Berichte über den Unmut von Bürger*innen und Kaufleuten bei wegfallenden Parkplätzen haben wir hier hier ja häufiger. Nun schreiben die Kieler Nachrichten über ganze 50 gestrichene Parkplätze. Das Tiefbauamt habe in Eigenregie die Straße mit Halteverbotsschildern versehen, ohne die politischen- und Verwaltungsgremien einzubinden. Das dies Staub aufwirbelt, kann man sich denken.
Nur, welche Straße mit hohem Anwohnerparkdruck oder vielen Geschäften wurde denn hier ein Raub des autofeindlichen Kieler Tiefbauamtes? Eine Straße in Toplage mit Meerblick: Der Deichweg am Falckensteiner Strand.
Das ist zwar einer der beliebtesten Strände in Kiel und es gibt dort auch Gastronomiebetriebe, aber hier funktionieren die üblichen Argumente für den Erhalt von Parkplätzen einfach nicht. Wer hier herkommt will sich erholen und hat Zeit Wege zu Fuß zurückzulegen. Es gibt keine Begründung dafür, warum man von seinem Parkplatz aus in die Ostsee spucken können muß. Parkplätze in Strandnähe sind reichlich vorhanden, es ist lediglich der ein oder andere Meter zu gehen. Sollte jetzt auf Personen verwiesen werden, die nicht mehr gut zu Fuß sind - was ist mit den Menschen, die kein Auto mehr fahren können oder keines haben. Die nächste Bushaltestelle ist hier und der Bus fährt täglich ganze sechsmal hin und zurück.
Bleibt noch die Frage wie das Tiefbauamt auf die Idee mit dem Halteverbot kam und quasi im Alleingang entschied. Der Deichweg ist eine Privatstraße im Besitz des Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) . Dieser sieht durch die parkenden Fahrzeuge die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen gefährdet und bemängelt Schäden am Deich durch abgestellte Fahrzeuge. Was bitte gibt es hier zu diskutieren? Freie Fahrt für Rettungskräfteist nicht nur wichtig wenn Klimakleber auf der Straße sind und ein funktionierender Hochwasserschutz ist auch nicht zu verachten.