Der Gedanke, auf dem Radweg hättest du selber es in der Hand, fremde Fehler durch eigene Aufmerksamkeit zu kompensieren, ist maßlose Hybris.
Das ist doch wie beim Fliegen:
Fliegen ist gefährlicher als Autofahren, denn wenn der Pilot einen Fehler macht, bin ich tot. Beim Autofahren habe ich es selbst in der Hand und Fehler anderer kann ich ausgleichen, denn ich bin "besser" als der Durchschnitt.
Die Statistik sagt in beiden Fällen (Radwege und Fliegen) das Gegenteil. Die Statistik/Forschung sagt aber auch, dass der durchschnittliche Mensch sich für überdurchschnittlich "gut" hält.
Aber noch etwas zum Fahrbahnradeln:
Ich höre oft vorher wie dicht ein Auto an mir vorbeifahren wird. Auch in vielen Dashcam-Aufnahmen, in denen laut Radfahrer "plötzlich" ein Auto ganz dicht überholt, fahren die Radfahrer genauso plötzlich ein Stück weiter rechts. Ich denke das liegt daran, dass wir zwei Ohren haben. Klar hilft das nicht immer, aber manchmal schon, vermute ich.
Auf einem neu gebauten Radweg hier in der Nähe gab es unerwartet viele Unfälle. Meiner Meinung nach liegt das u.a. daran, dass es im Schnitt alle 17 Meter eine Konfliktstelle gibt (Garageneinfahrt, Hinterhofeinfahrt, Kreuzung etc.). Also alle gut zwei Sekunden. Bleib mal als Radfahrer so konzentriert, dass du die alle im Blick hast und rechtzeitig stehst, wenn du übersehen wirst (denn du bist ja besser als der Durchschnitt und schaffst das. Ich glaub an dich
TheK ). Ist natürlich ein benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg innerorts. Ich nehme da die Fahrbahn.