Wenns gut läuft, haben wir "nur" die je nach Intensität des Gegensteuerns zu unterschiedlichen Anteilen additiven Folgen von Klimaschutzmaßnahmen und Klimwandel. Wenns ganz doof läuft, potenziert sich beides jedoch noch gegenseitig - Wumms.
Klimawandel alleine reicht für WUMMS aus. Je schneller wir das vorantreiben, desto eher und heftiger wird es knallen. Der andere Weg wäre wenigstens noch eine Chance, den ganz großen WUMMS abzuwenden. Es grummelt übrigens schon in Regionen, die von den Folgen der Erderhitzung besonders betroffen sind.
Klimagase wirken akkumulativ: Das bedeutet, dass der WUMMS immer wahrscheinlicher wird, je mehr und je länger wir CO2 in der Atmosphäre anreichern. Wenn wir die Emissionen stoppen, wird es davon nicht wieder kühler, sondern nur der weitere Anstieg stoppt (wären da nicht die teilweise bereits überschrittenen Kipppunkte). Eine Anpassung an immer weiter und schnell steigende Temperaturen ist nicht möglich. Das 2°C-Ziel wurde ja nicht von ungefähr definiert, sondern es ist die kritische Grenze, an die sich die Menschheit vielleicht noch anpassen kann.
Danach wird es so oder so extrem ungemütlich und ich fürchte, dass wir beide das noch erleben. Ich kann gut verstehen, warum sich Menschen, die 20-30 Jahre jünger sind als ich, aus Verzweiflung auf die Straße kleben und ich könnte auch gut verstehen, wenn diese Leute in 20 Jahren keinen Bock haben, unseretwegen in die Rentenkasse einzuzahlen.
An "grünes Wachstum" glaube ich auch nicht. Das hört man nicht gerne und leider verdienen zu viele Leute noch gut am aktuellen System und wissen erfolgreich zu verhindern, dass sich daran etwas ändert. Ich sehe es nicht ganz so schwarz wie du, dass die notwendigen Veränderungen auch zwangsläufig auf einen totalen Kollaps hinführen würden. Die Wahrscheinlichkeit, das wir das noch hinbekommen, sehe ich allerdings auch schwinden.
Ich pflanze heute kein Apfelbäumchen mehr, bin aber heilfroh, dass ich keine Kinder habe, denen ich das alles mal erklären muss.