Die oben aufgestellte Vermutung ist unabhängig davon, ob eine spezielle Radverkehrs-Infrastruktur besteht oder nicht.
Du versuchst grrade, „Safety in Numbers“ (SiN) nachzuerzählen. Wobei der zitierte Satz unlogisch ist. Um Radverkehr auf der Fahrbahn nicht zu übersehen, muss niemand aktiv mit muskelbetriebenen Zweirädern dort rechnen. Pflichtgemäße Aufmerksamkeit dem Verkehrsgeschehen zu widmen reicht dann aus. Bei Radverkehrsanlagen braucht es allerdings tatsächlich einer besonderen Schulung, weil dann plötzlich Fahrzeugverkehr auch an gänzlich unerwarteten Stellen auftauchen kann.
Was bei SiN im Radverkehr stark unterschätzt wird, ist die Rolle der Er-Fahrung auf Seiten der Radfahrer selbst. Fahrzeugbeherrschung ist erstens bei einem einspurigen Zweirad essentiell für Unfallfreiheit. Abgesehen davon bringt zweitens viel Fahrpraxis auch einen 6. Sinn für das Antizipieren fremder Fehler, insbesondere bei Radverkehrsanlagen.
Egal, ob SiN und/oder objektiv bessere Verkehrssicherheit, die langfristige Unfallentwicklung in D zeigt, dass Unfälle Fahrrad-KFZ im Lauf der Jahre fahrleistungsbereinigt stark abnehmen. 2024 setzt den Trend nahtlos fort. Als Fahrradverband könnte man solche Details kennen, und ich würde sie als Funktionär sowohl zur Eigenwerbung benutzen, als auch fürs Kampaigning um das Einfangen der „Interested but Concerned“.