Und ist's auch Wahnsinn, so hat es doch Methode ...
Natürlich. Regeln sind in Deutschland nun einmal Regeln...! Btw: warum gibt es in Deutschland eigentlich teils sehr schmale , aber keine -Zonen...!?
Und ist's auch Wahnsinn, so hat es doch Methode ...
Natürlich. Regeln sind in Deutschland nun einmal Regeln...! Btw: warum gibt es in Deutschland eigentlich teils sehr schmale , aber keine -Zonen...!?
Ich vermisse das für mich wichtigste Ziel: die über Jahrzehnte anerzogene Fahrbahnparanoia endlich zu bekämpfen. Das Gegenteil wird gemacht: Es wird weiterhin behauptet, man könne grundsätzlich nur auf Radwegen Radfahren. "Sicher und bequem" natürlich...
Jeder Radfahrer mehr (und wenn er auf nem Radweg fährt) bedeutet ein Auto weniger und entsprechend mehr Platz für Fahrbahnradler.
Nicht unbedingt. Das Problem ist, dass das Thema Benutzungspflicht bei den ganzen Initiativen überhaupt keine Rolle spielt. Denn wenn "Infrastruktur" angelegt wird, wird sie nun einmal auch benutzungspflichtig gemacht. Daher bedeutet es am Ende mehr exklusiver Platz auf den Fahrbahnen für die, die weiter Auto fahren wollen oder müssen. Solange die "Infrastruktur"-Fans hier nur mit der Schulter zucken, kann ich sie nicht ernst nehmen und auch nicht unterstützen! Zumal bereits das Vorhandenseins einer (auch ausnahmsweise mal nicht benutzungspflichtigen) "Infrastruktur" den Druck auf Fahrbahnradler erhöht, sich dann doch von der Fahrbahn zu verpieseln... Das Forum hier ist ja voll mit Beispielen dieser Art.
Ob jetzt die judäische Volksfront der Fahrbahnfahrer oder die Volksfront von Judäa mit ihren protected bike lanes oder die Formulierung "Wegenetz" für die populäre Front, daran sollten wir uns nicht auseinanderdividieren.
Im Grundsatz gebe ich dir Recht, dass die Spaltung nicht sein müsste. Allerdings geht sie ja nicht von den 10 % "strong & fearless"-Fahrbahnfahrern aus - für die interessiert sich weder "Fahrradclub", noch diese ganzen "Radentscheid"-Organisatoren. Die haben dann halt Pech, dabei wollen sie nur einfach wie bisher auf der Fahrbahn fahren... Was sie aber nicht mehr dürfen, wenn andere Radfahrer (überflüssige und gefährlichere) "Infrastruktur" fordern!
Deswegen mein Appell für den Rahhdentscheid zu unterschreiben: nicht weil alle Forderungen 100% toll sind (wozu Läden verpflichten Stellplätze anzubieten, kann das nicht der Markt regeln?), sondern weil wir vereint sein müssen gegen den gemeinsamen Feind (die Römer).
Also wie bei der SPD: Man findet es ja eigentlich Sch..., aber stimmt dann doch immer dafür...
Es gibt (für mich zumindest) keinen gemeinsamen "Feind" - und ehrlich gesagt widert mich dieses "Freund-Feind-Denken" vieler Radfahrer auch an! Es gibt auch mehr als genügend rücksichtslose und sich idiotisch verhaltende A...öcher auf Fahrrädern; ich habe auch aus diesem Grund nix davon, mit denen auch noch in ein schmales Ghetto gesperrt zu werden! Ich akzeptiere es jedenfalls, dass es für viele Menschen gute und nachvollziehbare Gründe gibt, ein Auto zu nutzen. Im Gegensatz zur organisierten Aktivistenszene sehe ich (als auf dem Land in einer kleinen Stadt Lebender) nämlich das große Ganze; also dass die Verkehrsprobleme (vor allem in Großstädten) in erster Linie nur Symptome eines grundsätzlich kranken Wirtschafts- und Gesellschaftssystems sind (welches von den Aktivisten nicht mal annähernd hinterfragt wird). Ich könnte bspw. nicht in einer Millionenstadt leben - und mich dann regelm. über die logischen Konsequenzen unmenschlicher Bevölkerungsdichten aufregen...
Der Berliner "Radentscheid" wäre im Übrigen so ziemlich der letzte, den ich unterstützen würde...
Auch gut die Rede von John Swinton:
Zitat von John SwintonSo etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wisst es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr schon im Voraus wissen, dass sie niemals im Druck erscheinen würde. Ich bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, dass ich ehrliche Meinungen aus der Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, dass in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung wäre weg. Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des Mammon zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wisst es und ich weiß es; Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.
Das war 1883. Hat sich also nicht viel geändert... Außer, dass die Medienoligarchen noch mächtiger geworden sind.
Nicht wahrgenommenes Hauptproblem für fehlende Überholmöglichkeiten ist ja genaugenommen das massenweise rumstehende Blech. Aber auch sonst ist ja eigentlich nicht der Radfahrer Schuld, dass er nicht überholt werden kann. Das sind die ständig aus der Gegenrichtung kommenden oder auch am Straßenrand stehenden Autos. Gegen die richtet sich der Zorn unterbelichteter Kfz-Nutzer aber natürlich nie...
Ich hätte dort auch kurz Platz gemacht, ggf. auch auf Verzicht auf die "heiligen" 1,5 m ihn an einer geeigneten Stelle "durchgewunken". Allein schon deshalb, weil ich es fürchterlich nervig finde, ggf. über mehrere Minuten einen lauten, dicht auffahrenden Lkw hinter mir herschleichen zu haben. Es bringt mich nicht um, dafür auch mal 5 Sekunden oder 50 cm Seitenabstand zu opfern. Ich bin mir relativ sicher, dass die Polizei das mit dem § 5 (6) StVO entsprechend einseitig auslegen würde. Und man kann auch nicht ausschließen, dass da irgendeine StA schon eine Nötigung sehen würde.
Kooperatives Verhalten ist ja in diesen Zeiten generell nicht mehr angesagt. Von allen Seiten. Ich bezweifle aber, dass man mit Egoismus und Rechthaberei auf lange Sicht wirklich etwas erreicht.
Versteht mich nicht falsch; ich will niemandem sein Engagement madig machen. Wenn ich hin und wieder mal eine e-mail kriege, dann werde ich auch nicht wirklich unterstützt, sondern gefragt, warum ich mir das eigentlich antue? Man muss halt erkennen, dass man eben doch nur ein Querulant ist, der absolut seltsame, für die Mehrheit nicht nachvollziehbare Ansichten vertritt. 90 % der Bevölkerung (inkl. diverser Radverkehrsaktivisten...) werden dick und fett unterstreichen, dass auch in Zukunft nur die möglichst vollständige Separation vom Kfz-Verkehr ein gangbarer Weg wäre. Keiner von uns einzelnen Querulanten wird hier ein Umdenken bewirken.
Dieses Umdenken bewirken im größeren Rahmen nämlich auch keine Freitags-"Schulschwänzer". Die das kranke System als Ganzes ja auch nicht mal annähernd infrage stellen...
Die Fridays4Future Bewegung schafft es gerade, dass das Thema Klimaschutz und die Dringlichkeit, etwas zu verändern, endlich wieder verstärkt ins Interesse rückt.
Ich bin wahrscheinlich schon zu desillusioniert. Tut sie das...!? Ich sehe eigentlich nur, dass ein Teil der (älteren) Bevölkerung (die in ihrem alltäglichen Tun alles andere als "revolutionär" handelt - sonst würden sie ja z. B. mit"streiken", wofür ihnen dann aber doch der Mut fehlt...) ihre Hoffnungen auf einen Teil der Jugend projiziert; eben vor allem, um vom eigenen Versagen und dem eigenen Nichtstun abzulenken. Und machen wir uns nix vor: Der Großteil besteht aus Mitläufern, die sich drüber freuen, dass sie am Freitag nicht in der Schule hocken müssen...
Aber auch diese, derzeit glorifizierte Generation wird - nachdem sie in wenigen Jahren marktkonform BWL oder Jura studiert hat - in der Summe genauso handeln wie jede Generation vor ihr... Diese ganzen, derzeit als Retter der Welt dargestellten Kids sind doch schon heute vollkommen auf hemmungslosen Konsum abgerichtet? Sonst würden sie ja keine in Fernost produzierten Markenklamotten tragen und sich jedes Jahr ein neues "Smartphone" kaufen. Und 80 % werden später ein Auto besitzen und regelm. mit dem Flugzeug in den Urlaub starten...
Das alles macht mir Mut, dass man jetzt tatsächlich auch dort etwas bewegen kann, wo es jahrzehntelang Stillstand gab.
Es ist ja nicht so, dass ich bislang rein gar nichts bewegt hätte. Aber Aufwand und Nutzen stehen insb. auch im Hinblick auf die Zeit in kaum einem akzeptablen Verhältnis. Und wie ich bereits anmerkte: Am meisten schmerzt die Ignoranz der anderen Radfahrer als auch der Öffentlichkeit im Allgemeinen.
Ja, das mag alles richtig sein - letzten Endes muss man sich aber auch im Klaren sein, dass man in der Summe eine Sisyphos-Aufgabe verrichtet bzw. gegen Windmühlen kämpft. Die Wahrscheinlichkeit, in irgendeinem Amt jemanden zu finden, dem das nicht egal ist - und der sich einfach an geltendes Recht hält, ist einfach viel zu gering. Bislang hatte ich - obwohl ich wirklich unheimlich viele unterschiedliche Behörden angeschrieben habe - noch bei keinem Einzigen da irgendein gesteigertes (persönliches) Interesse oder eine angemessene Kompetenz feststellen können. Und wenn ich hier und da mal einen Sachbearbeiter gefunden hatte, der schnell und unkompliziert handelte, ging der in Pension (oder wurde versetzt) - und der Nachfolger ordnet mal eben vom Vorgänger aufgehobene blaue Schilder wieder an... Ich hab ja selbst im ÖD studiert. Und mach mir auch deshalb keine allzugroßen Illusionen diesbezüglich. Ich weiß, wie Beamte "denken" und wie sie den Bürger wahrnehmen.
Für mich ist noch nicht einmal so schlimm, dass die Ämter wie Ämter handeln. Sondern dass dem Großteil der Bürger / Radfahrer das einfach alles vollkommen egal ist - und dass man nicht einmal bereit ist, wenigstens ein Mindestmaß an Unterstützung oder Zuspruch zu gewähren. Auch aus der Lokalpolitik kam bislang: absolut Nichts. Aus der Lokalpresse: Nichts.
Es muss den Verantwortlichen unbequemer werden, weiterhin nichts zu tun, als endlich die ganzen Missstände zu beseitigen. Wenn meine Nerverei dazu beiträgt, dann werde ich das auf jeden Fall fortsetzen. Stadtrat, Verwaltung, Polizei und Fachaufsichtsbehörde werden so lange mit Mails, Anträgen und Einwohnerfragen bombardiert, bis auch der Letzte begriffen hat, dass es so nicht bleiben kann.
Das Problem ist, dass die das einfach aussitzen können. Was dem einen eine Herzensangelegenheit ist, kann dem anderen völlig egal sein. Das gilt vor allem dann, wenn es nur ein Einzelner ist, der da ständig meckert. Q-Stempel drauf - und fertig.
Das Wörtchen "unaufgefordert" kommt mir auch bekannt vor; hatte ich schon mehrfach in diversen Schreiben. Seh ich aber nicht ein; eine Verwaltung hat im Grunde lt. Verwaltungsrecht 3 Monate Zeit, das Thema abzuschließen. Und dann meinen die auch noch, man würde es akzeptieren, dass sie (für sowas unwichtiges wie die Aufhebung von überflüssigen Radwegbenutzungspflichten...) halt "etwas länger" bräuchten...
Wobei: Es gibt einem vielleicht für kurze Zeit ein gutes Gefühl, denen die Meinung zu geigen. Aber das interessiert die auch nicht wirklich...!
Die Steigerung des Radverkehranteils durch "Radwege" geht halt mit den entsprechenden (einkalkulierten) Kollateralschäden einher.
Am liebsten wäre mir wenn man eine separate Ampelphase schafft, in der der Kfz-Verkehr komplett ruht, aber Fußgänger und Radfahrer in alle Richtungen gleichzeitig fahren dürfen.
Das läuft in der Summe allerdings darauf hinaus, dass ALLE (also auch Radfahrer) länger vor roten Ampeln rumstehen müssen. Und natürlich wird das in der Praxis dann so laufen, dass nur Radfahrer zusätzlich Rot kriegen... So, wie das schon an vielen Bettelampeln läuft. Dann kannste auch gleich einen Nachrang vor Abbiegern in die StVO schreiben.
Man könnte ja (einmal mehr...) schlicht und ergreifend feststellen, dass (neben Fahrbahnen geführte) "Radwege" lebensgefährlicher Unfug sind. Tut man aber nicht; ein Großteil der "Verkehrswende"- oder-"Radinfrastruktur"-Szene pflegt lieber weiter ihre kognitiven Dissonanzen und fordert weiter "sichere Radwege" oder "Abbiegeassistenten". Lieber weiter an den Symptomen rumdoktern...
Wer sich (in diesem Wirtschaftssystem) solche Karren leisten kann, ist schon in der Lage, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Geld umzugehen - denn andernfalls müsste er ggf. einen 15 Jahre alten Fiesta, Bus oder Fahrrad fahren. Abschleppgebühren oder Knöllchen tun jemandem mit 1.000, 5.000 oder 10.000 + Euro netto im Monat halt nun einmal unterschiedlich stark weh.
Und jeder setzt die Prioritäten, wofür er im Kapitalismus sein Geld zum Fenster hinausschmeißt, nun einmal anders...!
Alles Karren aus dem gehobeneren Preissegment. Für mich wieder ein Beleg dafür, dass finanzielle "Abschreckung" (in dem Fall durch ein mögliches Knöllchen) umso weniger funktioniert, je dicker der Geldbeutel ist. Dann kann man sich sowas nämlich auch im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder mal leisten!
„safety in numbers“ in einer Grafik (im Vollbild sieht man auch Kopenhagen ) :
Das mit den Ausgaben ist doch eh schon wieder höchst manipulativ... Solange Straßen auch von Radfahrern benutzt werden dürfen (weil man grade eben keine Fahrbahn- oder gleich Straßenverbote ausspricht), kommt somit jeder ausgegebene Euro auch dem Radverkehr zugute. Es ist dessen Problem, wenn er das Angebot dann nicht einfach nutzt (um stattdessen separate, benutzungspflichtige Wegelchen zu fordern)...
Was "safety in numbers" betrifft, bin ich auch allgemein etwas skeptisch. Ich wohne ja in einer Gegend mit quasi Null Radverkehr - und fühle mich hier nicht unsicher. Im Gegenteil - grade weil es so gut wie keine Radfahrer gibt, fällst du umso mehr auf.
Der Bundestag möge beschließen, fünf Buchstaben aus der StVO zu entfernen und eine Ziffer zu ändern.
Der Bundestag hat hier aber nix zu melden. Das ist Sache des Bundesverkehrsministeriums und des Bundesrates.
Och, das mit den Kraftfahrzeugen dürfte sie ruhig so lassen...!
Die Regierung bräuchte nur die Änderung von §3 Abs. 3 Nr. 1 StVO beschließen:
"Nur" ist gut. Damit stünde sie in Europa ziemlich alleine da. Und ich gehe auch mal davon aus, dass das ggf. vom BVerfG einkassiert werden würde.
Mir persönlich wäre eine Absenkung außerorts von 100 auf 80, wie man das in Frankreich letzten Sommer gemacht hat, erstmal lieber. Der Bundesrat hat doch mit seiner (fragwürdigen) Begründung zur Herausnahme der Außerorts-Wegelchen aus dem § 45 (9) doch eine regelrechte Steilvorlage hierfür geliefert...
Innerorts hab ich als Radfahrer auch eigentlich keine grundsätzlichen Probleme mit 50 km/h fahrenden Autos. Das schaffen die doch aufgrund des Verkehrs (oder den vor ihnen rumfahrenden Radfahrern) eh meistens gar nicht...
Aber das verstößt ja wieder gegen jeglichen gesunden Menschenverstand.
Nein. Es verstößt gegen § 45 (9) StVO.
Ehrlich gesagt wird man sowieso nie die eine Geschwindigkeit finden, die für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen "verträglich" und ideal wäre. Das klappt ja schon mit den unterschiedlichsten Arten von (langsamen und schnellen) Radfahrern nicht. Was auch der wesentliche Grund ist, warum ich "Radwege" nicht mag (Überholen ist da quasi unmöglich). Vor allem hasse ich es, wenn man mich per gar zum Gehwegradeln zwingen will...
Diese E-Scooternutzer werden am Ende eh rumfahren, wo sie wollen. Und natürlich wird da auch wie so oft manipuliert; es gibt ja inzwischen auch haufenweise aufgemotzte Pedelecs. Die StVO ist doch eh nur ein verzweifelter Versuch, die da draußen herrschende alltägliche Anarchie wenigstens in haftungsrechtlicher Sicht im Nachhinein ein wenig einzudämmen.
Wenn ich ein Bild bei Facebook & Co hochlade, dann veröffentliche ich es. Damit erlaube ich auch niemandem automatisch, das Foto woanders zu veröffentlichen.
Doch. Du erlaubst dem Unternehmen facebook, dein Bild - wie es das Unternehmen grade beliebt - bis auf alle Ewigkeit zu verwenden oder auch die Rechte daran an Dritte weiterzugeben. Etwas bei Facebook posten ist (meiner Meinung nach) im eigentlichen Sinne noch nicht einmal eine "Veröffentlichung", sondern in erster Linie das Vergeben von Nutzungsrechten von Inhalten an einen ganz bestimmten Anbieter. Du schreibst es ja selbst, dass die Inhalte ja teilweise nur bestimmten Kreisen offenbart werden. Das schert aber fb nicht, denn die haben von dir quasi unbeschränkte Freiheiten erhalten.
Wenn ich nicht will, dass Facebook daran verdient, dass meine Inhalte veröffentlicht werden, darf ich dort nichts hochladen.
Aber du bist doch Urheber? Und die sollen doch durch Artikel 13 angeblich bessergestellt werden? Deine Aussage zeigt, dass du dieses "Machtverhältnis" voll und ganz verinnerlicht hast - und es für akzeptabel hältst, dass ein Unternehmen auch mit deinen Inhalten Geld verdient; du aber davon nix abbekommst (außer, diese fragwürdige Plattform "kostenlos" benutzen zu dürfen). Jetzt übertrage das aufs große Ganze und vergegenwärtige dir, wie auch du damit derartige Monopole stärkst. Für mich war der Beitritt zu fb immer ausgeschlossen. Jetzt werde aber heutzutage überhaupt noch wahrgenommen, wenn du keinen fb- oder twitteraccount hast. Ich merke es auch an den mickrigen Zugriffszahlen auf meinen Blog...
Wenn ich allerdings sehe, dass ein Foto, das ich bei Facebook gepostet habe, ohne meine Zustimmung z.B. in der Zeitung auftaucht oder auf einer anderen Webseite, dann kann ich dagegen vorgehen.
Nicht, wenn im Kleingedruckten von fb steht, dass du sämtliche Nutzungs- und Verwertungsrechte an fb abtrittst und fb damit auch erlaubst, diese Rechte an Dritte weiterzuvergeben. Dann hast du Pech. Du gibst damit ja grade auch fb die Möglichkeit, gegen "Urheberrechtsverstöße" selber vorzugehen (obwohl das nur Verstöße gegen exklusive Nutzungsrechte sind)...
Daher: Das Urheberrecht ist prinzipiell eine schöne Sache. Es ist aber nun einmal fast völlig abdingbares Recht. Und aufgrund der Machtverhältnisse zwischen (nicht selten milliardenschweren) Verwertern und (verarmten) Künstlern leider im Grunde weitestgehend wertlos. Artikel 13 wird das nicht ändern, sondern noch verschlimmern.
Du verstehst offensichtlich nicht, worum es mir geht?
Man kann sein Urheberrecht nicht aufgeben, sondern man kann allenfalls Nutzungsrechte vergeben. Wenn man ein exklusives Nutzungsrecht an eine Verwertungsgesellschaft vergibt, dann hat man in der Regel auch den Anspruch auf eine Vergütung vereinbart.
Ich wüsste nicht, dass irgendeiner, der ein Foto bei fb postet, dafür eine Vergütung erhält? Dein "Urheberrecht" nützt dir in der Realität rein gar nichts mehr, wenn du sämtliche Nutzungs- und Verwertungsrechte quasi völlig oder in erheblichem Umfang abtrittst (so, wie das die Masse ohne Bedenken macht). Und das ist heutzutage die Regel. Und wird von vielen Verwertern auch so erwartet. Wenn du da nur "Ähm" sagst, haste verschissen und die nehmen einen anderen; irgendeine Mitsprache können sich da vielleicht die Superstars leisten...! Eins der lokalen Käseblätter stellte bspw. beleidigt die "Zusammenarbeit" ein, weil ich für ein verwendetes Foto auch das vereinbarte (mickrige...) Honorar haben wollte!
Der Urheber alleine entscheidet, wie und wo sein Werk veröffentlicht wird, z.B. kann der Urheber sein Werk auch als gemeinfrei zur unbeschränkten Nutzung überlassen.
Du kannst ja mal versuchen, fb davon zu überzeugen, die quasi unbeschränkten Nutzungsrechte (inkl. Unterlizenzierung), die du gewährt hast, mittels deines Urheberrecht wieder "rückgängig" zu machen.
Und man kann natürlich auch keine Verwertungsgesellschaft dazu zwingen, Nutzungsrechte für die eigenen Werke zu erwerben und die Nutzung zu vergüten.
Was soll das denn heißen? Eine Verwertungsgesellschaft hat im Grunde keine "eigenen Werke", sie nutzt nur die Werke anderer, um damit ordentlich Kohle zu verdienen. Du weißt schon, wie viel % des Preises eines verkauften Buches oder Tonträgers letzten Endes beim Künstler / Autoren ankommen?
Wenn du dich als Urheber dazu entscheidest, ein Werk öffentlich zugänglich zu machen, hast du keinen Anspruch auf Vergütung (wenn du z.B. Plakate mit deinen Bildern drucken lässt und sie an Laternenpfählen in der Pfalz aufhängst) .
Darum geht es doch gar nicht...? Ein Hochladen zu fb, fotocommunity, instagram, twitter, youtube und Co. ist streng genommen keine "öffentliche Zugänglichmachung", sondern erst einmal das Übertragen von umfangreichen Nutzungsrechten von Inhalten an einen Verwerter - der schon allein nur aufgrund der Masse an Content Geld verdient. Kannst dir ja mal die entsprechenden Klauseln (grade von fb) durchlesen...!
Die Urheber werden von dem Kuchen auch in Zukunft kaum etwas abbekommen, jedenfalls nicht mehr als vorher.
Eben. Um die Urheber geht es doch überhaupt nicht - und ging es auch noch nie! Die großen Verwerter leben ja auch hauptsächlich davon, dass die Massen kostenlos Content hochladen und dafür in keinster Weise in irgendeiner Form "entlohnt" werden würden... Okay, die merken ja nicht einmal dass SIE selber das (kostenlose) Produkt sind, welches hier verkauft wird...
Die Masse betrachtet sich ja selber gar nicht als Urheber - ist es aber! Was wiederum den echten Urhebern (die wenigstens zum Teil davon leben wollen / müssen) den "Markt" vollkommen zerstört. Warum sollen Verwerter für irgendwas auch nur einen Cent bezahlen, wenn die Massen wie blöd kostenlosen Content hochladen und wie bei facebook z. B. damit quasi sämtliche Urheberrechte vollkommen aufgeben...!? Ich hab ein paar Jahre etwas anspruchsvoller fotografiert - und es auch deshalb irgendwann wieder aufgegeben.
Und dann kommen die mit einem Blödsinn wie Artikel 13, der letzten Endes alles nur noch um Welten schlimmer macht! Dem kleinen Durchschnitts-Urheber reicht das UrhG und KunstUrhG aus, um seine Ansprüche geltend zu machen. Der hat auch von dem ganzen EU-Urheberrechtsblödsinn nix, weil er wegen der Marktprinzipien von den Verwertern sowieso standardmäßig komplett enteignet wird...
Was wäre das doch mal schön, wenn die wahren Urheber wirklich mal in irgendeiner Weise ihre Rechte gegen die Verwerter durchsetzen könnten. Aber so ist das halt im Kapitalismus. Da sch...t der Teufel eben immer nur auf den größten Haufen!
Danke. Hat ja nur 7 Monate gedauert. Und das nennt sich dann "Eilverfahren"...!
Aber es scheint da Verkehrsschilder zu geben, bei denen ich auch nicht so recht weiß, ob die irgendwo gelistet sind:
Also das ist doch nun eindeutig ein Pferdeparkplatz. Pferde-Abstellplätze wurden damals auch im wilden Westen in der Weise gekennzeichnet. Musst mal genau drauf achten, wenn du mal wieder einen Western schaust und einer sein Pferd vor dem Saloon anbindet - da stehen immer solche Schilder.
Mir fällt grade auf - was geeignete Abstellplatzinfrastruktur betrifft, scheint man Reiter allgemein ernster zu nehmen als Radfahrer. Eine Felgenklemmer-Analogie würde garantiert gegen zahlreiche Tierschutzgesetze verstoßen... Aber mit "Drahteseln" kann man's ja machen.
Ahja. Mit einer Reißzwecke, in die zu vorher reingefahren bist?
Ist das da überhaupt zulässig? Ein Reitverbot ist doch eine Verkehrsregelung, oder nicht? Und die Wege im Wald öffentlicher Verkehrsraum. Und für Reitwege gibt es in der StVO das Zeichen 238. Das mit der Kennzeichenpflicht für Pferde war mir auch neu...!