Trotzdem würde jemand der sich im öffentlichen Raum im Messerwurf übt und dabei unvorsichtigerweise jemandem in die Brust wirft sicher härter angegangen als ein unvorsichtiger KFZ Lenker.
Das Problem dabei ist, dass es in unseren Breiten nicht üblich ist, in der Öffentlichkeit mit Messern zu hantieren / herumzuwerfen. Und selbst wenn, gäbe es dafür sicher sehr strenge Regeln. Für den Betrieb von Kfz gibt es schließlich auch mehr als genügend Regeln, um die Gefahren, die von jenen ausgehen, zu minimieren. Auf Null wirst du die niemals drücken können; das kannst du auch in anderen Lebensbereichen nicht (Flugzeuge verbieten - so eins könnte einem ja auch auf den Kopf fallen). Letzten Endes ist das also immer auch eine gesamtgesellschaftliche Abwägung - welche Risiken sind die Menschen bereit einzugehen, wenn es ihnen selber nützt? Jeder Autofahrer ist sich bewusst, dass auch er derjenige sein kann, in den der übermüdete Osteuropäische Truckerfahrer am Stauende reinrauscht. Die Leute sind bereit, dieses Risiko in Kauf zu nehmen, weil sie auf die Vorzüge des Autofahrens nicht verzichten möchten. Das kann man doof und unfair halten - ändert aber nichts an der Tatsache, dass es gesellschaftlich akzeptiert ist, Auto zu fahren.
Ich recherchiere grade mal wieder zur Sperrung einer Bundesstraße für den Nicht-Kraftfahrzeugverkehr. Aus einem Beschluss des BVerwG zu einer Nichtzulassung einer Revision:
In Abwägung der Interessen der Allgemeinheit an der Beschleunigung des fließenden Verkehrs mit den Interessen des langsamen Verkehrs an der weiteren Nutzung der B 50 sei den Belangen der Verkehrssicherheit (Unfallsituation) sowie der Beschleunigung des fließenden Verkehrs von und zum Flughafen Frankfurt-Hahn der Vorrang einzuräumen.
Messer (mal von ganz stumpfen "Brotzeitmessern" abgesehen) fallen übrigens unters Waffengesetz.
Der statistische Erwartungswert bei Gleichverteilung wäre ca. 4 bei den Todesfällen. Zufall, oder doch Zeichen dafür, dass gewissenloses Abbiegen doch keine notwendige Begleiterscheinung von Schwerlastverkehr sein muss?
Ich bin ja eher ein Laie in Sachen Statistik - aber ich meine, dass hier die Datenbasis einfach noch nicht groß genug ist, um daraus irgendetwas Relevantes herauslesen zu können. Deine Lösung wäre also, Altenpflegerinnen zukünftig Lkw - und Trucker die kleinen Autos der Pflegedienste fahren zu lassen?
Natürlich gibt es auch unter (männlichen wie weiblichen) Lkw-Fahrern Arschkrampen, die sich aus "niederen Motiven" rücksichtslos und fahrlässig verhalten. Ich weigere mich aber, derartige Unfälle immer vereinfachend auf eine Monokausalität zurückzuführen und über die Zustände (nicht nur) im Transportgewerbe den Mantel des Schweigens zu decken, weil man dann anfangen müsste, unser ganzes, auf Zwangs-Lohnarbeit basierendes System infrage zu stellen.
"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile" - gilt nämlich leider auch im Schlechten. "Worauf soll ich denn noch alles achten" deute ich persönlich aber nicht nur als unverschämte Reaktion gegenüber einer Mutter eines getöteten Kindes. Sondern auch als Zeugnis darüber, wie Menschen in einem unmenschlichen System funktionieren sollen...
Das ist aber offensichtlich so schwierig, das noch kein Terrorist versucht hat , einen Anschlag durch Fahren mit dem Fahrrad in eine Menschenmenge zu verüben.
Nein, sicher nicht. Mich hat eh gewundert, warum die ganzen Irren nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen waren. Dabei hatten sie das mit den Flugzeugen im Jahr 2001 schon fast zur "Perfektion" getrieben. Das Fliegen hat man nicht verboten - stattdessen wirst du jetzt halt als Fluggast behandelt und überprüft wie ein Schwerverbrecher. Und wenn du Pech hast sitzt du in einem Flugzeug, in dessen Cockpit sich ein lebensmüder Co-Pilot eingeschlossen hat...
Das ist ja gerade der (tragische) Witz: Die Mehrheit bezeichnet es als "Terror" wenn einer mit einem Laster in den Weihnachtsmarkt rauscht. Bei alltäglichen Todesfällen zuckt man hingegen nur mit der Schulter... Gewohnheit. Das eine ("Terror") wird halt politisch instrumentalisiert (mehr Überwachung), das andere nicht.