Beiträge von Yeti

    Hier haben wir mal wieder die beste Kombination von allen: Radfahrer absteigen und dann aber auch als Fahrrad-schiebender Fußgänger nicht mehr weitergehen. Dass Fußgänger auf die andere Straßenseite geschickt werden, obwohl die Straße für Fußgänger komplett gesperrt ist, ist auch widersprüchlich. Oder gilt das Verbot für Fußgänger nur für Radfahrer, die zuvor vom Rad abgestiegen sind? Gilt das Verbot für Fußgänger nur auf der anderen Straßenseite, wo der Pfeil hinzeigt? Immerhin schränken Zusatzzeichen die Wirkung des darüber angeordneten Verkehrszeichens ein. Wo soll man sein Fahrrad schieben? Wann darf man wieder aufsteigen? Fragen über Fragen...

    Ein Fall für Bernd Sluka: http://bernd.sluka.de/Radfahren/absteigen.html

    Zitat

    Diese Kombination von Verkehrszeichen stellt den Gipfel der Sinnfreiheit und Unkenntnis der Geltung von Verkehrszeichen dar. Wer hier absteigt, ist Fußgänger (der ein Fahrrad mitführt), darf also nicht mehr weitergehen. Schieben verboten! Da das Zusatzzeichen aber das darüberliegenden Verkehrszeichen in seiner Wirkung einschränkt, könnte man es auch so lesen, dass nur abgestiegene Radfahrer dort nicht zu Fuß gehen sollten. Alle anderen dürfen durchgehen und fahren.

    Ich hätte nicht gedacht, dass solch eine Kombination je möglich ist. Doch sie ist tatsächlich verwendet worden.

    Ignorieren Sie diese Verkehrszeichen. Fahren Sie weiter, wenn Sie mit dem Rad unterwegs sind. Gehen Sie weiter, wenn Sie zu Fuß an diese Stelle kommen. Erhöhte Vorsicht kann aus der Situation heraus geboten sein.

    Mit der AfD kann man nicht diskutieren. Wer sich auf dieses Niveau hinab begibt, hat schon verloren.

    Man kann höchstens versuchen, diejenigen zu erreichen, die dazu tendieren, sie zu wählen oder denjenigen, die sie gewählt haben, die Blödsinnigkeit vor Augen führen.

    Winsener Bürger sprechen sich mehrheitlich für die autofreie Innenstadt aus, aber 5 würden dann überlegen, nach Hamburg (aka "Fahrradstadt") zu flüchten.

    http://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/winsen/panoram…ty-d103263.html

    *edit: gerade mal gegoogelt: Dr. Beate Jocham hat eine Praxis in Hamburg und Dr. Udo Vehlies habe ich in Bremen Vahr gefunden. Ob das die zitierten Personen sind, die aus Winsen wegziehen würden, wenn die City autofrei wird? Das wäre sicherlich eine gute Entscheidung.

    Bei jedem 4. Unfall (im Landkreis Stade 2016) beging einer der Beteiligten Unfallflucht, selbst bei Unfällen mit Personenschaden. Und nur jeder Zweite wird gefasst. Da gibt es in der Tat nichts zu bagatellisieren.

    Zitat

    Unverändert hoch ist der Anteil der Unfallfluchten. Bei etwas mehr als einem Viertel aller Unfälle (25,32 %) entfernte sich ein Beteiligter unerlaubt vom Unfallort. In 58 Fällen hatte der Unfall sogar Personenschäden zur Folge. Die Aufklärungsquote lag dabei mit 46,11 % bzw. 50 % bei VU mit Personenschaden etwas unter dem Vorjahresniveau.

    http://www.pd-lg.polizei-nds.de/dienststellen/…ade-112077.html

    Wie ist denn im gleichen Zeitraum der Bestand an Pedelecs gewachsen?

    Sicherlich hat die Verdreifachung der Unfallzahlen von 2015 auf 2016 hier im Landkreis ihre Ursache an der stark zunehmenden Verbreitung der Pedelecs. Ob es Häufungen in bestimmten Verkehrssituationen oder Zusammenhänge mit baulichen Mängeln oder unzulässigen Anordnungen gibt, würde ich gerne herausfinden.

    Zitat von Polizei Stade

    Die Zahl der an Unfällen beteiligten Pedelecs stieg von 3 in 2015 auf 16. Davon wurden 4 Beteiligte schwer und 10 leicht verletzt. Nur zwei der Verletzten waren jünger als 55 Jahre.

    http://www.pd-lg.polizei-nds.de/dienststellen/…ade-112077.html

    Die Häufung von Pedelec-Unfällen mit Beteiligung älterer Radler ist schon auffällig. Ich hatte bei der Polizei angefragt, ob ich detailliertere Infos zu den Unfällen bekommen kann, aber da hat man mich auf den formalen Weg über den Verkehrsausschuss und die Verkehrsbehörde verwiesen.

    Wenn man auf der Fahrbahn fährt, halten einen die Autofahrer für zu langsam, auf dem Radweg fährt man ihnen zu schnell.

    Ich kenne hier keinen Radweg, auf dem man durchgehend 25km/h fahren kann, ohne sich oder andere zu gefährden und ich fürchte, dass viele Pedelec-Fahrer ihr Rad nicht auf wenigen Metern zum Stehen kriegen. Die steigenden Unfallzahlen machen daher aus meiner Sicht vor allem die verkorkste Infrastruktur deutlich, auf der Radfahrer vielerorts wie rollende Fußgänger behandelt werden.

    Und ich fürchte, dass vielen AfD-Wählern nicht klar ist, wen sie da eigentlich wählen. Die wenigsten AfD-Wähler dürften ihre Wahl auch deswegen getroffen haben, weil sie der Meinung sind, dass das Wahlprogramm dieser Partei ihnen tatsächlich nutzen würde (wenn sie es denn überhaupt gelesen haben).

    Damit wir uns nicht missverstehen: Ich persönlich halte die AfD keinesfalls für eine Alternative. Aber selbst der Milliardär Trump hat es geschafft, seinen Wählern das Gefühl zu vermitteln, dass er es "denen da oben" mal richtig zeigen werde. Auf solche Instinkte zielt auch die AfD ab und macht sich die Verdrossenheit zunutze. Daher fürchte ich, dass weitere 3 1/2 Jahre "weiter so" nicht dazu führen werden, den Erfolg der AfD zu stoppen.

    lesenswert: http://www.spiegel.de/spiegel/ostdeu…-a-1188946.html

    Zitat von Spiegel

    Die derzeitige Politik sagt von sich selbst, sie sei alternativlos. Das zeugt von Unkenntnis darüber, wie der menschliche Geist funktioniert. Wenn in Spanien gesagt wird, es gebe keine Alternative zur Wirtschaftspolitik der Regierung, dann wird ein unabhängiges Katalonien zur Alternative. Und tatsächlich erscheint die Wirtschaftspolitik der EU so wenig verhandelbar wie die Frage der Menschenrechte. Also wenden sich die Unzufriedenen anderen Themen zu: Homoehen, Flüchtlingen, kulturell geprägten Themen.

    Würden die von der AfD nicht ebenso davon profitieren, wenn keine Große Koaltition zustande kommt? Vielleicht sogar noch mehr als davon, wenn erneut eine Große Koalition regiert?

    Ich glaube, dass sich bei einer Jamaika-Koalition einige Dinge hätten ändern müssen. Damit Grüne, FDP und CSU es in einer gemeinsamen Regierung aushalten, hätten alle Seiten nach Gemeinsamkeiten suchen und Kompromisse schmieden müssen. Man weiß nicht, ob es geklappt hätte, aber es hätte über viele Themen anders diskutiert werden müssen.

    Die Positionen von CDU und SPD unterscheiden sich aber nicht grundlegend. In den letzten 8 Jahren hat sich Merkel einige SPD-Positionen zu eigen gemacht und bereits seit Gerhard Schröder ist die SPD der CDU inhaltlich ähnlicher geworden. Nach dem Abschneiden der SPD kann man ja mittlerweile kaum noch von einer großen Koalition sprechen, aber dennoch hätte die GroKo immer noch eine deutliche Mehrheit, gegen die die Opposition nichts ausrichten kann, sondern nur von den Zuschauerplätzen kommentieren darf. Dazu kommt, dass in der Vergangenheit Entscheidungen als "alternativlos" bezeichnet wurden. Dabei ist gar nichts alternativlos, aber man muss sich über die Konsequenzen der jeweiligen Alternativen im Klaren sein.

    Das sind für mich alles Gründe, mit denen die Verdrossenheit vieler Bürger erklärt werden kann und bei weiteren 3 1/2 Jahren GroKo ist keine Änderung in Sicht.

    Die Diskussion kommt darüber nicht in Gang, weil sie von Emotionen und Ängsten überlagert ist.

    Bei Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen ist es die Angst vor Fremden, die Angst der Zuwendungsempfänger, dass weniger für sie bleibt, wenn mehr Leute kommen und oftmals schlichtweg Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

    Bei der Zuwanderung ist es die Angst vor der Konkurrenz und Lohndumping.

    In einer Gesellschaft, in der jeder Fünfte auf die Altersarmut zusteuert, kann man diese Ängste sogar nachvollziehen.

    Leider haben die AfD-Wähler nicht begriffen (oder wollen es nicht begreifen), dass die AfD dafür überhaupt keine Lösung hat und lediglich die Ängste schürt.

    Es fehlt eine Vision, wie unsere Gesellschaft in 20 oder 30 Jahren aussehen und funktionieren soll und diejenigen, denen es unter den gegenwärtigen Bedingungen gut geht, verhindern jede Veränderung. Daran krankt die Energiewende, die Verkehrswende und jeder Versuch, die Sozialsysteme zukunftsfähig zu machen.