Die ist laaaaaaang und hat vieeeele Kapitel ...
Zitat
ERA 2010, 11.1.4, Seite 78: „Rechtlich haben Einfärbungen der Oberfläche von Radverkehrsanlagen keine Bedeutung.“
Da fehlt der Zusammenhang, ich reiche ihn nach:
11.1.4 = "Markierung und Einfärbung von Radverkehrsanlagen"
Da geht es um Radwege und -streifen etc. allgemein und wie man die über Kreuzungen führt und da stimmt „Rechtlich haben Einfärbungen der Oberfläche von Radverkehrsanlagen keine Bedeutung.“: Ob die Furt rot ist (fast überall) oder blau (Tübingen) oder grün (Offenburg) oder pink oder orange oder schokobraun, ist für den Vorang dort drauf ggü. Abbiegern rechtlich irrelevant. Genauso ist es irrelevant, ob es nach der Kreuzung lila, grau, ... weitergeht.
Für die Frage hier, ob Geh- und Radweg durch die Farbe unterscheidbar sein können, hätte "Farbunterschiede haben keine rechtliche Bedeutung" im nachfolgenden Kapitel "11.1.5 Abgrenzung zwischen Rad- und Gehweg" stehen müssen, das steht da aber nicht. Da steht nur ein Wunschkonzert für die Arten der Trennung, dem aber mangels Verankerung in StVO oder VwV-StVO die rechtliche Relevanz fehlt ...
Die Farbe ist da sicherlich im Sinne von 11.1.4 auch egal. Ob der Radweg asphaltiert und der Gehweg gepflastert ist, der Radweg dunkelgrau und der Gehweg hellgrau oder rötlich versus gräulich oder umgekehrt, dürfte ebenfalls ohne Bedeutung sein. Genauso wie Mit oder ohne Bordstein, Linie, Dreifachlinie*), ... Von Bedeutung ist nur, dass man zwei unterschiedliche Wege erkennt. Nur das gibt die StVO her. Mehr zu fordern, dürfte mangels rechtlicher Regelung spätestens vor Gericht scheitern.
*) Rot-weiß-rot zwischen gleichgrauen Wegen kenne ich aus meiner Jugend in Bremerhaven, also älter als so 40-50 Jahre, vielleicht ist das sogar tastbar nach aktueller ERA ...