Na ja, da hat er schon recht, dass man das komplette Verkehrssystem nicht von heute auf morgen umkrempeln kann, sondern dass das ein Prozess ist, der deutlich länger andauern wird als eine Legislaturperiode. Umso wichtiger ist es aber, dass tatsächlich die Weichen für eine Mobilitätswende gestellt werden und Planungssicherheit entsteht. Nicht dass die nächste Regierung wieder alles über den Haufen wirft und die übernächste Regierung wieder von vorne anfängt. Es muss jetzt eine klare Richtung geben, wie langfristig die Klimaziele im Verkehrssektor erreicht werden sollen.
Das Tempolimit auf Autobahnen ließe sich schnell umsetzen, aber damit ist man ja noch lange nicht fertig. Anstatt 15 Millionen E-Autos zu fordern, sollte man 15 Millionen weniger Verbrennerfahrzeuge fordern, die am besten in Zukunft nicht mehr erforderlich sind.
Die erforderlichen Kapazitäten im Schienenverkehr müssen auch erst geschaffen werden. Das muss eine Priorität bekommen, die derzeit nur der Autobahnbau hat. Sämtliche Neuplanungen von Autobahnen gehören aus meiner Sicht komplett und sofort eingestellt. Das ist rausgeworfenes Geld, das an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden könnte und es würde den Status Quo noch mehr zementieren, wenn immer noch mehr Auto-Infrastruktur gebaut wird.
Solche Forderungen wären aber vermutlich selbst den Grünen zu mutig. Schließlich gibt es viele Menschen, die zwar die Grünen wählen, die aber selbst nicht bereit sind, Gewohnheiten grundlegend zu ändern und auf Flugreisen oder auf das eigene Auto zu verzichten.