Für einen Hochbordradweg ist eine solche Berg- und Talbahn Murks. Aber daran stört sich der Anwohner auf dem Zeitungsfoto anscheinend nicht.
Das Problem ist in dieser Stadt, dass man auf diesem rot gepflasterten Gehweg besser Fahrrad fahren könnte als auf vielen benutzungspflichtigen "Radwegen". Relativ betrachtet zu dem ganzen anderen Murks ist es dem durchschnittlichen Radfahrer also tatsächlich nur schwer zu vermitteln, warum man auf diesem Gehweg nicht Fahrrad fahren sollte, während es auf vielen bestehenden Schrott-Radwegen weiterhin vorgeschrieben ist..
Daher bin ich auch sehr gespannt auf die Begründung der Stadtverwaltung, die vermutlich in der nächsten Mittwochsausgabe des Wochenblatts erscheint. Denn wenn sie argumentieren, dass dort ein Radweg unnötig sei und die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann wird natürlich die Frage aufkommen, warum es dann an anderen Stellen "Radwege" gibt, die sich in einem noch übleren Zustand befinden und bei denen die Notwendigkeit eines "Radweges" noch viel offensichtlicher nicht gegeben ist. Damit will ich nicht sagen, dass man in der Schölischer Straße "Radwege" bräuchte, sondern, dass man sie an anderer Stelle noch viel weniger braucht.
Meiner Erfahrung nach beschränken sich die Zeiten eines erhöhten Verkehrsaufkommens in der Schölischer Straße auf den morgendlichen und nachmittäglichen Berufsverkehr. Ansonsten geht es dort recht ruhig zu. Von einer außergewöhnlichen Gefahrenlage dürfte man dort aber auch zu Stoßzeiten weit entfernt liegen. Ich bin dort kürzlich mal morgens gegen 7:45 Uhr zweimal hin und her gefahren und mir sind dann auf dem 1,5km langen Abschnitt jeweils max. 12 Autos entgegengekommen. Überholt wurde ich je Strecke von max. drei Autos. Für ängstliche Radfahrer mag das schon unangenehm sein, aber gefährlich ist es dort nicht.
Hier noch ein paar Seiten aus der damaligen Präsentation vor Beginn der Baumaßnahmen aus dem Jahr 2016, aus der ganz klar hervorgeht, dass man es sich in der Zwischenzeit mit dem gemeinsamen Geh- und "Radweg" wohl anders überlegt hat.

Als "Vorbild" wurde noch der damals neue Murks-Kreisel am Güterbahnhof herangezogen. Dort wurde kürzlich die Benutzungspflicht komplett aufgehoben und die roten Furten sind inzwischen entfernt.

Besonders heikel war in der Schölischer Straße das Thema "Straßenausbaubeitragssatzung". Aufgrund massiver Anwohnerproteste, die zum Teil mit mehreren Zehntausend Euro an den Kosten beteiligt werden sollten, wurde die Beitragssatzung der Stadt geändert und die Anwohnerbeiträge in dieser Form abgeschafft.
Immerhin sollten die Anwohner die Kosten der Straßenbeleuchtung und der Rad- und Gehwege ursprünglich zu 40% tragen und nun sind es gar keine Radwege.

Den nächsten Aufschrei wird es geben, wenn die Benutzungspflicht in der Thuner Straße aufgehoben wird (angekündigt zu Ende Oktober). 