Beiträge von TheK

    Nachdem gerade wegen Radwegen ein kreuzen der Fahrbahn relativ häufig nötig ist, halte ich zumindest einen Teil davon nur durch (einseitige) Radwege indiziert.

    Wenn ich im Winter mal epische Langeweile hab, werde ich die 800 Fälle mal danach absuchen, von was auf was da gequert wurde. Wobei die Berichte das oft nicht hergeben.

    Allgemein:

    * Will man geradeaus, macht der Radweg keinen Unterschied (erhöht allerdings tendenziell die Einsehbarkeit)
    * Ist der Radweg in Fahrtrichtung vor der Fahrbahn, fällt das Problem weg.
    * Ist der Radweg dahinter und man will nach links ist's mit Radweg etwas besser (weil man am Ende wenigstens von der Fahrbahn runter ist).
    * Ist der Radweg dahinter und man will nach rechts, wird tatsächlich erst durch diesen eine Querung erzeugt.

    naja das sind immerhin halb so viele wie Rechtsabbieger-Unfälle (die m.E. berechtigt ausführlich diskutiert werden, z.B. mit Schrittgeschwindigkeitsgebot für Lkw als Folge).

    Nur gibt es eben die RA (die es fast nur mit Radweg gibt) woanders als die Ü (die es per Definition nur ohne Radweg gibt).

    Imho die meisten beim Kreuzen, oder an Kreuzungen.

    Die klassischen Radweg-Unfälle von Innerorts ("an der Kreuzung übersehen" oder "im toten Winkel des Rechtsabbiegers") sind es jedenfalls nicht. Wenn man auf dem Radweg selbst stirbt (Solo-Unfälle mal außen vor) ist in den letzten Jahren "Autofahrer verliert Kontrolle" das häufigste. Vorfahrtsverletzungen (VF) durch Autofahrer sind sogar ohne Radweg häufiger, allerdings beides bei geringen Fallzahlen.

    Die mit Abstand häufigste Ursache außerorts (rund 800 Fälle) ist ein Vorfahrtsfehler durch den Radfahrer, wenn dieser in eine Straße einbiegt oder diese quert – da wird die nötige Lücke im (schnellen) Autoverkehr unterschätzt. Dies hat aber wenig bis nichts mit Radwegen oder keinen Radwegen zu tun.

    Durch den Radweg vermieden wird die _außerorts_ ebenfalls riesige Gruppe der Ü-Unfälle mit inzwischen rund 250 Fällen (zwei alleine diesen Monat schon…). Hier liegt ja genau der Unterschied: Innerorts kommen auf einen Ü 8,5 RA. Außerorts sind es 0,06.

    Sehe ich auch so, demnach gibt es aber außerorts keine reinen Gehwege bzw. diese müssten mit Vz 250 markiert sein.

    Oder [Zeichen 239] ohne Zusatz. Eine Einschränkung des Radverkehrs außerorts sollte allerdings nur punktuell und mit Begründung zulässig sein (außer einem begleitenden Gehweg einer Fahrradstraße, falls es sowas irgendwo gibt). Also etwa ein [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] am Ausflugslokal vorbei oder [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1012-32] über die 2 Meter schmale Klapperbrücke.

    Vorsicht, da verallgemeinerst du zu sehr. Damit läßt du zu , das jeder Wirtschafts-/Forstweg auch von motorisiertem Schleichverkehr benutzt werden darf.

    Auch ein solches Verbot sollte explizit etwa mit [Zeichen 260] ausgeschildert werden.

    Also hier kann man Angebotsradwege daran erkennen, dass sie genauso gestaltet sind wie die benutzungspflichtigen auch – also asphaltiert oder rot gepflastert _neben_ dem Gehweg. Gemeinsam mit den Fußgängern gibt's nur als [Zeichen 240] oder [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10]. Einzige Ausnahme ist eine zu schmale Brückendurchfahrt unter der Bahn hier, wo das aber mehr ein Gewohnheitsrecht ist und der Bau eines richtigen Radwegs "nur" noch auf die DB wartet. Da hat man jetzt aber sogar ein Piktogramm drauf gesetzt.

    Außerorts sehe ich es noch pragmatischer: Jeder kann jede Verkehrsfläche nutzen, auf die sein Fahrzeug sinnvoll drauf passt. Ausnahmen sind explizit zu beschildern.

    Warum sagt die Mutter eines Babys nicht: »Es hat uns immer gestört wegen der Sitution mit dem Kinderwagen«? Und auf die Frage, ob es wegen des weggefallenen Parkplatzes nicht eine Erschwernis für sie bedeute: »Mit Rampe ist der WEg zum Parkplatz im Schnitt 1,5 Prozent länger, das ist auch okay.« ...

    Weil man sonst nicht von der B.Z. als Beispiel genutzt würde. Ich finde die Lösung genial, wobei ich die Seiten offener gestalten würde, damit keine Sichthindernisse entstehen, wenn da Kinder durch gehen.

    Zu dieser Fehleinschätzung (die ja oft besonders von den Ladeninhabern ausgeht) hatte ich neulich eine recht gute Erklärung gehört: Die Ladeninhaber selbst wohnen halt oft weiter am Stadtrand und fahren jeden Morgen in die Stadt (um am liebsten direkt vor dem eigenen Laden zu parken…). Und darum glauben sie dann, dass das ein Großteil ihrer Kunden genauso macht.

    Und mit dem Onlinehandel verschärft sich das noch: Heute fährt kaum noch jemand in die Innenstadt, nur um dort irgendwas zu kaufen. Man geht (sic!) vielmehr in die Innenstadt, um "das Stadtleben zu erleben" – und dabei ist nichts störender als Autos. Selbst wer mit dem Auto in die Stadt kommt, sucht dort mehrere Orte auf (zwischen denen er zu Fuß geht). Und wenn man zu Fuß (oder mit dem Rad) da lang kommt, hält man auch nochmal an weiteren Läden an. Ich kenne das ja auch von meinen Radtouren – ich war bestimmt schon in 30 verschiedenen Läden irgendwo aufm Dorf, weil ich mir fix was zu Trinken besorgen wollte.

    Und dieses Phänomen lässt sich sogar in den USA beobachten, wo es ja als Ketzerei gilt, mehr als 50 Meter zu Fuß zu gehen.

    Von Reppenstedt zum Gut Brockwinkel ist halt auch Grundschul-Weg, so dass dort eh ein Gehweg nötig wäre. Vom Gut nach Vögelsen hoch ist die Fahrbahn selbst nur Schotterweg, um dem Autoverkehr hier keinen schnellen Durchgang zu schaffen – für den Radverkehr soll hier aber einer sein (u.a., um schnell von Reppenstedt zum Bahnhof in Bardowick zu kommen). Die Verbindung nach Lüneburg rüber hat diese extrem schmale Fahrbahn mit Schotter daneben, als Radfahrer musstest du da komplett anhalten, wenn ein Auto entgehen kommt und wie Überholmanöver abliefen, kann man sich denken. Aus beidem zusammen entsteht zudem jetzt eine autoarme Route von Reppenstedt zur Herder-Schule.

    Ein vierter Ast kam erst Anfang dieses Jahres dazu: Zum Gut Wienebüttel (u.a. mit einer Pflegeeinrichtung für Herzkranke). Die Fahrbahn ist Kopfsteinpflaster "Höllenniveau", wieder um den Autoverkehr fern zu halten, RTWs (die afaik da sogar stationiert sind) aber nicht zu behindern. Dieser Geh- und Radweg ist dann auch nur gepflastert und mit recht vielen Pollern – da soll man halt schon vorsichtig fahren, aber auch nicht gleich Rodeo reiten.

    Die Fahrbahnen sind da also bewusst alle "befahrbar, aber nicht einladend", während man auf den Radwegen zügig vorankommen soll. Wenn du so nah an der Stadt Mischverkehr auf schmaler Fahrbahn versuchst, vermehren sich die Autos halt sofort wie die Schmeißfliegen. Zudem ist die ganze Verbindung (und da hatte ich schon einen vor mir, bevor der Weg überhaupt freigegeben war!) jetzt auch für Fußgänger mit Rollator passierbar.

    Ich finde in beiden Fällen die Beschilderung zu sparsam und in dem bei Drochtersen erkennt man erst auf den zweiten Blick, dass es gegenüber weiter geht. Auch baulich ist der andere besser. Hier sieht eine neue Querung außerorts so aus:

    Mapillary cookie policy use

    Müssten inzwischen noch ein paar Linien dazu gekommen sein. Das außerorts *SEHR* viel mehr Aufmerksamkeit auf diese Stellen gelegt werden muss, sollte aber klar sein.

    Ansonsten sehe ich Liste in §45 als "Abkürzung", wo man offensichtliches nicht jedes Mal extra begründen muss.

    Aber dann hab ich auch das Gekrakel gesehen. Ich lehne mich wahrscheinlich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn das nicht als Querungshilfe akzeptabel ist.

    Bei dem Winkel hat wohl jemand das Verkehrsschild davor etwas zu wörtlich genommen. Ich würde ja eher die vergammelte Ausfahrt davor nutzen, da passt der Winkel besser. Von ca. 200 anderen Möglichkeiten, wie man das weniger dämlich baut, mal abgesehen…

    Stück weiter oxidiert übrigens noch ein [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1000-30] auf dem, was doch eigentlich der [Zeichen 240] sein soll.

    Und ehm, wasn das für eine Fußgängerampel?

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Ich frag mich ja, ob es unter den ca. 1000 Kommunen, die sich über die StVO beschweren, eine einzige gibt, in der die StVO zugunsten des Radverkehrs rigoros umgesetzt worden ist. Ich befürchte, die Allzweck-Wunderwaffe "gemeinsamer Geh/Radweg" ist überall...

    Ich finde viel bezeichnender, dass zumindest hier keine einzige der beteiligten Gemeinden den vorhandenen Rechtsrahmen zu Tempo 30 sauber ausnutzt. Eine 30-Zone im Wohngebiet braucht keine spezielle Begründung, trotzdem findet man immer wieder Wege ("Straße" kann man so manches davon kaum nennen), wo das Schild fehlt.

    Das reiht sich allerdings nahtlos in eine schier endlose Liste fehlerhafter Verkehrsbeschilderungen ein – wie oft fährt man als Radfahrer "von hinten" in eine [Zeichen 325.1], ohne das überhaupt zu wissen? Wie oft fehlen Radwegfurten, oder das [Zeichen 240]wird nicht konsequent wiederholt? Wie oft hängt über dem [Zeichen 205] (so es überhaupt da ist!) kein [Zusazzeichen 1000-32]?

    Erstens, weil Kinder[TM] den Gehweg benutzen dürfen/müssen, und zweitens, weil besorgte Erziehungsberechtigte für ihre Schutzbefohlenen gerne eine private Benutzungspflicht anordnen können, wenn sie das für besser halten.

    Ich denke eher an weiterführende Schulen und dann vor allem an die immensen Mengen von Radfahrern. Wenn da morgens 500+ Radfahrer angeschwärmt kommen, ist es halt Mist, wenn der Schulbus dazwischen stecken bleibt.

    „LKW-Umfahrung“ ist wegen der Rechtsabbiege-Problematik ebenfalls kein Grund für eine Benutzungspflicht. Es ist eher ein Grund zur Anordnung eines Radfahrverbots auf dem Nebenweg.

    Nicht, wenn keine Einmündungen den Radweg kreuzen. Und eine enge Rechtskurve im Straßenverlauf ist wieder ein guter Grund für einen Radweg… Solche LKW-Umfahrungen sind sowieso etwas, wo man weiträumiger planen und ggf. den Fuß- und Radverkehr vollständig woanders lang leiten muss.

    Bei uns gibts schon noch genug Außerorts-Straßen ohne einen Radweg, und auch wenn dort oft keine Massen an Radfahrern langfahren, ist mir keine bekannt, die besonders auffällig wäre.

    Die Auffälligkeit besteht a er eben nicht in vielen Unfällen, sondern in der weitgehenden Abwesenheit von Radfahren. Wobei dabei in Bayern eh andere Maßstäbe gelten als hier im Norden.