Aber das geht mir dann doch zu weit...
Das auch: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/126722/5306389
In meiner Stadt.
Aber das geht mir dann doch zu weit...
Das auch: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/126722/5306389
In meiner Stadt.
Inwiefern drangsaliert jemand, der mit dem Fahrrad 12-14 km/h fährt, andere Fahrradfahrer*innen?
Es sind nicht diejenigen, die langsam und friedfertig Rad fahren, die uns Kummer bereiten, sondern die Behörden, die mit der Absicht (oder dem Vorwand?), die Langsamen zu schützen, die Schnellen ausbremsen. Wenn jemand fast so schnell fahren kann wie ein Moped, ihm aber die (legale) Möglichkeit dazu genommen wird, nur weil er mit Muskelkraft unterwegs ist, ist das bitter.
Überhaupt: Was spricht denn dagegen, mit dem Fahrrad ein Tempo von 12-14 km/h zu fahren? Das ist immer noch etwa doppelt bis dreimal so schnell als zu Fuß zu gehen.
Für die friedliche Koexistenz von Rad- und Fußverkehr ist diese Geschwindigkeit angemessen. Z.B. auf diesem Weg (der vor wenigen Wochen umgebaggert wurde) hat es genau so funktioniert.
Doch wer die ganzen 10 km zur Arbeit so fährt, bräuchte 45 Minuten. Hier in Jena brauchen die meisten, die regelmäßig solche Strecken fahren, 25-30 Minuten dafür. Genau in dieses Mittelfeld reihen sich diejenigen ein, die mit dem Pedelec fahren.
Es sind zwar nur relativ wenige Fahrradfahrerinnen, die deutlich schneller als mit den üblichen 15 bis 20 km/h unterwegs sind,
Wird in Hannover wirklich so langsam gefahren? In Jena sind 75 % der mdRzA-Fahrer schneller als 20 km/h unterwegs, Männer und Frauen. Ich war dabei. Auch auf dem Heimweg sind es stabile 75 %.
Würden Rad und Überholer dagegen wie auf Schienen geradeausfahren, bräuchte man die riesigen Sicherheitsabstände nicht.
Sehe ich im Prinzip genauso. Ein halber Meter ist da für die Fahrlinienunschärfe des Überholenden eingeplant.
Dennoch hat unsere Verkehrsbehörde schon damit gedroht, statt eines geplanten Radfahrstreifens sämtlichen Radverkehr auf den Gehweg zu verlagern, wo der Abstand zwischen Bordstein und Tramwagen im Feststellungsentwurf 2,05 m beträgt.
Dabei könnten sie noch bis zu 40 cm rausholen, wenn sie in der Fahrbahnmitte statt 3,90 m nur 3,10 m lichte Breite für linksabbiegende Kfz lassen.
Deswegen wechselt man in solchen Situationen rechtzeitig auf die Fahrbahn, bzw. nutzt einfach diese, um auch KFZ-Betreibern die Möglichkeit zu geben Rücksicht zu üben.
In meinem Fall war der direkte Weg durchs Stadtzentrum 400 m kürzer und hatte 6 Ampeln weniger. Die gesamte Strecke hatte den Aufbau: Allegro - Largo - Vivace. Habe dabei den langsamen Satz zum Luftholen genutzt.
Ich fand schon immer das angepasstes Fahren viel Sinn macht.
Ich auch. Zu der von Ullie aufgeworfenen Frage, ob die Radfahrgeschwindigkeit in belebten Fußgängerzonen etc. eher vom Leistungsvermögen oder von der Vernunft abhängt, schätze ich: Bei 90% der Radfahrer von der Vernunft. Von mir aus könnten es gern mehr sein.
Einige Jahre führte auch mein Arbeitsweg durch eine Fußgängerzone. Morgens mit 25 km/h, nachmittags mit 10 km/h, ungefähr. Wenn sich Behörden genötigt sehen, dort generell nur 10 km/h zu erlauben, dann ist das für mdRzA schon ein Nachteil.
Jede Form von missionarischem Eifer, man möge mit Fahrrädern doch bitte wie die Mormonen mit Pferdekutschen im Schritttempo rumfahren, ist m.E. schädlich für eine Verkehrswende und treibt mich lediglich dazu, wieder aufs Auto zurückzukehren.
Damals, in der 12. Klasse, waren wir in Erfurts Süden im Internat, und die Schule war im Norden. Meine Klassenkameraden legten 8 km Schulweg mit dem Auto zurück, ich 7 km mit dem Rennrad. Wenn sie aus dem Haus sind, bin ich ins Bad zum Zähneputzen. Weil meine Fahrzeit nahezu unabhängig von der Verkehrsdichte war, etwa 15 Minuten. Ich denke schon, damit nebenbei auch ein bisschen Werbung für das Radfahren gemacht zu haben.
Zehn Jahre später, 2003, kam mir mal eine Broschüre des ADAC in die Hand: "Mit dem Fahrrad unterwegs". Darin wurde u.a. thematisiert, dass der Anteil der Radfahrer, die mit 30 - 40 km/h im Straßenverkehr unterwegs sind, gestiegen ist, was wiederum eine Anpassung der Autofahrer erfordert. - Wow, dachte ich, ohne jemals auf einer Fahrraddemo gewesen zu sein, war ich Teil einer Critical Mass.
Doch heute, scheint mir, wird der schnelle Radverkehr an vielen Stellen mehr behindert als vor 20 Jahren, vor allem dort, wo es damals keine Radwege gab. Dabei entwickelt sich auch bei unmotorisierten Rädern die Technik ständig weiter. Schnellere Reifen (in allen Breiten), bessere Bremsen usw.
Man beachte übrigens die Wortwahl der Polizei:
"als dieser nach seinen Angaben wegen eines Fahrradfahrers am rechten Fahrbahnrand nach links ausscheren musste"
Ja, da habe ich ich sofort gedacht: Hätte er auch nach links ausscheren müssen wenn Gegenverkehr gekommen wäre?
FDP jetzt auf einmal doch für Tempolimit, geht doch!
Schön wärs. Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit kann ich nur den Kopf schütteln, dass man auf zweispurigen Fahrbahnen beliebig schnell fahren darf. Ich vermute mal, dass die Schilderung der LKW-Fahrer hier stimmt:
Und wenn am Tunnel bzw. an der Auffahrt Schöps/Altendorf kein passendes VZ steht:
Ja, so schlecht sieht es gar nicht aus. Bis auf Weiteres soll dort zHg 60 gelten, u.a. wegen des landwirtschaftlichen Verkehrs, für den noch keine Alternative exisitiert. Nach Süden, also bergab, könnte man sogar mitschwimmen.
Ob sich der Baubürgermeister hinterher wieder herausredet als wie: "In der Sache gab es an unserer Regelung nichts zu beanstanden, nur formal war das Gericht anderer Ansicht."? Mich hat seine Reaktion auf den gerichtlichen Dämpfer in Jena-Ost letzte Woche irritiert. Die Motivation für die klar zu Lasten der Fußgänger gehende Öffnung der Camsdorfer Str. für den Zweirichtungs-Kfz-Verkehr war ja die angebliche Notwendigkeit des Linksabbiegens von der KarLi, damit die Tram nicht behindert wird. Genau dieses Linksabbiegen scheint nun gar nicht mehr so wichtig zu sein.
Am Northeimer Bahnhof hat man ohne Vorwarnung Fahrräder entsorgt und verschrotten lassen.
Krass. Man stellt am Morgen sein Rad am Bahnhof ab und abends ist es weg. Nicht weil es zu wertvoll, sondern weil es zu wertlos aussah.
Die beiden Damenräder sowie die Fahrer sehen jetzt nicht gerade furchteinflößend aus. Ein Kennzeichen kann ich an den Rädern auch nicht erkennen. Scheinen also nicht die schnellsten zu sein.
Ach ja, in Erfurt hat man da andere Möglichkeiten. Dort sind etliche ehemalige und aktive Bahnradsportler in der Fahrradstaffel der Polizei. Mussten auch einen Eignungstest bestehen. BallerBarth hat ihn bestanden.
Die Angst davor, dass Radfahrer auf ein und derselben Fahrbahn plötzlich wesentlich schneller fahren, sobald diese als beschildert ist, wird durch unsere Medien wohlwollend verbreitet. Z.B. durch die Auswahl der Bürgerinterviews, in diesem Fall der jungen Mutter: https://www.rbb24.de/panorama/beitr…radstrasse.html
Vielleicht hat die Stader Ausrede, dass die Verringerung von KfZ-Verkehr für Fußgänger zu gefährlich wäre, auch so einen diffusen Hintergrund.
In der ersten und bislang einzigen Fahrradstraße in Stade hat der Kfz-Verkehr tatsächlich spürbar abgenommen, daher habe ich die Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben.
Nun ja, in "meiner" oben zitierte Fahrradstraße, die noch sehr einer unechten Einbahnstraße ähnelt, ist es zumindest so, dass sich im Begegnungsfall Kfz-Rad das Verhalten geändert hat, die meisten Autofahrer bremsen und fahren etwas nach rechts. Also auch hier blieb nicht wirkungslos.
Es ist geplant, die Straße zur Fahrradstraße (Anlieger frei) zu machen. Das würde dann auch den Durchgangsverkehr raushalten und wäre gut zu begründen, da die Straße für den Radverkehr eine hohe Bedeutung hat und vermutlich sogar schon die vorherrschende Verkehrsart ist.
Wie kommst Du darauf, dass sich der Durchgangsverkehr von abschrecken lässt?
Hier in Jena haben wir z.B. eine Fahrradstraße, in der sich der Radverkehr vom Kfz-Durchgangsverkehr abschrecken lässt und z.T. auf den Gehweg ausweicht.
Ja, das ist ein Elend, dass solche Abkürzungen für den Kfz-Verkehr regelmäßig mit Umwegen für den schnellen Radverkehr einhergehen. Zwischen Maua und Göschwitz ist es ja noch halbwegs möglich, volle Pulle zu missachten, aber im Tunnel würden die Leute wahrscheinlich die Polizei rufen, wenn sie dort einen Radfahrer entdecken.
Diese Meldung hat mich nachdenklich gemacht. Ist halt immer schwierig, wenn am Ende nur eine Seite aussagt:
Muss hier passiert sein. Macht mich insofern betroffen, da auch ich meistens schneller als V_85 unterwegs bin, jedoch niemanden damit zu Fall bringen will.
huch, ist gar kein reiner Radweg. Ist ein möchtegern-"Radschnellweg" mit Fußverkehrsanteil. ein gemeinsamer Geh- und Radweg
Wie MTL schreibt, reicht für die Polizeibeamten und die Abschreiber von der Presse das Vorhandensein von Radwanderwegweisern aus, um eine Verkehrsfläche als Radweg zu bezeichnen. Wobei dort in Lobeda die Fußgänger vll. sogar in der Überzahl sind.
du meinst auf dem Verlauf des Saale-Geh-und-Radwegs?
oh halt, da hinten Richtung Wichmar muss man ja in der Tat auf der Fahrbahn fahren
Ja, da käme niemand auf die Idee, die Kreisstraße als Radweg zu bezeichnen.
136 von 137 Fahrzeugen fuhren regelkonform oder innerhalb des Toleranzbereichs. Da finde ich "erschreckend" ziemlich hochgegriffen.
Der wesentliche Beitrag zur Gesamtzahl der Fahrzeuge kommt von den stationären Blitzern, an denen fast niemand in die Falle tappt.
Durch die Heck- oder Frontscheibe? wurden 7% der vorbeifahrenden Fahrzeuge geblitzt.
"Nebenan" in Weimar muss die Polizei erst noch untersuchen, ob das Unterschreiten einer Armlänge beim Überholen Kfz-Rad ein Fehlverhalten im Straßenverkehr darstellt.