30% bezogen auf Einwohner oder auf Radfahrer oder auf pro gefahrenem Kilometer?
Beiträge von hugo790
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Je sicherer das Autofahren wird, um so gefährlicher wird das Fahrradfahren, zumindest wenn man es in Relation setzt zueinander.
In Relation ja. Absolut könnte es auch anders aussehen: Wenn auf der Fahrbahn nur sichere gute Fahrer unterwegs sind, die entspannt sind, nicht drängeln und immer mit 1,5m Abstand überholen, das auch nie bei durchgezogenen Linien etc. dann könnte absolut gesehen auch die Zahl der Alleinunfälle bei Radfahrern sinken. Weil die dann eben nicht mehr gestresst auf dem handtuchbreiten Radweg mit Schlaglöchern fahren, der im dunklen nicht beleuchtet und im Winter nicht geräumt ist. (Das waren absichtliche Übertreibungen)
Wenn ich an meine schwersten, bezogen auf Verletzungen, Alleinunfälle denke:
- Straßenbahnschienen beim Schulterblick, ob ein Auto kommt
- Reste von Straßenbahnschienen nachts auf nicht beleuchtetem Radweg
- Am Mülleimer, der in den Radweg hinein hing, hängengeblieben
- Beim Auffahren auf den Radweg an der Bordsteinkante hängen geblieben
- Auf einem Ölfleck ausgerutscht (streng genommen ist da der unbekannte Autofahrer Schuld)
- Wochenlanges ignorieren von einer Baustellenabsperrung und plötzlich war in der Nacht auf mir bekanntem Weg der Radweg weg, ging ca. 50 cm runter)
- Zu schnell in der Kurve gab es natürlich auch schon häufiger
Das ein oder andere wäre nicht passiert, wenn ich immer auf der Fahrbahn fahren würde. Die GDV sagt leider:
"Es gibt keinen Forschungsstand zu den Ursachen von Alleinunfällen" -
Klassischer Zielscheibenfehler. Du nimmst das Ereignis als Beweis dafür, dass es so kommen musste wie es kam, und leistest aus dieser falschen Hypothese den Zirkelschluss her, dass es so kommen musste wie es kam, weil die Bedingungen beim Unfall so waren wie sie waren.
Puh. Du lenkst immer ganz schön ab. Klassischer Denkfehler
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Der übliche Denkfehler. An der Hälfte der Toten sind ja gar keine PKW beteiligt. 230 entspräche fast schon nur der Zahl der Solototen unter den Radfahrern (2023 147, 2022 169).
Das war kein Denkfehler. Mir war durchaus bewußt, dass man das nicht machen kann und ein genaues Ergebnis erhält. Deswegen schrieb ich würde. Es gibt einige Faktoren, die dann zusätzlich noch besser aussehen (z.B. weniger Angst bei Radfahrern, dadurch häufigeres Fahren auf der sichereren Fahrbahn) und manche eben schlechter (ändert an Unfällen zwischen Radfahrern nichts).
So? Welche wären das denn konkret, außer dass der Auffahrer 77 war?
Natenom ist tot. Ist das nicht der vorher in dieser Diskussion geforderte Beweis, dass man fahruntüchtig ist oder zumindest zum Zeitpunkt des Unfalls war?
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Dann müssen wir ja nur die Entwicklung des selbstfahrenden Fahrzeuges vorantreiben, damit können dann auch Menschen mobil sein, die selbsttätig kein Auto mehr fahren können.
Ersetze vorantreiben durch ausrollen. Obige Grafik ist vier Jahre alt. Vor zwei Jahren behauptet Tesla bei 6 Millionen Meilen pro Unfall zu sein. Faktor 12 im Vergleich zu anderen Fahrzeugen. Wenn man das 1:1 runterrechnen würde: ca. 230 statt ca. 2800 Verkehrstote im Jahr. -
wenn also von 1000 Personen, denen man das Führen eines KFZ verbietet, nur 10 in den kommenden Jahren einen Unfall gebaut hätten, wäre es vertretbar, 990 Personen das Führen eines KFZ zu verbieten?
ok, damit hab ich echt Probleme.
Wie siehst du es in anderen Bereichen?
Wenn der TÜV 100 Brücken oder 100 Achterbahnen prüft. Wie viele davon dürfen in den nächsten Jahren einstürzen bzw. einen (potentiell) tödlichen Unfall haben?
Noch provokanter: Wie viele Radverkehrsaktivisten aus diesem Forum sind in den letzten Jahren durch einen unverschuldeten Unfall mit einem KFZ gestorben und was wäre eine akzeptable Zahl gewesen?
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ich bin mir gerade nicht sicher, ob jede Zahl <99% akzeptabel wäre.
Wenn jemand anderes mein Leben riskiert, weiß ich nicht, ob jede Zahl >1% für mich akzeptabel wäre.
Der Fall mit der Eigengefährdung ist nicht vergleichbar. Da bin ich bei dir. Ich will niemanden verbieten so viel zu rauchen, wie er will. Aber mich durch Passivrauchen zu gefährden muss verboten bleiben.
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Ich würde gerne mal Alkohol zum Vergleich einbringen:
Einmal weil niemand eine exakte Grenze festlegen kann: Darunter baust du keine Unfälle, darüber zu 100%. Er beeinflusst nur die Wahrscheinlichkeit. (Aus Spaß hatte ich mal einem Polizisten gesagt, dass ich nur noch unter Drogeneinfluß Fahrrad fahre, da laut polizeilicher Unfallstatistik die Wahrscheinlichkeit dann bei 0 liegt, dass ich verletzt werde. Er hat erst grimmig geschaut und es dann verstanden und gelacht.)
Der andere Punkt ist: Niemand muss einfach so zum Arzt und belegen, dass er keinen Alkohol im Blut hat. Jeder kann trinken und fahren, wie er will, erstmal. Erst durch eine Routinekontrolle im Straßenverkehr (imho sehr selten) oder durch eine Auffälligkeit (Unfall, seltsame Fahrweise) werden die Behörden (meist zuerst die Polizei) darauf aufmerksam und danach wird der Alkoholgehalt gemessen und je nach Ergebnis ist eine MPU fällig mit weiteren Arztbesuchen.
Wenn jemand gesundheitliche Einschränkungen hat (Sehvermögen, Reaktionszeit), hat das dann nicht auch ein bestimmtes auffälliges Verhalten zur Folge? Z.B. kein Schulterblick beim Abbiegen (zu unbeweglich), rote Ampel (Reaktionszeit/Sehvermögen)? Wäre es denn nicht möglich das als Kriterium zu nehmen, wann jemand weitere Tests ablegen muss?Meiner Erfahrung nach gehen einem echten Unfall viele Beinahe-Unfälle voraus. Im Straßenverkehr viel viel mehr als beim Luftverkehr.
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indem er faktisch überall (benutzungspflichtige!) Separation (mit all den bekannten Nebenwirkungen und Nachteilen) fordert.
Meine Erfahrung ist, dass diese nicht in der breiten Bevölkerung bekannt sind. Seltenst werde ich auf der Fahrbahn darauf angesprochen, dass es gut ist, dass ich diesen Behördenirrsinn, der nur mich gefährdet, nicht mitmache.
Und - im Gegensatz zu mir - bei den Verwaltungen Gehör findet
Hast du mal darüber nachgedacht, warum das so ist?
Wie auch immer:Noch einmal: Der größte verkehrspolitische Skandal im Süden von Rheinland-Pfalz - die 30-jährige Verbannung des Radverkehrs von der B 10 auf ungewidmete Wirtschaftswege - ist diesem "Club" mindestens genauso scheißegal wie den hierfür politisch Verantwortlichen.
Ich muss schmunzeln. Mir gelang es binnen zwei Jahren nicht einmal trotz IFG die Widmung herauszufinden...Am Ende war ich mir nicht mal sicher, wen ich hätte verklagen müssen, um sie zu erfahren.
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Das ist nicht weit hergeholt, sondern Pflicht in einem Rechtsstaat.
Nein. Das prüft nicht jede Behörde bei jedem Kontakt, sondern einmal im Jahr das Finanzamt. Konkret aus der Satzung von adfc.de:
Zitat§ 2 Zweck und Aufgaben 1. Zweck des Vereins ist die Förderung der Unfallverhütung, der Verbraucherberatung und des Verbraucherschutzes, des Klima-, Natur- und Umweltschutzes, von Wissenschaft und Forschung, der Landschaftspflege und des Sports. Der Satzungszweck wird insbesondere durch die Förderung des Radverkehrs und die Vertretung der Belange der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer:innen im Interesse der Allgemeinheit verwirklicht; ferner durch Öffentlichkeitsarbeit und sonstige geeignete Maßnahmen für die stärkere Nutzung des Fahrrades; sowie durch die Beratung der Bevölkerung im Gebrauch von Fahrrädern und Unterstützung durch Informationen.
Wenn du Belege hast, dass der ADFC sich nicht an die eigene Satzung hält, stell bitte einen Antrag auf Aberkennung der Gemeinnützigkeit beim zuständigen Finanzamt. Das klingt jetzt ironisch, aber ich meine das ernst. Wenn die Sachlage so klar ist, wie du schreibst, wirst du hoffentlich Erfolg haben. Bei Campact/Attic war der Antrag erfolgreich, bei PETA nicht.
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Seh ich komplett anders. Der ADFC ist ein Feigenblatt für Behörden, fordert Separation und überall benutzungspflichtige Radwege. [...]
Definitiv nicht mein "Fahrradclub"! Soll sich gefälligst selbst finanzieren; bspw. durch die Versicherungen, die er den Leuten aufschwatzt.
Nochmal anders formuliert:
Eine Stadt hat zur Förderung von gemeinnützigen Organisationen ein gewisses Budget. Sie ruft dann in verschiedenen Förderprogrammen dazu auf, sich darauf zu bewerben. Jeder gemeinnützige Verein kann dann ein Konzept vorlegen, wie er der Allgemeinheit (oft eingeschränkt, z.B. auf Jugendliche) etwas Gutes tun kann. Werden die Förderbedingungen eingehalten, wird gefördert.Von der Stadt nun zu erwarten, dass sie schaut, was der Verein denn sonst noch so macht, das einzuordnen, zu entscheiden, der ADFC bringt Schülern das Radfahren bei, aber hier oder dort hat er einen benutzungspflichten Radweg gefordert, was laut aktueller Studienlage zu mehr Unfällen führt, deswegen untersagen wir ihm die Förderung, ist arg weit hergeholt. Damit müsste man dem ADFC Böswilligkeit unterstellen und ihm die Gemeinnützigkeit aberkennen.
Ich kenne einige Vereine, die anfangs froh um eine Förderung hier und da waren. Mit der Zeit verlassen sich manche darauf, dass ständig Geld eintrudelt und werden so abhängig. Meist dann, wenn es konstante Ausgaben wie Miete oder Personal gibt, die die konstanten Einnahmen wie Mitgliedsbeiträge übersteigen. Manchen geht es gut damit, anderen wohl nicht. Oft ist jedenfalls nicht die Absicht dahinter, sich abhängig zu machen. Bei manchen hingegen schon. Die sagen ganz klar, sobald die Förderungen ausbleiben, wird der Verein aufgelöst.
Ich habe schön häufiger Förderbedingungen gelesen, etwas zum Konzept beigetragen oder auch das Geld vorgestreckt (teils 5-stellig), wenn die Behörde erst "nach der guten Tat" das Geld auszahlen will. In einem Fall warte ich sogar noch auf mein Geld, weil Corona dazwischen kam.
Was sind deine konkreten Erfahrungen mit Vereinsarbeit, dass du Förderungen komplett ablehnst?
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Erkläre mir doch mal, warum der ADFC als privater Verein überhaupt öffentliche Fördermittel verdient hat
Ganz einfach, weil er gut für die Gesellschaft ist. Mal drei Beispiele:
- Der ADFC geht in Schulen, bringt Kindern das Radfahren und Reparieren von Rädern bei -> Förderung
- Ein Verein bildet Nachmittags Schüler in Photoshop aus und bekommt dafür Fördergelder
- Ein Verein bietet Leichtathletik-Training nach der Schule an. Nur für zahlende Vereinsmitglieder. Trotzdem gibt es Förderung vom Staat.Im gewissen Rahmen finde ich das auch gut so!
Vielleicht habe ich mich verändert, vielleicht das Forum. Meine Freude hier mitzulesen und zu schreiben, hat jedenfalls deutlich nachgelassen. Stattdessen stehe ich nach der Lektüre öfter mit einem Kloß im Hals dar. Ein bisschen so, wie nach dem Konsum von toXic ex. Twitter. Schade irgendwie.
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Der Fahrer hat Andreas, sofern nicht die Sicht von einem vorrausfahrendem Auto verdeckt war, mind 5 Sekunden, aber eher 10-15 gesehen haben. Einen Radler, der mit Licht, Reflektoren und Warnweste unterwegs war.
Ich frage mich, woher solche Zahlen kommen. Abblendlicht hat i.d.R. eine Leuchtweite von 50-75m. Bei 90 km/h sind das 2-3 Sekunden.
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Das mit den zwei Monaten kann relativ sein. Manchmal wird nach einem Unfall direkt der Führerschein einbehalten. Dann wäre der Fahrer vom Unfall bis zwei Monate nach dem Urteil ohne Führerschein.
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Shit, ich habe gar nicht mitbekommen, dass Natenom einen Unfall hatte bzw. gestorben ist. RIP.
Apropos Asperger & Co.
Möchte nicht auf Details auf das Warum eingehen, aber mich konfrontierte auch schon mal jemand, mit dem ich etwas abseits des Verkehrs zu tun hatte, mit der Wikipedia dazu irgendwann Mitte/Ende 2010, als dort stand:
"Kriminalstatistik
Obwohl gegenwärtig noch nicht genügend epidemologische Studien vorliegen, vermuten die meisten Autoren, dass autistische Menschen eine niedrigere Kriminalrate hätten als nichtautistische Menschen. Sie wären eher Opfer als Täter. Zudem würden sie dazu neigen, Gesetze rigide anzuwenden und hätten Probleme mit Gesetzesüberschreitungen.[60]"
Meine Asperger-Diagnose war der Hauptgrund mich von all dem zurückzuziehen. Einmal opt-out aus der Gesellschaft quasi. Nur weil ich kürzlich mit dem Rad gependelt bin (muss ich nun zum Glück nicht mehr), habe ich mich hier nochmal angemeldet und angefangen mitzulesen. Genau 10 Jahre sind meine rund 50 Verfahren her, von denen ich bis auf zwei tatsächlich gewonnen habe....
Die Statistik zählt für den einzelnen nicht. Aber rein statistisch kann ich verdammt froh sein, nie einen schweren Unfall gehabt zu haben.
Eine Diskussion hatte ich mit Natenom und bei der gelang es mir leider nicht mit ihm sachlich Argumente auszutauschen. Heute nach dem Lesen Dutzender Bücher (über Menschen!) wäre es mir vielleicht gelungen. Was eine beschissene Welt. -
Hier in Köln ist vor nicht allzu langer Zeit ein Radfahrer gestorben, allerdings nach der Offensive der Stadt alle
Brückengeländer zu erhöhenRadfahrer bei Brücken zum Schieben zu zwingen. -
Du unterstellst Vorsatz im Sinne eines kaltblütigen Abwägens vor dem Regelbruch.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. In der Fahrschule bekommt nahezu jeder beigebracht beim Abbiegen einen Schulterblick zu machen. In der Praxis erweist der sich als unnötig, weil die meisten Radfahrer und Fußgänger meistens aufpassen. Laut UDV machen ca. 1/3 aller Autofahrer keinen Schulterblick beim Abbiegen.
In Köln sind laut Statistik Verstöße beim Abbiegen ein größeres Problem als Geschwindigkeit.
Unterstellst du den Autofahrern eigentlich bei einer Geschwindigkeit von +5 km/h innerorts ein "kaltblütigen Abwägen vor dem Regelbruch"? -
Ich halte diese Praxis gerade aus sicherheitstechnischem Blickwinkel für sehr sinnvoll, denn die dadurch bewirkte Redundanz beim Aufpassen und Handeln schafft enorme Sicherheitsreserven.
Theoretisch ja. Es kann aber auch das Gegenteil passieren: Dadurch, dass 99% ausweichen, beachtet man die Vorschriften nicht mehr. Hand aufs Herz:
Wenn du nie auf die Fahrzeuge links neben dir geachtet hättest, hättest du dann bereits einen Unfall mit einem Rechtsabbieger gehabt? Meine Antwort wäre: Einen? Hunderte. -
Für meine Begriffe hat aber das Mitführen eines Fahrrades durchaus eine Auswirkung sowohl auf die Agilität einer Person als auch ihre Flexibilität beim Reagieren auf eine plötzlich auftretende Verkehrssituation.
Ja, genau wie alt sein und insbesondere die Kombination alt sein + Rollator erhöht das Risiko überfahren zu werden. Ich finde es schrecklich, dass ausweichen scheinbar zum Straßenverkehr gehört. Und wer es nicht kann, ist dann eben tot. Insbesondere, da die Gefahr, die von einer alten Person mit Rollator ausgeht, nahezu gegen Null tendiert.
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Wie die CDU sich die Zukunft in Köln vorstellt. Verkehr unterirdisch. Angetan hat es mir das dritte Bild, mit der völlig klaren Verkehrsführung für Radfahrer. Das wird bestimmt genau so funktionieren.
Fraktion hält an Abstimmung 2024 fest: Kölner CDU stellt neue Visualisierungen der Ost-West-Achse vorEine Mehrheit für einen Stadtbahn-Tunnel zwischen Heumarkt und Aachener Weiher sucht die CDU nach wie vor. Neue Visualisierungen sollen nun helfen.www.ksta.de