Beiträge von DMHH

    mehr Überwachung?

    hm. Unter der Prämisse, dass die Kontrollen der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dienen sollen, müsseb sie als staatliche Aufgabe letztendlich nicht kostendeckend erfolgen. Das benötigte Mehr an Personal (Beamte, Angestellte) muss also aus dem vorhandenen Steueraufkommen gedeckt werden, weil die "Einnahmen" der Buß- und Verwarngelder nicht ausreichen.

    Verfügbare Steuermittel reichen jetzt schon nicht aus, um die benötigte Anzahl Stellen zu schaffen/besetzen. Daher müssten:

    - Steuermittel umverteilt werden

    - Steuermittelaufkommen erhöht werden

    - Bußgelder erhöht werden, um einen größeren Anteil der Kosten zu decken

    jeweils als Einzelmaßnahme oder gebündelt.

    oh - ich hatte die echt als Umgehung der StVO interpretiert. getreu dem Motto:

    nur Piktogramme sind nicht zugelassen, also malen wir Piktogramme in nicht-weiß auf, weil die dann eben anders sind und wir uns damit rauswieseln. :D

    "Sharrows" auf die Fahrbahn malen. Die zeigen auch: Fahrrad gehört auf Fahrbahn.

    vielleicht kann KAcyc mal ein paar Fotos von den Sharrows machen, die in Karlsruhe in grün im Bereich .. äh.. na ..da hinten, wo man von der einen Straße durch so einen Torbogen in die andere Straße fährt.. X/

    da jedenfalls gibts grüne Sinnbilder "Fahrrad" auf der Fahrbahn. die schaden keinem und nutzen auch nichts - stellen aber auch keine Aufteilung der Fahrbahn in "mein" und "dein" dar, die so nicht existiert.

    Schutzstreifen können, besonders wenn sie zusätzlich rot markiert sind, und andere bekannte Gefahren ausgeschlossen sind, dazu beitragen, den Radverkehr auf die Straße zu locken.

    Schutzstreifen "locken" keinen vernünftigen Radfahrer auf die Fahrbahn, weil es nur 50m bis zum ersten engen Überholmanöver dauert.

    Und gerade diese bekannte Gefahr ist eben nicht durch Rotfärbung oder Wegordnen von Parallelparkplätzen zu beheben.

    Schreib doch einen Leserbrief. :)

    Drüben in der Gemeinde Schenefeld bei Hamburg schreibt regelmäßig(!) ein alter Fahrschullehrer das Ende der Zivilisation herbei, weil Radwege keine Radwege mehr sind und Radfahrer auf der total gefährlichen Straße (sic!) fahren müssen. Der Herr hat einen Vorteil: er sitzt als CDU-Politiker in diversen Gemeindeausschüssen und bekommt so bereits Planungen mit, während der Normalbürger erst bei der Umsetzung davon Wind bekommt.

    Und in Schenefeld eben eine Umsetzung mit entsprechender Empörungswelle.

    Daher: sauberen Leserbrief schreiben und die Umsetzung der Verwaltungsvorschriften und der StVO loben, hervorheben, dass Fußgänger nun sicherer unterwegs sind, Radfahrer an Einmündungen nicht mehr umgefahren werden und auch Autofahrer durch die klare Aufteilung des Verkehrsraums in "Fahrzeuge" und "Fußgänger" einen Gewinn in punkto Sicherheit und Komfort genießen können.

    Weiterhin schreibst du, dass du die Prüfung der Beschilderung auch im übrigen Gemeindebereich begrüßt.

    wo sind wir hier denn gelandet? Im Bauchgefühlswunderland? Ein Unfall "just" in Zeit der Diskussion um den Flash-Dreck. Ja mei, da müssen wir den Kram natürlich stehen lassen.

    Oh, Expertenkommission zu Tempolimit auf Autobahn. Wie viele sind allein am vergangenen Wochenende tödlich verunglückt? mh? kein Aufschrei, man müsse doch bitte unbedingt das Tempolimit am besten gestern noch einführen?

    ... oder: wie ich die Bombe das Auto lieben lernte

    :saint:

    Ich besitze kein KFZ und bin der Meinung, dass ich auch ganz gut ohne zurecht komme.

    Allerdings wollten wir am letzten verlängerten Wochenende (Fr-Sa-So-Mo) einen Winterurlaub machen. Rennsteig, Thüringer Wald.

    Bahnverbindung Jena-Oberhof: grundsätzlich machbar. Je nach Verbindung 2-3x umsteigen, 2h-3h unterwegs.

    Variante 1: Freitag hoch fahren, 3 Nächte dort verbringen, Montag runter

    1A - mit dem Zug

    1B - mit dem Auto

    Variante 2: an allen 4 Tagen hoch fahren, Skifahren, wieder runterfahren

    2A - mit dem Zug

    2B - mit dem Auto

    Alles durchgerechnet, gesucht, geschaut und überlegt.

    Ergebnis:

    - Kombi gemietet für 67,- EUR

    - 900km auf Autobahn, Landstraßen, Kreisstraßen und Stadtstraßen gefahren

    - 65 Liter E10 in den Tank gekippt und dafür 87,- EUR hingelegt

    - an 2 Tagen ein Ganztagesparkticket für jeweils 4,- bezahlt

    und für den Spaß bekommt man:

    - Sitzheizung (O-Ton: "Finger weg! Das kostet Benzin." X/)

    - überhaupt Heizung, nachdem man schon den ganzen Tag im Wald im Schnee herumgetobt ist

    - irgendwie genug Platz, um 4 Langlaufski-Ausstattungen nebst Verpflegung und Klamotten verstauen zu können

    - Platz, um Freunde mitnehmen zu können

    - eigene Musik

    - Flexibilität in Hinblick auf Abfahrt-/Ziel- & -ort/-zeit

    - Einparkhilfe und sonstigen technischen Schnickschnack.

    Ohne Quark: die Bedienungsanleitung des Autos war ein gebundenes Handbuch, das sich zu 2/3 mit der Kopplung von Smartphone und KFZ-entertainmentsystem befasste! auf den restlichen Seiten wurde von ABS bis Zuladungsgrenze alles abgehandelt, was es an Sicherheitsausstattung und Problemlösung zu wissen gibt.

    - auch generell das Wissen: steig ein, setz dich hin. Für jeden Gast ist ein Sitzplatz vorhanden. Bequem und kuschelig.


    Und ehrlich, ich fahre gerne mit dem Fahrrad. Aber wenn ein Auto vor der Tür steht, ist die Versuchung, damit einfach zum verdammten Bäcker 1200m die Straße runter zu fahren, einfach da. Und wir sind letztlich mit dem Auto zum Bäcker gefahren. Weil er auf dem Weg aus der Stadt.. nee, ehrlich gesagt lag er überhaupt nicht auf dem Weg aus der Stadt heraus. Sondern in entgegengesetzter Richtung. Und wegen Ampel, Einbahnstraßen und Verkehrsregelungen waren wir auch nicht schneller als zu Fuß! Aber das Ding steht eben vor der Tür! Und selbst wenn es nicht vor der Tür, sondern in einer Garage gestanden hätte: wir wollten damit sowieso fahren!

    Mit netten Radwegen und der Verkündung "fahrradfreundliche Kommune" oder solchem Schmarrn wird man bei dem Gegenwert an Luxus und Komfort, den ein KFZ bietet, keine weiteren Menschen in nennenswerter Zahl dazu bewegen, aufs Fahrrad umzusteigen.

    Alles, was uns am Wochenende (erwartbar) genervt hat, waren:

    - Stau (nur innerorts)

    - Parkplatznot (umgangen, da früh am Ziel gewesen)

    Die Mehrheit der Leute da draußen werden die eigene Karre nur dann stehen lassen, wenn die Benutzung mit derart großen inneren/äußeren Widerständen verbunden ist, dass ein Umstieg auf irgendwas anderes als eben das Auto quasi unumgänglich ist.

    Die Herausforderung besteht nicht darin, mehr Leute aufs Rad zu bekommen. Die Herausforderung besteht darin, die Leute so vom Auto zu entwöhnen, dass die pendelnde alleinerziehende KrankenschwesterTM weiterhin mit dem Auto im Schichtdienst ins KH fahren kann, der Weg zum Supermarkt aber eben nicht mehr mit dem Auto zurückgelegt wird.

    Dazu bedürfte es einer Diskussion darüber, welche Wege "nötig" und welche "unnötig" sind. Und dann auch noch: welche Wege sind unabdingbar mit dem KFZ zurückzulegen, welche nicht?

    Hat man so eine Matrix gefunden/definiert, müsste man hingehen und 3 der 4 Quadranten der Matrix entsprechend (be-)steuern.


    Waren meine 4 Tagesausflüge nötig? nein.

    Waren meine 4 Tagesausflüge unabdingbar mit dem KFZ zurückzulegen? nein.

    Das KFZ hätte hier keine 67,- EUR und das Benzin nicht nur rund 1,34EUR/l kosten dürfen

    Erst dann wäre ich bereit gewesen, Alternativen in Betracht zu ziehen, die dann nämlich nicht mehr so exorbitant viel teurer geworden wären, als für Freizeitvergnügen 900km zurückzulegen.

    Machen wir das nochmal? Ja, vielleicht. Oder auch nicht. Hängt davon ab. Aus Umweltgesichtspunkten war die Aktion relativ rücksichtslos. Standardausrede auch für uns: "ja, einmal geht das schon" und "mein Arbeitskollege fährt die 900km jede Woche als Pendler". Da isses wieder: "die anderen".

    - die anderen doch auch

    - die anderen viel schlimmer

    - die anderen sollen erstmal selber anfangen/aufhören mit..

    Wenn selbst "wir" als halbwegs "bekennende" Ökos einfach aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht (hier: unsere direkten Kosten, keine externen Kosten wie Umwelt, Verkehr, tralalala) aufs Auto zurückgreifen ... :/

    Hättest du auch noch einen umsetzbaren Vorschlag, wie man den Leuten ihre Angst nehmen kann?

    von außen nehmen? gar nicht.

    das muss von selbst kommen.

    Wie kommt das von selbst?

    Radwege zurückbauen, Autofahren unattraktiv machen. Fertig ist die Laube.

    Ich bin im Osten groß geworden. Es gab vielfach keine Radwege und die Autos waren so beschleunigungsschwach, dass weniger überholmanöver durchgeführt wurden

    "Alles was hilft, uns das Radfahrerleben etwas sicherer zu machen, wird von der Autofahrerlobby niedergemacht."

    Das sind die Leute, die auch Opferwesten, Fahrradhelme, linksseitige Radwegelchen und irgendwelche vor/neben dem Rad per LED-System auf die Fahrbahn projezierten Sinnbilder als "Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit" ansehen.

    Auf solche Leute kann ich verzichten.

    Deiner Behauptung:

    Aber der Geist, der hier aus der Flasche heraus gelassen wurde, den kann keiner mehr dahin zurück schicken! Alleine schon deshalb, weil es keine Person geben wird, die einen Rückbau anordnet, denn wenn dann an der Kreuzung ein Fahradfahrer oder Fußgänger von einem abbiegenden LKW "erfasst" (totgefahren) würde, dann stünde diese Person dermaßen im Fadenkreuz der Kritik ...

    möchte ich entgegenstellen, dass abzubauen ist, was nicht genehmigt ist. Was, wenn trotz Falshdreck ein Radfahrer totgefahren wird und der LKW-Fahrer sagt: "ich war irritiert von dem blöden geblinke! ich konnte das nicht zuordnen, das galt doch für Radfahrer!"

    Was dann? Als Unfallursache gilt möglicherweise mittelbar der Flashdreck? Ich als Sachbearbeiter würde keine Minute zögern, den Rückbau zu veranlassen. Recht ist Recht.

    Planungsverfahren sind aufwendig, ja.

    Die von dir skizzierte Möglichkeit ist grundsätzlich denkbar, aber wohl rechtlich nicht zulässig.

    Und letztendlich sind fast alle Bauvorhaben dieser Dimension aus Steuermitteln finanziert. Wenn damit schon gebaut wird, muss auch möglichst alles berücksichtigt werden und es soll "perfekt" sein.

    Außerdem dauern Planungen auch verdammt lange, weil verdammt viele Aspekte zu berücksichtigen sind, bei denen man sich nachher mal nicht eben mit Betroffenen einigen kann. :(

    Ich mach das mal an einem Beispiel:

    U5 wird mit Schildvortriebsmaschine gebaut. ist erstmal toll. Keine offene Bauweise.

    Aber die Haltestellen werden natürlich in offener Bauweise errichtet. Im Gegensatz zu "wir bauen nachträglich einen Aufzug ein" ist das kein punktueller Eingriff in den Baugrund, sondern da wird großflächig eine Kreuzung aufgerissen. Therin & co schreien hier schon nach "aber der Verkehr!!!". Ja, hier muss sich also ein Verkehrskonzept überlegt werden. gut, bekommt man irgendwie hin.

    Wer ist noch involviert? Die Feuerwehr. Warum? Weil auch in der Bauphase gewährleistet sein muss, dass ein Wohnungsbrand im 4.OG rechtzeitig erreicht und bekämpft werden kann, Personen auch aus dem 4.OG über den 2. Rettungsweg (Feuerwehrleiter) das Gebäude verlassen können müssen. Um den 2. Rettungsweg gewährleisten zu können, muss die Feuerwehr aber die Möglichkeit erhalten, irgendwie so vor das Gebäude zu fahren, dass die Drehleiter ausgefahren werden kann und möglichst alle Fenster angeleitert werden können.

    Weil die maximale Leiterlänge aber bauartbedingt feststeht, die Physik (Hebelgesetz) sich nicht überlisten lässt, gibt es einen technisch bestimmten Bereich vor einem Gebäude, wo ein Drehleiterfahrzeug stehen kann/muss.

    Funktioniert auch meist ganz gut - aber eben nicht, wenn an der Stelle ein großes Loch im Boden klafft, wo gerade Verschalungen für edn Stationsbau stehen. Also muss man andere Lösungen finden. Das ist aufwendig. Das kostet Zeit. Und die Lösung wird dann auch noch wieder über den Haufen geworfen, wenn der Ablauf einer Baumaßnahme geändert wird. Sei es, dass die Baugrube nun doch größer als geplant sein muss, sei es, dass entgegen der Planungen nun doch keine Abstützung der Baugrubenwände in einer Ausführung erfolgen kann, bei der ein Drehleiterfahrzeug 5m entfernt stehen kann. plötzlich muss das 20m entfernt stehen. Und schon ist die vorher gefundene Lösung hinfällig.

    Und ganz ehrlich: lieber 5 Jahre länger planen, als am Ende 10 Jahre länger bauen. Und wenn Menschen sterben, weil man kein passendes Konzept für Rettung hatte, kann man das so hinnehmen und irgendwer tritt zurück - aber auch hier ist mir die Alternative "Planung!" eben lieber.

    Die U5 läuft zwar über weite Teile unter Hauptstraßen und Grünflächen - doch eben auch unter Gebäuden durch. Köln lässt grüßen ;)

    aber die Begründung für die sukzessive Abschaffung der normalen Grünpfeils ist und war immer, dass der Grünpfeilnutzer eben oft nicht an der Haltelinie stehen bleibt, sondern bis zur Sichtlinie vorprescht. Und dabei überfährt er eben jene Furt, auf der Fußgänger/Radfahrer queren und ihrerseits grün haben.

    Und wenn die querenden VT nicht umgenietet werden, so wird oft mit dem Heck auf der Furt gestanden, so dass man wieder ausweichen muss.

    So gänzlich bin ich vom Grünpfeil (egal ob für alle oder nur Radfahrer) nicht überzeugt.

    Anordnung von Verkehrszeichen erfolgt ja nicht illegal, sondern fehlerhaft oder ermessensfehlerhaft.

    wenn man also das fehlerhafte Anordnen von VZ. durch "Haftung" ahnden lassen wollte, müsste man auch das fehlerhafte nicht-anordnen von VZ. durch "Haftung" ahnden lassen.

    Nur dann wäre ein verfolgtes Ziel - nämlich die Prüfung des Einzelfalls - umsetzbar.