Beiträge von Yeti

    Gestern Abend war ich noch mit dem klappbaren Gliedermaßstab in der Harsefelder Straße und habe mal nachgemessen. Der stadtauswärts in beide Fahrtrichtungen benutzungspflichtige Weg ist 2m breit, allerdings direkt von der Bordsteinkante gemessen. 2m ist das Mindestmaß für Zweirichtungsradwege, allerdings kommt normalerweise ein Sicherheitstrennstreifen von 0,5m hinzu.

    Weiter stadteinwärts ist der Weg nur noch in einer Fahrtrichtung benutzungspflichtig. Mit ca. 1,30m Breite erfüllt er nicht die Mindestvoraussetzungen und liegt auch direkt neben der Fahrbahn. Im Sommer ist er darüber hinaus meistens von dem Gestrüpp überwuchert.

    Noch ein kurzes Update von der Baustelle oben. Das [Zeichen 241-30] ist natürlich nicht abgehängt und steht 5m hinter dem [Zeichen 259][Zusatzzeichen 1012-32]

    In der Gegenrichtung hat man sich nicht viel mehr Gedanken gemacht und die selbe Beschilderung verwendet, obwohl man auf dem linken Radweg sowieso nicht fahren darf ([Zeichen 241-30] auf der rechten Straßenseite)

    Ich habe in den letzten Monaten knapp 500 Bilder aufgenommen, die den Zustand der "Infrastruktur" dokumentieren. Die werde ich auf einem USB-Stick der Bürgermeisterin mitbringen und der Verwaltung schenken. Nur, damit hinterher keiner behaupten kann, er hätte davon nichts gewusst. :saint:

    Wie wäre es denn mit Ortstermin - einer »Begehung« bzw. »Befahrung«? Zwei Rädern im Begegnungsverkehr, mit und ohne Hänger, bitte auch mal schwankende Senioren mit 8 km/h und sportliche Fahrer mit 28 km/h in Augenschein nehmen?

    Zeitverlust / Brechung der Nutzung durch mehrfachen Seitenwechsel?

    Sind die Verantwortlichen da jemals selber geradelt?

    Wir bieten immer wieder an, die ganzen Stellen gemeinsam mit dem Fahrrad abzufahren. Bislang wurde das Angebot nicht angenommen.

    Von wem kommt das? Und ist die bekundete Gesprächsbereitschaft lediglich die übliche Nebelkerze, während weiterhin illegale Fakten geschaffen werden sollen?

    Ich glaube, dass der Zeitungsmann bei der Sitzung des Verkehrsausschusses dabei war und dort die Behördenvertreter berichtet haben. Die Maßnahmen sind nicht mit der Fahrrad-AG abgestimmt. Angeblich wollte man mich ja zu der Ausschusssitzung hinzu ziehen, aber das hat man nicht getan.

    Ich habe mal eine Frage zum formellen Vorgehen gegen diesen Unfug. In der Harsefelder Straße bestand bislang eine unzulässige Regelung, da auf beiden Straßenseiten benutzungspflichtige Radwege vorhanden waren (oberes Bild unter dem Zeitungsartikel). Auf beiden Seiten sind die Mindestbedingungen der VwV nicht erfüllt. Vor der Aufhebung der Benutzungspflicht auf der rechten Seite hatte ich die Wahl, welcher Benutzungspflicht ich nachkomme und welcher nicht, denn ich konnte unmöglich die Radwege auf beiden Straßenseiten gleichzeitig benutzen. Nun bin ich gezwungen, den zu schmalen Radweg auf der falschen Straßenseite zu benutzen.

    Handelt es sich mit der Aufhebung der rechtsseitigen Benutzungspflicht daher um einen neuen Verwaltungsakt, mit dem ich nun gegen die linksseitige Benutzungspflicht klagen kann? Immerhin durfte/musste ich bislang auch auf der rechten Straßenseite fahren, was künftig nicht mehr erlaubt ist. Wenn ich damit Erfolg hätte und die Stadt anschließend wieder den rechten "Radweg" benutzungspflichtig macht, würde auch für die rechte Straßenseite die Frist zur Klage neu beginnen, oder?

    Ich werde auf jeden Fall erst einmal Widerspruch gegen die Anordnung einlegen und Antrag auf Neubescheidung stellen, um die Fristen zu wahren und mir die Möglichkeit einer späteren Klage vor dem Verwaltungsgericht offen zu halten.

    In zwei Wochen habe ich einen Termin bei der Bürgermeisterin, zusammen mit dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Stadtrates. Seitens der Politik gibt es nach wie vor Wohlwollen für das Anliegen. Und es bleibt die Hoffnung, dass die Stadt zügig einen Verkehrsplaner findet.

    http://media.tagesschau.de/audio/2018/021…4-1656-1701.mp3

    An der Stelle 0:45 Min. wird übrigens die Forderung nach kostenlosem ÖPNV reduziert auf kostenlosen ÖPNV an Tagen, an denen die Abgasgrenzwerte überschritten werden.

    Das bringt dann natürlich gar nichts außer überfüllte Busse und Bahnen an einzelnen Tagen, sowie freie(re) Fahrt für diejenigen, die nie und nimmer in einen Bus steigen würden.

    Es ist zum Haare raufen... Das Wochenblatt berichtete gestern über "Verbesserungen" der Radwege.

    Als Mitglied der Fahrrad-AG distanziere ich mich von diesem Ergebnis. Von "besseren Radwegen" kann hier keine Rede sein.

    Die für die Verbesserung des Radverkehrs erkämpften Mittel sollen nun offenbar dafür verwendet werden, eine seit nunmehr 20 Jahren unzulässige Regelung in der Thuner Straße besser zu beschildern, sowie von zwei unzulässigen Regelungen in der Harsefelder Straße die gefährlichere von beiden aufrecht zu erhalten.

    Dabei wurden die Lösungen bereits im Radverkehrskonzept von 1999 aufgezeigt: In der Thuner Straße sollte die Benutzungspflicht des viel zu schmalen gemeinsamen Geh- und Radweges aufgehoben werden, insbesondere stadtauswärts auf der linken Straßenseite. Stattdessen sollten die jeweils rechtsseitigen Gehwege für Radfahrer freigegeben werden.

    In der Harsefelder Straße verläuft der benutzungspflichtige Radweg auf der linken Straßenseite ohne Sicherheitstrennstreifen direkt neben dem Kfz-Gegenverkehr. Da der Weg zu schmal ist, als dass sich zwei Radfahrer dort sicher begegnen können, ist es nur eine Frage der Zeit, bis dort ein Radfahrer verunglückt.

    Harsefelder Str. stadtauswärts: Das rechte Blauschild kommt weg, das linksseitige bleibt

    Thuner Str. stadteinwärts: Hier kommt eine Furtmarkierung hin und ein [Zusazzeichen 1000-32]über das [Zeichen 205] Der Weg bleibt in beide Richtungen benutzungspflichtig, auch in Gegenrichtung auf der falschen Straßenseite.

    Um festzustellen, dass das alles von vorne bis hinten illegal ist, braucht man lediglich ein Zentimetermaß, aber keinen Verkehrsplaner.

    :cursing:

    Das sagte ich ja: Das Geld, das am einen Ende gespart wird, muss am anderen Ende aufgewendet werden. Ich glaube, dass es sich unterm Strich rechnen wird, aber dafür muss man bereit sein, die finanziellen Mittel anders zu verteilen.

    Es geht ja bereits los mit dem Gejammer: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/k…-a-1193400.html

    Zitat

    Der HVV erziele durch Fahrscheinverkäufe jährlich rund 830 Millionen Euro, sagte ein Sprecher. Diese Mittel müssten bei einem Gratis-Angebot zusätzlich vom Steuerzahler aufgebracht werden.

    Gleichzeitig sparen Steuerzahler im Bereich des HVV jährlich 830 Millionen Euro für Fahrscheine. Allerdings nur diejenigen, die das Angebot auch nutzen. Momentan werden meine Steuergelder auch für die Instandhaltung von Straßen genutzt, die ich nur selten mit dem Kfz befahre, so what?

    Hier https://www.uni-kassel.de/fb14bau/filead…NRVP_VB1211.pdf gibt es eine Untersuchung zu den Kosten des Fuß-, Rad-, Kfz- und Öffentlichen Nahverkehrs in Kassel, Kiel und Bremen. Demnach bezuschusste die Stadt Bremen den Kfz-Verkehr in den Jahren 2009-2011 im Durchschnitt mit 85 Mio EUR jährlich, den ÖPNV mit 63 Mio EUR und den Radverkehr mit 5,1 Mio EUR pro Jahr.

    Eine Reduktion des MIV durch gezielte Förderung des Radverkehrs wäre demnach für die Kommunen die preiswerteste Lösung.

    Die Finanzierung ist sicherlich nicht so einfach aber man wird sich da garantiert etwas "praktikables" einfallen lassen, was dann 2-3 Reformen später auch wirklich praktikabel ist.

    Die Kommunen würden eine Menge Geld sparen, wenn ein kostenloser ÖPNV tatsächlich zu einer deutlichen Abnahme des MIV führen würde. Straßen müssten nicht immer weiter ausgebaut und nicht so häufig in Stand gesetzt werden.

    Die belgische Stadt Hasselt hat sich in den 1990er Jahren mit diesem Ansatz finanziell saniert: https://de.wikipedia.org/wiki/Personennahverkehr_in_Hasselt

    Aber in Zeiten von Verkehrsverbünden wird natürlich als erstes darüber gestritten, wer zahlt und wer profitiert.

    Für mich gehört die Förderung des Radverkehrs und ein attraktiver ÖPNV zusammen und stellt keinen Widerspruch dar, aber es ist natürlich zu befürchten, dass beides gegeneinander ausgespielt wird.

    Ich bin trotzdem skeptisch, dass diese und die absehbare Regierung ernsthaft Maßnahmen umsetzen wird, die einen spürbaren Rückgang des MIV in den Städten zur Folge haben werden. Am Ende wird es vermutlich auf irgendeinen halbgaren Kompromiss hinauslaufen, der wenig Effekt zeigt und viel Geld kostet und dann sehen die Gegner solcher Konzepte darin den Beweis des Scheiterns. Diejenigen, die gar nichts verändern wollen, haben einfach zu viel Einfluss.

    Aber immerhin wird überhaupt mal darüber diskutiert, dass es Alternativen zum Autoverkehr gibt und das alleine ist schon was wert.

    Ich hatte gestern beinahe einen Dooring-Crash mit einem Räumfahrzeug. Das war so ein kleiner Trecker mit rotierender Bürste vorne und Salzstreuer hinten. Der räumte gerade den Gehwegteil eines [Zeichen 241-30] und als ich an ihm vorbei gefahren bin, riss er die Tür auf. Leider hatte ich meinen NICHT WITZIG Stempel gerade nicht dabei.

    Heute wurde hier aber nicht mehr geräumt. Das heißt, überall, wo gestern Abend noch nicht geräumt war, ist es jetzt immer noch nicht.

    Neuer SUV von Mercedes erstmals breiter als lang :)

    http://www.der-postillon.com/2018/02/suv-breit.html

    Zitat von Postillon

    Weitere Features sind der obligatorische Allradantrieb zum Erklimmen besonders hoher Bordsteine, ein extra großer toter Winkel für Radfahrer sowie die vier Frontscheibenwischer.

    Die größte Stärke des Ausnahme-SUVs ist am Ende auch sein größter Schwachpunkt: Die Suche nach geeigneten Parkplätzen dürfte sich für Fahrer des Xtra wide extraschwierig gestalten. Ein Sprecher von Mercedes beruhigt jedoch: "SUV-Fahrer können mit dem GL Xtra wide ganz einfach wie gewohnt auf Behindertenparkplätzen parken. Der einzige Unterschied ist, dass sie jetzt drei nebeneinander benötigen."

    Oder Selbstüberschätzung "das schaffe ich noch vorher". Weil man Fehler nicht gerne zugibt, erzählt man dann der Pozilei, dass man die Tram übersehen hat.

    Dass man auf das Recht des Stärkeren setzt und erwartet, dass der andere schon bremsen wird, wenn man sich mit einer Straßenbahn oder einer Panzerkolonne anlegt, halte ich in den beiden Fällen für ausgeschlossen. :)

    Uii, hier noch etwas:

    Fahrrad = "etc."

    Zitat

    1670 Wir wollen, dass Mobilität über alle Fortbewegungsmittel (Auto, ÖPNV, E-Bikes, Car

    1671 und Ride Sharing, Ruftaxen, etc.) hinweg geplant, gebucht und bezahlt werden kann

    1672 und führen deshalb eine digitale Mobilitätsplattform ein, die neue und existierende

    1673 Mobilitätsangebote benutzerfreundlich miteinander vernetzt.

    Auch beim Thema "Mobilität & Umwelt sucht man das Wort "Fahrrad" vergeblich. Mobilität = "Automobilwirtschaft"

    Ooooops, aber hier (wenn das mal nicht der große Wurf wird):

    Mir fällt gerade auf, dass ich heute Morgen gar nicht darauf geachtet habe, ob sie das [Zeichen 241-30]10m weiter abgehängt haben. Ansonsten müsste man auf dem Radweg absteigen, dürfte aber nicht weiterschieben. Und wenn man stattdessen auf die Fahrbahn ausweicht, 10m weiter auf den dann wieder benutzungspflichtigen Radweg fahren, der hinter der nächsten Kurve wegen einer Baustelle nicht passierbar ist. :/