Mit dem richtigen Konzept haben die OHE-Strecken alle ein Potenzial für den Personenverkehr. Allerdings müssen diese dann unbedingt entsprechend für höhere Geschwindigkeiten ausgebaut werden. Bisher sind das lt. OHE 50km/h. 80km/h müssen das Minimum sein, besser mehr, aber über 80km/h sind dann noch weitere Maßnahmen z.B. an Bahnübergängen nötig.
Beim Güterverkehr muss es entsprechende Kunden geben. Es muss ja sowohl Versender als auch Empfänger jeweils einen Gleisanschluss haben. Das funktioniert nur, wenn zuverlässig und regelmäßig größere Mengen versendet werden. Dazu müssen auch Lok und Lokführer vorhanden sein. Das Vorhalten einer extra Lok für 1-2 Bedienungen pro Woche sprengen da jede Kalkulation.
Auf der Strecke Salzwedel-Arendsee-Wittenberge bin ich kurz vor Stilllegung nochmal mitgefahren. Da ist natürlich nicht viel los, aber als Querverbindung ist die Strecke schon ganz interessant.
Die DRE ist ja eher eine "interessante" Firma. Die übernehmen stilllegungsbedrohte Bahnstrecken und versuchen sie zu reaktivieren. Das ist natürlich meistens nicht sehr erfolgreich, aber zumindest verhindert das erstmal eine Entwidmung der Bahnstrecke. Irgendwas ankündigen und dann doch nicht machen gehört da zum Geschäftsmodell, denn...
Die zuständige Planfeststellungsbehörde stellt für Grundstücke, die Betriebsanlage einer Eisenbahn sind oder auf denen sich Betriebsanlagen einer Eisenbahn befinden, [...] die Freistellung von den Bahnbetriebszwecken fest, wenn kein Verkehrsbedürfnis mehr besteht und langfristig eine Nutzung der Infrastruktur im Rahmen der Zweckbestimmung nicht mehr zu erwarten ist.