In diesem Sommer wurde in Olching (Oberbayern) die August-Exter-Straße grundsaniert, nachdem ich im vergangenen Jahr den schlechten Zustand bei den Behörden und im Wahlkampf auch bei denjenigen Parteien reklamiert hatte, die mir versprachen, sich für den Radverkehr stark machen zu wollen.
So sah es dort vorher aus:
Das war bei Laub und Nässe, aber vor allem bei Schnee und Eis teilweise echt fatal. Eine sogenannte "Spritzdecke", also heißer Bitumen, der mit Splitt bestreut wird. Das ganze wird dann mit der Zeit platt gefahren. Nur leider hat damals (vielleicht vor 30 Jahren?) die Ausbringung des Bitumens nicht richtig funktioniert, denn die Aufbringung erfolgte ungleichmäßig in Längsstreifen, wodurch die Haftfähigkeit entsprechend ausfiel.
Womit ich jedoch niemals gerechnet hatte, war, dass diese Radverbindung zwischen Olching und Gröbenzell entlang der Münchner Straße dann TATSÄCHLICH neu asphaltiert wurde! Ich bin echt vom Glauben abgefallen. Das erste Mal, als ich festgestellt habe, dass mein Vorschlag wohl tatsächlich umgesetzt wird. Und ein zweites Mal, als ich die Umleitungsstrecke gesehen habe, die man für den Radverkehr für den Zeitraum der Vollsperrung vorgesehen hatte:
Die Vollsperrung wurde zwar nur für 26 Stunden eingerichtet, aber dennoch fand ich es recht sportlich, welchen Umweg mit einer Länge von 3,5 Kilometern man den Radfahrern auferlegte:
Dabei wäre eine Auf- und Ableitung auf und von der parallel verlaufenden Münchner Straße das allereinfachste gewesen. Man hätte einfach nur dort außerorts für 600 Meter Tempo 50 oder 30 anordnen können und schon wären auch viele Radfahrer glücklich gewesen. Hat man aber nicht. Und deswegen traute sich auch niemand dorthin, obwohl Radfahren direkt auf der Münchner Straße tagtäglich dort durchaus legal ist.
Radverkehr wird halt nur so lange gefördert, solange der Kraftverkehr dadurch nicht beeinträchtigt wird. Diese Ansicht zumindest muss wohl in den Köpfen umhergeschwirrt sein, als man sich überlegt hatte, wo man den Radverkehr für die 26 Stunden den nun hintut.
Diese schicken Luftbild-Aufnahmen wurden übrigens tatsächlich auf jeder Seite der Baustelle dort einlaminiert aufgestellt. Echt witzig! Sowas habe ich als Autofahrer noch nirgends gesehen.
Die August-Exter-Straße ist nun seit geraumer Zeit so plan wie ein ausgetrockneter Salzsee. Herrlich!