Beiträge von Pepschmier

    Was die Kommunen jetzt schon machen können,

    Also ich stelle fest, dass offensichtlich

    1) überall, wo es um ein Tempolimit oder eine Einschränkung des Autoverkehrs geht, keine ausreichende Gefahrenlage zu erkennen ist.

    2) überall, wo es um benutzungspflichtige Radwege geht, sehr wohl eine ausreichende Gefahrenlage zu erkennen ist.

    Ich schlußfolgere daraus ganz primitiv, dass die verantwortlichen alten weißen Säcke in den Kommunen (und da schließe ich die STVB-Chefin Birgit Thron in FFB ein :) ) schlicht und einfach keine Änderung wollen:

    1) Autos sollen überall so schnell wie möglich fahren können

    2) alles andere hat den 4 leeren Beifahrersitzen pro Auto gefälligst Platz zu machen, immer und überall

    3) wer sich nicht dementsprechend verhält, muss halt ggf. sterben

    4) wenn wer stirbt, wird ein bisschen Trara gemacht, so dass man den Anschein erweckt, als wolle man alles vorangegangen Gesagte eigentlich nicht

    Und wir uns deshalb alles Gerede bzgl. "Wende" in die Haare schmieren können, solange nicht flächendeckend diese sog. Verantwortlichen zum Teufel gejagt werden.

    Dienst nach Vorschrift

    Zitat

    „An Fußgängern darf man deshalb auch nicht mit 100 km/h vorbeifahren“, so Mini. Zwar würden das einzelne Fahrzeuge in Seeshaupt tun, jedoch ergab eine Messung der Durchschnittsgeschwindigkeit für den genannten Streckenabschnitt einen Wert von nur circa 78 km/h. Wer sich als Fußgänger auf dem Bürgersteig nicht wohl fühlt, könne einen anderen Weg benutzen.

    https://www.tz.de/muenchen/regio…n-91252685.html

    Mir fällt da die Mütterrente ein. Die wurde vor einiger Zeit nachträglich für diverse Jahrgänge eingeführt.

    Schlechter Vergleich, finde ich :( . Die Mütterrente ist m.E. sicher keine "Belohnung". Schon gar kein Ansporn, Kinder zu kriegen. 3 Jahre Erziehungszeit-Anrechnung, denn danach gibt man sein Kind ja bekanntlich wieder ab und lebt wie ohne Kind...

    Aber da gehn die Langzeitprobleme, die final in den Ruin führen, doch erst richtig los... 20 Jahre Teilzeitjobs, Fahrradfahren beibringen unter Lebensgefahr (sic!), Hausaufgabenbetreuung, finanzielle Unterstützung während der Ausbildung, finanzielle Unterstützung bei den ersten "Gehversuchen", Hochzeit bezahlen, usw. Für den Kauf eines einzigen Stinke-Diesel-Hybrids krieg ich gefühlt mehr "Belohnung" ^^

    Guter Vergleich, finde ich :) , denn Kinderkriegen geht durch alle Gesellschafts-Schichten und alle kriegen gleich viel.

    So, jetzt bin ich selber verwirrt... These/Antithese, aber die Synthese fehlt (falls Deutschlehrer hier sind)

    Teilnehmen können nicht nur Spätentschlossene, sondern auch jene, die schon geschützt sind. Rund jeder zehnte Stich soll so belohnt werden.

    Das ist in der Tat neu. "Soziales Wohlverhalten" wurde in D m.W. noch nie belohnt für diejenigen, die sich sowieso schon wohlverhalten haben. Schon gar nicht nachträglich. Immer nur dann, wenn man die "asozialen Nachzügler" entgültig auf Linie bringen wollte/musste. Spontan fällt mir da die "Dieselrußfilterprämie" ein, bzw. noch viel früher (in den 80ern/90ern) immer wieder mal Versuche von Belohnungsanreizen für jene, die sich "verpflichten", mit dem Öpnv statt mit dem Auto zu fahren.

    Immer eine schallende Ohrfeige für alle, die sowieso schon mit dem Öpnv fuhren.

    In Sachen Umweltschutz ist privates Engagement ohne Finanzanreiz immer noch reine Privatsache und man wird eher kritisch beäugt, wenn man es ohne finanziellen Vorteil macht. Dann ist man vermutlich ein "Spinner".

    Bleibt die ungelöste Frage: Warum ist die Autofahrerin nicht einfach stehengeblieben, als "die Kinder leider nicht auf den Verkehr geachtet hätten."

    Zitat

    Da an der Unfallstelle montags bis freitags Tempo 30 vorgeschrieben ist, ist das ein Ausschlusskriterium [für einen Zebrastreifen]...

    https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuers…inder-1.5511955

    Ich denke, diese "Debatte über Verkehrssicherheit" wird falsch geführt? Wenn man bei 30 km/h innerorts Kinder einfach so überfahren "kann", sollte man vielleicht etwas tiefer graben?

    "Eine Querungshilfe mit einer "Warteinsel" in der Mitte der Fahrbahn wäre für [Olchings Polizeipressesprecher] das "Optimum" :) ja klar... wir warten gerne

    Ich glaube nicht, das ein 2 Jähriges Kind bei einem Zebrastreifen nicht Vorgangsberechtigt ist, egal ob es mit oder ohne Laufrad läuft.

    Und natürlich war er nicht unbegleitet, sonst hätte ich ja nicht diskutiert ;)

    Der Vater, also ich, war übrigens zu Fuß unterwegs und wäre auf jeden Fall vorgangsberechtigt gewesen, und habe mich ja auch durchgesetzt. Die Argumentation des KFZ-Lenkers war nur, mein Sohn hätte eben erst absteigen müssen, bevor er uns Vorgang einräumen hätte müssen.

    Absolut idiotisch, bei einem Kleinkind mit "Regelungen" darherzukommen. Auf deutsch übersetzt heißt das: Wer sich nicht an Regeln halten kann ist Freiwild.

    Es gab mal eine Polizeimeldung in Gröbenzell, dass ein Autofahrer in einer Wohnsiedlung nachts über ein auf der Fahrbahn liegendes Fahrrad gefahren ist, und die Polizei jetzt nach dem Fahrradbesitzer fandet, damit er dem Autofahrer den Schaden ersetzt. Ich hab mich spontan gefragt: Wenn er stattdessen über ein auf der Straße liegendes Kind gefahren wäre, wozu er ja offensichtlich in der Lage ist, müssten jetzt die Eltern für den Schaden an seinem Scheiß-Auto aufkommen?

    Aber ich lasse sie nicht vor, wenn sie nicht berechtigt sind.

    Das Gegenteil von mir :) . Als Radfahrer lass ich alle Fußgänger vor, wo ich noch rechtzeitig bremsen kann, selbst wenn sie "mitten auf der Straße rüberwollen". Das überrascht die meisten, entspricht meiner Wunsch-Vorstellung und macht einfach ein gutes Gefühl.

    Als Autofahrer hatte ich auch schon immer den Drang, innerorts allen anderen den Vorrang zu gewähren, hab mich dabei als Fremdkörper gefühlt und den Druck der hinter mir Fahrenden verspürt, dass das nicht erwünscht ist.

    Besonders die sog. "Querungshilfen", wo wirklich niemand anhält und du auf die Gnade Gottes angewiesen bist, dass mal kein Auto kommt, sind eine Beleidigung meiner Intelligenz.

    warum sollen sie dann auf der Straße nicht Spur halten können.

    kann mich noch erinnern, als eines meiner Kinder bei einer "Ausfahrt" plötzlich entschieden hat, auf der linken Straßenseite zu fahren. Kreisch!!!

    Heute ist mir klar: Für ein Kind ist manchmal der Unterschied zwischen rinks und lechts nicht mehr sooo eindeutig vorhanden wie bei (halbwegs) Erwachsenen. Zwar gibt es auch Erwachsene mit Links/Rechts-Schwäche, die würden aber glaub ich deshalb nicht auf die linke Seite fahren, weil sie schon "optisch geprägt" sind, auch wenn sie nicht auf Anhieb sagen können, wo links und rechts ist. Kinder haben diese neuronale Prägung nicht und kämpfen ständig auf mehreren Fronten, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können. Ein Kind im Straßenverkehr arbeitet auf Hochtouren und irgendwann ist das Limit erreicht...

    Auf die Verkehrsplanung hat das offensichtlich leider keine Auswirkung...

    Dann können es die Eltern selbst entscheiden

    Nach meiner persönlichen Erkenntnis ist "Selbst entscheiden" ein Reizbegriff, ziemlich egal, in welchem Kontext. "Führung" kommt immer viel besser, obwohl ich nie verstanden habe, warum das nicht unter das Verbot der Benutzung nationalsozialistischer Symbole fällt...

    Die "freiwillige Benutzung von Radwegen" z.B. ist ja inzwischen längst möglich, kostet praktisch nix, würde sofort jede Klage gegen Benutzungspflichten überflüssig machen, würde sogar die kläglichen gemeinsamen Geh/Radwege erhalten, keine rechtlichen Änderungen notwendig, usw. Aber allein die Erwähnung des Worts "freiwillig" läßt offenbar jede StVB in Schockstarre verstummen...

    Zitat

    ist das nun gut so?

    Ja, ist m.E. "gut". Denn 50 cm mehr Breite würden aus dem Ding auch keinen "Radweg" machen, sondern nur die Sperrung der Fahrbahn für Radfahrer einfacher machen. Dass die StVB die fehlende Breite überhaupt bemerkt hat, verdanken wir vermutlich Leuten wie simon und den anderen Ungenannten, die aktiv illegale Benutzungspflichten erfolgreich wegklagen. Das scheint sich in D inzwischen rumzusprechen. Danke dafür!

    Der Kommentarschreiberling ist einfach nur einer von den 99,99 %, die gar nicht verstanden haben, dass die aktuelle Rechtslage eine Separierung von KfZ- und Radverkehr "auf Wunsch" gar nicht zuläßt.

    Das "Geheule" der ADFC-Frau, die sich offenbar mit 50 cm mehr Breite und einem entsprechenden Lolli zufriedengäbe, ist mir unverständlich. Aber das "Gegengeheule", dass es ja auch ohne die fehlenden 50 cm völlig OK ist, finde ich einfach nur doof. Denn jede Form von gemeinsam zu benutzenden Nebenanlagen transportiert m.E. nur den Prä-1998-Geist: Fahrbahn für Autos frei, alles andere hat sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit gefälligst irgendwohin zu verpissen.

    Ich persönlich warte darauf, dass die bayerischen Bauern anfangen, aus Tierschutzwohl-Gründen ihre Milchkühe auf den gemeinsamen Geh/Radwegen spazieren zu führen. :)

    Aus »gesundheitlichen Gründen« soll die Hauptstadt bald nur noch für Fußgänger und Radfahrer attraktiv sein.

    Dass jeder Liter verbranntes Benzin oder Diesel Abgase erzeugt (genaugenommen ca. 10.000 Liter normale Atmosphärenluft in die typische Abgaszusammensetzung verwandelt), darf, glaube ich, in D nicht öffentlich erwähnt werden. Zumindest nicht mehr seit dem VW-Abgasskanal. Andernfalls wird der Staatsschutz aktiv.

    "Menschentransporte", womit du vermutlich die Autofahrerei mit einschließt, würde ich allerdings als MIV-Mobilität ersetzen wollen.

    Sorry, damit meinte ich alles, was heute tagtäglich an notwendigen Personentransporten anfällt, egal mit welchem Transportmittel. Das muss bewältigt werden, man kanns ja nicht einfach abstellen (geänderte Siedlungspolitik hat doch Auswirkungen bestenfalls in Jahrzehnten?).

    Wenn man den Autoanteil nicht antasten will, bleibt ja rechnerisch nur noch eine Verschiebung zwischen den Nicht-Auto-Arten. Und wenn man neue Autos auch noch finanziell fördert, sinkt der Nicht-Autoanteil entsprechend und der Autoanteil steigt. Genau das sehen wir es doch heute, oder nicht?

    "Weniger Autos in den Städten und Dörfern", wie es vor ein paar Jahren als Ziel der Verkehrwende genannt wurde, sehe ich überhaupt nicht. Schon gar nicht flächendeckend. In den Kommunen kassiert man zwar dankbar Zuschüsse für Schutzstreifen-Pinselei und Pseudo-Fahrradstraßen, aber dadurch kriegt man ja die Autos nicht weg. Und man kriegt auch keine Leute aufs Fahrrad, wenn sie zusätzlich zu den "relativen Unanehmlichkeiten" des Fahrradfahrens auch noch verkehrstechnische Nachteile hinnehmen müssen: Wenn sich z.B. auf vorfahrtsstraßenbegleitenden Radwegen bei jeder Einmündung die Vorfahrt in Luft auflöst, verliert doch jeder Klardenkende irgendwann die Lust daran, mit dem Fahrrad zu Pendeln.

    Mehr getrennte Radwege zu bauen, wird m.E. ziemlich sicher die Anzahl der Abbiegeunfälle erhöhen, aber kein einziges Auto aus der Stadt rauskriegen.

    es gibt Haftpflichtversicherungen, die auf die Einrede der Verletzung der Aufsichtspflicht verzichten

    Meine Kfz-Haftpflicht zahlt auch dann, wenn ich fahrlässig gehandelt habe (glaub ich). Dem Geschädigten mag das helfen, der Aufrechterhaltung meiner Moral eher weniger.

    /Satire an. Denke mir jedesmal:

    "Heut lass ich mal die Sau raus, Versicherung zahlt eh alles. Und sobald *Auto* im Spiel ist, setzen die Gehirne der Richter bekanntlich aus: Sowieso alles unbeabsichtigt. Wirtschaftlich notwendiger Bestandteil unser aller Wohlstand. Also Strafe befürchten? Pfffftt. Komm Reifen, qualm."

    /Satire aus.

    Und welche Punkte in der Verkehrsrechtssprechung anderer Länder sind es, die in Deutschland von gestern sind?

    Die Notwendigkeit der täglichen "Menschentransporte" ist gegeben und lässt sich nicht verändern. Wieviel ÖPNV und Fahrrad man dafür braucht, wird seit jeher unter der Nebenbedingung errechnet, dass möglichst viele Autos gleichzeitig auf den deutschen Straßen sind. Je mehr, desto besser. Das ist eine strikte Vorgabe des Wirtschaftsministeriums.

    Konsequenterweise steigt der MIV-Anteil seit gefühlten 10 Mio Jahren immer weiter an. Es kann ja bei der Vorgabe auch gar nichts anderes rauskommen.

    "Verkehrswende" bedeutet momentan: "gleichzeitige Maximierung aller Verkehrsmittel, aber auf keinen Fall eine Reduktion des MIV". Bei gleichbleibenen Ausgangsbedingungen bedeutet das: Es passiert gar nix. Und genau das sehen wir.