"Leider war am Drehtermin die Mooswand schon abgebaut, die man vor die Messstation gebaut hatte. Das Moos ist halt an den Abgasen "erstickt""
An 45 µg NO2/m³ erstickt kein Moos.
Die Station steht doch direkt neben dem Fenster von einem Wohnhaus. Wenn man wissen möchte, wie die Luft für die Anwohner ist, dann muss die Station genau da stehen.
Wenn man das messen müsste, muss man im Schlafzimmer messen.
Langversion: Die von Immissionen ausgehende Gesundheitslast ist ein statistisches Phänomen. Man wird von 41µg NO2/m³ nicht schlagartig todkrank, während man bei 40 noch das ewige Leben genießt. Die Beziehung zwischen Immissionen und Erkrankungen ist stufenlos gleitend. Infolgedessen geht es auch nicht darum, die Luftbelastung in einer einzelnen Wohnung oder an einem anderen konkreten Ort akribisch unter irgendwelche Grenzwerte zu drücken, sondern darum, durch Deckeln der Immissionen insgesamt die statistische Lebenserwartung der Gesamtpopulation wenn möglich geringfügig anzuheben.
Zur Deckelung der Immissionen hat die EU vorgegeben, was und wo gemessen werden soll, und welche Grenzwerte dann dafür gelten sollen. Das meint aber *nicht*, dass bei einer örtlichen Verletzung dieser Grenze die sich dort aufhaltenden Personen stantepede "vergiftet" würden. Erwähnte ich schon, dass die Beziehung zwischen Immissionen und Gesundheitslasten lediglich ein statistisches Phänomen ist, das wenn überhaupt, erst bei Beobachtung einer ausreichend großen Stichprobe spürbar wird?