Beiträge von Ullie

    Es ist zweifelsfrei so, dass ein Pedelec deutlich geringere CO₂-Emissionen pro Kilometer frei setzt als ein Auto. Das liegt auf der Hand. Es wäre absurd, das leugnen zu wollen.

    Die CO₂-Emissionen zu vergleichen ist aber nur ein Faktor, für die Eignung eines bestimmten Verkehrsmittels für eine erfolgreiche Verkehrswende.

    An der gegenwärtigen Diskussion kritisiere ich, dass häufig so getan wird, als sei CO₂-Neutralität das alles entscheidende, einzig relevante Kriterium für eine erfolgreiche Verkehrswende. Das ist ja der Kniff bei den tonnenschweren Elektro-SUV's.

    Autogenix macht mit darüberhinaus mit seinem Einwand auf eine Form von "Schönrechnerei" bei der Eisenbahn aufmerksam:

    Natürlich wird normalerweise der Strommix herangezogen, laut Eigenwerbung fährt die Bahn mit 100% Ökostrom ;)

    Andere Faktoren für eine erfolgreiche Verkehrswende als die Fixierung auf die CO₂-Emissionen einzelner Fahrzeug-Gruppen messe ich ebenfalls hohe oder gar höhere Bedeutung zu.

    Wer den Bedenken Knoflachers gegen das Mobilitätssystem Auto folgt, der stellt sich auch beim E-Bike die Frage, ob es die von Knoflacher in Bezug auf den Autoverkehr beschriebene Virus-Gefahr in sich trägt. Und da folge ich Knoflacher, der über E-Bikes sagt:

    "Das sind im Wesentlichen individuell motorisierte Verkehrsteilnehmer. Sie sind okay, wenn man das Auto ersetzen will, und auch für ältere oder weniger sportliche Menschen, die Höhenunterschiede überwinden wollen. Als allgemeines Verkehrsmittel sind diese Räder aber nicht besser als alle anderen Verkehrsmittel, die durch zusätzliche Energie angetrieben werden. Alles, was unserer Bequemlichkeit dient im Verkehr, belastet meistens die Umwelt oder andere Menschen. Ich weiß, das wird die Pedelec- und E-Bike-Freunde nicht gerade begeistern."

    Verkehrsexperte Hermann Knoflacher: "Der Autofahrer ist absolut asozial" in Manager magazin vom 26.9.2019

    Hermann Knoflacher: Warum das Auto die Welt furchtbar macht
    Hermann Knoflacher (78) ist der geistige Vater der weitgehend autofreien Wiener Innenstadt. Der Professor für Verkehrswissenschaften bezeichnet das Auto als…
    www.manager-magazin.de

    Zugespitzt formuliert: Vom Auto auf das Pedelec umsteigen, das ist okay. Oder Pedelec fahren, um altersbedingte oder körperlich-konstitutionell bedingte Nachteile abzumildern, insbesondere im hügeligen Gelände, das ist okay. Aber diese Faktoren werden eben nicht in einer schlichten Statistik über CO₂-Emissionen abgebildet. Zum Radfahren schreibt Knoflacher: "Radfahren macht allen Menschen Spaß. Sie brauchen dazu lediglich Platz und ein sicheres Umfeld." Ich möchte da noch etwas mehr Wasser (meinetwegen auch Meerwasser) in den Wein kippen und darauf hinweisen, dass ein S-Pedelec bis zu 400 % die Muskelkraft der Pedalierenden verstärken darf. Und es darf bis 20 km/h mit einem "Gasgriff" beschleunigt werden. Dieses exorbitante Vervielfältigen der Körperkraft ist genau das, was laut Knoflacher die Gefahr des Virus Auto ausmacht. Beim Auto ist die Gefahr natürlich noch viel größer, denn schon beim leichten Antippen des Gaspedals vertausendfacht die Maschine die Bewegungsenergie des Menschen nicht nur um 400 %, sondern vermutlich um mehrere 1000 %. Bei welcher Fahrzeugart fängt der Nutzer an, absolut asozial zu werden, so wie Knoflacher die Autofahrer*innen beschreibt? Ich sag mal so: Beim Pedelec nicht so sehr wie beim S-Pedelec. Das E-Bike wiederum ordne ich dagegen eindeutig näher beim Auto ein als beim Fahrrad. Oder in Anlehnung an Knoflacher formuliert: "Der E-Bike-Fahrer ist auch schon ganz schön asozial."

    Wie wäre es mit so einem Kleinflugzeug?
    "Britischer Erfinder hebt mit Pedal-Flugzeug ab"

    Britischer Erfinder hebt mit Pedal-Flugzeug ab
    Der Erfinder und TV-Moderator Jem Stansfield hat gemeinsam mit Forschern für die Dokumentar-Reihe "Bang Goes the Theory" der BBC ein nur mit Beinkraft…
    www.konstruktionspraxis.vogel.de

    Gibt's das auch als Pedelec?;)

    "„Es war für mich sehr überraschend, dass die Senkrechtstarter in Bezug auf Energie und Treibhausgase durchaus konkurrenzfähig waren – zumindest in bestimmten Szenarien“, sagt Kasliwals Kollege Gregory Keoleian. Demnach wären die elektrischen Lufttaxis beim Einsatz in Innenstädten je nach Energiemix im Stromnetz eher wenig nachhaltig, wohl aber bei Flügen zwischen Stadt und Umland oder zwischen zwei Nachbarstädten."

    Zitat aus: scinexx, das Wissensmagazin, 10.4.2029: Wie nachhaltig sind elektrische Flugtaxis

    Wie nachhaltig sind elektrische Flugtaxis?
    Begrenzte Nische: Elektrische Flugtaxis könnten den Verkehr umweltfreundlicher machen – aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen, wie nun eine
    www.scinexx.de

    Was haben diese als "Fortschritt für die Verkehrswende" bezeichneten Flugtaxis und E-Bikes gemeinsam? Sie werden verglichen mit Autos. Schneiden sie auch nur geringfügig besser ab als Autos, werden solche Mobilitätssysteme geadelt als Beitrag zur Verkehrswende.

    Bei den E-Bikes sind möglicherweise bestimmte Pedelecs noch als wertvoller Beitrag für eine Verkehrswende zu beurteilen. Aber darüber hinaus bin ich eher skeptisch. Klar, wenn man den Vergleich zum Auto zieht, schneidet ein Pedelec scheinbar besser ab. Aber bei solchen Betrachtungen bleibt oft unklar, ob tatsächlich Menschen, die ein Pedelec oder E-Bike fahren, ganz ohne Auto mobil sind, oder ob es sich nur um ein zusätzliches Zweitfahrzeug handelt. Und ob einfach nur zusätzliche Kilometer gefahren werden, quasi obendrauf auf die Autokilometer oder ob Autokilometer ersetzt werden.

    Und wie beim E-Auto sind auch beim E-Bike die Batterien ein "wunder Punkt".

    Würde man Verkehrsmittel hinsichtlich ihrer Eignungsfähigkeit als Beitrag zu einer Verkehrswende nicht mit Autos vergleichen, sondern mit klassischen Fahrrädern, dann ergäbe das sicher ein anderes Bild.

    Bei der Vorstellung Verkehrsprobleme mit Flugtaxis zu lösen, habe ich Bilder wie aus Blade-Runner vor Augen - und da bin ich nicht allein. Für den Rest der Welt ist klar, dass das schon aus ökonomischen Gründen nichts werden wird. Ausnahme sind vielleicht Leute, die von Andy B. Scheuert beraten werden.

    Es gibt genug Leute, die meinen Verkehrsprobleme mit Autos lösen zu können. Das ist genau so bescheuert. Aber Leute wie Wissing und Scheuer gelingt es immer wieder diese Illusion aufrecht zu erhalten.

    Sie werden als Problemlöser propagiert, ja. Aber, dass das in der Bevölkerung erfolgreich ist, ist nicht meine Wahrnehmung.

    Erfolgreich sind Flugtaxis in jedem Fall schon einmal in dem Sinn, dass es bei recht vielen Menschen die Phantasie in dem Sinne beflügelt, dass es angeblich für alle Probleme technische Lösungen gäbe. Vielleicht ist Flugtaxi da ein sehr extravagantes Beispiel. Andererseits: Erfolgreiche und scheinbar erfolgreiche technische Lösungen für Mobilitätsprobleme in dem Sinne, dass sie eigentlich nur dazu dienten eine Ersatzreligion zu etablieren für Technik-Gläubige, die von der technischen Allmachbarkeit durch den Menschen überzeugt sind, gab es immer schon. Und sie haben die Gedanken gebunden. Denk mal nur an den "Warp-Antrieb" oder das Beamen: Scotti, Energie!

    Bei der E-Auto-Propaganda verhält es sich so, dass ganz einfach E- vor Auto gesetzt wird und damit kommt die Autoindustrie dann durch. Die Autos werden nicht kleiner, leichter und sparsamer sondern eher noch größer und schwerer. Nicht zuletzt weil sich viele sagen: Jetzt fahr ich schon ein E-Auto, dann sehe ich es nicht ein, dass ich bei der Größe und der Leistung hinter meinen alten Benziner zurückfalle. Bei Pedelecs mag ja noch im Vordergrund stehen, dass der E-Hilfsmotor bei bestimmten Anwendungszwecken so eine Art Nachteilsausgleich darstellt. Aber bei S-Pedelecs und E-Bikes im eigentlichen Sinne, sehe ich das nicht mehr so.

    Wenn man an die riesigen und oft sehr hohen SUVs denkt oder an Wohnmobile oder Kleintransporter, dann sollte das Tempo 30, das da im Hintergrund auf dem Foto zu sehen ist, gerne für alle gelten und nicht nur für LKW.

    Hier ein früheres streetview-Foto, von derselben Stelle wie das Zeitungsfoto. Da ist das Achtung-Störche-Schild noch provisorisch und unter dem Tempo-30-Schild befestigt:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Scheinbar bist du inzwischen in einem Alter, in welchen viele Menschen Probleme mit Veränderungen haben. Darf es deshalb keinen Fortschritt für andere Menschen geben?

    Du weißt doch:

    "Wat de Bauer nich kennt, dat fritt hei nich.

    Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht." :P

    Spaß beiseite. Fortschritt wird in einer sehr stark naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Gesellschaft oft nur in der Form von technischem Fortschritt gewürdigt.

    Bei der gegenwärtigen Mobilitätsdiskussion werden zum Beispiel technische Inovationen wie "Flugtaxis" erfolgreich als Problemlöser propagiert. Dazu kommt eine weit verbreitete einseitig kapitalistische Denkhaltung. Mit einfachen Lösungen lässt sich kein Geld verdienen, im Vergleich dazu, wenn es gelingt, Menschen für immer stärker technisierte Produkte zu begeistern.

    Ich nenne hier mal folgende Preise zu denen Swapfiets Lösungen für Mobilitätsprobleme anbietet:

    Power 7 E-Bike (Pedelec): 74,90 € pro Monat

    Power 1 E-Bike (Pedelec): 49,90 € pro Monat

    Deluxe 7: 17,90 € pro Monat

    Original: 14,90 € pro Monat

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    Eine gute Fahrradverkehrsinfrastruktur, die es gerade jenen Menschen ermöglicht daran teilzuhaben, die einfach nur etwas bequemer unterwegs sein wollen als zu Fuß, ermöglichen nachhaltige Mobilität für alle. Dazu kommen dazu kurze Wege. Wenn ich es zum Einkaufen nicht weiter habe als ein paar hundert Meter, dann kann ich diese Wege zu Fuß erledigen. Oder mit einem klassischen Rad ohne Gangschaltung.

    Gerade bei älteren Menschen ist der Rücktritt bekannt und beliebt. Aber vielleicht nicht mehr ausreichend sensibel als Bremse an einem Pedelec? Nichts gegen technische Neuerungen. Und die Frage ist natürlich berechtigt:

    Darf es deshalb keinen Fortschritt für andere Menschen geben?

    Aber umgekehrt hat auch dieser Einwand seine Berechtigung:

    Es hat sich immer wieder gezeigt, dass blinde Technikgläubigkeit teuer bezahlt werden musste. Oft von Menschen, die zu keinem Zeitpunkt von der Technik profitierten während andere damit viel Geld gemacht haben. Viele Menschen erleben technische Neuerungen als eine Art Sachzwang, dem sie sich fügen müssen. Und sie ziehen noch dazu bisweilen den Spott der "besserwissenden" Menschen auf sich, wenn sie dagegen revoltieren.

    Sich für ein bestimmtes Fahrrad entscheiden zu müssen, ist heutzutage schon schwer genug. Mit der zunehmenden Verbreitung von vielen verschiedenen Pedelec-Modellen wird das Angebot noch unübersichtlicher.

    Huiuiui: Nabenmotor, Mittelmotor, Nenndauerleistung, PedeBikelecS..... Ich will doch einfach nur von A nach B auf dem Zweirad fahren.

    Krapotkes Aufzählung ließe sich noch sehr weit fortsetzen, zumal die ganzen Fragen beim normalen Fahrradkauf dann nochmal multipliziert werden können. 28er oder 26er Räder oder noch kleinere, breite Reifen oder schmale, tiefer Einstieg oder Trapezrahmen, Alu- oder Stahlrahmen, Federung oder keine Federung? Beim Nabenmotor nicht vergessen: Hinten oder Vorne? Wo soll der Akku sitzen? Am Rahmen, im Rahmen oder unter dem Gepäckträger? Und da ist jetzt noch kein Wort über Bremsen oder Gangschaltungen gesagt.

    Das sind halt typische Nabenmotorprobleme, die man bei häufigen Steigungen tunlichst zugunsten eines Mittelmotors, der die Übersetzung der Schaltung nutzt, meiden sollte.

    EInen Bosch-CX-Motor juckt das wohl wenig.

    Gibt es da Unterschiede bei Nabenmotoren mit Planetengetriebe und solchen ohne? Ein Nabenmotor mit Planetengetriebe hat ja quasi eine eigene Übersetzung mit eingebaut.

    Ne.

    Okay, du hast vermutlich mehr Fahrerfahrung mit Pedelecs als manch anderer. Und vermutlich gibt es Pedelecs im Niedrigpreisbereich, deren technische Ausstattung nicht besser oder deutlich besser ist als die von anderen Fahrrädern. Aber zum Beispiel so eine Stempelbremse wie auf dem Foto dürfte es doch ganz bestimmt nicht mehr an einem Pedelec geben. Mit so was bin ich als junger Mensch früher noch gefahren, da war sie allerdings auch nicht mehr üblich. Es gab schon überwiegend Felgenbremsen. Für hinten war früher (70er Jahre) Rücktritt Standard, außer bei den Rennrädern.

    Der Gummiklotz auf dem Foto ist so weit runter, dass er ersetzt werden muss. Sonst wird beim Bremsen der Reifen beschädigt. Gerne sind diese Klötze auch hinten rausgerutscht, wenn beim Rückwärtsschieben versehentlich gebremst wurde.

    Und beim Pedelec?

    Da scheinen Scheibenbremsen heute weit verbreitet zu sein. Für vorn und für hinten. Obwohl ich mir für hinten immer gerne rein aus Gewohnheit einen Rücktritt wünsche!

    Wie sinnvoll diese Innovation wohl ist:

    "Pedelecs sind gängigerweise mit hydraulischen Scheibenbremsen ausgestattet, die wesentlich kräftiger zupacken als Felgenbremsen. Aus Respekt vor solch giftigem Gebaren wird dann die Vorderradbremse zu zaghaft eingesetzt – oder aber (Panikbremsung) so stark, dass ein verhängnisvoller Salto über den Lenker droht. Die Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung in Bern hat 4000 verunglückte E-Biker nach der Ursache ihres Malheurs gefragt und als Ergebnis ermittelt, dass in 26 Prozent der Fälle eine Überbremsung ausschlaggebend gewesen ist.

    Abhilfe soll nun eine Technik schaffen, die im Auto, im Flugzeug, aber auch im Motorrad längst verbaut wird: Das Antiblockiersystem, kurz ABS. Entwickelt wurde das Pedelec-ABS von Bosch in Kooperation mit dem Bremsenhersteller Magura."

    Besser bremsen: ABS für das E-Bike
    Im Auto und im Motorrad ist das Antiblockiersystem längst gängiger Standard. Auch Fahrrädern verhilft die Technologie jetzt zu mehr Sicherheit beim Bremsen.…
    www.kicker.de

    Dass hydraulische Scheibenbremsen bei Pedelecs absolut üblich sind, wie in dem Artikel behauptet wird, kann ich so auch nicht unbedingt bestätigen, wenn ich mich so umschaue. In dem Artikel heißt es: "Pedelecs sind gängigerweise mit hydraulischen Scheibenbremsen ausgestattet, die wesentlich kräftiger zupacken als Felgenbremsen. "

    Und an meinem jetzigen Fahrrad (eines ohne elektrischen Hilfsmotor) habe ich eh keine hydraulischen Bremsen.

    Machen die an einem Pedelec wirklich Sinn? Und wenn ja, dann bestätigen sich meine Bedenken gegenüber den Pedelecs: Durch eine Verbreitung der Pedelecs wird das Fahrradfahren beschleunigt und es wird hektischer. Dabei ist doch Entschleunigung eine wünschenswerte Komponente von nachhaltiger Mobilität.

    Ein anderer Faktor ist: Selbst ein altes Fahrrad wie das auf dem Foto oben, kann heute noch mit relativ geringem Aufwand fahrtüchtig erhalten werden. Vor allem auch mit geringem finanziellen Aufwand. Bei einem Pedelec mit hydraulischen Scheibenbremsen und ABS sehe ich da keine großen Chancen für eine Wartung durch den Laien. Und der Anschaffungspreis dürfte ziemlich hoch sein.

    Scheibenbremsen gibt es natürlich auch bei herkömmlichen Fahrrädern, auch hydraulische Scheibenbremsen. Aber dort sind sie nicht so stark verbreitet wie bei Pedelecs. So gesehen ist die technische Ausstattung bei Pedelecs z. B. bei den Bremsen schon besser als bei herkömmlichen Fahrrädern. Ob bei Pedelecs dieselben Scheibenbremsen verbaut sind oder bessere weiß ich allerdings nicht. Das "Fahrrad-ABS" in dem Zitat gibt es anscheinend nur für Pedelecs, S-Pedelecs und E-Bikes.

    Wo gibt es die meisten Pedelecs?

    Dazu gibt es eine interaktive Karte von E.ON:

    E.ON Energieatlas
    Der E.ON Energieatlas liefert Daten, Fakten und Rankings rund um Energie in Deutschland. Finden Sie jetzt heraus, wie es in Ihrer Region aussieht!
    energieatlas.eon.de

    Pedelecs gibt es vor allem an der Küste, Spitzenreiter mit 33% Pedelec-Besitzer*innen ist der Landkreis Nordfriesland, ganz oben im Norden. Vermutlich gibt es dort wegen des häufigen Gegenwindes so viele Pedelecs. Inwieweit Leih-Pedelecs für Touristen enthalten sind, geht leider nicht aus der Karte hervor.

    Hohe Zahlen über 30 % gibt es aber auch im bayrischen Voralpenland. Dort wohl wegen der Steigungen.

    "Eine Statistik der Stadt Stuttgart aus dem Jahr 2019 zeigt auch, dass selbst an Samstagen die Parkhäuser in der Innenstadt im Schnitt nur zu 64 Prozent belegt sind.", heißt es in dem von littler verlinkten swr-Artikel.

    Da müsste doch die Überschrift eigentich lauten: Der richtige Zeitpunkt.um Überkapazitäten endlich abzubauen.

    In Hannover wird übrigens von vielen Geschäftsleuten behauptet, die Parkplätze in den Parkhäusern seien wenig attraktiv für ihre Kunden, deshalb müssten unbedingt alle Parkplätze im Straßenraum erhalten bleiben.

    Leider hast Du wieder sehr viel geschrieben, ohne auch nur den Versuch zu starten, auf meine Frage einzugehen. Aber egal, mache Dir die Mühe nicht, ich kann das ja ignorieren. Hoffentlich betrachten viele Deine Geschreibsel kritisch, weil viel schlichtweg sehr oberflächlich und/oder falsch ist. Adieu!

    Fühlst du dich jetzt angemacht, weil du selbst ein Pedelec fährst? Da kann ich dich beruhigen, ich komme auch schon auf einige Pedelec-Kilometer. Und was ich hier schreibe, ist hinreichend mit verlässlichen Quellen belegt. Dass es dennoch von vielen hier kritisch betrachtet wird, darauf hoffe ich sehr!

    Leider stammt das dieses Mal aber von einem „ADFC-Experten“. Was auch immer das heißt. Steht in dem Text dann nämlich weiter unten drin.

    Es ist wichtig, auf den Zusammenhang des Zitates hinzuweisen. Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, der ADFC lehne pauschal Pedelecs ab und hält diese für "Höllenmaschinen":

    Der 70-Jährige fährt bereits seit 2018 ein eigenes Pedelec. "Anfangs wollte ich die Grenzen austesten und ich kann sagen: Das sind wirklich Höllenmaschinen." Wer die Grenzen austestet, der kann bei einem Pedelec vermutlich unliebsame Erfahrungen machen, die besonders für wenig geübte Fahrradfahrer*innen gefährlich werden können. Mir ist z. B. einmal bei einem Pedelec mit Vorderrad-Motor beim Anfahren mit hoher Unterstützungsstufe das Vorderrad auf feuchtem Untergrund zur Seite weggerutscht.

    Das Zitat wird, ohne diesen Zusammenhang sofort zu erwähnen, zum Titel für den Artikel gemacht, wohl um die Leselust zu steigern.

    Was den ADFC-Experten zum Experten in einem amtlichen Sinne macht, wird nicht näher erläutert. Aber es wird erläutert, dass er bereits seit 2018 selbst ein Pedelec fährt und dass er Fahrsicherheits-Kurse für Pedelec-Fahrer*innen durchführt.

    Pedelec-Statistik: Mehr Radfahrer bei Unfällen mit diesen E-Bikes verletzt
    Pedelecs sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Damit steigt auch die Zahl der schweren und sogar tödlichen Unfälle mit diesen E-Bikes, wie…
    www.hessenschau.de

    Haltbarkeit bedeutet Nachhaltigkeit

    Das erste Fahrrad ist vermutlich schon rund 60 Jahre alt und immer noch fahrtüchtig. Ob das Pedelec auf dem zweiten Bild da einmal wird mithalten können?

    Ullie kannst Du mir bitte nochmal in einem kurzen und prägnanten Satz erklären, was Dich stört und was Du geändert haben willst?

    Gegenfrage: Kannst du mir bitte mal in einem kurzen und prägnanten Satz erklären, was dich daran stört, das Thema Pedelec von verschiedenen Seiten zu beleuchten und Vor- und Nachteile ausführlich zu erörtern?

    Da es nicht schön ist, einfach nur mit einer Gegenfrage zu antworten, versuche ich außerdem deiner Bitte nachzukommen:

    Die sprunghaft angestiegene und vermutlich auch noch weiter ansteigende Verbreitung von Pedelecs hat Vor- und Nachteile. Mein Eindruck ist, dass viele, besonders auch hier im Forum, nur die Vorteile sehen und ignorieren, dass es auch Nachteile gibt. Insbesondere auch hinsichtlich einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung.

    Voila, das waren zwar drei Sätze, aber trotzdem hoffentlich hinreichend kurz und prägnant!

    In diesem Beitrag der Techniker-Krankenkasse werden Vor- und Nachteile erörtert:

    Die Vor- und Nachteile von E-Bikes | Die Techniker
    Ist ein E-Bike das Richtige für Sie? Hier gibt's die Vorteile und Nachteile eines Elektrofahrrads auf einen Blick.
    www.tk.de

    Dieser Satz gleich am Anfang von dem Artikel auf der Internetseite der Techniker-Krankenkasse hat mir übrigens besonders gut gefallen: "Zunächst einmal: Wenn wir von E-Bikes sprechen, sind in der Regel eigentlich sogenannte Pedelecs (Pedal Electric Cycle) gemeint - so auch in diesem Beitrag." In dem Artikel der Techniker-Krankenkasse wird nicht wie in vielen anderen Artikeln so getan, als seien alle Neuentwicklungen gut, bei denen ein E davorsteht.

    "Wenn der Motor nicht helfen würde, würden viele Menschen ganz einfach nicht mehr Fahrrad fahren." Das ist ein wichtiges Argument für das Pedelec. Aber eben keines, dass notwendigerweise 25 km/h als Grenzwert für das Fahrradfahren mit dem Pedelec erfordert.

    Einen recht brauchbaren Film mit Informationen zum Pedelec aus dem auch das Zitat stammt, habe ich hier gefunden:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    In den letzten Minuten des Films wird auf die Umweltbilanz eingegangen. Und da schneidet natürlich das Pedelec deutlich schlechter als das Fahrrad ab. Meines Erachtens könnte die Umweltbilanz dadurch verbessert werden, dass Pedelecs schon bei 20 km/h mit der Tretunterstützung aufhören. Zumal es in vielen Städten bereits die ersten Tempo 20 Zonen gibt:

    Und das von dem Fahrradhändler in dem Film vorgebrachte Argument für das Pedelec hätte trotzdem volle Gültigkeit!

    Also Ulli, "hohe Geschwindigkeit" ist nicht der Erzfeind bei jedem Fahrzeug in jeder Situation.

    Ich bin froh, dass deine Wünsche nicht mehrheitsfähig sind: Aus deiner Sicht ist 25 km/h mit dem Fahrrad schnell und alles über 60 km/ auf der Landstraße zu schnell.

    Vielleicht rührt es auch daher, dass ich hohe Geschwindigkeiten einfach sehr gern mochte und immer noch mag. Aber beide Extreme werden sich demokratisch in der Mitte treffen müssen , und darüber bin ich froh.

    Wie demokratisch sich da was in der Mitte trifft kann man ja besonders schön beobachten an der Tatsache, dass es in unserer vorbildhaften Demokratie anscheinend nicht möglich ist ein generelles Tempolimit auf Autobahnen durchzusetzen. (Und da will ich jetzt noch gar nicht davon sprechen, ob das bei 80, 100, 120, 130 oder höher liegt.)

    Eines der immer wieder sehr gern vorgetragenen Argumente gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist, "hohe Geschwindigkeit" ist nicht der Erzfeind bei jedem Fahrzeug in jeder Situation.

    Es ist übrigens nicht so, dass ich mir von einem Tempolimit auf Autobahnen große Hoffnungen machte in dem Sinne, dass damit ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende geleistet würde. Im Gegenteil: Ein Tempolimit führt dazu, dass die vorhandenen Fahrbahnen noch effizienter genutzt werden können. Es besteht die Gefahr, dass ein generelles Tempolimit auf Autobahnen zu noch mehr Autos führt.

    Sehr viel wichtiger ist es, die Siedlungsstruktur so zu verändern, dass eine Mobilität der kurzen Wege entsteht. Und diese Veränderung der Siedlungsstruktur würde zum Beispiel begünstigt werden, durch ein generelles Tempolimit auf Landstraßen auf Tempo 60. Es geht nicht beim Tempolimit nicht nur um den Sicherheitsaspekt. Ein anderer wichtiger Aspekt ist: Dadurch dass Tempo 100 auf Landstraßen als generelle Höchstgeschwindigkeit gilt, werden alle baulichen Maßnahmen auf das Ziel ausgerichtet, Landstraßen so zu verbreitern, zu begradigen mit Fahrradwegen auszustatten usw., dass darauf möglichst gefahrlos Tempo 100 gefahren werden kann. Dadurch werden ungeheuer riesige finanzielle Mittel gebunden. Gleichzeitig wird argumentiert, die Verkehrswende koste sehr viel Geld, weil ja zum Beispiel viele neue Radwege gebaut werden müssten. Viele davon müssten aber gar nicht gebaut werden, wenn Tempo 60 die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen ist und das auch effizient überwacht wird.

    Für jemand, der das Fahrradfahren propagiert ist es widersinnig auf die Bedenken der Menschen aufmerksam zu machen, die der Erfindung der Eisenbahn skeptisch gegenüberstanden. Diese veralteten medizinische Bedenken werden doch vor allem dann zitiert, wenn es mal wieder darum geht, ein besonders schnelles Verkehrsmittel salonfähig zu machen. Aktuell ist es ja der FDP einmal mehr gelungen, die Pseudolösung "Flugtaxis" ernsthaft ins Gespräch zu bringen.

    Wer mit diesem veralteten Zitat hausieren geht, beweist lediglich, dass er nicht viel verstanden hat von dem, was Verkehrswende bedeutet und was notwendigerweise geschehen muss, um unser Mobilitätsverhalten tatsächlich zukunftsfähig zu machen.

    Für eine Verkehrswende, die diesen Namen verdient hat, ist nämlich Entschleunigung und nicht Beschleunigung notwendig. Und da sehe ich die Entwicklung der Pedelecs durchaus skeptisch. Für einige scheint es dabei nur darum zu gehen, aus dem Pedelec-Boom möglichst bald ein S-Pedelec-Boom und E-Bike-Boom zu entfachen.

    Gerne wird dann darauf verwiesen, wie sagenhaft schnell man mit einem S-Pedelec fahren kann. Und manche Propagandisten rechnen dann gerne vor, wieviel Sprit eingespart werden kann, wenn statt mit dem Auto mit dem S-Pedelec gefahren wird. Praktisch nimmt aber trotz S-Pedelec die Zahl der verkauften Autos weiter zu.

    Für eine gelungene Verkehrswende kommt es meines Erachtens zuallererst auf eine Mobilität der kurzen Wege an! Eine Beschleunigung des Fahrradfahrens durch Pedelecs dagegen wird bestenfalls nicht dazu beitragen, unser absurdes Mobilitätsverhalten, bei denen es vielen immer nur um Beschleunigung geht, noch weiter zu verschlimmern. Aber wenn ich selbst hier in einem Fahrradverkehrsforum lese, wie tempobesessen argumentiert wird, dann stimmt mich das nicht hoffnungsfroh.

    Was machen Sie eigentlich bei Rückenwind, oder wenn es mal leicht bergab geht? Wollen Sie das auch abschaffen, weil es Ihnen dabei zu schnell wird?

    Ich bin im Mittelgebirge aufgewachsen und schon auf einigen Fahrrädern Geschwindigkeiten gefahren, die eigentlich nicht mehr angemessen waren, wenn ich mich so im Nachhinein an den technischen Zustand der Räder erinnere.:evil: Vielleicht hatten Sie ja ein wohlbehütendes Elternhaus, dass dem Filius immer nur das Beste vom Besten ermöglichte, wenn es um zweirädrige Fortbewegungsmittel geht? Rückenwind und leicht bergab, da lach' ich drüber :D. Im Mittelgebirge gibt es zwar selten Rückenwind, dafür aber viel steil bergab.:evil:

    Allerdings muss ich auch sagen: Ich hatte bei all den Unternehmungen in meinen frühen Jahren wohl immer einen guten Schutzengel dabei.:saint: Zumal wenn man bedenkt, dass damals die technische Ausstattung vieler Fahrräder bescheidener war als heute.

    Und die sind bei den Pedelecs heute besser als bei normalen Fahrrädern. Mir ist das aufgefallen, als ich beim Reifenkauf mit dem Händler ins Gespräch kam. Auf ein Pedelec müssen Reifen aufgezogen werden, die höheren Anforderungen entsprechen als normale Fahrradreifen. Welche technischen Vorschriften darüber hinaus gelten, hab' ich noch nicht im Einzelnen ergründet. Was haben denn andere im Forum da für Erfahrungen gemacht?

    Diebstahl von E-Bikes: Polizei startet Kampagne "Protect your bike"
    Die Zahl der Diebstähle von E-Bikes und Pedelecs in Niedersachsen hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Am Donnerstag haben Polizei und LKA die…
    www.ndr.de

    Die Zahl der "E-Bike-Diebstähle" hat sich verdoppelt. Kein Wunder, denn schließlich hat die Zahl der E-Bikes (genauer der Pedelecs) ebenfalls deutlich zugenommen.

    Die hochpreisigeren und deshalb für Diebe attraktiveren E-Bikes sind vermutlich oft nicht besser gesichert als Fahrräder herkömmlicher Bauart.