Das ist kein marktwirtschaftliches Prinzip.
Natürlich ist es ein marktwirtschaftliches Prinzip, einen Bedarf für ein Produkt (Kfz) zu schaffen und jenes zu bedienen. Mit allem, was dann dranhängt. Und dann spielt gesellschaftlicher Nutzen keine Rolle mehr, denn der "Markt" weiß bekanntlich alles besser und findet stets die beste Lösung...
Übertragen auf das Auto: Ein Fahrer sollte sämtliche mit seiner Entscheidung "ich fahre mit dem Auto von A nach B" verbundenen Kosten tragen. Dazu gehören natürlich das Auto selbst und die Betriebskosten (Abnutzung, Produktionskosten für den Kraftstoff). Aber auch Dinge, die er nicht ohne weiteres selbst trägt: Instandhaltung der Straßen, Lärmbelästigung von Dritten, Abgase, etc. Das sind die oben genannten "negativen externen Effekte". Und um die sollte sich der Staat durch Regulierung kümmern. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im Fall vom Auto ist eine zusätzliche Besteuerung mWn der beste Weg. Und genau das passiert über die Steuern auf Kraftstoff.Und um die sollte sich der Staat durch Regulierung kümmern. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im Fall vom Auto ist eine zusätzliche Besteuerung mWn der beste Weg. Und genau das passiert über die Steuern auf Kraftstoff.
Für mich klingt das grade nicht nach marktwirtschaftlicher Weisheit, sondern eher nach der sonst so verteufelten "Planwirtschaft". Es gäbe doch überhaupt gar keinen Grund für staatliche Regulierung, wenn "der Markt" bei so ziemlich dem (vor allem für das System selbst) wichtigsten Konsumprodukt (dem Kfz) nicht schon derart versagen würde! Es passt aber ins Bild, dass dir natürlich die Regulierung über den Preis am besten gefällt. Schädliches Verhalten wie Umweltverschmutzung und Ressourcenvergeudung soll also primär weiter ein Privileg der Besserverdiener bleiben, den die Geringverdiener durch einen Verzicht auf ein Auto "gegenfinanzieren" dürfen. Das ist genau wieder die pervertierte Form von angeblicher "Marktwirtschaft", die man schon bei der "Finanzkrise" beobachten konnte: Die Gewinne werden privatisiert, die Verluste sozialisiert!
Wissenschaftlich ist eigentlich zuverlässig festgestellt worden, dass die erhobenen Steuern weiterhin zu niedrig sind
Sind sie in der Tat. Vor allem auf Kapitaleinkünfte, Unternehmensgewinne, hohe Einkommen im Allgemeinen, Besitz, Vermögen und Erbschaften. Aber die hast du natürlich nicht gemeint. Lieber an den Konsumsteuern drehen... und "Haltet den Dieb" (der böse, umweltverschmutzende Niedriglöhner mit seinem Auto) schreien!
Um Mal Volker Pispers abzuwandeln:
Zitat
Wer noch Geld über hat, um sich nen SUV zu kaufen - da können die Einkommensteuern gar nicht hoch genug sein!
Zur Bildung:
Ich wäre sehr dafür, ein Schulfach für solche Grundlagen einzuführen. Ich habe das zufällig im Studium so nebenher mitgenommen und war überrascht, wie viele Details es um das einfache "Angebot und Nachfrage" herum gibt.
Du wärst noch überraschter, welche unterschiedlichen Blickwinkel es zum Thema Wirtschaftswissenschaften gibt und dass diese Art von "freier Marktwirtschaft", die du so abfeierst, bspw. von einem John Maynard Keynes heftigst kritisiert wird. Und Marx "das Kapital" ist bis heute nicht widerlegt. Es gibt vor allem in weiterführenden Schulen bereits genug Fächer, in denen vermeintlich objektive Bwl und Vwl gelehrt werden. Dass Wirtschafts"wissenschaften" lediglich Soziologie (manchmal fast schon mit Theologischem Anklang...), aber keine Naturwissenschaft sind, wird weitestgehend verschwiegen.
Der oft ungeliebte Handel mit Emissionszertifikaten beispielsweise ist ein sehr effizienter Mechanismus zur Reduktion der Emissionen.
Was für'n Blödsinn. Da bläht man einmal mehr das Finanzkasino auf und es "verdienen" nichtsnutzige Spekulanten und Bänker Geld mit "Rechten", die Umwelt zu verpesten...! Ja, was für eine "Effizienz".
Es braucht wahrlich kein Fach "Wirtschaft" in der Grundschule, die neoliberale Propaganda prasselt doch von allen Seiten auf die Leute ein. Auch in Radverkehrsforen...!