Beiträge von Yeti

    Gelbe Piktogramme als Warnung: Polizei startet Aktion gegen Geisterradler in Stade
    jd. Stade. Geisterfahrer stellen eine der größten Gefahren im Straßenverkehr dar. Es gibt aber auch Geisterradler - und die können ebenfalls gefährliche…
    www.kreiszeitung-wochenblatt.de
    Zitat

    Die Polizei verweist auf den einschlägigen Paragrafen in der Straßenverkehrsordnung. Nach Paragraf 2, Abs. 4 und 5, ist deutlich und unmissverständlich vorgeschrieben, dass Radwege in der Fahrtrichtung benutzt werden müssen, die entsprechend ausgeschildert ist. Das sind im Stader Stadtgebiet in der Regel die Radwege auf der rechten Seite.

    Das wirft natürlich noch Fragen auf: Warum sind nur "in der Regel" die Radwege auf der rechten Seite ausgeschildert und teilweise eben immer noch auch auf der linken Straßenseite? Warum sind die Radwege überhaupt "ausgeschildert"? Und sind es überhaupt "Radwege"? :/

    Organisieren Sie doch "einfach mal" einen Generalstreik in Russland, Herr Ullie Oder wollen Sie, dass nicht die russische, sondern die ukrainische Bevölkerung generalstreikt, um Putin zu beeindrucken?

    Putin: "Die streiken ja hier alle. Dann ziehe ich meine Armee lieber zurück." :/

    Glauben Sie ernsthaft, dass die Menschen in der Ukraine in Frieden leben würden, wenn sie sich einfach den Russen ergäben? Zumindest kann ich nicht erkennen, dass es deren Wunsch ist, sondern die wollen sich gegen die Aggression wehren. Dafür brauchen sie in der Tat Munition und keine klugen Ratschläge aus deutschen (mit russischem Gas beheizten) Wohnzimmern oder von Anne Wills Talkshow-Gästen, deren Opa auch mal im Krieg gekämpft hat (auf der falschen Seite übrigens).

    Wenn du die Notwendigkeit für Fahrten jenseits des 5-10km "Fahrradhorizonts" senken willst, musst du die Ziele näher rücken. Das geht wenn überhaupt nur raumplanerisch und braucht Jahrzehnte.

    Auch das sehe ich nicht so pessimistisch :) Ich habe aber auch nicht den Anspruch, dass künftig niemand mehr Auto fährt, sondern mir geht es im ersten Schritt um das vorhandene Potenzial. Auch auf dem Land gibt es kurze Wege, für die man kein Auto benötigt.

    Der zweite Schritt ist bereits im Gange, z.B. in Form Home-Office, Co-Working Spaces, ... Ja klar, kann auch nicht jeder im Home-Office arbeiten, muss auch nicht jeder. Aber es sind heute viel mehr als noch vor 2 Jahren.

    Die Nahversorgung im ländlichen Raum ist zusammengebrochen, weil die Leute bereit waren, mit dem Auto auch weitere Strecken zu fahren (oder weil sie sowieso für den Weg zur Arbeit weitere Wege in Kauf genommen haben und ihre Besorgungen da mit erledigt haben). Wenn der nächste Supermarkt zu weit entfernt ist, kann der Supermarkt aber auch zu den Leuten kommen. Auch sonst lassen sich die Leute ja alles liefern.

    Passt hier noch dazu, obwohl schon vom 09.05.

    Antriebswende statt Verkehrswende: E-Autos: Volker Wissing plant offenbar Abwrackprämie – und deutlich höhere Kaufprämie - DER SPIEGEL

    Wer sein Auto ganz abschafft, geht leer aus. Insofern hat Th(oma)s leider recht, dass es schwierig bleibt, dass diejenigen, die gar nicht Auto fahren wollen, flächendeckend nutzbare Alternativen finden und es hauptsächlich unter denen, die bereits jetzt nicht Auto fahren zum Wechsel zwischen ÖPNV und Fahrrad kommt. Die Abhängigkeit vom Auto ist politisch gewollt.

    Radverkehrsförderung bewirkt maximal eine Umschichtung im Umweltverbund, also aus dem Fuß- und Öffentlichen Verkehr.

    Das sehe ich nicht so pessimistisch und empfehle das Buch von Katja Diehl "Autokorrektur". Darin kommen Menschen zu Wort, die auf das Auto angewiesen sind, es aber gar nicht sein wollen. Es mag sein, dass die Autoabhängigkeit vielen gar nicht bewusst ist und sie es sich gar nicht vorstellen können, dass es auch anders ginge. Aber die Zahl derer, die wirklich glücklich damit sind, ihre Wege vorwiegend mit dem Auto zurückzulegen, dürfte marginal sein. Im Prinzip sind doch alle genervt von unserem Verkehrssystem.

    Unser Verkehrsproblem ist einzig und allein ein Auto-Problem, das man nicht dadurch löst, den Autoverkehr weiter zu optimieren, sondern indem man die Alternativen zum Auto attraktiver macht.

    Ja, schon richtig. Aber es lassen sich oftmals auch Strecken finden, auf denen der Umweg marginal ist. In Braunschweig gibt es z.B. parallel zum äußeren Ring durchgängige Fahrradstraßen, auf denen man mit dem Rad schneller zum Ziel kommt, als wenn man an der Hauptstraße an jeder Kreuzung an roten Ampeln ausgebremst wird. Die Strecke ist die selbe. Auch hier in Stade gibt es Verbindungen, die mit dem Auto nicht nutzbar sind und wo man mit dem Fahrrad einen kürzeren Weg hat. Solche Puzzlestücke muss man zu einem Netz verbinden, denn alle Puzzlestücke alleine machen kein Netz aus.

    Das Ziel der Netzplanung muss sein, dass die Fahrradrouten die kürzere Verbindung darstellen. Dafür muss man den Durchgangsverkehr von den Hauptstraßen runter bekommen, wo immer es möglich ist, indem man solche Verbindungen mittendrin kappt und/oder für das Auto unbequem macht. Das ist das Konzept in Utrecht: Man kann mit dem Auto vom äußeren Ring in die Stadt fahren, aber nicht durch die Stadt. Damit wird das Fahrrad zur besseren Alternative auf kurzen Strecken, weil die innerstädtischen Wege für das Auto mit großen Umwegen verbunden sind. In Deutschland hält man das für zu radikal, aber ohne radikale Maßnahmen wird sich nichts großartig ändern.

    Man darf sich bei dem Artikel nicht vom Begriff "Radweg" abschrecken lassen. Offenbar geht es darin auch um Fahrradstraßen oder sonstige Fahrrad-Routen und nicht primär um die Hochbord-Radwege. Die spannende Frage ist, wann tatsächlich ein attraktives Netz zum Radfahren besteht, das dazu führt, dass Leute bereit sind, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Der ADFC fokussiert sich dabei meiner Meinung nach zu sehr auf die Hauptverkehrsstraßen, aber ein attraktives und sicheres Radverkehrsnetz verläuft meiner Meinung nach abseits davon.

    Gerade auf Mastodon entdeckt Yeti , -> ist zwar nächste Woche, aber ich lass das trotzdem hier stehen:


    Katja Diehl in Stade

    Wir hatten heute Mittag ein nettes Gespräch mit Katja Diehl, um den Ablauf des Abends abzustimmen. Ich bin zwar nicht bei den Grünen, wurde aber dennoch eingeladen, den Abend mit zu planen und zu gestalten.

    Auf der Fahrspur anhalten war wegen der Gehirnwindungen unmöglich.

    Ich ergänze: Auf der rechten von drei (!) Fahrspuren und einer weiteren Bus-Spur. Hier: Google Maps

    Stattdessen erwartete der Fahrer in einem Mimimi-Post bei facebook Rücksichtnahme und Verständnis, dass er sein Wohnmobil in diese "Haltebucht" manövriert hat. Mapillary Na klar: Wer weicht da nicht gerne mal mit dem Fahrrad vom Radfahrstreifen auf die Fahrbahn aus?

    Der facebook-Accout des beleidigten Wohnmobilisten lautet übrigens "TuningSzeneAnwalt" und verweist auf diese Internetpräsenz: Willkommen beim TuningSzeneAnwalt

    Alles ein Marketing-Gag?

    Interessiert das jemand im 21. Jahrhundert?

    Offensichtlich schon.

    Zitat

    Merz auf Frontbesuch: Das erzeugt den Eindruck von Tatkraft, Entschlossenheit und Mut. Es ist ja nicht ungefährlich, in das Kriegsland zu reisen. Und Merz blamiert Bundeskanzler Scholz, der vielen eh als Zauderer gilt, weil er bei den Russlandsanktionen und bei der Waffenhilfe für die Ukraine eher als Bremser auftrat. Merz überholt Scholz, und das auch noch im Schlafwagen: Die Kampagnenabteilung im Konrad-Adenauer-Haus hätte es sich nicht schöner ausdenken können.

    News des Tages: Friedrich Merz, Olaf Scholz, Andreas Scheuer, Energiepauschale - DER SPIEGEL

    Bei den Ermittlungen zurückgelegter Wege geht es aber nicht um "können", sondern um "ist".

    Ja, da sind wir uns doch einig. 75% aller Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden SIND kürzer als 10km. Das heißt nicht, dass automatisch alle diese Autofahrten in jedem Fall vermeidbar wären. Aber das ist das Potenzial, an das man ran muss. Mindestens die Hälfte dieser kurzen Autofahrten halte ich kurz- bis mittelfristig durch Rad und ÖPNV für ersetzbar und das wäre doch schonmal ein großer Schritt. Jedenfalls wenn sich das auch auf den Autobesitz auswirken würde und die Städte nicht mehr komplett vollgeparkt sind und die Leute merken, dass eine belebte Straße lebenswerter ist als ein Parkplatz.

    Für den Klimaschutz hat die Verlagerung der längeren Fahrten auf die Bahn die größere Wirkung, weil da die hohen Kilometerleistungen drinstecken. Gilt für Personen- als auch Güterverkehr gleichermaßen. Aber wer in der Stadt kein eigenes Auto mehr braucht, wird aber auch für längere Fahrten eher die Bahn nehmen, als wenn das Auto sowieso zur Verfügung steht. Daher muss es dort beginnen und vorangetrieben werden, wo die Alternativen zum eigenen Auto bereits da sind. Und wo diese Alternativen fehlen, muss man etwas gegen die Selbstverständlichkeit tun, dass das nicht zu ändern ist.

    Das 9,- EUR Ticket wird für manche ein Anreiz sein, das einfach mal auszuprobieren. Viele werden zu der Erkenntnis kommen, dass das für sie keine Alternative zum Auto ist, aber die/der Eine oder Andere wird vielleicht auch feststellen, dass es besser funktioniert als am Stammtisch behauptet wird. Im schlechtesten Fall führen übervolle Züge wegen des 9,- EUR Tickets dazu, künftig weiter mit dem Auto zu fahren.

    Für mich lohnt sich das 9,- EUR Ticket bereits mit einer einzigen Fahrt mit der S-Bahn nach Hamburg und zurück.

    Dass man auch hier in der Stadt auf 30km am Tag kommen kann, wenn man kreuz und quer hin und herfährt, glaube ich dir. Vielleicht ist es so, dass man versucht, seine Wege effizienter zu planen, wenn man das Fahrrad nutzt, während man mit dem Auto eher bereit ist weitere Wege zu fahren, weil die Franzbrötchen 6km weiter weg besser schmecken oder weil das Hackfleisch am anderen Ende der Stadt gerade im Sonderangebot ist. Notwendig ist es aber nicht.

    Ich glaube nicht, dass Stade in dieser Hinsicht etwas Besonderes ist, sondern das ist in vielen Kleinstädten genauso: Es gibt hier in der Kernstadt und den angeschlossenen Ortschaften 2 Gymnasien mit unterschiedlichen Ausrichtungen, eine Gesamtschule, 9 Grundschulen, eine Hauptschule, eine Realschule und eine Sonderschule, sowie 28 Kitas. Die Kernstadt passt in einen Kreis mit Radius 3km, inklusive aller äußeren angeschlossenen Ortsteile 6km. Niemand hat hier zu einer Grundschule einen weiteren Weg als 2km und die Wahrscheinlichkeit, auf dem Weg dahin an einem Bäcker vorbeizukommen, beträgt nach meiner Einschätzung mindestens 50%. Spätestens, wenn man anschließend von der Kita zur Arbeit fährt, werden auf dem Weg dahin mit geringsten Umwegen mehrere Bäcker liegen, zwischen denen man wählen kann. Zum Gymnasium können die älteren selbst gehen oder fahren.

    In meiner Kindheit/Jugend auf dem Dorf waren es 4km zum Kindergarten im Nachbardorf, 8km zum Gymnasium in der nächsten Stadt. Da gab es aber auch alles, was man brauchte: Ärzte, Apotheken, Supermärkte, Fachhandel, ...

    Aber wir schweifen ab: Ein 9,- EUR Ticket hätte damals nichts genutzt, weil der Bus nur dreimal am Tag fuhr. Mit dem Fahrrad war aber alles erreichbar und das ist es heute, wo immer mehr mit E-Unterstützung fahren, erst recht.

    In welcher Einöde muss man denn leben, dass der nächste Bäcker 2km entfernt ist und es von dort noch einmal 3km zur Schule sind und von dort 4km zur Kita? Immerhin ein Büro neben der Dönerbude, das ist ein Anfang. Also entweder wohnt man völlig in der Prärie und es sind 10km in den nächsten Ort, wo Bäcker, Schule und Kita alle im Umkreis von 2km zu finden sind, oder man fährt die Orte in der sinnlosesten Reihenfolge ab, die möglich ist, um auf deine Kilometer zu kommen.

    Wollen sie ja gar nicht. Also ob tatsächlich irgendjemand täglich mit dem Auto Brötchen holt.

    Ich wundere mich nur, warum ausgerechnet die Fahrt zum Bäcker nun ständig als Beispiel für sinnlose Autofahrten herhalten muss und sehe es genauso: Würden Autos nur dazu genutzt, um zum Bäcker zu fahren, gäbe es gar kein Problem, außer dem Stau am Sonntagmorgen vor dem Bäcker. Es geht doch nicht um diesen einen Zweck, sondern um die 70% aller Autofahrten, die kürzer als 10km sind und die spätestens mit E-Unterstützung jeder gesunde Mensch auf einem Fahrrad zurücklegen kann. Bei den 30% der Autofahrten >10km kommt die Bahn (oder FItness) ins Spiel. Und auch da im ersten Schritt für alle, die ein solches Angebot bereits zur Verfügung haben und parallel dazu, wie man mehr Menschen ein solches Angebot machen kann.

    Wenn wir über sinnlose Autofahrten reden, müssen wir auch an den Güterverkehr denken: Online-Shopping sei Dank fahren Hunderttausende LKW durch die Gegend, weil jeder erwartet, dass die bestellte Ware spätestens am nächsten Tag geliefert wird (und die Hälfte gleich wieder zurückgeschickt wird). Und weil irgendein BWL-Schnösel bei Amazon ausgerechnet hat, dass es billiger ist, wird die Ware von Hamburg nach Harburg über Polen geliefert, weil die Sortier-Sklaven dort nur 4,50 EUR/Std*. kosten.

    *Zahl ausgedacht