Beiträge von Gerhart

    es macht keinen Sinn, Mobilität zu subventionieren

    Sehe ich anders. Subventionen sind eine gute Möglichkeit, Geld von oben nach unten umzuverteilen: Personen mit hohem Einkommen zahlen viel Steuern, alle profitieren davon aber gleichermaßen. Zudem wird eine Lenkwirkung erzielt. Ähnliches gilt für Steuern.

    Die Frage ist eher, was man in welcher Höhe subventionieren sollte und was man zur Gegenfinanzierung besteuern sollte.

    Warum denn keine Öffis subventionieren, damit sich jeder die tägliche Fahrt quer durch die Stadt leisten kann, ohne dabei große Umweltschäden anzurichten?

    Oder Radverkehrsanlagen bauen um mehr Menschen aus ihren Dosen rauszuholen? Das ist ja auch ne Subvention. Ansonsten müsste man eine Fahrrad-Maut einführen.

    Aber klar. Subventionen der Automobilität wie Kilometerpauschalen, "Dieselprivileg", ausufernder Straßenbau, Externalisierung der Kosten, etc. sind problematisch.

    Erst recht wenn man dann noch die Arbeitszeit dazurechnet die man braucht um die Mehrkosten zu verdienen.

    Ich brauch mit dem Rad ne Viertelstunde. Parkplatz zuhause und am Büro direkt vor der Tür.

    Mit dem Auto würde ich auch ne Viertelstunde brauchen. Zuzüglich Parkplatzsuche. Also morgens das Auto wiederfinden, am Büro einen Parkplatz suchen, zum Büro laufen. Abends dasselbe. Da kommt dann pro Strecke vielleicht nochmal 15 Minuten dazu, also 30 Minuten Tür-zu-Tür. Und am Büro stehen nun auch so lustige Parkscheinautomaten rum, hab mich mit denen aber noch nicht auseinandergesetzt.

    Mit Öffis würde ich 45 Minuten von Tür zu Tür brauchen, davon 15 Minuten Fußweg. In der Zeit könnte ich auch gleich zu Fuß gehen.

    Bei 220 Arbeitstagen pro Jahr kostet mich das Auto also zusätzlich 110 Stunden, die Öffis 220 Stunden. Multipliziert mit meinem Stundenlohn könnte ich mir dafür jedes Jahr mehrere neue Fahrräder kaufen.

    Aber es würde Menschen davon abhalten, für's Wochenende von Frankfurt nach New York zum Shoppen zu fliegen.

    CO₂ angemessen bepreisen. Dann wird es immernoch Menschen geben, die sowas machen. Aber sehr viel weniger.

    Greta Thunberg hatte ja mit ihrer Form der Atlantiküberquerung gezeigt, dass es auch anders geht als mit dem Flugzeug.

    Ich beneide sie schon etwas darum, dass sie das tun konnte. Aber so eine Reise dauert lange, ist gefährlich und dürfte auch ziemlich teuer sein, wenn man die Fahrt nicht gerade zwecks Publicity (finde daran nichts schlimmes) geschenkt bekommt. Das Flugzeug ist mehr oder minder alternativlos. Von "nicht reisen" natürlich abgesehen.

    Ist es nicht so, dass beim Flugzeug eine große Menge Sprit kurz vor der Einleitung des Landevorgangs abgelassen wird?

    Zitat von wikipedia

    Eine Auflistung der erfassten Mengen an Treibstoff, die über Deutschland in den Jahren 2010 bis 2016 abgelassen wurde, ergibt eine Gesamtmenge von rund 3.590 Tonnen Kerosin bei durchschnittlich 22 Fällen pro Jahr (insgesamt 121 Fälle im betrachteten Zeitraum). Rheinland-Pfalz war 2017 am stärksten betroffen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Treibstoffschnellablass

    22 Fälle pro Jahr sind bei der Menge an Flugbewegungen verschwindend gering.

    Hier ne aktuell gehaltene Liste: https://www2.lba.de/data/fueldumping/fueldumping.pdf

    Aber gerade auch auf kurzen Flügen wird meistens nicht nur für den Flug getankt, sondern so, dass nicht nach jedem Inlandsflug nachgetankt werden muss. Da werden jeden Tag auch viele Tonnen Kerosin durch die Gegend geflogen, weil es sich für die Airlines mehr lohnt, Zeit am Boden zu sparen.

    Hast dafür bitte einen Beleg?

    Aus meiner Sicht macht das wenig Sinn, weil das ganz Off- und Onboarding ewig viel Zeit frisst und währenddessen ausreichend Zeit zum Tanken bestehen sollte.

    Langstreckenflüge bleiben aber trotz gestiegener Effizienz eine ökologische Katastrophe.

    Ist es denn effizienter, mehrere Zwischenstopps zu machen? Gerade der Start und Steigflug braucht extrem viel Treibstoff.

    Tatsächlich würde ich aber, sollte ich nochmal ein weit entferntes Ziel anvisieren, versuchen ein oder zwei längere Zwischenstopps zu machen. Kann im Flugzeug nicht schlafen (Lärm, Licht, Sitzposition) und dann wird das irgendwann sehr anstrengend.

    Aus dem Ausschreibungstext geht hervor, dass es sich um Wasserstoffbusse mit Brennstoffzellen und Elektromotoren handelt. Nicht um Wasserstoff-Verbrennungsmotoren.

    Das sowieso.


    In einem Video der Firma wird die Funktion der Brennstoffzelle als Energiegeber beim Beschleunigen bezeichnet in Kombination mit den Batterien, die der Zug ebenfalls an Bord hat.

    Hab mir das Video nicht angeschaut, aber ich glaube, dass das falsch ist. Akkus können hohe Leistungen bieten und sind damit für Beschleunigung geeignet. Brennstoffzelle eher nicht, die bietet einen konstanten Strom. Mit der Brennstoffzelle bzw. externen Quellen kann dann der Akku aufgeladen werden.

    Brennstoffzellenzüge

    Irgendwo hatte ich gelesen, dass man eher auf Batterie-Züge setzen will.

    Aber das wird letztlich eine Abwägungssache sein. Batterien sind schwer und schädlich in der Herstellung, Wasserstoff hat einen schlechten Wirkungsgrad.

    Der Bau von Oberleitungen ist aber auch teuer und vielleicht nicht überall möglich.

    Man kann die Oberleitung auch nur auf Teilstrecken oder in Bahnhöfen bauen und Batteriezüge einsetzen, die sich dann dort aufladen um die freien Strecken zu überwinden.

    Auf vielbefahrenen und Hochgeschwindigkeits-Strecken ist eine ständige Energieversorgung aber trotzdem sinnvoll.

    - Zweirichtungsradweg mit Linksverkehr (!!!), die Richtungsindikatoren sind teilweise durch nicht entferntes Laub bedeckt

    Hallo!

    Das ist kein Zweirichtungsradweg, sondern laut Markierung zwei getrennte Radwege.

    Der Weg hat aus meiner Sicht schwere rechtliche Mängel. Wird mal einen Blick in Anlage 2 der StVO:

    Zitat

    Wer ein Fahrzeug führt, darf die durchgehende Linie auch nicht teilweise überfahren.

    Auf die Schnelle finde ich keine Definition für "teilweise". Ich nehme aber an, dass dies auch für den Luftraum über den Linie gilt, sonst würden ja auch zwei Radfahrer mit den Lenkern kollidieren, wenn der Reifen nur knapp auf ihrer jeweiligen Seite der Linie ist.

    Wie breit sind diese Streifen exklusive Streifen, wieviel fahrerisches Können ist nötig, um dieser Forderung der StVO zu genügen?

    Ich meine das sind 80cm. Bei einer Lenkerbreite von 60cm bleiben an beiden Seiten also noch 10cm. Bloß nicht schwanken!

    Zitat

    Trennt die durchgehende Linie den Teil der Fahrbahn oder des Sonderwegs für den Gegenverkehr ab, ist rechts von ihr zu fahren.


    Und warum soll man dann seitenverkehrt fahren?

    Und dann noch einen Blick in die VwV:

    Zitat

    Zeichen 237, baulich angelegter Radweg, mindestens 1,50m

    Zitat

    Die Benutzung von in Fahrtrichtung links angelegten Radwegen in Gegenrichtung ist insbesondere innerhalb geschlossener Ortschaften mit besonderen Gefahren verbunden und soll deshalb grundsätzlich nicht angeordnet werden.

    Zitat

    Voraussetzung für die Anordnung [von linken Radwegen] ist, dass

    die lichte Breite des Radweges einschließlich der seitlichen Sicherheitsräume durchgehend in der Regel 2,40 m, mindestens 2,0 m beträgt;

    Die "lichte Breite" dürfte hier tatsächlich nur zwischen den Markierungen sein, weil man diese nicht überfahren darf. Und schon ist man drunter.

    Und zu guter Letzt noch ein Blick in das VwVfG:

    Bei Gegenverkehr hat man nur 20cm Platz zwischen den Lenkern. Das ist saugefährlich. Die Folge ist doch, dass in der Regel rechtswidrig auf den Gehweg ausgewichen wird.

    Auch ist allgemein bekannt, dass einspurige Fahrzeuge nicht geradeaus fahren können, sondern immer schwanken. Es dürfte kaum möglich sein, innerhalb der Linien zu bleiben.

    Und es gilt: Sicherheit hat oberste Priorität im Straßenverkehr. Das hätte so nie angeordnet werden dürfen. Stattdessen müsste man dem KFZ-Verkehr eine Spur nehmen.

    Aus den Gründen halte ich den Verwaltungsakt nicht nur für rechtswidrig, sondern für nichtig. Sollte ein Gericht dem folgen, wären auch Bußgelder hinfällig.

    Zum formalen Ablauf: Einfach ein Einspruch gegen das Bußgeld könnte schiefgehen. Richter sieht "Da steht Zeichen 237, du warst auf der Fahrbahn. Der nächste bitte!". Und Revision (?) wird bei sowas i.d.R. auch nicht zugelassen. Frag Malte ;)

    Was funktionieren könnte: Antrag auf Feststellung der Nichtigkeit stellen, dann Einspruch gegen den Bußgeldbescheid erheben und schreiben, dass erstmal die Nichtigkeit rechtskräftig beurteilt werden muss. Mit etwas Glück wird das Bußgeldverfahren dann mangels öffentlichen Interesses gleich eingestellt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg_C…der_Finanzkrise

    Zitat von wikipedia

    Am 24. Februar 2009 haben die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg in einer gemeinsamen Kabinettssitzung ein Rettungspaket für die HSH Nordbank beschlossen, das eine Kapitalzufuhr in Höhe von drei Milliarden Euro (je 1,5 Milliarden pro Bundesland) und eine Zweitverlust-Risikoabschirmung in Höhe von zehn Milliarden Euro auf einen großen Teil der Bilanz beinhaltet.

    Beides CDU-Regierungen (mit grün bzw. rot als Juniorpartner). Man kann also nicht alles auf Scholz schieben, die Probleme hat er nur geerbt.

    Ich frage mich heute noch, welche Rolle die Ölindustrie und die "Freundschaft der westlichen Welt mit Saudi-Arabien" spielten, um die ganze Wasserstoffmotor-Entwicklung damals praktisch in der Schublade verschwinden zu lassen.

    Wasserstoff ist aufgrund des schlechten Wirkungsgrads nur für manche EInsatzgebiete ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Bodenfahrzeuge (KFZ / Bahn) gehören nicht dazu, da fährt man besser mit Batterie oder Oberleitung.

    Da finde ich aktuelle Projekte interessanter, um Eisen mit Hilfe von Wasserstoff anstatt mit Kohle herzustellen.

    Der A 380 wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt, sogar noch vor Corona. Auch da hat sich gezeigt, dass "immer größer" nicht funktioniert.

    Aber Wachstum lässt sich auch mit kleineren Verkehrsmitteln erreichen. Bis Corona gab es immer mehr und mehr Flüge und Passagiere.

    Und das wird wiederkommen.

    Lustig, dass selbst hier in der Fahrradblase unterschieden wird zwischen nötigen Blitzern (Schulen, Kindergärten, vor der eignen Haustür und überall dort, wo man gerade nicht selber mit dem Auto unterwegs ist) und Abzockerei (da wo man der Meinung ist die Geschwindigkeitsbegrenzung ist unnötig bzw. schneller fährt)

    Nur vor Schulen zu blitzen ist Sicherheitstheater. Dann wird sich dort dran gehalten und überall anders nicht. Folge sind weiterhin viele Tote und Verletzte, Lärm, Umweltschäden, usw.

    Es ist im allgemeinen Bewusstsein drin, dass man die Höchstgeschwindigkeit überschreiten muss, weil man sonst den Verkehr behindere und gefährde. Ich war ja in meinen Autofahrerjahren auch nicht anders drauf. Und bestätigt wurde ich dadurch, dass nur 3x auf der Autobahn zahlen durfte für knapp 20 zuviel. Innerorts wurde ich nie erwischt trotz ständigem +15 km/h.

    Und als Radfahrer ist's doch auch nicht anders. Warum an die unsinnigen Regeln (rote Ampeln ohne Querverkehr etc.) halten, wenn man ohnehin nichts zahlen braucht?

    Wo Verkehrsbeschränkungen (Tempolimits, Ampeln, usw.) unnötig sind, gehört das nicht überwacht, sondern aufgehoben. Statt Ampeln besser Kreisverkehre. Wenn niemand kommt, wird man nicht ausgebremst. Ansonsten nützt es jemand anderem, wenn man wartet.

    Umgekehrt sollte überall überwacht werden, wo es sinnvolle Beschränkungen gibt.

    Es gibt halt Arbeit, die macht sich nicht von zu Hause aus. Zum Beispiel:

    - Dinge herstellen

    - Dinge versenden

    - Dinge reparieren

    Kann gehen, je nachdem was das für DInge sind.

    Schöner finde ich das Beispiel das Drosten in seiner letzten Folge gebracht hat: Müllabfuhr aus dem Homeoffice heraus geht einfach nicht.

    Ich bin ITler, muss aber auch hin und wieder mal für Hardware-Arbeiten ins Büro. Aber das allermeiste geht natürlich remote.

    VPN lief auch vorher schon, Videokonferenzen gab's auch schon. Also quasi nichts neues.