Beiträge von Yeti

    Jepp, zu schnell und gerade nochmal nachgedacht: Hat ein Radfahrer, der von Süden nach Norden entlang des Heidbecker Damms fährt, überhaupt Vorrang gegenüber einem Rechtsabbieger, der aus entgegengesetzter Richtung aus dem Heidbecker Damm in die Rudolf-Diesel-Straße abbiegt? Der Rechtsabbieger kommt ja aus der Vorfahrtstraße, während der Radfahrer aus einer untergeordneten Straße kommt. Oder wird das von §9 getoppt, dass der Abbieger den geradeaus fahrenden Radfahrer durchlassen muss? Die rote Pinselei macht einen ganz wuschig... :)

    Vielen Dank für die Skizzen, die Regelung ist in der Tat noch absurder und konfuser, als ich ohnehin dachte.

    Stimmt, das Bild aus der Richtung hatte ich noch vergessen. Das STOP-Schild hat man aber auch extra weit vor die Kreuzung gestellt, damit es nicht so auffällt...

    Ebenso fallen die Radfahrer nicht mehr so auf, die wegen der Verschwenkung hinter dem Zaun verschwinden.

    Und dann können wir gleich an der nächsten Kreuzung weitermachen :)

    Hier: https://goo.gl/maps/GfzMjPFYMwM2

    Da verläuft immer noch der Zweirichtungs-Geh-/Radweg auf der westlichen Seite.

    Ein Radfahrer, der von Norden nach Süden auf diesem Radweg fährt, hat Vorrang gegenüber Fahrzeugen aus der Rudolf-Diesel-Straße und gegenüber allen Fahrzeugen, die in die Rudolf-Diesel-Straße fahren. Egal, ob aus der Gottlieb-Daimler-Straße geradeaus oder die aus dem Heidbecker Damm von Süden kommend nach links abbiegen oder von Norden kommend nach rechts.

    Ein Radfahrer, der in Gegenrichtung von Süden nach Norden auf diesem Weg fährt, hat Vorrang gegenüber Fahrzeugen von links aus der Rudolf-Diesel-Straße, gegenüber Fahrzeugen, die aus dem Heidbecker Damm abbiegen (egal ob von Norden entgegen kommend oder aus der selben Richtung nach links abbiegend), aber nicht mehr gegenüber Fahrzeugen, die von rechts aus der Gottlieb-Daimler-Straße geradeaus in die Rudolf-Diesel-Straße fahren.

    Aber wir haben eine rote Furtmarkierung, bei der jeder Radfahrer gefühlt Vorrang hat. Komplizierter geht es fast nicht mehr...

    Edit: Bild von der Ecke Heidbecker Damm / Rudolf-Diesel-Straße in Richtung Gottlieb-Daimler-Straße

    Aus der Rudolf-Diesel-Straße in Richtung Gottlieb-Daimler-Straße

    Woraus soll sich das denn ergeben? Sie haben Vorfahrt. Diejenigen, die die Vorfahrtsstraße verlassen, müssen sie durchfahren lassen.

    Radfahrer aus dem Heidbecker Damm verlassen ebenfalls die Vorfahrtstraße.

    Schauen wir mal nur auf den Fahrbahnverkehr:

    Gelb und grün haben Vorrang vor blau und grün außerdem vor rot. Das ist eindeutig und für blau und rot sogar mit [Zeichen 206] geregelt. Andere Konstellationen gibt es hier nicht wegen der Einbahnstraßenregelung.

    Jetzt kommen die Radfahrer dazu:

    Wenn blau (gestrichelt) vom Radweg nach links abbiegt, gelten die selben Regeln wie vorher für blau: Vorrang gegenüber rot, aber nicht gegenüber gelb. Blau verlässt wie gelb die Vorfahrtstraße, aber gelb kommt von rechts.

    Grau (gestrichelt) verlässt ebenfalls die Vorfahrtstraße auf den unabhängig geführten Weg und hat Vorrang gegenüber rot, aber nicht gegenüber gelb.

    Und jetzt stellen wir uns die ganze Situation in der Realität vor, wo nicht 5 Leute mit überdurchschnittlichen Kenntnissen der StVO das ganze mit Hilfe von Google Maps und Skizzen ausdiskutieren, sondern in der Situation richtig entscheiden müssen.

    Die folgen aber doch dem Verlauf der Vorfahrtsstraße.

    Aus dem Heidbecker Damm kann man der Vorfahrtstraße nicht folgen, da man dann verkehrt herum in die Einbahnstraße fahren würde.

    Sieht man den unabhängig geführten Weg als eigenen Ast einer Kreuzung an, würde man beim Geradeausfahren aus dem Heidbecker Damm ja auch die Vorfahrt der von rechts aus der Carl-Benz-Straße kommenden Fahrzeuge beachten müssen. Die Tatsache, dass Radfahrer dort auf der falschen Straßenseite fahren müssen, ändert daran nichts, sondern macht es vor allem nur verwirrender.

    Eigentlich ein Wunder, dass dort nicht täglich was Schlimmes passiert, denn die Carl-Benz-Straße ist die Hauptroute für Müllfahrzeuge zur Deponie.

    Warum nicht? Für den Radfahrer gilt doch ebenfalls die abknickende Vorfahrt, oder übersehe ich was? :/

    In der Straße gibt es aus der gezeigten Richtung gar keinen Radweg, sondern die Furt führt zu dem an dieser Stelle einmündenden unabhängig geführten Weg über die B73. Dieser Weg kann nach meinem Verständnis nicht an der Vorfahrtregelung der abknickenden Vorfahrtstraße teilnehmen.

    Hier: https://goo.gl/maps/oU26NyQ8XNL2

    Das ganze Konstrukt ist auch völlig unklar: Die Carl-Benz-Straße ist eine Einbahnstraße. Man darf also aus dem Heidbecker Damm gar nicht der abknickenden Vorfahrt folgen, sondern nur nach links in den Klarenstrecker Damm abbiegen. Aus dem Klarenstrecker Damm darf man nicht geradeaus fahren, sondern nur rechts abbiegen. Aus der Carl-Benz-Straße darf man links in den Heidbecker Damm abbiegen oder geradeaus in den Klarenstrecker Damm fahren. Wofür man dort eine abknickende Vorfahrt angeordnet hat, versteht kein Mensch.

    In der Carl-Benz-Straße und im Klarenstrecker Damm gibt es keinen Radweg, aber im Heidbecker Damm gibt es einen Zweirichtungs-Geh-/Radweg auf der westlichen Straßenseite, selbstverständlich mit [Zeichen 240]. Und dann kommt von Norden noch der unabhängige Weg genau an der abknickenden Vorfahrtstraße dazu. Das ist von vorne bis hinten alles völliger Humbug.

    *Edit: Ich verstehe auch nicht, warum die Carl-Benz-Straße überhaupt eine Einbahnstraße ist. Die ist breit genug, dass sich dort problemlos zwei LKW begegnen können. Es kann höchstens sein, dass man den Verkehr über die Gottlieb-Daimler-Straße kanalisieren möchte und damit vermeiden, dass es sich an der Einmündung der Carl-Benz-Straße in die Gottlieb-Daimler-Straße staut.

    Eine weitere Diskussion gab es um diese Kreuzung, wo sich für Radfahrer, die aus dem Heidbecker Damm kommend auf dem linksseitigen Bürgersteig fahren [Zeichen 240], auf der Mittelinsel die Vorfahrt ändert. Großes Staunen bei allen Beteiligten und immerhin Übereinstimmung, dass sich da was ändern muss.

    knallrote Furtmarkierung

    Vorfahrt gegenüber dem Fahrbahnverkehr au dem Klarenstrecker Damm

    Keine Vorfahrt gegenüber Fahrbahnverkehr, der aus der Carl-Benz-Straße geradeaus fährt.

    Nach rechts geht ein unabhängig geführter Geh- und Radweg über eine Brücke über die B73, so dass es sich hier um eine Hauptverbindung für den Radverkehr aus dem Industriegebiet Stade Süd handelt. Das Unfall-Gutachten gibt es aber gleich nebenan.

    So sieht das am Ende des Kuhweidenweges aus, wenn man verkehrt herum in den Kreisverkehr fährt:

    Und so toll sieht man aus der dort einmündenden Straße Radfahrer, die nicht auf der Fahrbahn fahren.

    Aus dieser Richtung kommen auch Linienbusse

    Bei dem heutigen Gespräch mit dem Vertreter der Stadt Stade, dem Landkreis und der Polizei habe ich die Frage gestellt, ob es sicher sei, an dieser Stelle hinter dem Gebüsch verdeckt verkehrt herum in den Kreisverkehr zu fahren.

    Polizei: Nein

    Landkreis: Nein

    Stadt Stade: Ja

    Die Frage habe ich in der Runde gestellt, als es darum ging, dass der bisherige benutzungspflichtige Weg künftig mit [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] weiter auf der falschen Straßenseite benutzt werden darf.

    Ich habe daraufhin direkt in dem Gespräch angekündigt, eine Fachaufsichtsbeschwerde beim Landkreis gegen die Verkehrsbehörde der Stadt Stade einzureichen.

    Morgen früh gibt es ein Treffen zwischen der Verkehrsbehörde der Stadt Stade, Straßenverkehrsamt Landkreis Stade (Fachaufsichtsbehörde für die Stadt), Polizei Stade und mir.

    Am Samstag habe ich noch Post von der Stadt bekommen, wo man mir geschrieben hat, dass man doch nun bereits einige Maßnahmen unserer Liste vom April umgesetzt habe.

    Bemerkt habe ich Veränderungen an drei Einbahnstraßen, das Ergebnis ist traurig...

    An der Straße Wasser Ost hat man zwar das [Zusatzzeichen 1022-10] nun unter das [Zeichen 267] gehängt, aber das [Zusazzeichen 1000-32] unter dem [Zeichen 220-20] fehlt nach wie vor.

    In der Carl-Benz-Straße hat man eine Fantasie-Kombination durch eine andere Fantasie-Kombination ersetzt. Falls damit gemeint sein sollte, dass die Einbahnstraße in Gegenrichtung freigegeben ist, fehlt auch hier an der Einfahrt der Hinweis [Zusazzeichen 1000-32]. Da in der Carl-Benz-Straße mit 50km/h gefahren werden darf, wäre eine Freigabe in Gegenrichtung auch gar nicht zulässig.

    Auch den Gehweg im Kuhweidenweg hat man vom Grünbewuchs befreit. Die [Zeichen 240], die angeblich bereits vor 5 Wochen aufgehoben wurden, hängen nach wie vor.

    Wenn das die bisherigen Erfolge sind, dann Mahlzeit...

    Diese Mail habe ich auch gerade bekommen. Ich hoffe, dass die gerade eingedeckt werden mit Beschwerden.

    Aber für mich ist diese Haltung, die dahinter steckt, nichts Neues. Die "Neu"-Regelung der StVO zur Radwegebenutzungspflicht von 1997 hält man vielerorts mindestens für eine unnötige Behinderung des Autoverkehrs. Die Verantwortlichen versuchen erst gar nicht, zu verstehen, welche spezifischen Gefahren auf Radwegen lauern. "Wenn ein Radweg vorhanden ist, soll dieser auch benutzt werden" hat man mir hier von offizieller Seite aus gesagt. Dabei stören auch solche Detailfragen nicht, ob der Radweg überhaupt ein Radweg ist oder eigentlich ein Gehweg oder ob der Radweg tatsächlich benutzbar ist. Selbst Umstände, die in der VwV-StVO explizit als gefährlich benannt werden (schlecht einsehbare Kreuzungen, linksseitige Radwege), hält eine Verkehrsbehörde in der Provinz nicht davon ab, "aus Gründen der Sicherheit" blaue Schilder aufzustellen oder stehen zu lassen. Das Argument "Schulweg" wird erst recht dazu missbraucht, Radfahrer mit Schulkindern, die zu Fuß zur Schule gehen, auf gemeinsame Wege zu zwingen.

    Die örtlichen Polizeistationen, die die Verkehrsbehörden beraten sollen, wissen das in der Regel auch nicht besser (oder wollen es nicht besser wissen) und so sind sich die Verantwortlichen am Ende alle einig, dass sie im Interesse der Flüssigkeit des Verkehrs und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer das Richtige tun. Klingt schlimm, ist es auch.

    Nein, es war in keinem der 3 Fälle so, dass der Radweg endete und auf der anderen Straßenseite fortgesetzt wurde, sondern es war jedes Mal an Kreuzungen und Einmündungen. In zwei Fällen war der Radfahrer älter als 80 Jahre (81 und 85)

    Das sind die Unfallstellen:

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/3461134

    https://goo.gl/maps/cqH7L16BC932

    Der Radfahrer fuhr vom Radweg auf der östlichen Straßenseite an der L130 zur Straße "Schragenberg". Ob er an der Mittelinsel gequert hat, ist nicht bekannt, aber von den Bildern her anzunehmen. Der Radfahrer verstarb einige Tage nach dem Unfall im Krankenhaus an den schweren Verletzungen.

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/harsefeld/blau…rad-d64245.html

    https://goo.gl/maps/fKxcbDBQsHF2

    Hier ist mir nicht klar, aus welchem Weg genau der Radfahrer kam. Der einseitige Radweg verläuft auf der nördlichen Straßenseite und für den aus Richtung Neukloster kommenden Motorradfahrer kam der Radfahrer von links, also von Süden. Es ist davon auszugehen, dass der Radfahrer den gegenüberliegenden Radweg erreichen wollte. Anhand der Bilder, wo man das Wartehäuschen sieht, habe ich die Position bei Google Maps geschätzt.

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/fredenbeck/bla…ben-d33340.html

    https://goo.gl/maps/J9GchViYUgL2

    Hier hat der Radfahrer die Kreisstraße gequert. Der Autofahrer kam aus Richtung Nordosten, der Radfahrer aus Westen.

    *edit: Hier noch der Rechtsabbiege-Unfall mit LKW:

    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59461/2842218

    https://goo.gl/maps/6aepXnaHmcB2

    Hier gibt es stadtauswärts nur einen linksseitigen Radweg. Da die getötete Frau aus Buxtehude kam und auf dem Weg zur Arbeit war, ist zu vermuten, dass sie stadtauswärts gefahren ist, also links. Warum steht so etwas nicht in der Pressemeldung? Da auch das Fehlen eines Fahrradhelmes nicht erwähnt wird, ist wohl auch davon auszugehen, dass sie mit Helm überrollt wurde.

    Es gab im Landkreis Stade in den letzten 5 Jahren 6 tödliche Unfälle mit Radfahrern, 3 davon außerorts beim Queren der Fahrbahn. Ein Radfahrer wurde von hinten auf einer Landstraße gerammt, einer ist gestürzt und in einem Wassergraben ertrunken und eine Radfahrerin ist in Buxtehude auf dem Radweg von einem rechts abbiegenden LKW überrollt worden.

    Ich kenne einige Stellen, wo der Radweg an einer Landstraße die Straßenseite wechselt oder wo man -wie oben an dem Kreisverkehr- sinnlos und überflüssig die Straßenseite wechseln soll.

    Mehr Radwege im Landkreis Stade?

    https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/politik/…en-d120577.html

    Ich habe dieses "Konzept" vor zwei Wochen zugesandt bekommen und es ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Es wird lediglich analysiert, wo es bislang an Kreis- und Landstraßen keine Radwege gibt und welche Straßen davon im näheren Umkreis der Mittel- und Grundzentren mit Schulen und Einkaufsmöglichkeiten liegen. Kein Wort über den desolaten Zustand bestehender Radwege oder besondere Gefahrenstellen und sonstiger Hemmnisse für den Radverkehr.