Beiträge von Fahrbahnradler

    Apropos: Gestern komme ich an eine Ampelkreuzung, bei der auf der rechten Spur ein Transporter (Paketdienst) an der Haltelinie direkt auf dem Rechtsabbiegepfeil - nicht steht, sondern parkt. Mit Warnblinker. Der Fahrer kommt gerade von der anderen Straßenseite zurück. Ich muss also aus der Geradeausspur rechts abbiegen und sage so locker zu ihm mit Wink auf seine Karre: »Das ist ja nun absolut verboten!«

    Er genauso locker: »Dann rufen Sie doch die Polizei!«

    Die Fritzen wissen genau, dass Team Blau sich um so was nicht kümmert und sie mit ihrer Dreistigkeit durchkommen.

    Jedes Mal, wenn ich am Stephansplatz aus der U-Bahn komme und zur Bushaltestelle gehe, steht links auf dem Fahrradstreifen ein Lieferwagen. Jedes Mal derselbe. Woche für Woche ... und alle fahren geduldig drum herum. Polizei? Fahrradstaffel? Niemals!

    Hauptunfallursachen bekämpfen ... und dann das hier:

    »127 x Befahren einer Fußgängerzone«

    Sprich: Kurz nachdem ein rücksichtsloser LKW-Abbieger einen Radweg-Radler getötet hat, legt die Polizei sich in der Fußgängerzone (Ottenser Hauptstraße? Vor IKEA?) auf die Lauer und vermeldet 185 Radfahrverstöße und 12 Kfz-Verstöße.

    Und ist's auch Wahnsinn, so hat es doch Methode ...

    In Hamburg sind Hauptstraßen häufig deutlich kürzer als Alternativrouten und die Ampeln sind vorteilhafter geschaltet. Man kommt einfach schneller voran und spart Zeit.

    Wenn es die Wahl gibt zwischen einer Hauptstraße und einer guten autofreien Alternative die etwa gleich lang ist, meide ich natürlich auch die Hauptstraße. So zum Beispiel die 2.5km lange "Oberhafenconnection". Komplett autofrei, breit, bestens ausgebaut.

    Leider lässt sich sowas nicht überall einrichten, die Stadt ist schließlich schon zugebaut.

    https://geoportal-hamburg.de/geoportal/geo-…403&zoomlevel=2

    Bei einem Blick auf das Vetorouten-Netz (sic! Genau das macht die Autokorrektur aus »Velorouten« ...!!) stelle ich fest, dass die Route 4 einen Steinwurf von meinem Wohnort entfernt vorbeiführt und fast direkt an meinem Arbeitsplatz entlangführt. Würde ich sie also für einen Weg zur oder von der Arbeit nutzen? Im nördlichen Bereich ein klares Nein, im südlichen Bereich ein klares Ja. Aus genau dem von Gerhart angegebenen Grund. Von der Rabenstraße bis zur Sengelmannstraße ist es schön geradlinig (und teilweise Fahrradstraße), danach geht es im Zickzack auf Schleichwegen, wo ich beinahe ein Navi brauche. Nebenan laufen Alsterkrugchaussee und Langenhorner Chaussee fast schnurgerade durch ...

    * Seufz *

    Da kann ich nicht mithalten. Ich hatte nur einen Aristo (http://www.tcocd.de/Pictures/SlideRules/Aristo/0903.shtml) -

    Taschenrechner waren zu meiner Schulzeit verboten, und der TI SR 50 kostete eh über 500 Mark.

    Mein erster Computer (von der Brother-Schreibmaschine mit Textspeicher und der Mitbenutzung eines IBM-Composers mal abgesehen) war von einem Kommilitonen zusammengedengelt worden, aber dafür war der zweite dann gleich ein vernünftiges - und schönes - Gerät mit TV- und Radiotuner: https://en.wikipedia.org/wiki/Power_Macintosh_5200_LC

    Ich verweise da gerne auf Paul Sethe, der 1965 folgendes an den Spiegel schrieb:

    Im Grundgesetz stehen wunderschöne Bestimmungen über die Freiheit der Presse. Wie so häufig, ist die Verfassungswirklichkeit ganz anders als die geschriebene Verfassung. Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten. Journalisten, die diese Meinung teilen, finden sie immer. Ich kenne in der Bundesrepublik keinen Kollegen, der sich oder seine Meinung verkauft hätte. Aber wer nun anders denkt, hat der nicht auch das Recht, seine Meinung auszudrücken? Die Verfassung gibt ihm das Recht, die ökonomische Wirklichkeit zerstört es. Frei ist, wer reich ist. Das ist nicht von Karl Marx, sondern von Paul Sethe. Aber richtig ist es trotzdem. Und da Journalisten nicht reich sind, sind sie auch nicht frei (jene wenigen Oasenbewohner ausgenommen).

    Mir hat man auf meine Mail vom 11.3. bisher nicht geantwortet ...


    Hier wird sowas neu gebaut: "Leichtes Schwenken der Radwege nach außen, schafft zusätzliche Reaktionszeit und direkte Sicht auf Radfahrende". Wahnsinn. Für den geradeaus fahrenden Radfahrer erkenne ich keinen Unterschied zur Unfallstelle ;( Wenn es keine getrennte Ampelschaltung gibt, halte ich das Kreuzungsdesign für deutlich gefährlicher.

    Ich habe das gerade kommentiert; mal sehen, ob sie das veröffentlichen.

    Zum Fliegen ist immer mehr Energie erforderlich als zum Fahren. Erst recht, wenn die Dinger senkrecht starten und landen können sollen.

    Die Verkehrsprobleme können diese Dinger nicht lösen, sondern werden völlig neue Probleme schaffen. Stellt euch mal vor, 1% des Hamburger Autoverkehrs würde durch Flugtaxis ersetzt: Jeweils für 100 Autos auf der Straße ein Flugtaxi in der Luft. Das wäre für den Straßenverkehr völlig irrelevant, aber am Himmel wäre wirklich was los. Anders als auf dem Boden fügt ein schweres technisches Versagen oder ein Unfall in der Luft immer auch Unbeteiligten am Boden Schaden zu. Im besten Fall nur Sachschaden, wenn so ein Ding auf unbebautes Gebiet fällt und Trümmerteile niemanden verletzen oder töten. Die Lärmemissionen eines fliegenden Objektes treffen immer viel mehr Menschen als der Lärm eines Fahrzeuges.

    Was ist bei schlechtem Wetter? Bei Sturm, Nebel, Starkregen, Schneefall, Hagel? Automatische Landungen komplett ohne Sicht sind bei Verkehrsflugzeugen bis heute nur unter bestimmten Bedingungen möglich, aber da geht es darum, eine 50m breite und mehrere Kilometer lange Landebahn zu treffen, die weit und breit frei von Hindernissen ist und nicht ein Hochhausdach in einer Großstadt.

    Ich halte das alles für großen Unsinn und fürchte gerade deshalb, dass es Realität werden wird.

    Wer sich das vorstellen möchte, schaue bitte den Anfang von »Das fünfte Element«, wenn sich Korben Dallas in den Verkehr stürzt. ;)

    Ich wiederhole mich ja andauernd, aber wie kann es denn sein, dass die Abgeordneten, die uns jetzt Artikel 11 und 13 bescheren wollen, einfach gar keine Ahnung von der technischen Materie haben?

    https://www.youtube.com/watch?v=86_0WE…=youtu.be&t=228

    Klar, man kann nicht alles wissen, auch nicht als Abgeordneter oder sonstwo in der Politik tätiger Mensch. Das geht einfach nicht, man muss sich auf sekundäre Quellen verlassen. Aber ich erwarte schon, dass man sich wenigstens oberflächlich mit der Thematik so weit befasst, um mehr als das erklären zu können, was Axel Voss dort hinbekommt.

    Vielleicht wäre das eine Sache für Profis, analog zu Herrn Lindner?