick auf die Autobahnbaustelle:

  • Da die Lichtzeichenanlage außer Betrieb gesetzt und die Einfahrt gesperrt wurde, hätte man auch die beiden Verkehrszeichen aus dem Weg nehmen können, schließlich hat man es ja sogar geschafft, die beiden Signalgeber abzudecken, um nicht unnötige Verwirrungen zu stiften:

    Außerdem ganz okay: Man muss nicht mehr auf ordnungswidrig abbiegende Kraftfahrzeuge achten oder abwarten, bis abbiegende Kraftfahrzeuge nicht mehr die Fahrrad- und Fußgängerfurt blockieren:

    Schön, dass sich manche Dinge nie ändern. Die Bettelampel mit ihren abstrus langen Wartezeiten ist immer noch da. Ich verstehe nicht, warum man die Dinger nicht umprogrammiert und bei der Betätigung des Tasters umgehend grünes Licht gezeigt wird und danach der Kraftverkehr meinetwegen mindestens 60 Sekunden lang ungestört abbiegen darf. Aber stattdessen komme ich hier an, fordere artig meine Grünphase an und warte E-wig-kei-ten, bis ich endlich mal passieren darf. Und dann wundert man sich, was die vielen Rotlicht-Radler motiviert?

    Die Beschilderung für diesen Sandkasten-ähnlichen Streckenabschnitt befindet sich mutmaßlich auf dem Haufen dort rechts im Bild:

    Die Ausgestaltung dieser Fläche lässt mich weiterhin vermuten, dass hier überhaupt kein Rad- oder Fußverkehr vorgesehen ist:

    Nach der Einfahrt zu einem ehemaligen Elektronikfachmarkt tauchen wie auf dem Nichts wieder Radwegmarkierungen auf, die mit der korrespondierenben Beschilderung zu Verwirrungen führen könnten: Ist hier nun Rechts- oder Linksverkehr vorgesehen? Und ich werde nie begeifen, warum man diese Art der Verkehrsführung für eine gute Idee hält, wenn hier diese Kante zwischen dem eigentlichen Radweg und dem eigentlichen Gehweg mitten auf diesem neu markierten Fahrweg verläuft:

    Ah, jetzt doch: Linksverkehr.

    Ein bisschen spendabler hätte man mit den Pfeilen gerne sein dürfen. Mir ist zwar klar, dass hier Linksverkehr herrscht und ich in Fahrtrichtung runter auf den Radfahrstreifen rollen soll, aber es gab im letzten Jahr auch genügend Helden, die den in der Straßenverkehrs-Ordnung vorgesehenen Rechtsverkehr praktiziert haben und drum weiter auf dem Hochbord um die Liftfaßsäule herumkurbelten:

    Naja, gut, weiter runter bis zum Sportplatzring:

    Kehrtwende. Diese Stelle ist ohnehin schon reichlich blöd, aber wenn der schmale Gehweg jetzt zu knapp 80 Prozent ein Radweg ist, wo werden wohl Fußgänger laufen? Da hätte man sich das Zeichen 241 links im Bild auch sparen können:

  • Naja. Diese Art der Verkehrsführung hat sich in der Vergangenheit als eher ungünstig erwiesen, weil man keinen Blick auf entgegenkommende Radfahrer hatte, die fälschlicherweise den falschen Streifen zum Radfahren nutzen und anstelle des Fahrradstreifens lieber auf dem Hochbord bleiben wollten:

    Diese lustige Art der Beschilderung, mit Zeichen 241 eine Teilung des Sonderweges anzuzeigen, obwohl der eigentlich aus drei Teilen besteht, ist ziemlich ungünstig, aber was weiß ich denn schon. Hier sind im Gegensatz zur anderen Straßenseite auch die Pfeile falsch herum, geradelt wird ja schließlich wieder im Linksverkehr:

    Wieder mal der absolute Hit mit Rillen und Kanten auf allen Seiten.


    Hier endet der Zweirichtungsradweg dann plötzlich. Ich nehme an, dass hier irgendwann in naher Zukunft eine Sperrung stattfindet. Hier ist der Radverkehr allerdings zum Mitdenken angehalten, denn so ganz schlüssig ist es bei dieser ganzen Konstruktion ja nun nicht, dass hier kein Radverkehr mehr stattfinden soll. Woran soll ich das festmachen? An der fehlenden Beschilderung auf der anderen Seite der Einfahrt? Die wäre hier auch gar nicht notwendig. Oder an den fehlenden gelben Markierungen? Auf die kann ich hier eh nichts geben. Da kann genausogut unbeabsichtigt einfach die Rolle leer gewesen sein.

    Rückweg zur Autobahnauffahrt. Auch hier wurde sorgfältig die Streuscheibe getauscht, aus dieser Richtung ist offenbar tatsächlich kein Radverkehr mehr vorgesehen:

    Ach, wie oft musste ich an dieser Stelle warten, weil abbiegende Kraftfahrzeuge vor dem Querverkehr auf der Fahrbahn hier in die Autobahnauffahrt gedrängt wurden und die komplette Grünphase des Rad- und Fußverkehrs blockierten. Immerhin diese Zeiten sind nun vorbei:

    Da drüben geht es jetzt runter zur Autobahn:

    Noch mal ein kurzer Blick zurück: Eine Verkehrsführung für den Radverkehr ist in diesem Sandkasten nur schwer auszumachen:

    Weiter geht es auf den verschlissenen Markierungen des letzten Sommers:

  • Die Bettelampel an der Autobahnauf- und abfahrt gilt natürlich auch in der Gegenrichtung, nur dass hier der Knopf nach wie vor besser versteckt ist. Immerhin wird im Vergleich zum letzten Jahr auf die Leitbake verzichtet, die gehässig den Weg zum Bettelknopf verbarrikadierte. VD 52 konnte sich leider nicht dafür begeistern, den Bettelknopf beispielsweise an dem Laternenpfahl links im Vordergrund zu montieren, obwohl der Aufwand mittlerweile wirklich gerechtfertigt wäre. Viele Radlinge fahren hier einfach über rotes Licht, entweder nach längere Wartezeit, in der sie den Knopf nicht finden, sondern auch einen milden Wink des Schicksals oder der verkehrswendlichen Vernunft hoffen, doch noch grünes Licht zu sehen, oder weil ihnen das Gelatsche zum Bettelknopf zu blöd ist.

    Kleines Detail am Rande: Der vordere Signalgeber gilt auch für den Radverkehr, der mittlere und der hintere allerdings nicht. Beim mittleren Signalgeber ist mir die Ursache klar, denn zwecks Optimierung der Kapazität dieses Straßenknotens war die mittlere Fahrbahn zum Abbiegen von der Autobahn aus dem Norden kommend links nach Eidelstedt nicht möglich, stattdessen musste der Kraftverkehr eine frühere Ausfahrt ansteuern. Warum aber jemand mit Leiter und Streuscheiben ausgerückt ist, um den hinteren, aber nicht den vorderen Signalgeber wieder umzurüsten, beziehungsweise die Umrüstung zu vergessen, naja, das wird wohl wieder ein Geheimnis bleiben.

    Weiter Richtung Norden. Wenn hier noch ein paar Fußgänger zugange sind, von denen aufgrund der Wohnbebauung links dieser Straße durchaus zu rechnen ist, wird es wirklich eng:

    Wieder an der Bushaltestelle.

    Die altbekannte Überseh-Stelle am Bauhaus. Weil trotz der üppigen Beschilderung der Kraftverkehr weder beim Einfahren noch beim Ausfahren damit rechnet, dass Radfahrer aus der falschen Richtung kommen könnten, ist das hier eine brandgefährliche Stelle. Ich würde mir nach wie vor wünschen, dass man diese Zufahrt im Interesse der Gesundheit radfahrender Verkehrsteilnehmer sperrt. Soll der Kraftverkehr halt die zweite Zufahrt am Kronsaalweg wählen, die ist immerhin ampelgeregelt.

    Schön über die Kanten schlingern, da kommt der Kreislauf so richtig in Stimmung:

    Hier gelten die Signalgeber immerhin nach wie vor für den Radverkehr, was es noch rätselhafter macht, warum denn eine Kreuzung zuvor eine Umrüstung stattgefunden hat. Leider rechnen linksabbiegende Kraftfahrer von der Kieler Straße immer noch nicht damit, dass aus diesem schlecht einsehbaren, vom Straßenbegleitgrün im Sommer verdeckten Weg jemand abbiegen könnte, denn die haben vor allem den Gegenverkehr im Blick, der dort auf zwei Geradeaus-Fahrstreifen und einem Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen und für den Linienverkehr geradeaus angesaust kommt. Wie soll man dann noch auf Radfahrer achten?

    Eigentlich wurde auch hier der falsche Pfeil aufgestellt, schließlich wird nicht hinter, sondern rechts neben dem gelben Schild abgebogen. Und da geht es nicht nur zum Sportplatzring zurück, sondern auch nach Eidelstedt. Das könnte man bei der Gelegenheit gerne dort vermerken, damit niemand auf die Idee kommt, diese tolle Kombination im Hintergrund misszuverstehen und weiter im Gegenverkehr herumzubummeln. Und in der morgendlichen und nachmittäglichen Rush-Hour dürfte weiter das Problem bestehen, dass die auf grünes Licht nach rechts wartenden Radfahrer dem Radverkehr entlang der Kieler Straße im Weg stehen. Hier ist vielleicht Platz für zwei oder drei Radfahrer, was zu Stoßzeiten nicht ansatzweise der benötigten Kapazität gerecht wird. Immerhin wurde davon abgesehen, gleichzeitig eine Aufgrabung auf dem Gehweg einzurichten.

    Naja. Auch da drüben fehlt der Hinweis, dass es links nach Eidelstedt geht, aber das ist langsam wirklich meckern auf hohem Niveau:

  • Über diese tolle Rampe...

    ... geht es weiter Richtung Süden:

    Äääh, Moment. Fahren wir gerade auf der linken Straßenseite? Hier fehlt definitiv eine blaue Beschilderung, die das Radfahren auf dieser Straßenseite gestattet oder vorschreibt:

    In dieser Richtung wird die oben bereits bemängelte Kante rechts neben dem Radweg noch deutlicher, gerade an der Stelle, an der man dann vor dem Pfahl der Lichtzeichenanlage nach links wechseln soll. Bei dem spitzen Winkel wird man dort leicht ins Straucheln geraten. Dass hier keine Unfälle zu vermelden sind, liegt mutmaßlich eher daran, dass Radfahrer ordnungswidrig auf dem linken Streifen oder sogar auf dem Gehweg kampfradeln:

  • Zurück durch den Tunnel, der aus dieser Perspektive keinen besseren Eindruck macht. Bei diesem ganzen Geschlängel gerät man leicht durcheinander:

    Wieder schnell den Marsmenschen grüßen:

    Und wieder hoch. Ich halte diese Art der Verkehrsführung nach wie vor für eine prinzipiell gute, aber in der praktischen Umsetzung für eine problematische Sache. Immerhin dürften Geisterradler wirkungsvoll davon abgehalten werden, auf der falschen Seite um die schlecht einsehbaren Kurven zu heizen:

    Naja:

    Nun kommt der lustige Bunny-Hop runter auf den Abbiegestreifen. Das ist abgesehen von der fehlenden Anrampung ohnehin eine total tolle Stelle, wenn sich der entgegenkommende Kraftverkehr zum Abbiegen einordnen möchte. Was soll denn hier gelten? § 10 StVO, weil ich von einem Radweg auf die Fahrbahn einfahre? Oder § 9 Abs. 3 StVO, weil der Kraftverkehr abbiegt? § 9 Abs. 3 StVO gilt aber nur für Radfahrer und Fußgänger neben dem abbiegenden Verkehr und ist für solche Situationen nicht vorgesehen. Da kann die Polizei aber auch nicht wieder mit dem Fallback-Paragraphen § 1 StVO ankommen, denn wenn Radfahrer auf den Gehweg ausweichen, was letztes Jahr mit Zeichen 240 noch vorgeschrieben war, mag das noch als elegante Deeskalation durchgehen, aber wenn der Radverkehr vor Schreck angesichts eines abbiegenden Kraftfahrzeuges auf den Fahrstreifen rechts im Bild wechselt, wird das eher uncool.

    Die Stelle kennen wir ja schon, da fehlen mir so langsam die Worte: