Tödlicher Unfall in Hamburg: Lkw-Fahrer erfasst Radfahrer
Tragödie in der Hamburger Neustadt: Ein Lkw-Fahrer hat am Freitag einen Radfahrer bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt. Zeugen stehen unter Schock.
www.mopo.de
Von der Beschaffenheit her habe ich die Radwege in DK als durchweg benutzbarer empfunden als hier und es gab auch fast keine uneindeutigen Situationen. Es war klar, wo Radwege beginnen oder enden und was ein Radweg ist und was nicht. Trotzdem habe ich natürlich auch in DK typische Radweg-Probleme gesehen und erlebt, wenn auch weniger als hier vor Ort (subjektiver Eindruck).
DK ist keine Benchmark, nach der man sich ausrichten müsste, weder für "mehr Radverkehr" noch für "weniger Radunfälle". Die Radfahrleistung pro Kopf fällt stetig und liegt mittlerweile stabil und deutlich unter der von D. Die Todesfälle/Mrd km sind mit D im Rahmen der Schwankungen von Jahr zu Jahr auf Augenhöhe, wobei allerdings in DK der Anteil der Alleinstürze an den Todesfällen mit ca. 15% signifikant niedriger ist als in D oder NL (wo er derzeit für beide bei ca. 1/3 liegt). Zu Unfällen mit Verletzten kann man nichts sagen, weil DK offensichtlich eine etwas andere Art und Weise hat, Verletzte zu zählen (es gibt sowohl auf nationaler Ebene wie auch in CPH stets mit ~0,7:1 weniger leichtverletzte als schwerverletzte Radfahrer - in D ist das Verhältnis dagegen 5:1...).
1. Benutzungspflichtige Radwege machen Fahrbahnen zu exklusiven Verkehrsflächen des Kfz-Verkehrs
2. Separierte Fahrradinfrastruktur führt auch dort, wo es einen hohen Radverkehrsanteil gibt, nicht unbedingt zu einer Verringerung der Flächen für den MIV.
3. Ich habe es in Kopenhagen erlebt, dass es Stau auf den Radwegen gab, während daneben auf der Fahrbahn nichts los war. Das Foto ist dafür schlecht gewählt, weil man darauf auch nur zwei Radfahrer sieht.
zu 1. Das "benutzungspflichtige" kannst du weglassen, die Exklusivität resultiert allein aus dem baulichen/markierten Eindruck.
zu 2. Fahrradinfrastruktur führt vor allem selbst bei einer Erhöhung des Radverkehrs nicht zu einer kompensatorischen Abnahme des KFZ-Verkehrs. Stattdessen rekrutieren sich die Radfahrer überwiegend aus Personen, die zuvor woanders geradelt sind und aus ehemaligen Fußgängern und ÖV-Nutzern.
Ich weiß schon, was dabei herauskommt
"Nur Note [hier Zahl zwischen 3,5 und 4 ,5 eintragen]! - Radfahrer stellen [hier Name von Stadt eintragen] vernichtendes Zeugnis aus." Hauptkritikpunkte: zu wenig Radwege, es mangelt an Radwegen und es gibt keine Radwege.
Gewinner bei den Städten >500k Einwohner ist Bremen, Sieger bei >200k wird Münster. Den Sonderpreis "ländlicher Raum" erhält Diefeld, weil hier für 10 Millionen ein linker Radweg vom Fußballplatz zum Friedhof angelegt wurde.
Folgt mir für weitere Prophezeiungen, Euer Nostradamus
Sachsen-Anhalt hat auch pro Einwohner die meisten Toten überhaupt. Will sagen: was auch immer da schief läuft, fehlende Radwege bzw Muskelantrieb an einem Teil der Zweiräder sind nicht die Ursache.
Ich habe die im Destatis Unfallatlas gelisteten Fahrradunfälle des letzten Jahres mal ausgewertet. Das Land Sachsen-Anhalt weist da insgesamt 2036 Ereignisse mit Fahrrädern und mindestens einem Verletzten auf. Das muss nicht zwingend der Radler sein, ebenso sind auch mehrere Verletzte je Ereignis möglich; jedoch darf man davon ausgehen, dass Unfälle mit Beteiligung von PKW oder LKW als Fahrradgegner quasi ausschließlich genau 1 körperlich Geschädigten haben, und dass es sich dabei um die radfahrende Person handelte.
252 der 2036 waren Unfalltyp 6 ("Unfall im Längsverkehr"), wobei 72 nur unter Radfahrern und 37 mit Fußgängern passierten. Von den verbleibenden Fällen waren 107 mit PKW und 30 mit [LKW/Bus/Traktor/Wohnmobil etc.]. 104 dieser 137 Unfälle mit mehrspurigen KFZ hatten nur "leichte" Folgen, 32 gehörten der Kategorie "schwerverletzt" an, außerdem wurde ein tödlicher Unfall im Längsverkehr registriert. 20 der 32 Schwerverletzten plus der Todesfall gehören dabei zu den Unfallarten 2 oder 3 (="Auffahren von hinten" bzw. "Streifen beim Nebeneinanderfahren"). Die Luftbildanalyse der 21 Unfallorte ergab, dass 7 der Fälle einschließlich des Todesfalles* innerorts geschahen. 2 der außerörtlichen Vorfälle standen vermutlich im Kontext eines Abbiege-/Spurwechselmanövers (bei einem Fall beginnt/endet ein einseitiger Radweg ganz in der Nähe, beim zweiten Fall liegt die Unfallstelle unmittelbar vor dem Beginn von mit Pfeilen markierten Abbiegestreifen vor einer Kreuzung). Es verbleiben somit in 2023 für das Angstszenario "mehrspuriges KFZ von hinten" ganze 12 Unfälle mit Schwerverletzten und kein einziger Todesfall außerorts (2 auf schmalen Ortsverbindungsstraßen, 9 auf Landesstraßen und 1 auf einer Bundesstraße). Alle 12 Schauplätze liegen auf schnurgeraden Straßenabschnitten, in 5 dieser Fälle war es entweder dunkel oder die Unfallaufnahme trug "Dämmerung" ins Formular ein.
*) Der einzige tödliche Auffahrunfall 2023 in Sachsen-Anhalt passierte "auf dem Dorf" in einer T30-Zone, wo der Autofahrer wohl aufgrund der genau frontal tiefstehenden Sonne dem Radler einfach in die Hacken fuhr.
Sachsen-Anhalt hat pro Einwohner mit Abstand die meisten Ü-Unfälle. Ich hab jetzt meine Auswertung nicht zur Hand, aber ich meine, das geht Richtung dreimal so oft.
Sachsen-Anhalt hat auch pro Einwohner die meisten Toten überhaupt. Will sagen: was auch immer da schief läuft, fehlende Radwege bzw Muskelantrieb an einem Teil der Zweiräder sind nicht die Ursache.
Die 13 tödlich Verunglückten sind statistisch gesehen nicht relevant. Man müsste stattdessen die Zahl aller Verunglückten nehmen, oder auch andere Länder und längere Zeiträume anschauen, um größere Zahlen zu kriegen.
Du liest hier noch nicht lange mit, oder?😈
Weia, was für eine Ente. Ich habe der Redaktion geschrieben und sie auf die groben Fehler in Überschrift und Artikel hingewiesen. Die Antwort kam überraschend schnell; Quintessenz: der Artikel sei bloß von dpa übernommen* und ich solle mich zur Korrektur bitte dorthin wenden, aber man werde die Bildunterschrift (!) ändern, um Missverständnisse zu vermeiden.
*) man darf also annehmen, dass der Unsinn in Kürze auch auf Stern, Focus, NTV, SZ, FAZ etc auftauchen wird...
ZitatAlles anzeigenLiebes Tag24-Team,
am 7.9. publizierten Sie einen Artikel mit der Überschrift "Über 2000 tote Radfahrer in Sachsen-Anhalt: Grüne fordern mehr Radwege an Landstraßen".
Bitte korrigieren Sie diese absurd falsche und abschreckende Angabe dringend, um weiteren Schaden von einer gewünschten Zunahme des Radverkehrs abzuwenden.
Richtig ist vielmehr, dass in ganz Deutschland im vergangenen Jahr 446 Radfahrer ums Leben kamen, wovon allein 33% durch Alleinstürze starben. Auf Sachsen-Anhalt bezogen gab es insgesamt nur 13 Tote. Dies stellt gegenüber dem Jahr 2022 einen Rückgang um fast die Hälfte dar. Zudem waren unter den Todesfällen 3 Alleinstürze ohne weitere Beteiligte, 1 Sturz durch Kontakt mit Spaziergängern auf dem Elberadweg sowie 2 fatale Kollisionen mit durchfahrenden Zügen an Bahnübergängen. Von den verbleibenden 7 Unfällen mit KFZ-Beteiligung passierten lediglich 3 außerorts, wobei in zwei Fällen das Unglück begünstigt wurde, weil Radfahrer erst durch straßenbegleitende Radwege zum Queren der Fahrbahn genötigt wurden. Im einzigen Fall ohne Radweg missachtete ein aus einer Nebenstraße kommender Radfahrer die Vorfahrt des KFZ auf der Landstraße - ein grober Fahrfehler, der auch durch einen Radweg nicht zu verhindern ist.
Ergänzung: dpa antwortet gerade, sie seien sich keiner Schuld bewusst, weil die Fake-News aus der Überschrift nicht von ihnen, sondern von Tag24 stamme. Dass im 1:1 übernommenen dpa-Text munter Nebelkerzen geworfen werden, die beim Leser entsprechende Assoziationen triggern (wie der Irrtum des Tag24-Redakteurs eindrucksvoll zeigt) - geschenkt.
Ergänzung 2: wie befürchtet, sind auch die einschlägigen Online-Portale (SZ, n-TV) mittlerweile eingestiegen. Auch hier haben sie entsprechend der Botschaft zwischen den Zeilen in der Schlagzeile blanken Unsinn unter die Konsumenten gestreut:
ZitatMit dem Fahrrad kann es auf der Landstraße gefährlich werden, wenn man von schnelleren Fahrzeugen überholt wird.
Das nur, falls mal wieder jemand behauptet, die Angst vor dem bösen Auto von hinten wäre angeboren und man könne da nichts gegen machen...
ok, durch ein, offensichtlich unbekanntes Gebäude/Garage zu fahren, ist schon besonders.
Ja. Was würden wir denn eigentlich von einem Moped- oder Autofahrer halten, der die gleiche Fahrlinie gewählt hätte? Würden wir dann auch überlegen, ob das Manöver durch irgendwas mit "schlechter Infrastruktur" veranlasst worden wäre bzw. durch "gute Infrastruktur" hätte verhindert werden können? Nö. Wir würden (vollkommen zu Recht) das Opfer einfach nur nach Strich und Faden blamen.
Wette gewonnen.
Die Förderung ist aber weder an VW gebunden, noch auf Fahrzeuge beschränkt, die innerhalb von Deutschland gebaut werden. Und um eine Rettungsmaßnahme zugunsten der Verbrenner-Herstellung handelt es sich gleich gar nicht.
AFAICS geht es bei der Schieflage von VW nicht um die Marke insgsamt, sondern ausschließlich um die zu hohen Kosten für die Fertigung am Standort Deutschland. Die Fertigung von VW im Ausland (incl. China!) scheint ebenso wie die Fabrikation der anderen Marken (Seat, Skoda) profitabel zu sein.
Bis 200m lohnt es sich einfach nicht.
Mein eigener Weg war 1.2km, einige meiner Mitschüler hatten auch über 2km, und dort nichtmal einen Bus in der Nähe.Geht sicher alles zu Fuß, aber dauert dann halt lange.
Die Rüstzeit spielt auch eine Rolle (Ein-/Ausparken, Wartung, Reparaturen).
Abgesehen davon ist das Gedächtnis keine Festplatte bzw. USB-Stick. Bewegung ist das wirkungsvollste Mittel, um Lernstoff nach der initialen Kenntnisnahme erfolgreich aus dem Kurz- ins Langzeitgedächtnis zu transferieren. Radfahren ist aber als Fortbewegungsstrategie energetisch viel zu effizient, um auf handelsüblichen Schulwegdistanzen einen spürbaren Unterschied zu Mamataxi oder ÖPNV zu machen.
Kurzversion: Radfahren macht ein bisschen schlau, Laufen macht viel schlauer.
Im Raum Ratingen ist vor ein oder zwei Jahren eine Frau bei ihrer ersten Pedelec-Probefahrt tödlich verunglückt, weil sie sowohl von der Geschwindigkeit/Beschleunigung als auch der Bremsleistung überrascht war und einen Überschlag hingelegt hat.
Neben diesem Unfall von 2022 in Velbert habe ich noch 28 weitere Fälle, wo ich „verbremst“ anhand der Formulierungen in der Pressemeldung in den Kommentar eingetragen habe. Macht also knapp 3/Jahr. Fälle, wo mangelhafte Bremsleistung eine Rolle spielte, habe ich hingegen gar keine. „Bremse defekt“ habe ich dreimal notiert, aber da würde ich eher von Wartungsmängeln ausgehen als von unzureichender konstruktiver Bremsleistung.
2. die Verzögerungsleistung umzusetzen. Genau da ist die Kritik, Hinzi & Kunzi werden auf dem Rad mit einer Bremse, die 9 m/s² ermöglicht, eher nicht so glücklich, jemand der mit Gefühl an der Bremse, und notfalls seinen Arsch nach hinten bewegt, oder mit einem Longtail mit Beladung unterwegs ist, freut sich vielleicht ab und an über die Möglichkeiten.
Niemand verbietet der Industrie solche starken Bremsen zu bauen. Als vorgeschriebener Mindeststandard in den Händen von arglosen Wenigfahrern ist das aber eher lebensgefährlicher Unsinn.
Der nächste Versuch des Verkehrtministers, den Radverkehr stärker zu bremsen
Fahrradbremse: ZIV kritisiert Gesetzesinitiative - RADfahren.de
Sofern es überhaupt technische Probleme gibt, sind die in der notorisch liederlichen Fahrrad-Wartung durch die Verbraucher begründet. Ein Fahrrad frisch aus dem Laden bremst immer ordentlich.
Das wäre dann auch eine Begründung für mopedwege. Und motorradwege. und kleinwagenwege
Und lila-Autos-Wege. Die Autos, die immer im Weg rumstehen sind ja alle nicht lila. Wenn es also eine Sonderspur für lila Autos gäbe, könnten diese ungehindert durchfahren.
Sinn macht der Radwegebau besonders dann, wenn dafür Autoverkehrsflächen zurückgebaut werden!
Wie soll das gehen? Radwege machen ja aus einer Verkehrsfläche erst eine Autoverkehrsfläche.
Worum es bei der Diskussion viel mehr geht, sind Straßen, die zwar "Vorfahrtsstraßen" sind, deswegen aber noch lange nicht für Tempo 50 geeignet. Vor allem weil Radwege fehlen,
Radwege sind eher ein Grund für T30 als kein Radweg. Entschleunigung schützt den Querverkehr.
Tempo 30 innerorts wäre eine gute Lösung für den Beginn. Es gibt Länder, wo das funktioniert. Nur im wautoverseuchten Schland scheint es unmöglich.
Erstens ist im Allgemeinen entgegen deiner Ansicht Deutschland weltweit Vorreiter bei T30, und zweitens ist dir vielleicht entgangen, dass im Speziellen der Unfallort in Georgsmarienhütte in einer T30-Zone liegt (siehe eingebtteten Link oben).
Gerade beim Überholen von Fahrrädern, die ja auch schon 15 - 25 km/h schnell unterwegs sind, hätte eine Tempo 30-Zone diesen Unfall möglicherweise verhindern können.
Angesichts der Fahrbahnbreite kann man davon ausgehen, dass die Autofahrerin wohl einen XXL-Abstand zum überholten Radfahrer gehalten haben muss, um in die Nähe des Gegenverkehrs zu kommen. Wie man's macht...