Dass ein Schutzstreifen "einlädt" sehe ich dennoch überhaupt nicht. Kennt hier irgendwer Radfahrer, die gerne auf Schutzstreifen fahren? Oder denen Schutzstreifen lieber als "keine MArkierung" sind?
NDR-Bericht von 2021 über das Ende eines Verkehrsversuchs mit Schutzstreifen außerorts. Ich kenne die Leute, die darin zu Wort kommen, nicht persönlich, aber in diesem Fall fanden sie den Schutzstreifen wohl gut.
Steuerverschwendung: Fahrradschutzstreifen außerorts wird demarkiert
Über den Rest der Reportage kann man den Kopf schütteln: Es war ein Verkehrsversuch, also eine Ausnahme von der StVO. Dass Schutzstreifen normalerweise außerorts nicht zulässig sind, wusste man vorher. Dass ein Verkehrsversuch auch damit enden kann, dass man die Maßnahme nicht beibehält, ist ebenfalls nichts Besonderes.
In Stade gibt es nur einen kurzen Stummel-Schutzstreifen, also eine Aufleitung vom Hochbord auf die Fahrbahn und danach ca. 30m Schutzstreifen. Seitdem der da ist, fahren dort mehr Leute auf der Fahrbahn und nicht mehr auf dem Gehweg. Dieses Konstrukt verdeutlicht, dass es so gewollt ist, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren. Wir können uns zwar darüber wundern, aber durchschnittliche Radfahrer und Autofahrer kennen selbst grundlegende Verkehrsregeln nicht. Da hilft es dann wohl, diese Regeln durch etwas rote Farbe zu verdeutlichen. Erst recht, wo es über Jahrzehnte der Normalfall war, dass der Radverkehr irgendwo auf Randwegen stattfindet und keinesfalls auf der Fahrbahn.