Beiträge von Pepschmier

    Hast du dafür mal eine Quelle? Die USA haben nirgendwo Probleme mit erhöhtem NO2 und somit auch keinen Erklärungsbedarf, und außerdem ist der Anteil der deutschen Fabrikate in der riesigen Bestandsflotte viel zu niedrig für einen spürbaren Effekt.

    Hinweis: selbst auf dem Höhepunkt der Mogeleien sind die NO2-Werte sogar in Diesel-Deutschland noch stetig gesunken.

    Wo das stand, weiß ich leider nicht mehr, vermutlich einige längere Artikel auf heise? Es gab aber auch im ÖR einige unaufgeregte Reportagen, die versuchten, das Ganze irgendwie sachlich zu rekonstruieren.

    Was ich dabei gelernt habe: In den USA werden die Luftwerte in den Städten seit längerem offenbar nicht nur einfach gemessen, sondern es wird auch tatsächlich versucht, sie zu verstehen. Sozusagen ein Modell dafür zu haben. Und da gab es wohl wirklich seit vielen Jahren einen hartnäckigen NO2-Wert, für den die bekannten Quellen viel zu niedrig waren. Zunächst waren Diesel-PKW-Abgase (eine mögliche Quelle) gar nicht auf dem "Schirm", weil man bei denen ja nur in die Unterlagen schauen muss, um sie auszuschliessen. Also wurde erst mal alles andere abgegrast, u.a. Geologie (unterirdische Vulkane), oder wo sonst noch NOx herkommen könnte. Man hat aber nix gefunden. Das war wohl so um 2010.

    Letztlich hat dann das Forschungsinstitut "International Council on Clean Transportation" zusammen mit der Uni West Virginia einen mobilen Abgas-Messstand entwickelt (vermutlich eine Doktorarbeit), einige Diesel gekauft und das reale NOx gemessen. Dann haben die vom ICCT noch mal in die Unterlagen geschaut, nochmal gerechnet, und eine höfliche Anfrage an VW geschickt. Das war 2014.

    Die Technik war ja auch nicht so einfach umzusetzen. Deshalb gabs ja die Betrugssoftware. Das haben die Autohersteller ja nicht aus Spaß am Betrügen gemacht, sondern weil sie es nicht hingekriegt haben, dass richtig zu machen.

    Und wenn die "Amis" ihnen nicht auf die Schliche gekommen wären, würden sie es heute noch "ungestört" machen. Speziell von den deutschen Behörden hätten sie m.E. auch in den nächsten 100 Jahren nichts zu befürchten. Da hat Ullie vermutlich schon recht: Ohne Druck passiert nix. Jeder kann immer noch "bei Regen" in einen anderen chrashen, zahlt seine 150 Euro Buße und fährt am nächsten Tag mit dem Leihwagen weiter. Nur um mit dem Leihwagen beim nächsten Regen in einen andren zu chrashen? Sorry, das ist m.M.n. wirklich absurd.

    BTW: Die Story zur Aufdeckung, dass die "German Diesels" Betrüger sind, liest sich wie ein spannender Krimi. Sie zieht sich über viele Jahre hin und umfasst sogar die Hypothese, dass "unerkannte Vulkanemmisionen" für die unerklärbaren NOx-Werte in den USA-Städten verantwortlich sind. Erst nachdem alle anderen Ursachen nach dem Ockham's-Razor-Prinzip ausgeschlossen wurden, blieb als unfassbare, einzige Möglichkeit übrig, dass die deutschen Hersteller frank und frei bescheissen. Und selbst das zu verifizieren war alles andere als einfach: Mobile Messstationen mussten erst mal erfunden werden, die gabs nämlich vorher nicht. Ich finde das total beeindruckend.

    Wesentlich weniger beeindruckend finde ich die Performance "unserer" Behörden, allen voran der Bundesumweltbehörde: Die hätte das in D eigentlich viel früher rausfinden können. Hat aber vor 2015 vermutlich noch nicht mal gewußt, dass es NOx überhaupt gibt?

    Und selbst dann kannst du mit etwas pech nicht vom Auflieger, sondern der Zugmaschine vorne erwischt werden, wo schon der erste Schlag/Kontakt reicht, um dich vom Rad zu holen.

    /Satire ON

    Keine Bange, das wird sich alles bald aufklären: Horstl Seehofer will nämlich eine gesellschaftsweite Rassismusstudie durchführen lassen. Dann wird allen klar werden, dass

    • wenn du einen benutzungspflichtigen Radweg mit angeblicher Vorfahrt befährst,
    • aber dennoch dabei zermalmt wirst, weil man dir die Vorfahrt genommen hat,
    • und du dann vom Staatsanwalt auch noch als möglicher Teilschuldiger dargestellt wirst,

    es sich nur um aller-übelsten Rassismus handeln kann. Alle werden entsprechend entsetzt NEIN schreien und alles wird sich ganz schnell ändern.

    /Satire OFF

    Hervorragende Analyse von den "Infosperbern". Und dabei einfach nur unideologisch die Daten der Fahrradzählstationen ausgewertet, wie genial ist das denn?

    Ob die neuen deutschen "Fahrradprofessoren" auf ähnlich revolutionäre Ideen kommen werden, bis die 400.000 Euro pro Professur aufgebraucht sind? Nach meiner universitären Erfahrung muss dann vermutlich "dringend weitergeforscht" werden.

    Erste Radweg-Professorin tritt Dienst an

    Und wie (außer: zuhause bleiben; nicht am Verkehr teilnehmen) hätte laut Richter die Getötete das Geschehen vermeiden können?

    Tja, wie antwortete mir doch gleich der Fürstenfeldbrucker Stadtrat auf meinen Hinweis, dass ich als Radfahrer im Landkreis FFB tagtäglich nur deshalb nicht sterbe, weil ich eben an jedem einzelnen dieser Tage auf den benutzungspflichtigen Radwegen mehrmals auf meine sog. Vorfahrt verzichte? Auf jeden Fall sehr philosophisch (Ich interpretiere es als: Schnauze halten du sollst!)

    Zitat

    Man kann immer in unserem Land klagen, aber ob dies dann im Einzelfall auch wirklich sinnvoll ist, ist die Frage.
    Dipl.-Ing.(FH) Mirko Pötzsch

    Stadtrat und Referent für Verkehr

    121 Millionen Wege pro Tag (Quelle: https://www.adac.de/_mmm/pdf/stati…_0111_46603.pdf ) mit dem MIV.

    Das würde selbst bei nur einem Tag Gültigkeit bedeuten, dass "nur" etwa zwischen 1/121000 bis 1/12100 (sonst hätte da Zehntausende gestanden) der Fahrten mit einer Geschwindigkeit größer 21km/h zu schnell erwischt wurden. Bei den typischen "Blitzermarathon" Berichten stehen immer irgendwas um 2-3% zu schnell (und die Zahl >20km/h zu schnell habe ich nicht in Erinnerung, wenn diese veröffentlicht wurde).

    Ich finde jetzt einen von hundertausend nicht zu schlimm, so auf die Gesamtmenge der Fahrer bezogen. Für eine sinnvolle Aussage wäre schon noch irgendwie eine Überwachungsquote nötig.

    Interessant. Ich würds eher auf die 40 Mio zugelassenen KfZs beziehen und die Chance, erwischt zu werden, auf 1:100 schätzen. Dann komm ich auf 2,5 pro 1000 Fahrer bei einem Tag Gültigkeit. Wie war das nochmal mit der Corona-Warnstufe?:)

    Genau dieses Wort ist Teil des Problems, weil für viele das Wort "Begrenzung" negativ belegt ist. Warum nennt man es nicht einfach "Geschwindigkeitsassistent"?

    Hm. Bei Pedelecs ist die Elektromotorunterstützung bei 25 km/h begrenzt, trotzdem boomen sie. Alles andere hat auch eine irgendwie geartete Begrenzung.

    Die Frage ist doch eher, warum eigentlich muss in einem KfZ der Fahrer nicht auch ständig eine Handkurbel drehen, damit es weiter fährt?

    Hier ich. Hatte mich auf unbekannter Strecker mit meinem Beifahrer unterhalten und das Ortseingangsschild übersehen. Ist jetzt über 15 Jahre her und war das erste und letzte Mal.

    Hatt ich auch schon vor vielen Jahren. Mit dem soeben abgeholten Beifahrer philosophiert, wie man "von hier aus" am besten auf die Autobahn kommt, und schon hats Whoom gemacht. Aber 20+? No way! Waren damals ca. 40 statt der erlaubten 30, weil ich dachte, es wären 50 erlaubt.

    Was mich am meisten schockiert hat, war die Meldung, dass "tausende" von abgenommenen Führerscheinen jetzt zurückgegeben werden müssen. Wie lange war das "Ding" eigentlich in Kraft? Wieviele Sekunden müsste man bei tatsächlich flächendeckender Überwachung warten, um ein Auto mit 20+ zu erwischen? Eine Zehntelsekunde? Eine Hunderstel-Sekunde?

    Wer von euch Autofahrern nutzt Fahrzeuge mit automatischen Tempobegrenzern, bzw. Tempolimit-Überschreitungsanzeigern. Und wer schaltet sie auch tatsächlich ein?

    Ich, und zwar (fast) immer. Elf Jahre alter Renault, hat einen Tempomat und einen Tempobegrenzer, von denen man einen wahlweise nutzen kann (Kippschalter mit drei Stellungen). Bei mir ist der Begrenzer seit Jahren konstant auf ON. Wenn man den Motor startet, ist erst mal keine Grenzgeschwindigkeit eingestellt, das passiert während dem Fahren durch Knopfdruck auf einen Lenkradknopf. Dann wird sofort die momentane Geschw. als Maximum gespeichert und schneller gehts nicht mehr, egal wie viel "Gas" man gibt. (Aus rechtlichen Gründen gibts wohl den "Override" durch Gaspedal-Ganz-Durchdrücken, hab ich aber noch nie gemacht)

    Die Max.-Geschwindigkeit kann man durch zwei andere Lenkradknöpfe jederzeit anpassen (jeweils +2 oder -2 km/h pro Druck). Das Ganze wird auch deutlich sichtbar im großen TFT-Display angezeigt, z.B. "Begrenzer AN : 30 km/h". Alles digital. Ich steuere die Geschwindigkeit meines Autos also quasi durch Lenkradknöpfe. Und weil's Automatik ist, muss ich auch nicht ständig an dem doofen, völlig überflüssigen Ganghebel rumfummeln.

    Ich kann mir das Fahren ohne sowas gar nicht mehr vorstellen. Und dann auch noch mit analogen Zeiger-Instrumenten? Dass ich immerzu ein "Verkehrs-Hindernis" bin, weil ich einfach die Max-Geschwindikeit an das jeweilige Schild anpasse, ist mir inzwischen sowas von egal.

    Es verbleiben eigentlich nur die Situationen, in denen ein einzelnes [Zeichen 274-56]mit einer "30" drin am rechten Fahrbahnrand steht, aber ein LKW auf dem Parkstreifen es komplett verdeckt.

    Bitte Hand hoch! Wer von euch selbst oder von euren ernstzunehmenden, nicht-gewohnheitsrasenden Bekannten wurde jemals "aus Versehen" mit 20+ km/h geblitzt? Nur weil er/sie ein Schild übersehen hat, ansonsten aber rücksichtsvoll und regelkonform Auto fährt?

    Ich selbst hab etliche Schilder übersehen, war aber niemals 20+ km/h zu schnell. Selbst in Eisenach, wo ich gnadenlos von einem LKW gehetzt wurde und schweißüberströmt nicht mehr wusste, ob ich das Ortsendeschild schon passiert hatte, noch irgendwo in der Nähe von Gorleben, wo grundlos mitten in der Pampa völlig unerwartet auf ca. 30 Meter Länge ein 70er Schild nebst zugehörigem Blitzer war (meine bisher einzige, klar erkennbare "Blitzerfalle"), noch im Nirgendwo in Österreich, wo ich Leichtgläubiger dachte, nach 22 Uhr für meine plärrenden Kinder auf dem Rücksitz noch was zum Essen zu finden, hats für 20+ gereicht.

    Und selbst da habe ich mich jedesmal gefragt, ob es nicht besser wäre, mich endlich dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen, anstatt mich mit läppischen 10 - 15 Euro zu belasten.

    Ich persönlich finde, das Ganze ist Politik für ein Klientel, das besser heute als morgen dauerhaft von der Fahrbahn verschwindet. Das ist auch eine Form der KfZ-Förderung, hat aber mit Sicherheit im Straßenverkehr nicht das Geringste zu tun.

    Vielmehr ist der Punkt, dass regelmäßig die Höchstgeschwindigkeit mit einem Schild um 20km/h gesenkt wird (z.B. von 50 auf 30). Daher kann mit der Regelung ein Augenblicksversagen (ein Schild übersehen) zum Fahrverbot führen.

    Irgendwie an der Realität vorbei? Ich selbst und alle in meinem Bekanntenkreis sind seit Jahrzehnten mit dem Auto unterwegs. Wir wurden alle irgendwann mal geblitzt, mal mit 5, mal mit 10 km/h zuviel. Mit 21 km/h zuviel war keiner dabei. Ich frage mich ehrlich, für welchen Anteil an Vollpfosten diese Rücksichtnahme gelten soll?

    Und selbst wenn: Falls einer in meinem Bekanntenkreis ein Schild "übersehen" sollte: Er würde sich eher schämen, als zu jammern, das hätte man ja nicht ahnen können. Das Ganze "aus Versehen den Führerschein für 5 Minuten verloren" ist m.M.n. völlig bekloppt.

    Zwischen "Kavaliersdelikt" und "grober Owi" gibt es aber noch diverse Abstufungen.

    Unter was fällt eigentlich der Umstand, dass ein Bundesministerium wiederholt nicht in der Lage ist, eine gültige Verordnung zu erarbeiten? Einfach nur unter "Hoppla - neuer Versuch, neues Glück"? Mich persönlich regt dieses allgemeine Achselzucken irgendwie auf. Denn unter Raketenwissenschaft fällt das m.M.n. nicht.

    Und in anderen Verträgen gibt es m.W. immer eine salvatorische Klausel, die verhindert, dass Verträge wegen eines Details komplett ungültig werden. Hat man das auf Regierungsebene vergessen - weil undenkbar? Dann sollte man das velleicht besser nachholen, bevor die Pfeifen wieder zuschlagen.

    Zu seinem Wort zu stehen, nennt sich Verlässlichkeit. Und die erwarte ich oder verzichte auf Verhandlungen mit dem.

    Ich persönlich vermisse die Vergegenwärtigung, welchen Rang ein Ministerium oder ein Minister im gesamten demokratischen Prozedere einnimmt. Mir kommts vor, als wenn eine Eigentümergemeinschaft beschließt, alle Eingangstüren sollen blau gestrichen werden, die (bezahlte) Hausverwaltung versemmelts aber und läßt alle Türen grün streichen. Zur Rede gestellt, erhebt sie plötzlich die Forderung, braun wäre die einzig vertretbare Farbe (und beharrt auf ihrer Bezahlung).

    Ich würde die Typen rausschmeißen und mich weigern, den ursprünglichen Beschluß neu zu diskutieren. Vielleicht sind die Grünen ja inzwischen die letzten, die den Unterschied zwischen Regierung und Parlament kennen? Kommt mir manchmal so vor.

    Es gehört zum demokratischen Prozess, dass sich Meinungen auch mal ändern. Wenn eine der anderen Parteien den damaligen Beschluss als Fehler betrachtet, sollte man nicht erwarten, dass sie ihn wiederholt.

    Hm. Wäre das Gesetz handwerklich korrekt gemacht worden, stünde jetzt gar nichts zur Diskussion. Aber anstatt sich dafür öffentlich zu entschuldigen und mit hochroten Ohren zuzugeben, dass man dieser Aufgabe, eine Parlamentarische Entscheidung in ein Exekutives Gesetz zu gießen, offenbar nicht gewachsen ist, werden Forderungen nach Änderungen laut? Ich finde das ziemlich frech! Und völlig falsch. Die Parlamentarier sollten darob eigentlich in schallendes Gelächter ausbrechen.

    Ich bin kein Freund von ideologischen Auseinandersetzungen, aber wir sind ja hier auch nicht im Seifenladen, wo man eben mal die Preisschilder verwechselt. Hoppla! Die parlamentarische Entscheidung wurde gefällt und das Verkehrsministerium hat sich gefälligst daran zu halten. Wenn es das nicht kann oder will, soll es sich bitteschön irgendwohin verziehen. Pathos liegt mir auch nicht, aber hier geht es schlichtweg um das verfassungsmäßig festgelegte Verhältnis zwischen Parlament und Regierung.

    Der Plan war mal, dass über dem Willen des Volkes - bei uns vertreten durch das Parlament - nichts stehen darf. Wer bitte ist das Verkehrsministerium? Das Ganze als "Teil des normalen demokratischen Prozesses" zu relativieren, geht mir entschieden zu weit.

    Ich finde den Kompromiss ganz gut:

    Hm. Das Fahrverbot beim "ersten Mal" ist m.E. der erste ernstgemeinte Versuch, die Unfallursache Nummer Eins wenigstens ein bisschen zu sanktionieren: Da muss sich dann einer 5 Minuten in die Ecke stellen und darf erst anschließend wieder mitspielen, anstatt sich freikaufen zu können. Das ist eh schon lächerlich.

    Wir haben jährlich 2 Millionen polizeilich gemeldete Verkehrsunfälle, die selbstgeregelten Blechschäden sind da gar nicht mitgezählt. Im Schnitt fährt alle 15 Sekunden ein Streifenwagen zu einer Unfallaufnahme, dafür sind m.W. 200.000 Polizeibeamte rund um die Uhr im Einsatz.

    Für einen Kompromiss sehe ich "fachlich" gar keinen Spielraum, und das sind doch alles Fachleute?