Beiträge von Peter Viehrig

    Ich meinte den Artikel, den Fahrbahnradler hier eingestellt hat:

    munchengladbach
    17. Juni 2015 um 20:05

    Kurz: StVO und zugehörige VwV sind zu diesem Thema kompliziert, ich möchte sagen zu kompliziert und haben den Großteil der Verkehrsteilnehmer abgehängt.

    Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist aber, daß die Leute kaum noch Gelegenheit haben, es gescheit zu lernen. Die StVO ist offensichtlich kein Lehrstoff in der Schule und in den Fahrschulen lernen sie sie auch nicht bzw. nur den Teil, der halt für die Führung des jeweiligen Kraftfahrzeugs relevant ist, und auch das eher nur schlecht.
    Die ÖR kommen ihrer Aufklärungs- und Informationspflicht nur noch rudimentär nach, den 7. Sinn gibt es nicht mehr.
    Sich Informationen selbständig zu beschaffen, die Quellen abzuwägen und deren Qualität zu beurteilen, lernt auch niemand. Entweder man hat also ein entsprechendes soziales Umfeld, das das vermittelt - was grundsätzlich auch der Lehrkörper an Bildungseinrichtungen sein könnte, aber nur selten ist - , oder man hat gute Chancen, beispielsweise so ein Nazi-Drops zu werden.

    Wie kommt man diesem Problem bei? Eigentlich doch nur durch eine umfassende StVO-Reform, die wohl in irgendeiner Art und Weise den Vz 24x die Benutzungspflicht nehmen müsste und ein weiteres (Zusatz-)Schild erfindet. Was zumindest temporär Kleinkrieg auf den Bundesstraßen auslösen dürfte.

    Was tun?

    Eine StVO-Reform wäre sicher eine Option. Angesichts des gegenwärtigen politischen Umfeldes und der gesellschaftlichen Stimmungslage setze ich aber nicht darauf. Da auch die gegenwärtig vorhandenen organisierten Gruppen und Vereine diesem Ziel aktiv entgegenarbeiten, insbesondere der ADFC, aber auch die wesentlichen anderen sowie die diversen "Radentscheide", bleibt nur der Widerstand des Einzelnen im Kleinen durch aktive Wahrnehmung eigener Rechte im Straßenverkehr bis hin zu Klageverfahren, wenn man sich das denn leisten kann und will.

    Hoffnung für das Große und Ganze habe ich keine. Und wenn, erscheinen auch mir andere Baustellen in der Großwetterlage dann doch dringender.

    Und wie löst Du den Konflikt zwischen der radelnden Familie, die mit 10 km/h auf der rechten Hälfte der Fahrbahn entlangeiert (ich hab Kinder, die dem Gehwegalter entwachsen sind, ich weiß wovon ich rede) und dem mit zHG 100 ankommenden Pkw?

    Einer der recht seltenen Fälle, bei denen ich mit Ullie mitgehe, die zulässige Höchstgeschwindigkeit außerorts für alles jenseits der Autobahnen auf 80 oder auch 70 senken. Und damit müssen sie dann umgehen lernen. Oder in den Bus steigen. Als Fahrzeugführer ist der Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern stinknormaler Alltag. Ein Fahrzeug zu führen, geht mit Verantwortung einher, für sich und andere. Wo lernt man das frühzeitig besser als auf dem Rad auf der Fahrbahn?

    EDIT: eine Edit-Funktion wäre hier wirklich gut.

    Die gibt es. Ich weiß jedoch nicht, wie man sie am Mobilgerät aufruft, vielleicht muß man sich da durch irgendein Menü hangeln. Via Desktop befindet sich der entsprechende Button "Bearbeiten" direkt unter dem eigenen Beitrag.

    Wodurch ist denn beides gekennzeichnet? Wo sind Deiner Meinung nach Rollstühle, wo Handbikes, wo Kinderfahrräder zu verorten?

    Rollstühle sind zumeist als eine Art Ersatz für den Fußverkehr gedacht. Entsprechend Gehweg. Handbikes sind zumeist als Ersatz für den Radverkehr gedacht, also Fahrbahn. Kinderfahrräder, sofern die Kinder das entsprechende Alter haben, die Verkehrsregeln beherrschen und die Fahrzeuge die Voraussetzungen der StVZO erfüllen, gehören ebenfalls auf die Fahrbahn. Andernfalls, je nachdem, Gehweg oder gar nicht.

    Nein, da es sich um einen eigenständigen Verkehrsweg handelt.

    Das verstehe ich nicht. Der benutzungspflichtige Geh- und Radweg endet, ein reiner Gehweg ohne Radverkehrsfreigabe beginnt mit der Prof.-Schott-Straße. Genau hier:

    Google Maps
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    www.google.de

    Du scheinst eine gewisse Missgunst gegenüber anderen VT zu haben. Fußgänger stehen im Weg, Pkw sind privilegiert, auch wenn sie es objektiv gar nicht sind. Die Fahrradfahrer sind die Guten, nicht wahr?

    Fußverkehr wird von mir privilegiert. Und zwar dahingehend, daß er vom Fahrverkehr verschont bleibt. Kinder können spielen, Hunde an der Leine querlaufen oder auch spielen, Alte können bummeln und schwatzen, Philanthropen können in den Himmel starren, Hagestolze auf Frauenhintern etc. Dies alles, ohne, daß ein Mountainbiker sie beiseite klingelt, denn Fahrradfahrer haben natürlich einen ziemlich gleichen Anteil an Arschgeigen. Nenne das Mißgunst, wenn Du magst. Insofern richtig: Nicht wahr.

    Äh, doch. Wenn auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg ein Fußgänger rumlatscht, muss ich mich damit abfinden, wenn es ein reiner Radweg ist, darf ich meckern.

    Für Dich als *Autofahrer* macht es keinen Unterschied in den Anforderungen an Dein Verhalten gegenüber dem Radverkehr.

    Das ist das, was ich meine. Wenn jeder immer nur die Ich-Brille aufhat, kommen wir nicht voran. Weil der Fußverkehr Bremsfaktor ist, fährt der Radfahrer also auf die Fahrbahn und wird selbst zum Bremsfaktor für die Autos. Vielleicht einfach mal einen Schritt zurück und anerkennen, dass es keine besseren oder schlechteren Verkehrsteilnehmer gibt und die selbst formulierten Ansprüche auch für einen selbst gelten.

    Die Ich-Brille besteht darin, daß Fußverkehrsflächen bitte dem Fußverkehr vorbehalten bleiben. Und Fahrverkehrsflächen dem Fahrverkehr, was der Sicherheit (und meist auch dem Komfort) von beidem förderlich ist. Deshalb heißt das eine Gehweg und das andere Fahrbahn.

    der Radverkehr kann sogar privilegiert ganz ohne Vz 205 rechts abbiegen.

    Nein, das kann er nicht. Da der Radweg an der abgehenden Straße nicht neu angeordnet wird, endet er. Das bedeutet, rechtsabbiegende Radfahrer haben mit Nachrang auf die Fahrbahn zu wechseln, während sie aus dem regulären Kreisverkehr Vorfahrt hätten. Also bitte das entsprechende VZ 205 beachten:

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    Wobei das für rechtsabbiegende Radfahrer nur informativen Charakter hat, denn wenn sich der Radverkehr von einem anderen Straßenteil auf die Fahrbahn einordnet, hat er ohnehin Nachrang nach §10 StVO.

    Nein, der Weg links führt nach Siebensee zu einem bei Ausflugsradlern beliebten Lokal. Manche kürzen einfach den vorgesehenen Weg mit Querung am Kreisverkehr ab. Das sind 35 Meter... mei, jedem das seine. Die Beschilderung ist suboptimal, keine Frage.

    Nur die Radfahrer, die dort über das Gras auf den linken Radweg wechseln, können weiter legal auf einem Radweg fahren. Für alle anderen ist mangels anderslautender Beschilderung ab dem Kreisel Umkehr, Fahrbahn oder Acker angesagt.

    Das Nichtvorhandensein eines Privilegs ist keine Diskriminierung.

    Wenn das Privileg ausschließlich von der Antriebsart abhängt, ist es genau das.

    Du haarspaltest auf meiner vielleicht unbeholfenen Wortwahl herum

    Das stimmt. Ich tu das, um *mit Dir* Dein Problem genau einzukreisen, Dir seine möglichen Ursachen aufzuzeigen. Und herauszuarbeiten, daß Deinem Problem die Faktenbasis fehlt. Das ist wichtig, um *mit Dir* den nächsten gedanklichen Schritt zu gehen. Nämlich:

    Zitat von m01

    Wir sprechen hier auch von der RWBP und nicht von korrekt auf der Fahrbahn fahrenden Radlern neben einem Angebotsradweg.

    Das ging aus Deinen Ausführungen bis dahin nicht hervor. Und noch wichtiger: Für Dich als Autofahrer macht das genau keinen Unterschied für das von Dir geforderte Verhalten.

    Ich verstehe dann nur die Intention der Seite nicht:

    Sie steht dort. Fakten erfassen und ggf. klarstellen.

    Da freut sich der Autoclub und sagt: prima, mehr Geld für Straßen. Oder wie ist das gedacht, oder versteh ich das ganze Thema nicht? Ich dachte: Radweg außerorts super, aber die RWBP ist Käse. Und nicht: am besten den ganzen Radweg wegreissen. :/

    Dazu gehen die Meinungen auch hier auseinander. Meiner Meinung nach gibt es genug Straßen, die meist auch bereits bestens ausgebaute "Radwege" sind, die sich Fahrbahn nennen. Sicher ist jedenfalls eines: Den Autoclub, der sich über Radverkehr auf der Fahrbahn freut, müßte man erst noch gründen.

    Ich finds echt unglaublich, wie sich manch Diskutant aufführt, wenn es um abweichende Meinungen geht. Es ist ok, dass Du auf der Fahrbahn fahren möchtest, akzeptiere bitte auch, dass ich das im Regelfall nicht tun möchte. Deswegen bin ich noch lange kein Troll.

    Ich habe Dich nicht als Troll bezeichnet. Aber zugegeben, anfänglich hatte ich genau einen solchen Eindruck.

    Für mich ist ein Radweg außerorts sowas hier: https://maps.app.goo.gl/m8FDze18PmCAdKr36

    Einseitig. Das heißt, für den zwangsbeglückten Linksverkehr mit erheblich größeren Gefahren verbunden. Zusätzlich ist der mit abweichender Vorfahrtsregelung am Kreisverkehr, was die Gefährdung erhöht und den Radverkehr ausbremst. Und mit Fußverkehr als Bremsfaktor ist auch zu rechnen. 500m weiter in Deine Blickrichtung beginnt plötzlich eine linksseitige Benutzungspflicht

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    bei der man zumindest darüber streiten kann, für wen die denn nun gelten soll. Einige sind anhand der Spurenlage offensichtlich der Auffassung, nun quer übers Gras die Straßenseite wechseln zu müssen. Und sie tun recht daran, wenn sie legal auf einem Radweg weiter wollen:

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    Denn hinter diesem Kreisel dort, der wieder mit der Vorfahrtsdiskriminierung für den Radverkehr an der Einmündung einhergeht, endet der Radweg rechts im Grün, während links nix angeordnet oder freigegeben wird. Dort darf man dann alles (weiter durch den Acker, auf der Fahrbahn oder linksseitig), je nachdem, von wo genau man dort angeradelt kommt:

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    Warum sollte man also nicht gleich von vorneherein auf der Fahrbahn bleiben? Weil es verboten ist natürlich. Aber wieso? Wo ist die besondere örtliche Gefahrenlage für den Radverkehr, die das ohnehin mit der Straßenverkehrsteilnahme verbundene Risiko erheblich übersteigt, insbesondere dann, wenn die "Lösung" eigentlich doch nur neue Gefahrenpunkte schafft?

    Nur mal als Beispiel, wie das bei auch vermeintlich guten Lösungen meist endet.

    Du hast ein eigenartig egoistisches Verständnis vom Straßenverkehr.

    Das gebe ich 1 zu 1 zurück, denn Du behauptest, Schwierigkeiten als Autofahrer zu haben, wenn andere sich korrekt verhalten, und greifst als Analogie dafür auf das Verhalten von Verkehrsteilnehmern zurück, die das nicht tun (abgefahrene Reifen, zugefrorene Frontscheiben).

    Vielleicht kommst Du irgendwann darauf, daß Deine Schwierigkeiten mit dem Radverkehr auf der Fahrbahn ihre Ursache ausschließlich in Dir haben, Du also zu deren Behebung dort auch ansetzen solltest.

    Vielleicht. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

    Mit Schwierigkeiten meine ich, dass ich nicht verstehe, warum sich der Radfahrer auf die Fahrbahn und damit - aus meiner Sicht - in Gefahr begibt.

    Du hast also Verständnisschwierigkeiten. Das kommt vor. Die Gravitationstheorie beispielsweise verstehe ich auch nicht. Daraus leitet sich aber kein geändertes Verhalten für mich ab. Was sind denn nun *Deine* daraus resultierenden Probleme konkret?

    In der typischen Situation außerorts - ein gut ausgebauter und praktisch kreuzungsfreier Radweg neben einer gut ausgebauten Kreisstraße - vor welchen Gefahren schützt mich das Fahren auf der Fahrbahn?

    Inwieweit ist hierbei ein (fehlendes) Verständnis für Dich als Autofahrer relevant? Welche konkreten Schwierigkeiten resultieren dann für Dich daraus? Inwieweit beeinträchtigt Dein fehlendes Verständnis für Radfahrer auf der Fahrbahn Deine Fahrweise? Wie nimmt der gut ausgebaute Radweg Einfluß auf Deine Fahrweise als Autofahrer? Beeinträchtigt der Deine Sicht? Blendet er Dich vielleicht, so, daß Du den Radverkehr auf der Fahrbahn nur noch eingeschränkt wahrnehmen kannst?

    Zitat von m01

    Als Radfahrer bin ich der schwächste (weil keine Knautschzone) und gefährdetste (weil am wenigsten sichtbar) Verkehrsteilnehmer, also sollte ich rein aus Eigenschutzinteresse das entsprechende Verhalten wählen.

    Du wirst keine empirisch sattelfeste Statistik finden, die Dein Gefährdungsgefühl mit konkreten Unfallzahlen untermauern kann, allenfalls gegenteilige Fakten gibt es.

    Aber nochmal: Inwiefern entstehen daraus für Dich als Autofahrer Schwierigkeiten, daß jemand etwas tut, was er Deiner Meinung nach eher nicht tun sollte, wenn es doch korrekt ist?

    Fakt ist aber heute - ich kann mich wie der Anzeigenhauptmeister kleiden und ein Blinklicht auf den Kopf setzen, ich werde irgendwann übersehen. Und natürlich ist daran das Kfz schuld, aber das hilft mir nicht, wenn ich unterm Auto liege.

    Dieses Szenario ist sehr selten. Auch ein Blitz oder Meteoriteneinschlag kann mich unversehens treffen, sogar auf dem Radweg.

    Und zu guter Letzt: Inwieweit nehmen Deine Vermutungen über den Radverkehr Einfluß auf Deine Fahrweise als Autofahrer? Denn das ist ja Deine Aussage: Du hast damit Schwierigkeiten. Als Autofahrer.

    Als Autofahrer habe ich daher schon auch Schwierigkeiten damit, wenn Radfahrende trotz vorhandenem gut ausgebautem Radweg auf der Fahrbahn fahren.

    Wenn andere Verkehrsteilnehmer sich an die Verkehrsregeln halten, hast Du also Schwierigkeiten. Bemerkenswert. Inwiefern sind Deine Schwierigkeiten von einem "gut ausgebauten Radweg" abhängig? Wie äußert sich das?

    Besonders bemerkenswert finde ich ja auch, daß nicht anwohnender Fußverkehr praktisch rechtlos gestellt wird und überhaupt keine Durchsetzungsmöglichkeiten haben soll:

    Zitat

    Die drittschützende Wirkung des Gehwegparkverbots aus § 12 Abs. 4 und 4a StVO ist regelmäßig - und so auch hier - auf den Gehweg beschränkt, der auf der "eigenen" Straßenseite des Anwohners verläuft; umfasst ist in der Regel auch nur der Straßenabschnitt bis zur Einmündung "seiner" Straße in die nächste (Quer-)Straße. In Bezug auf weitere Abschnitte des Gehwegs sind die Anwohner Teil des allgemeinen Kreises der Gehwegbenutzer und nicht mehr hinreichend von der Allgemeinheit unterscheidbar.

    In meinen Augen ist das ein klarer Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip.

    - die rote Fußgängerampel https://www.google.de/maps/@53.72653…1!1e1?entry=ttu gilt selbstverständlich nicht für auf dem freigegebenen Radweg fahrende Kinder, "sondern die Ampel für die Autofahrer". (gilt sie auch nicht aber diese Selbstverständlichkeit hat mich dann doch überrascht)

    Da es weder "besondere Lichtzeichen für den Radverkehr" noch einen sonst greifenden Ausnahmetatbestand gibt, gilt Satz 1 des §37 (2) Nr. 6:

    Wer ein Rad fährt, hat die Lichtzeichen für den Fahrverkehr zu beachten.

    Die Polizistin hat in diesem Punkt also recht.

    ... und von wem die Busspur noch so alles benutzt wird und wie der Radfahrer die busspur nicht so easy verlassen kann, weil die lücke, die gerade noch auf der nicht-busspur war, ganz plötzlich weg ist.

    aber da sind wir wieder beim Vollzugsdefizit. :sleeping:

    Das ist aber nicht für die Busspur spezifisch, sondern geschieht einem auf einer normalen Fahrspur auf der Fahrbahn genauso, wenn nicht gar häufiger, ist also kein Nachteil einer freigegebenen Busspur, sondern der Fahrbahnradelei generell. Da parkt einer in zweiter Reihe, da fährt jemand, der das nicht darf, da funktioniert mal der Reißverschluß nicht, etc.