Beiträge von Yeti

    Schmale Kernfahrbahnen werden in den Niederlanden standardmäßig so verwendet, mit sehr hoher Verkehrssicherheit.

    Das Problem dabei ist, dass Aachen zwar dicht an der Grenze zu den NL liegt, dass dort aber dennoch die deutsche StVO und die VwV-StVO gilt. Und nach deutschem Verkehrsrecht sind Schutzstreifen in der Form wie in NL nunmal nicht zulässig.

    Du hast gefragt und eine fundierte, begründete Antwort erhalten. Unhöflich bist daher vor allem du, wenn dir die Antwort nicht passt.

    Für mich bedeutet Schrittgeschwindigkeit mit dem Auto: 1. Gang und Standgas. Je nach Untersetzung kommt man dann auf 5-7 km/h, aber langsamer geht es meistens nur mit schleifender Kupplung. Schrittgeschwindigkeit mit dem Fahrrad ist da schon schwieriger einzuhalten und erfordert Übung, wenn man dabei nicht sehr große und unvorhersehbare Pendelbewegungen ausführen will.

    Wenn vor unserem Haus die Lieferfahrzeuge mit Drehzahlen > 2000 min-1 und im 2. oder 3. Gang durch den vbB brettern, ist das auf jeden Fall deutlich zu schnell.

    Wenns gut läuft, haben wir "nur" die je nach Intensität des Gegensteuerns zu unterschiedlichen Anteilen additiven Folgen von Klimaschutzmaßnahmen und Klimwandel. Wenns ganz doof läuft, potenziert sich beides jedoch noch gegenseitig - Wumms.

    Klimawandel alleine reicht für WUMMS aus. Je schneller wir das vorantreiben, desto eher und heftiger wird es knallen. Der andere Weg wäre wenigstens noch eine Chance, den ganz großen WUMMS abzuwenden. Es grummelt übrigens schon in Regionen, die von den Folgen der Erderhitzung besonders betroffen sind.

    Klimagase wirken akkumulativ: Das bedeutet, dass der WUMMS immer wahrscheinlicher wird, je mehr und je länger wir CO2 in der Atmosphäre anreichern. Wenn wir die Emissionen stoppen, wird es davon nicht wieder kühler, sondern nur der weitere Anstieg stoppt (wären da nicht die teilweise bereits überschrittenen Kipppunkte). Eine Anpassung an immer weiter und schnell steigende Temperaturen ist nicht möglich. Das 2°C-Ziel wurde ja nicht von ungefähr definiert, sondern es ist die kritische Grenze, an die sich die Menschheit vielleicht noch anpassen kann.

    Danach wird es so oder so extrem ungemütlich und ich fürchte, dass wir beide das noch erleben. Ich kann gut verstehen, warum sich Menschen, die 20-30 Jahre jünger sind als ich, aus Verzweiflung auf die Straße kleben und ich könnte auch gut verstehen, wenn diese Leute in 20 Jahren keinen Bock haben, unseretwegen in die Rentenkasse einzuzahlen.

    An "grünes Wachstum" glaube ich auch nicht. Das hört man nicht gerne und leider verdienen zu viele Leute noch gut am aktuellen System und wissen erfolgreich zu verhindern, dass sich daran etwas ändert. Ich sehe es nicht ganz so schwarz wie du, dass die notwendigen Veränderungen auch zwangsläufig auf einen totalen Kollaps hinführen würden. Die Wahrscheinlichkeit, das wir das noch hinbekommen, sehe ich allerdings auch schwinden.

    Ich pflanze heute kein Apfelbäumchen mehr, bin aber heilfroh, dass ich keine Kinder habe, denen ich das alles mal erklären muss.

    Ich denke, es ist weniger das Leugnen des menschengemachten Klimawandels als die vage Einsicht, dass die menschengemachte Klimarettung unmöglich ist und wir daher zum Weiterwursteln verdammt sind.

    Du meinst also, das System, das letztlich den Untergang der menschlichen Zivilisation zur Folge haben wird, um des Systems willen aufrecht zu erhalten. Aber "Weiterwursteln" klingt natürlich irgendwie netter.

    Intelligent klingt anders.

    :thumbup:

    Hurra, endlich ein Radweg und keine "Lebensgefahr" mehr an der L345! :S

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    Unfallatlas: Unfallatlas | Kartenanwendung (statistikportal.de)

    2 Unfälle in den letzten 5 Jahren, einmal hier (2017) Mapillary und einmal hier an der Kreuzung (2018) Mapillary. Beide Unfälle wären vermutlich durch einen "Radweg" nicht verhindert worden, im Gegenteil.

    Merken diese Leute nicht, dass sie Menschen davon abhalten, mit dem Fahrrad zu fahren, wenn sie solche Ängste schüren?

    *edit: Auszug aus der Verkehrsmengenkarte des Landes Niedersachsen. Die DTV beträgt auf dem östlichen Abschnitt 1900 Kfz/Tag, auf dem westlichen Abschnitt 1200 Kfz/Tag. Es handelt sich also um eine gering befahrene Landstraße. Wer selbst an solchen Straßen Ängste schürt, will offenbar aktiv die Menschen vom Fahrradfahren abhalten.

    Die deutsche Polizei hingegen muss vorsichtig mit konkreten schweren Anschuldigungen sein, da die ad hoc-Einschätzung durch Gutachter und nachträgliche Zeugenaussagen später korrigiert werden könnte.

    Es wäre eine Tatsachenfeststellung, keine Schuldzuweisung, dass der Radfahrer entlang der Vorfahrtstraße fuhr (man sieht auf dem Bild sogar von hinten das [Zeichen 306] ) und die Autofahrerin nicht. Im vorliegenden Fall wäre es auch eine Tatsachenfeststellung, dass es an der Unfallstelle vorgeschrieben war, auf der falschen Straßenseite zu fahren ( [Zeichen 240] [Zusatzzeichen 1000-33] sieht man auch). Es ist auch eine Tatsache, dass in der VwV-StVO steht, dass das mit besonderen Gefahren verbunden ist und daher innerorts grundsätzlich nicht angeordnet werden soll.

    Steht aber alles nicht im Bericht, sondern nur "übersehen".

    Ich meine, ich erwähnte schon > 1x die Wissenschaftler, die den Kipppunkt bzgl. Permafrost schon in den 70ern überschritten sahen ... Und dort lauern Unmengen noch gebundenen Methans ...

    Ich habe oben einen aktuellen Bericht verlinkt, wo genauer beschrieben ist, wie groß die "Unmenge" ist und welche Konsequenzen das hat/haben kann. Das Überschreiten einzelner Kipppunkte bedeutet ja nicht zwangsweise, dass das ganze System kippt. Das Risiko dafür steigt aber, dass eine Kaskade angestoßen wird.

    Ist wohl ziemlich flüchtig beim Transport ...

    Derzeit beträgt der Leckageverlust bei Erdgas ca. 2%. Hängt natürlich auch vom technischen Zustand der Infrastruktur ab. Damit ist Erdgas (Hauptbestandteil Methan) wegen der Leckagen unterm Strich genauso klimaschädlich wie Kohle. Dass Methan sich in der Atmosphäre schneller abbaut als CO2, hilft uns wenig, weil das auch immer noch zu lange dauert (wenn ich mich recht erinnere um die 80 Jahre).

    Ist die Technik wenigstens (Grün-)Wasserstoffkompatibel?

    Nicht ohne Weiteres. Zwar wird (zumindest was das LNG-Terminal in Stade angeht) immer wieder beteuert, dass das die Technologie der Zukunft sei, über die wir künftig vor allem grünen Wasserstoff aus sonnenreichen Gegenden importieren werden. Der Beleg, dass die geplante Anlage tatsächlich dazu geeignet ist ("H2-ready"), ist allerdings nicht erbracht. Genauso wenig weiß man, woher genau der grüne Wasserstoff denn eigentlich kommen soll.

    Ein weiterer Punkt ist: CO2 ist weitaus persistenter in der Atmosphäre. Es ist aus meiner Sicht deshalb kein ganz falscher Weg, zuerst die fossilen Energieträger zurückzudrängen und in der Folge das Thema Methan anzugehen.

    Grundsätzlich richtig. Wenn aber die Kipppunkte überschritten sind, dass sich die weitere Aufheizung von alleine fortsetzt, brauchen wir überhaupt nichts mehr zu machen. Leider haben wir den Punkt überschritten, an dem man zuerst die CO2-Emissionen auf Netto-Null zurückfährt und sich erst danach um das Methan kümmert.

    Neben der Tierhaltung sind Leckagen bei der Förderung und Transport von Erdgas eine wesentliche Quelle für Methanemissionen. Das betrifft auch ganz besonders das Flüssiggas (LNG), für das derzeit massiv eine neue Infrastruktur aufgebaut wird und wo wir gerade dabei sind, Kapazitäten aufzubauen, die weit über dem liegen, was benötigt wird, um den aktuellen Bedarf zu decken und den Ausfall russischer Gasimporte zu kompensieren.

    Die viel schlechtere Nachricht ist daher, dass wir noch gar nicht richtig angefangen haben, zu bremsen, sondern dass wir immer noch Gas geben.

    Oder überspitzt gesagt: wenn es in der Steinzeit genauso viel Rindvieh gab wie heute, wäre das nicht der erste Hebel, den ich ziehen würde.

    Sorry für die schlechten Nachrichten, aber leider sind wir schon so weit fortgeschritten, dass wir uns den Luxus nicht mehr erlauben können, uns zu fragen, in welcher Reihenfolge und mit welcher Priorität wir gerne welche Maßnahmen ergreifen wollen. Dafür war vielleicht 1990 noch Zeit, aber jetzt nicht mehr. Wenn wir das drohende Unheil noch halbwegs abwenden wollen, müssen wir schnellstmöglich auf allen Ebenen die Emissionen reduzieren (CO2 und eben auch Methan).

    Das 1,5°C-Ziel ist inzwischen nur noch theoretisch einzuhalten und auch das 2°C-Limit werden wir mit den aktuell beschlossenen Maßnahmen nicht einhalten. Geschweige denn damit, was tatsächlich von den Beschlüssen überhaupt umgesetzt wird.

    Es ist reines Wunschdenken, dass sich die Menschheit an die rasant verändernden Umstände in einer 3°C wärmeren Welt anpassen kann. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die fortschreitende Erderhitzung viele bereits bestehende Probleme und Konflikte verschärfen wird (Unwetter, Hunger, Krieg, Flucht, ...).

    Und auch bei 3°C wäre ja auch nur dann Schluss, wenn wir bis dahin den Netto-Ausstoß von Klimagasen auf Null reduziert haben. Leider werden aber mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits vorher schon Prozesse angestoßen, durch die sich die globale Aufheizung auch ohne unser Zutun weiter verstärkt (Kipppunkte). Lesestoff: Exceeding 1.5°C global warming could trigger multiple climate tipping points | Science

    Der Klimawandel ist keine Mauer und kein Abgrund, auf den wir in unbestimmter Zukunft zurasen, sondern eine immer rutschiger werdende Rampe, auf der es immer steiler abwärts geht und auf der die Chance, noch rechtzeitig anzuhalten, immer geringer wird.

    Das ist eine sehr hypothetische Frage, die kaum beantwortbar ist.

    Die Frage ist eigentlich recht gut zu beantworten und war in der Quelle (die ich leider nicht wiederfinde) gut beantwortet.

    Man weiß recht genau, wie viele Nutztiere es gibt: Rinder weltweit ca. 1 Milliarde. Die schwieriger zu beantwortende Frage lautet, wie viele Rinder es ohne den Menschen gäbe: Dafür hat man Vergleiche gezogen, wie viele Rinder in freier Wildbahn leben und hochgerechnet, wie viele es in andere Regionen wären (oder waren), wo frei lebende Rinder quasi nicht mehr existieren. Wenn ich mich recht erinnere, war das Verhältnis von Rindern als Nutztier zur möglichen natürlichen Population ca. 10:1.

    Ich gebe dir recht, dass es nicht ausreicht, wenn wir in Deutschland den Fleischkonsum um 10% reduzieren :)

    Ich habe neulich eine Quelle dazu gelesen, aber leider nicht gespeichert. Jetzt finde ich es auf die Schnelle nicht wieder. :(

    Der Unterschied war allerdings deutlich und hatte mich selbst überrascht. Sorry, dass ich das einfach ohne Beleg und Quellenangabe so weitergebe. Wenn ich die Quelle noch wiederfinde, liefere ich das nach.

    Der Umsatz von Nahrung trägt nicht zum Anwachsen der Konzentration von Kohlendioxid bei (*), weil: von der Biomasse in die Biomasse.

    Beim Fleisch (*edit: Rindfleisch) geht es vor allem um CO2-Äquivalente der Methan Emissionen.

    Environmental Impacts of Food Production - Our World in Data

    Ansonsten spielt der Anbau, Transport und die Verarbeitung von Lebensmitteln natürlich eine Rolle. Aber im FAZ-Artikel wurde das für den Kraftstoff wiederum nicht berücksichtigt. Da scheint sich das Benzin oder der Dieselkraftstoff direkt im Tank aus dem Nichts materialisiert zu haben. Genauso wie das Auto, das offenbar in den Annahmen der FAZ schon immer da war.