Ich habe den Eindruck, dass diesbezüglich bald der Break-Even erreicht ist: Auf der einen Seite werden die Kraftfahrzeuge trotz aller Trickser- und Betrügereien durchaus sauberer (und vielleicht irgendwann im Zuge einer wie auch immer gearteten Verkehrswende weniger), auf der anderen Seite werden immer mehr relativ saubere Heizungen gegen Holzöfen ausgetauscht.
Ich möchte den Vergleich anders formulieren: Wir machen sowohl die Luft in den Straßen als auch in den Wohngebieten sauberer.
Du wirst damit leben müssen in unseren Breitengraden, entweder halbwegs CO² neutral, oder klinisch reine Luft. Beides ist momentan technisch nicht unter einen Hut zu bekommen.
Wir (also unser Haushalt) haben uns vor bissl über 15 Jahren für CO² neutral entschieden, und zumindest momentan ist die Politik da auch gefolgt. Zum einen über das BlMSchV, das war damals schon absehbar, und zum anderen wurde auch von diesem Land (aus deiner Sicht) blöderweise das Pariser Klimaschutzabkommen unterzeichnet.
Das ganze lässt sich auch nicht trennen, es gibt den Gesundheitsaspekt Feinstaub/Schadstoffe und auf der anderen Seite den Klimaschutz. Dazwischen wird man abwägen müssen, bis eine perfekte technische Lösung gefunden ist, sofern das irgendwann passiert. Selbst eine Wärmepumpe braucht genau dann am meisten Energie und hat den schlechtesten Wirkungsgrad, wenn der Anteil an Ökostrom gering ist, außer es gibt gerade einen Wintersturm.
Meiner Meinung nach hast Du eine, für ein kapitalistisches Land, recht typische Sichtweise, denn klar, hier in Deutschland bzw. bei Dir vor der Haustür ist natürlich nur der Feinstaub und die Abgaswerte vor Ort interessant. Das betrifft ja Dich selber.
Der Dreck bei der Öl- und Gas-Förderung entsteht schließlich ganz wo anders. Das allerbeste daran ist, wir könne prima mit dem Finger auf genau diese Länder zeigen (und natürlich auch auf die, die uns das Zeug bringen) und zurecht darauf hinweisen wie sauber es bei uns ist. Und Du hast recht, bei der Vergasung von Holz ist das eher nicht so. Da hat man viel Dreck, bis der Holzscheit im Ofen liegt. Dazu gehört auch Staub, der Feinstaub aus dem Kamin ist nur ein kleiner Anteil, aber wahrscheinlich der gesundheitsschädlichste.
In Kiel eher weniger Thema, dafür in Hamburg schon, was kein Heizöl-EL wird und in der Raffinerie übrigbleibt, wird nicht wieder in die Nordsee, oder nach Afrika, Arabien oder den Irak zurückgepumpt in die Erde, sondern da verfeuert, wo es nicht so auffällt. Völlig Schadstofffrei, natürlich. Also unter anderem in den Schiffen, die uns Elektronik, Autos, Plastiktüten und, kaum zu glauben das „reine“ Öl und Gas bringen. Oder auch beim Gaspipelines verlegen.
In Gas sind keine Feststoffe, damit ist Feinstaub kein Thema, bei Öl sieht das wiederum anders aus.
Übrigens auch, was so nebenbei entsteht, da schaut man bei den Öl- und Gasheizungen auch nicht so genau hin, aber, das sind ja im Gegensatz zu Holz, keine komplexen und je nach Fundort verschieden zusammengesetzte Kohlenwasserstoffe. Sondern total reine CO²-Quellen, geruchsneutral bei der Verbrennung.
Dioxine spielen bei der Holzverbrennaug nur dann wirklich eine Rolle, wenn das Holz verunreinigt ist, also Lack oder imprägniert. Nebenbei, auch bei der Gas und Erdölverbrennung können Dioxine entstehen, wie überall, wenn Kohlenstoffketten mit Chlor verbrannt werden.
Warum wurde noch nicht erwähnt, das auch radioaktive Stoffe bei der Verbrennung entstehen können? Ist bei Holz definitiv so, bleibt hauptsächlich in der Asche, oh, die gibt es ja bei Gas und Öl gar nicht! Wo das dann wohl verschwindet?
Dann red ich noch, aus meiner Sicht, als Laie, kurz über die Öfen.
Das Problem bei den Öfen ist weniger, ob die im Baumarkt gekauft werden, oder im Fachhandel.
Vielleicht doch, wegen der Beratung.
Aber der Rauch und der Geruch kommen daher, dass der Ofen nicht im richtigen „Temperatur“-Fenster laufen.
Das ist, wenn man einen Holzofen richtig betreibt, nur für kurze Zeit, also nach dem anzünden, nicht zu vermeiden. Ok. kurze Zeit ist geschwindelt, kommt auf den Ofen drauf an, kann schon 1/2h dauern. Ist übrigens bei Gas und Öl genauso, wenns auch kürzer dauert, aber da misst keiner und man sieht/riecht es nicht. Obwohl stimmt auch nicht, wenns kälter ist sehe ich genau wann beim Nachbar die Gasheizung läuft, jetzt zum Beispiel. Kommt Rauch aus dem Kamin, aber das ist sicher nur Wasserdampf ohne Schadstoffe. Im Gegensatz zu Holz zündet so ein Ofen aber mehrfach am Tag. Und auch oft nur für kurze Zeit (Sommer für den Warmwasser-Betrieb zum Beispiel), aber rein und fein, natürlich.
Zurück zum Ofen, darum geht es ja hier. Ein Holzofen braucht eine Brennraumtemperatur, damit das vergasen funktioniert. Nun ist es nicht ganz einfach, diese Temperatur mit kleinen Brennräumen zu erreichen. Dafür müsste man das Holz entsprechend klein spalten. Hat an früher gemacht, die alten Küchenöfen, da braucht an kleines Holz, vielleicht ein ¼ von dem was heute üblich ist.
Also → hohe Brennraumtemperatur = viel Leistung.
Die meisten Öfen haben damit 6-10kWh, damit der Hersteller den Test besteht. Damit kann man aber ganze Häuser heizen, nicht nur ein 60m² Wohnzimmer. Also wird der Ofen maximal gedrosselt, damit wenig Wärme entsteht, aber die Verbrennung läuft maximal schlecht.
Wenn man keine großen Flächen zum beheizen hat, macht ein Holzofen nur Sinn, wenn man die Wärme anders los wird. Zum Beispiel einen Puffertank.
Zu dem CO² und Wald schreibe ich erst morgen etwas,