Es IST prinzipiell die gleiche Gängelung, Radfahrer wegen der angeblich viel zu großen Gefahr von genau diesen Straßen / Fahrbahnen auf Schrottwege zu verbannen. Die Frage ist, ob Radfahrer, die das selber ankotzt, sich einen Gefallen tun, wenn sie diese "Gefahr" selber über alle Maßen aufpusten, indem sie fordern, die zHg drastisch herabzusetzen...!? Da haben die Straßenverkehrsbehörden ja scheinbar doch Recht, wenn sie auf die zu "hohen Differenzgeschwindigkeiten" verweisen...!?
Wer einen Blechklumpen mit potentiell tödlicher Geschwindigkeit bewegt, bewegt einen Blechklumpen mit potentielle tödlicher Geschwindigkeit. Dafür soll er die Verantwortung tragen.
Das macht er doch, in 99 % der Fälle? Weil 1 % der Autofahrer sich fundamental daneben benimmt, bestrafen wir einfach alle? Der "Blechklumpen" ist unter Umständen ja auch schon bei 30 km/h (oder noch weniger) tödlich. Im Übrigen haben Motorräder deutlich weniger (potentiell tödliche) Masse - aber die dürfen dann ja auch nur noch 60 fahren? Und ja, ich reite da weiter auf schmalen Scheiß-Radwegen rum: zwei Radfahrer, die mit jeweils 20 oder 25 km/h (frontal) kollidieren, haben auch ein große Chance, sich schwer zu verletzten oder dabei draufzugehen. Also: aus "Sicherheitsgründen" doch verpflichtend Schritttempo auf allen Radwegen...!?
Außerdem bemängle ich hier im Forum ja ständig, dass in Sachen Verkehrsprobleme nur Symptome bejammert werden. Tatsache bleibt, dass in diesem Wirtschaftssystem Zeit = Geld bedeutet. Dass die Leute so zahlreich durch die Gegend fahren, machen sie in den seltensten Fällen aus Spaß an der Freude... Aber wer stellt denn bspw. schon ernsthaft das hiesige Lohnarbeitssystem infrage? Und wie gesagt: Es freut mich für jeden, der noch nie auf ein Auto angewiesen war. Ich war es; die Fahrten zur FH bspw. wären mit Bus und Bahn schlicht nicht machbar gewesen. Und ich hatte während 15 Jahren Autofahrerei nie den Eindruck, die 100 km/h seien ein Problem. Die darf man schätzungsweise eh nur noch auf der Hälfte des Landstraßennetzes fahren, weil viele Abschnitte auf 70 km/h begrenzt wurden.
Du solltest Dich mal über Jaywalking schlau machen.
Ist mir bekannt. Ich halte Idioten, die bspw. auf Radwegen rumlaufen oder ohne Ankündigung drüberrennen und Radfahrer dadurch zu Fall bringen, durchaus für "Jaywalker".
Jetzt die anderen einzuschränken, damit das gefährliche Handeln möglichst geringe Folgen (primär für einen selbst) zeigt und man viel Nutzen abschöpfen kann, ist eine Privilegierung.
Ich fühle mich davon nicht eingeschränkt. Die meisten halten sich an die StVO, d. h. sie fahren nicht immer und überall 100, wo 100 erlaubt ist. Vor allem dann nicht, wenn sie von hinten auf mich auffahren und Gegenverkehr das Überholen verunmöglicht. Daher ist das in meinen Augen auch kein "Privileg" des Kfz-Verkehrs. Eine Einschränkung ergibt sich für mich nur dann, wenn man mich mit genau der Begründung ("hohe Differenzgeschwindigkeiten") auf schmale Wegelchen verbannt.
Dann wägt man zwischen Kosten und Nutzen ab. 60 bedeuten einen Nutzen von etwa 55 und nicht Kosten von 40.
Aha, die unfehlbare betriebswirtschaftliche Logik soll es am Ende also mal wieder richten...!?
Aber ja, man könnte alles im Leben, was halbwegs "gefährlich" wäre, einfach verbieten. Ich bezweifle aber, dass das mit diesem Wirtschaftssystem kompatibel wäre... Denn da bliebe nicht mehr viel übrig.