Bei der Diskussion über "Radwege" nehme ich in diesem Forum schon wahr, dass darüber differenziert diskutiert wird, weil den Meisten schon klar ist, dass gefühlte Sicherheit nicht bedeutet, dass es tatsächlich sicherer ist, sondern Radwege ihre eigenen Sicherheitsprobleme mit sich bringen. Es ist einfach, sich der mehrheitlichen Meinung anzuschließen, dass man immer mehr "Radwege" bauen muss, damit das Radfahren sicherer wird, aber das wird der Sache nicht gerecht, wenn man sich tiefer mit dem Thema befasst.
Bei der Frage, wie man den Krieg in der Ukraine beenden kann, scheint es zwei populäre Meinungen zu geben:
1. Keine Waffen mehr liefern und die Ukraine zur Kapitulation drängen.
2. Immer mehr Waffen liefern, bis die Ukraine Putins Angriff erfolgreich abgewehrt hat.
Weder das Eine noch das Andere wird so einfach zum Ziel führen, weil wir es hier ebenfalls mit einem Dilemma zu tun haben. Wenn die Ukraine geopfert wird, kann niemand sicher sein, nicht der Nächste auf Putins Liste zu sein. Andererseits kann es auch keine Lösung sein, immer nur so viel Unterstützung zu leisten, dass die Frontlinie in der östlichen Ukraine verbleibt.
Ich habe auch keine Lösung, bin mir aber wenigstens des Dilemmas bewusst. Mir steht es ohnehin nicht zu, weil das die Ukraine entscheiden muss. Bei denjenigen, die sich klar zu einer der beiden "einfachen Lösungen" positionieren, würde es mich aber interessieren, ob man sich auch über die jeweiligen Konsequenzen Gedanken macht.