Da Mannheim-Seckenheim von Heidelberg ein kurzer Ritt ist, habe ich mir die Stelle gestern nochmal angesehen und ein paar Fotos gemacht.
Die beengte Situation bei diesen Schienen ist generell leider eine Konsequenz der barrierefreien Straßenbahn der RNV: Damit Rollstuhlfahrer ohne Stufen in die Bahn gelangen, ist der Bordstein an der Haltestelle erhöht und nah an die Gleise herangezogen. Wenn die Straße ausreichend breit ist, wird der Radweg hinter der Haltestelle geführt, wie Indigo schreibt. Wo das nicht möglich ist, kommt es zu solchen hässlichen Verhältnissen wie in Mannheim-Seckenheim; die Fahrradsymbole zwischen den Schienen kenne ich allerdings nur von dort.
Wie man unten sieht, ist der Ort der aktuellen Haltestelle für einen Radweg hinter der Haltestelle zu schmal. Allerdings ist 30 Meter östlich davon eine Menge unbebauter Platz, den man eventuell für solch einen Umbau verwenden könnte: Der Busbahnhof, die recht breite Straße dahinter (auf meinen Bildern nicht zu sehen) sowie der kleine Platz rechts in Bild 6.1 und (Gott bewahre) die Parkplätze auf demselben Bild links.
Solange diese Straßenbahnhaltestellen nicht grundlegend umgebaut werden, sollte man über diese Gummifüllung der Schienen nachdenken:
Ansonsten muss man sagen, dass mit der bestehenden Bausubstanz die gewählte Bemalung womöglich die einzig sinnvolle ist. Immerhin verhindert das mittige Fahren zwischen den Gleisen, dass man bei Gegenverkehr auch noch überholt wird. Und das Fahren zwischen rechtem Gleis und erhöhtem Bordstein ist für Viele nicht zu machen.
Hier sind die Fotos.
1. Ortseingang. Der Rad- und Fußwegs link ist, glaube ich, nur einseitig benutzungspflichtig und fing erst kurz vorher an – außerorts hat die Kreisstraße keinen Radweg. Maps
2. Man wird durch einen breiten Zweirichtungsradweg begrüßt. Bis auf den kaputten Belag sehr angenehm zu fahren. Die Schienen der Straßenbahn (rechts) sind hier noch separat geführt.
3. Hier soll man wohl auf den Hochbord auffahren und dann über die Fuß-Rad-Ampel auf die Fahrbahn wechseln. Der zweite Schritt ist aber nicht ausgeschildert oder offensichtlich.
4. Über die Fahrbahn kommt man zur nächsten Ampel. Hier sieht man noch Relikte der Beschilderung, die ungefähr bis Februar galt: Ab der Ampel war die Einfahrt verboten, man sollte rechts die Gleise kreuzen (selbstverständlich schiebend) und dann parallel weiter über Seitenstraßen und -wege. Ziemlich verwirrend und zum Glück nun aufgehoben.
5. Von der gleichen Stelle aus ist in der Ferne der Übergang der Schienen in die Fahrbahn zu sehen. Leider mein einziges Bild davon. Es geht dann weiter wie im zweiten Bild: Um geradeaus durch zu fahren, muss man tapfer die linke Spur befahren.
6. Das erstes Radsymbol zwischen den Schienen, glaube ich. Rechts hinten der Busbahnhof.
7. Etwas weiter die Straßenbahnhaltestelle. Den erhöhten Bordstein sieht man wegen dem Blickwinkel an der linken Straßenseite besser.
8. An der nächsten Ampel soll man wieder nach rechts der Schienen wechseln. So geht es dann weiter. Um außerhalb der Dooring-Zone zu sein, muss man ziemlich nah an den Schienen fahren.
9. Kurz vor dem Ortsausgang werden dann die Gleise wieder von der Straße getrennt. Sie zu kreuzen ist durch den Winkel und den gleichzeitigen Überholvorgängen sehr unangenehm.
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In umgekehrter Fahrtrichtung:
Vor der Straßenbahnhaltestelle die Ampel, mit Aufleitung zwischen die Schienen. Der aufgeweitete Radaufstellstreifen von einigen Pressefotos ist seltsamerweise wieder weg.
Straßenbahnhaltestelle.
Ableitung von den Schienen nach rechts. Sehr unangenehmer winkel, man muss stark abbremsen mit ziemlich viel Verkehr im Rücken.
Ab der Ampel gehts normal, ohne Radweg weiter