Beiträge von Fahrbahnradler

    Hamburg hat jetzt eine gewisse Lara-Maria als Radreportierin: Lara radelt für euch durch Hamburg

    Naja: Solche Beiträge sind sicherlich gut fürs Image, aber der Leser wird schnell einen harten Realitätsabgleich erfahren, wenn es plötzlich mit dem Rad nicht nur durch das sonnendurchflutete Gängeviertel auf geschnittenem Kopfsteinpflaster geht, sondern mal die Kieler Straße herunter oder generell entlang der Radverkehrsinfrastruktur auf großen Hauptverkehrsstraßen.

    »Gemeinsam mit der Stadt Hamburg möchte sie nämlich mehr Räder auf unsere Straßen bringen, neue Velorouten entdecken und das Miteinander im Straßenverkehr fördern.«

    Ist »Veloroute« gar kein geschützter Begriff? Oder gibt es Velorouten, die noch nicht beschildert sind?

    Wieso stellt eine unbedeutende Kleinpartei einen OB-Kandidaten?

    Weil der möglicherweise mehr taugt als die Damen und Herren der Konkurrenz, es in die Stichwahl schafft und dort abräumt.

    Und es gibt ein paar Staaten, in denen nicht der Chef der größten Partei den Regierungschef stellt(e), sondern jemand von einer kleineren Partei als Kompromisskandidat, weil Großpartei A niemals den Chef von B wählen würde und umgekehrt.

    Das geht vor allem auch nur, wenn aus irgendeinem Grund die Robofahrzeuge keinen Sicherheitsabstand einhalten müssen. Denn daran scheitert doch das simultane Losfahren aller KFZ, sobald die auf 20 beschleunigt haben müssen ja schon 10m Abstand da sein.

    Nun, die Quelle zitiert folgendermaßen:

    Zitat

    Eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little hat die Effekte dieses sogenannten Mischverkehrs am Beispiel einer realen Ampel beobachtet. Aktuell – noch ganz ohne Roboterfahrzeuge - passieren die Lichtzeichenanlage an der B3 nahe Frankfurt 43 Autos pro Grünphase. Wären nur noch autonome Pkw unterwegs, würden es 500 über die Kreuzung schaffen, bevor die Ampel wieder Rot zeigt. Das klappt allerdings nur, wenn alle Pkw eine Standardlänge von drei Metern hätten und der Abstand zwischen ihnen elektronisch geregelt konstant einen Meter betrüge – dann könnte die Autoschlange wie ein Güterzug in einem Rutsch über die Kreuzung fahren.

    Also erstens: das sind Smarts oder Cinquecentos und keine Teslas oder Golfs.

    Zweitens: 1 Auto plus 1 Abstand = 4 Meter. 500 Autos + 500 Abstände = 2.000 Meter.

    Drittens: Wenn die alle in einem Rutsch über ein Grünphase von 40 Sekunden Dauer sollen (halbe Umlaufzeit bei 90 Sekunden, minus 5 Sekunden für Gelbphasen), dann muss das erste Fahrzeug 40 Sekunden nach dem Grünwerden 2 Kilometer weitergefahren sein. Das ergibt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 180 km/h.

    Noch Fragen?

    * Vor den Kopf klatsch* - Stimmt, das ist ja immer so, außer bei der Critical Mass ...

    Heute in meiner Straße: ungefähr 80 Falschparker mit Behinderung des Radweges oder voll in der Botanik. (Nahebei ist ein Freibad*.) Alles Einzeltäter ... klar, dass die kein Knöllchen kriegen.

    * Man könnte natürlich auch auf die Idee kommen, auf der U-Bahn-Strecke, die am Freibadzaun vorbeiführt, eine Haltestelle einzurichten (die läge dann mittig auf einem 1.740 Meter langen Abschnitt), von der auch die beiden nahegelegenen Schulen profitieren würden, aber wird sind ja in Hamburg, da macht man doch sowas nicht, auch nicht an der Uni (Johnsallee) ...

    Gleich im ersten Absatz hervorragend das Klischee mit dem Rotlicht-Radler bedient.

    Ich habe der Redaktion ein längeres Feedback geliefert (Forum ist keines freigeschaltet), zum Thema "was für eine Ampel soll das gewesen sein? vielleicht nur eine für Fußgänger?", zum "toten Winkel" in Verbindung mit dem typischen Kreuzungsdesign zurückverlegter Radfurten, zum falschen Begriff "Straße" und zu der falschen gefühlten Sicherheit auf dem Radweg, obwohl die Autorin doch mal hätte recherchieren können, von wo denn die beim Rechtsabbiegen getöteten Radfahrer gekommen sind.

    https://www.neues-deutschland.de/artikel/112155…efaehrlich.html

    Zitat

    ... geht die »Zeit« auch mal urbaner Verkehrspolitik nach: »Wir sollten alle mehr Fahrrad fahren«, verkündet der erste des aktuellen Doppeltitels, während der zweite uns alle auf den Boden vermeintlicher Tatsachen fallen lässt: »Leider ist es lebensgefährlich. Über die Unmöglichkeit, die Städte fahrradfreundlich zu machen«.

    ...

    »Aber lassen sich Großstädte überhaupt zu Fahrradstädten umbauen? Hilft Radfahren tatsächlich, Verkehrsprobleme zu lösen? In welche Gefahr begeben sich Radfahrer, die so viel schlechter geschützt sind als Autofahrer? Ist die schöne neue Fahrradwelt eine Fantasie, die bald an der Wirklichkeit zerbrechen wird?« - wie Radfahrerschädel auf der Motorhaube? Die Fragen sind schon so gestellt, als wären sie in der Werbeabteilung eines Autokonzerns erdacht. Die Antworten sind entsprechend: »In Deutschland sinkt die Gesamtzahl der Verkehrstoten seit vielen Jahren, nicht jedoch die der getöteten Radfahrer. Voriges Jahr stieg sie von 382 auf 445, womöglich auch wegen des heißen Sommers, der viele zum Radfahren einlud.« Wer da tötet, das wird erst einige Absätze später (nicht) gesagt: »Von den 382 Fahrrad-Toten des Jahres 2017 starben 65 durch die Schuld eines Lkw-Fahrers, 99 der tödlichen Unfälle waren Stürze, an denen niemand sonst beteiligt war.« Mehr als die Hälfte ging also wohl aufs Konto des Pkw; jenen durchtriebenen Mörder, der erst das Klima für heiße Sommer schuf, um dann fleißig seine Konkurrenz wegzuknallen. Ein Problem ist das schon, wenn auch nicht so sehr für Menschen: »Fahrradunfälle sind für die Versicherungen teuer, weil die Radler oft schwer zu Schaden kommen.«

    ...

    Dem Radfahrer kann letztlich nicht geholfen werden: »Den perfekten sicheren Radweg gibt es nicht … Es bringe auch nichts, wenn Radfahrer von den großen Straßen mit Radwegen auf Nebenstraßen ausweichen, denn auch dort drohe Gefahr, wenn die Fahrer geparkter Autos die Tür öffnen, ohne nach hinten zu schauen.« Denn es ist unmöglich, dem Deutschen das Gerät zu nehmen, mit dem er jährlich über dreitausendmal tötet und über dreihunderttausendmal verletzt. So bleiben nur eindringliche Warnungen von Ärzten, vom Irrweg Fahrrad abzulassen: »Meine Sorge sind jetzt die Radler.« Wie der unbelehrbare, dessen Unfall und schwere Verletzungen der Artikel gefühlig investigativ beschreibt und als Pointe nutzt: »Rad fahren will der Mann unbedingt wieder. Dafür übt er im Park vor der Klinik, auf einem Dreirad allerdings, sonst fällt er um.« Für einen guten deutschen Pkw reicht es aber bestimmt schon wieder.


    Könntest du das etwas genauer ausführen? Was ändert sich am 1.9.?

    Ab dem 1.9. wandern jeweils zwei ICE4 in die Werkstatt zum Austausch der Längsträger, das dauert pro Zug drei Monate. Bei 600.000 km Laufleistung ist nämlich Schluss mit lustig. Das Flottenmanagement der DB teilt daher mit: 12 von 30 Zügen dieser Baureihe seien dann »im Stillstand«.

    Da wird noch viel mehr ausfallen, ab 1.9. betrifft das 40 Prozent aller ICE 4.

    Andere Baureihen müssen in den Stillstand wegen: Redesign, Rollkur, Trafo, abgelaufene Revision (also: »TÜV«) ... na ja, im Grunde wegen: Börsengangpläne, Bahnprivatisierung, Dürr, Mehdorn, Grube, Wissmann, Tiefensee, Ramsauer, Dobrindt, Scheuer, Kohl, Merkel plus die jeweiligen Finanzminister

    Angemeldete Fahrraddemonstration in Konstanz.
    Durchführung wegen Polizeiauflagen: Schlimmer als jede möchtegern CM.

    Link

    Ich habe da gerade einen Kommentar hinterlassen. Da ich nicht weiß, wann der freigeschaltet wird, hier mal der Link zu der »Veranstaltung«, bei der live und am Wegesrand Gerichte tagten, um über Auflagen auf der Straße zu entscheiden:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anachronistischer_Zug

    Die damalige Alternative: Seid Ihr eine Demo? Dann verpassen wir Euch inhaltliche Auflagen, die beim Fahren die Wirkung des Zuges zunichte machen, aber Ihr dürft natürlich alle Verkehrsregeln ignorieren. Oder seid Ihr ein Kunstwerk? Dann gibt's keine inhaltlichen Auflagen, aber es gilt die StVO.

    Wir haben uns letztlich dank hervorragender Anwälte durchgesetzt und sozusagen als Kunstwerk ungestört von der StVO Städte und Landstraßen mit unserem Konvoi befahren. Der zarte Hinweis, dass wir womöglich mit Dutzenden von Unimogs, Lkws und Pkws plus Presse im Schlepptau auf einer Bundesstraße im Raum München stehen würden, bis ein OLG im Eilverfahren entscheiden würde, spielte dabei eine gewisse Rolle.

    Der schönste Moment dabei war in Kaufbeuren, als wir (mit »Stoppt Strauß«-Aufklebern) im Konvoi unter einer Brücke durchfuhren, auf der ein Wahlkampf-Bus der CSU stand (die JU plakatierte damals »Vorfahrt für Strauß«), weil die Polizei ihn wegen unseres Konvois gestoppt hatte. Kurz danach erfuhren wir: Im Bus saß FJS höchstselbst.

    Aber in Konstanz eine Demo mit StVO-Beachtung? Irre. Wenn ich die wäre, würde ich eine Demo gegen die Auflagen anmelden, und sei es spontan, wenn es wieder mal nach »Konstanzer Landrecht« statt nach Grundgesetz gehen soll. Oder man schiebt die Räder und nimmt schöne Transparente mit ... dann ist natürlich die Fahrbahn komplett blockiert. Oder man fährt einfach.