Jaja, die irrationalen menschlichen Phobien...
Ich hatte bspw. über 30 Jahre lang eine totale Zahnarzt-Angst - und war im zarten Alter von 35 das überhaupt allererste Mal bei einer Zahnärztin. Der Großteil der Leute hat mich (zurecht) ausgelacht oder mir halt zu Verstehen gegeben, dass ich dafür irgendwann die Quittung kriege. Und ich hatte noch Glück, dass in all den Jahren, bis ich dann irgendwann einfach hinmusste, nicht zu viel kaputt ging. Inzwischen geh ich gerne hin, all meine Horrorvorstellungen waren völlig unbegründet...
Warum nimmt man also einerseits Ängste von Menschen ernst, andere nicht...!? Warum bedient man diese Ängste sogar noch, indem man suggeriert, dass man zum Radfahren einen "Radweg" bräuchte? Das frage ich mich ja auch grade im größeren Rahmen, wenn es um die weiter anschwellende Fremdenfeindlichkeit geht...!
Das Dilemma ist, dass man keine neuen Radfahrer dadurch gewinnt, indem man konsequent die Abschaffung aller Radwege fordert. Da kannst du den Leuten 1000 mal was von Unfallstatistiken erzählen oder aufzeigen, welche besondere Gefahren auf den angeblich so sicheren Radwegen lauern. Auf Radwegen glauben sie, das Risiko selbst unter Kontrolle zu haben, während sie sich auf der Fahrbahn schutzlos ausgeliefert fühlen. Gegen Emotionen lässt sich schlecht argumentieren.
Man MUSS aber gegen Emotionen argumentieren! Menschen sollen WISSEN. Und nicht glauben oder fühlen! Genau DAS ist es auch, was mich an den "Radweg-Verfechtern" so unheimlich "anwidert" - ja, klingt hart, ist aber so: Man kapituliert einfach vor falschen, unbegründeten Ängsten und fordert wissentlich ob der Gefährlichkeit dieser "Infrastruktur" mehr Radwege. Nur aus dem Grund, so mehr Leute (auch Kinder) aufs Rad zu kriegen. Die dort dann umkommen. Dieses bewusste Einkalkulieren von Kollateralschäden für einen vermeintlich guten Zweck ("mehr Radfahrer") halte ich in gewisser Weise für pervers; das ist es nämlich nicht wert! Nur, weil man zu feige und zu bequem ist, den steinigen Weg der Aufklärung zu gehen...!
In Pirmasens gibt es ja keine Radwege (von ein paar "Schutzstreifen" mal abgesehen). Die Leute fahren da halt einfach wie kleine Kinder auf den Gehwegen rum. Der Radverkehrsanteil ist sehr niedrig, würde aber auch nicht deshalb wachsen, wenn man überall an den Bürgersteigen hinhängen würde...