Beiträge von Ullie

    In diesem NDR-Artikel über den bevorstehenden Betrieb des automatischen Linienbusses in Burgdorf ist eine Zeitzeichensendung vom 8. Oktober 2015 eingebaut, die an den 8. Oktober 2010 erinnert: "Das erste automatische Fahrzeug bewegt sich allein im Verkehr in Deutschland" (15 Min):

    Bus ohne Fahrer: In dieser Stadt ist bald ein selbstfahrender Linienbus unterwegs
    Noch in diesem Jahr soll in Burgdorf (Region Hannover) testweise ein voll automatisierter Linienbus fahren. Ein Pilotprojekt sieht vor, dass der Bus autonom im…
    www.ndr.de

    Auf der WDR-Internetseite ist die Sendung hier zu finden: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-586.html

    Das Fahrzeug heißt Leonie und die Stadt, in der Leonie an den Start ging, heißt Braunschweig. Das Wappentier der Stadt ist ein Löwe.

    Die Begeisterung dafür, mit dem Fahrrad auf einer Auto-Hauptverkehrsachse mit Tempo 30 auf der Fahrbahn zu fahren, beschränkt sich vermutlich auf einen sehr kleinen und exklusiven Kreis von Fahrradfahrenden. Frage ich Besucher aus anderen Städten, die in Hannover mit dem Fahrrad unterwegs sind, dann wird sehr häufig genannt, dass es sehr angenehm sei, in Hannover mit dem Fahrrad zu fahren, weil es so viele Fahrradwege gäbe.

    Problematisch wird die Diskussion über den Sinn und Unsinn von Fahrradwegen häufig dann, wenn es darum geht zu klären, für welche Straßen es Sinn macht, einen Fahrradweg zur Verfügung zu haben. Da gibt es dann die Hardcore-Autofahrer, die fordern, dass der Fahrradverkehr auf den Hauptverkehrsachsen am besten ganz verboten wird. Das wäre ja auch schließlich im Sinne der Fahrradfahrer, weil dort ja auch die Luftqualität nicht so toll sei. Und für den Radverkehr gäbe es schließlich genug kleine Nebenstraßen, wo nicht so viel Autoverkehr stattfände.

    Und es gibt diejenigen, die ohne weiter darüber nachzudenken einfach davon ausgehen, dass es überall Fahrradwege geben solle, damit viel mehr Leute Fahrrad fahren. Sehe ich persönlich ja auch so, sage ich dann immer. Aber wenn das so ist, wozu dann extra Radwege bauen, dann können wir doch auch einfach den Autoverkehr ganz einstellen und dann haben wir genug Radwege.:)

    Autoraser wegen Mord verurteilt:

    "Nach einem tödlichen Autorennen im Saale-Orla-Kreis in Thüringen ist ein 25-jähriger Mann vom Landgericht Gera zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das teilte ein Sprecher des Gerichts am Montag mit. Die Richter sprachen den Angeklagten unter anderem des Mordes, des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig."

    Er raste eine 21-Jährige tot: Urteil nach Autorennen im Saale-Orla-Kreis gefallen
    Er lieferte sich ein Autorennen auf der Landstraße und tötete dabei eine 21-Jährige: Jetzt ist das Urteil gegen einen jungen Raser gefallen – ganz anders, als…
    www.t-online.de

    Hier war mal eine Baustelle, bei der der Fußweg, links im Bild gesperrt war. Da hatte man dann die Einfahrt in die sehr breite Fahrradstraße in der Adolfstraße zusätzlich verengt. Die Baustelle ist weg, das Schild steht immer noch:

    googlestreetview-Link:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Von der Adolfstraße aus kommend, wurde das Baustellenschild bereits entfernt:

    googlestreetview-Link:

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    www.google.com

    Meldung ist raus, wer Ähnliches findet, kann es hier loswerden:

    Anregungen und Beschwerden | Stadt Hannover

    Ist das jetzt nur ein subjektiver Eindruck von mir, oder nehmen tatsächlich immer mehr manipulierte E-Bikes, bzw. für den Straßenverkehr in Deutschland nicht zugelassene E-Bikes am Straßenverkehr teil?

    Kürzlich wartete ich an der Bushaltestelle, als sich zwei Personen (eine auf dem Sattel, die andere Person auf dem Gepäckträger) auf einem Fahrrad näherten, an der Bushaltestelle vorbeifuhren und dann in der Ferne verschwanden. Siehe Foto.

    Das "Fahrrad" hatte kein Nummernschild. Und trotzdem die Strecke kein Gefälle hat und es windstill war, fuhren die beiden, ohne zu treten, mit einem Tempo von geschätzt 20 bis 30 km/h an mir vorbei.

    Ich hatte bis dahin schon häufiger beobachtet, dass E-Bikes mit recht kleinen Rädern, aber dafür sehr dicken Reifen in einem ungewöhnlich hohen Tempo von ca. 20 bis 30 km/h unterwegs sind. Und zwar gesteuert von Fahrer*innen, die ungewöhnlich tiefenentspannt wirkten und geradezu wie in Zeitlupe pedalierten. Besonders häufig waren das "Fahrräder" von Menu-Bringdiensten mit riesigen Thermokästen auf dem Gepäckträger.

    Täusche ich mich oder sind derzeit im größeren Umfang manipulierte oder für den Straßenverkehr in Deutschland nicht zugelassene E-Bikes unterwegs?

    Auf BZ habe ich diesen Artikel vom 30.4.25 gefunden, der über die Situation in Berlin unterrichtet:
    Lieferfahrer auf fetten E-Bikes – die neuen Todesfallen

    https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumne/berlin-verkehrt/lieferfahrer

    "Beinahe täglich stelle ich fest, was Lieferfahrer auf ihren Rädern für gefährliche Geschosse sind. Dann, wenn der klassische 9-to-5-Job endet, überschwemmen sie die Straßen, Rad- und Gehwege auf ihren fetten E-Bikes. Dicke Reifen, breite Lenker, quadratische Taschen in bunten Farben hinten drauf. Man erkennt sie aus vielen Metern Entfernung – und die sollte man auch aus Sicherheitsgründen immer zwingend als Abstand einhalten."

    Der BZ-Artikel ist insgesamt sehr reißerisch aufgemacht, aber andererseits sind diese möglicherweise manipulierten E-Bikes nicht zu übersehen. Auch in Hannover sind sie häufig zu sehen. Und Verkehrsregeln werden häufig missachtet. Sind das eigentlich Fahrzeuge der Lieferfirma, oder sind es Fahrzeuge, die die Fahrer selbst mitbringen müssen, um den Job ausüben zu können?

    Nicht ganz so reißerisch ist dieser Artikel aus CHIP vom 17.5.2025 aufgemacht, in dem davor gewarnt wird, Pedelecs oder andere E-Bikes zu manipulieren. Und auch in dem Artikel wird auf Berlin hingewiesen: "Immer wieder berichtet die Polizei von Fällen, bei denen E-Bike-Fahrer*innen deutlich zu schnell unterwegs sind. In Berlin etwa schnappte eine Radarfalle bei einem E-Biker zu, der mit 70 km/h durch die 50er-Zone fuhr."

    https://www.chip.de/news/Bis-zu-70-Euro-Bussgeld-Diese-Regeln-sollten-alle-E-Bike-Fahrer-kennen_185959885.html

    bei golem gibt es einen alten Beitrag, der ein bisschen aufpoliert / aktualisiert wurde

    Pedelecs und Tuning, Interview mit Polizei.

    https://www.golem.de/news/illegale-…011-151857.html

    "Ein anderer Fall war ein DDR-Klapprad mit geschweißtem Rahmen und 1-kW-Motor in der Frontnabe – viele Leute sind da meiner Meinung nach zu naiv, man sollte Eigenbauten grundsätzlich bei einem zugelassenen Fahrradhändler checken lassen."

    Heißt es in dem Text.

    Als Fahrradhändler würde ich keine Eigenbauten "checken".

    Vor einigen Tagen fuhren zwei Mädchen von ca. 15 Jahren auf einem E-Bike an mir vorbei, eine auf dem Sattel, die andere auf dem Gepäckträger, als ich an einer Bushaltestelle wartete. Das Fahrrad hatte kein Nummernschild, die fuhren beide ziemlich schnell (geschätzt ca. 20 bis 25 km/h und das über ca. 300 m, die ich sie beobachten konnte) und das Mädchen auf dem Sattel hatte kein bisschen in die Pedale getreten. (Die auf dem Gepäckträger auch nicht.)

    Ist das komplett illegal oder ist das so gut wie komplett illegal, weil die einen "Boosterknopf" benutzt haben könnten, der in dem Text erwähnt wird, der aber nicht unbedingt in Deutschland erlaubt ist.

    In der Region Hannover, in der Stadt Burgdorf startet noch in diesem Jahr der Testbetrieb mit einem autonom fahrenden Linienbus (albus) der Üstra.

    In diesem HAZ-Artikel vom 13.5.25 heißt es:

    Kann jeder mit dem automatisierten Elektrobus fahren?
    Nein. An dem Testbetrieb dürfen nur volljährige Personen teilnehmen, auch Tiere sind nicht gestattet. Um mitzufahren, ist eine Anmeldung erforderlich. Diese muss online über die Website mit einem personalisierten QR-Code oder analog auf Papier getätigt werden. Nach den Testfahrten werden mitfahrenden Personen gebeten, an einer Onlineumfrage teilzunehmen. Eine weitere Umfrage zum Projekt steht ab sofort unter uestra.de/albus zur Verfügung.

    Das ist die Adresse der Üstra-Seite mit der Umfrage zur Akzeptanz eines autonom fahrenden Linienbusses:

    albus | ÜSTRA
    www.uestra.de

    Es gibt darin auch eine Frage, ob ich als Fahrradfahrer*in oder Fußgänger*in meinen Fahrweg/Weg mit einem autonom fahrenden Bus teilen würde:

    "Als Fußgänger*in oder Radfahrer*in fühle ich mich wohl dabei, die Straße mit autonom fahrenden Bussen zu teilen."

    stimme voll und ganz zu / stimme eher zu / weder noch / stimme eher nicht zu / stimme überhaupt nicht zu / ich weiß es nicht

    Abgesehen davon gibt es die Möglichkeit direkt Anmerkungen zu schreiben.

    Auf Busplaner.de vom 6.1.25 wird folgendes berichtet:

    Start in Michigan

    Der autonome e-Atak von Karsan hat weltweit Neuland betreten, als er anderthalb Jahre lang Fahrgäste auf einer 5 km langen Strecke auf dem Campus der Michigan State University in den USA befördert hat. Im norwegischen Stavanger befördert er seit 2022 Fahrgäste mit Fahrschein – hier wurde die bestehende Route durch eine Strecke mit Tunnel erweitert. Nach den USA, Norwegen, Frankreich, Rumänien, Finnland, den Niederlanden, der Schweiz und der Türkei wird Karsan nun auch in Schweden mit seinen autonomen e-Atak präsent sein.

    Karsan: Erster autonomer Bus in Schweden
    Das Fahrzeug soll in der Region Garda den Hauptbahnhof von Göteborg mit dem Bahnhof Liseberg verbinden.
    www.busplaner.de

    In diesem kurzen Video fährt der Bus an einem Fahrrad-Schutzstreifen entlang:

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    In diesem Video fährt ein Fahrradfahrer auf einer Bergabstrecke an dem Bus vorbei, der gerade an einer Haltestelle steht. Der Link führt genau zu der Stelle:

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    "Ein flächendeckendes und bezahlbares Angebot im öffentlichen Nahverkehr sei zukünftig nur mit dem Einsatz fahrerloser Fahrzeuge möglich, teilte die Region Hannover in einer Beschlussvorlage mit."

    Quelle: NDR vom 26.3.22: "Einmaliges Projekt: Region Hannover testet autonomen Bus"

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…Bus,bus688.html

    Ob das noch was werden würde? Ich war skeptisch. Aber jetzt diese Nachricht von der Üstra:

    albus | ÜSTRA
    www.uestra.de

    Abgerufen am 15.5.25

    "Die Region Hannover geht mit dem albus-Projekt neue Wege. Damit ein solcher Bus im realen Betrieb auf den Straßen fahren darf, bedarf es einer besonderen Genehmigung (Erprobungsgenehmigung) des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). Diese Genehmigung hat der Bus auf Level-4-Ebene erhalten. Im dritten Quartal 2025 wird auch die Anmeldung zum Mitfahren und Testen möglich sein. Aktuell hast du die Möglichkeit an unserer Umfrage teilzunehmen."

    Wenn es so kommt wie es beschrieben wird, dann kann man noch dieses Jahr in einem großen autonom fahrenden Linienbus mitfahren! Oder mit dem Fahrrad ausprobieren, wie der Bus auf Fahrradverkehr reagiert.

    Und wer genauer wissen will, was auf ihn zukommt, der kann an dieser Umfrage teilnehmen, die oben im Text erwähnt wird:

    Qualtrics Survey | Qualtrics Experience Management
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    qeurope.eu.qualtrics.com

    Und nun - Ermittlungen nach §129a? Funkzellenüberwachung? Hausdurchsuchungen? Ich wette die können noch nicht mal ne Wildkamera daneben an den Baum binden...

    Diese Frage habe ich mir auch gestellt, ob es nicht möglich ist, den Blitzer per Kamera zu überwachen, zumindest spätestens nach der ersten Tätlichkeit gegen das Gerät. Aber ich befürchte ebenfalls, dass ein cleverer ADAC-naher Anwalt dagegen gerichtlich vorginge.

    Einige Beiträge früher hatte ich in diesem Thread schon einmal auf diesen krumm gefahrenen Blitzer hingewiesen, der im Landkreis Schaumburg die Autofahrer zum Einhalten der Ortsgeschwindigkeit anhalten soll.

    (...)

    Nicht nur im Landkreis Schaumburg werden Tempomessgeräte zerstört.

    Diese Fotos entstanden in der Eiffel. Die Farbspuren vom letzten Anschlag sind noch gut zu sehen.

    Ein weiterer interessanter Film zum Thema Städtebau (in dem Film mit Bezug zur ehemaligen DDR):

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    Dier Link führt zu der Stelle an der Günter Brode, ein ehemaliger Verkehrsplaner aus Halle zu Wort kommt, und erläutert, dass Walther Ulbricht ein Straßenbahnfeind war, weil er mit seiner Staatskarosse an den Straßenbahnhaltestellen warten musste, bis die ein- und aussteigenden Fahrgäste die Fahrbahn frei gaben.*) Den ÖPNV bezeichnet Broder als hocheffektives Mobilitätssystem, das großen Mengen von Menschen, die in Hochhäusern wohnen, Mobilität ermöglicht.

    Was schade ist: Weder bei den weiter oben verlinkten Filmen noch bei dem hier verlinkten Film wird das Fahrrad als hocheffizientes und nachhaltiges Verkehrsmittel gewürdigt, das es zweifellos darstellt.

    *) Das ist wiederum interessant in Zusammenhang mit dem Unfall am Olgaeck in Stuttgart. Früher war es üblich, dass die Straßenbahn in der Fahrbahnmitte gehalten hat. Der nachfolgende Autoverkehr musste dann warten, bis der Ein- und Ausstieg abgeschlossen war. Erst dann ging es weiter. Ungeduldige Autofahrer verursachten immer wieder schwere Unfälle, denen Fahrgäste zum Opfer fielen.

    Die Hochbahnsteiglösung der Stuttgarter Stadtbahn am Olgaeck gewährleistet nur scheinbar mehr Sicherheit wie unter anderem der schwere Unfall am 2.5.25 gezeigt hatte, bei der ein Auto das Geländer am Fußgängerüberweg umgefahren und eine Fußgängerin getötet und mehrere schwer verletzt hat. Interessant auch dieser Bericht: Anstatt umgehend den Fußgängerüberweg wiederherzurichten und wieder zu öffnen wurde er einfach gesperrt, so dass erhebliche Umwege für die Fußgänger*innen entstehen.

    Darüber berichtete swr Aktuell am 8.5.25: https://www.swr.de/swraktuell/bad…erkehr-100.html

    "Eine sichere Nutzung von Weg und Treppe zum Bahnsteig sei nach dem Unfall nicht mehr möglich gewesen, teilte die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) mit. Nun wurde der Überweg provisorisch wieder hergerichtet. An dieser Stelle befanden sich zuvor Metallgeländer, um die Fußgänger zwischen der Straße und den Stadtbahngleisen zu schützen und den Fußgängerverkehr zu lenken. (...) Das war vielen Fußgängerinnen und Fußgängern offenbar zu weit. Immer wieder konnte man Menschen dabei beobachten, wie sie direkt auf die Kreuzung liefen und damit die Absperrungen an der Unfallstelle umgingen oder sogar überkletterten, um die B27 an dieser Stelle zu überqueren."

    Und wieder dieses Fußgänger-Bashing. "Der unberechenbare Fußgänger der einfach mal eben so Absperrungen ignoriert.":/

    Auch bei wirklich schweren Autounfällen wird in der Regel sehr schnell daran gearbeitet, die Fahrbahn möglichst bald, meistens innerhalb einer Stunde oder höchstens weniger Stunden wieder frei zu geben. Aber Fußgänger*innen kann man anscheinend ja auch mal ein paar Tage warten lassen.

    Passend zum taz-Artikel eine Doku, die vor ein paar Jahren bei Arte lief.

    Hier noch bei Youtube gefunden:

    (1094) Unsere Städte nach 45 Teil I und II - YouTube

    "Breite Straßen, sie dienen nicht nur dem Verkehr sondern verhindern auch die Brandausdehnung."

    Zitat aus dem Film, in den eine sw-Filmszene aus einem Film aus den 50er oder 60er-Jahren eingeblendet wird.

    Hier der Link zu der Stelle bei Minute 11:45

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    Im Anschluss berichtet der Historiker Werner Durth (Jahrgang 1945) von seinen Gesprächen mit den Stadtplanern der Hitlerzeit von denen viele übergangslos in der jungen Bundesrepublik Karriere machten. Sie gaben unter anderem das Erlebnis der Hamburger Feuerwalze an, ein Großbrand in Folge eines Luftangriffs, das sie dazu getrieben habe, breite Schneisen zum Brandschutz durch die Städte zu schlagen.

    Minute 12:00 ff

    Ab Minute 32:40 wird davon berichtet, dass in Hannover ein historistisch gestaltetes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert für die Anlage eines freien Rechtsabbiegers für den Autoverkehr abgerissen wurde. Es gibt eine Bürgerinitiative, die die Flusswassserkunst wiederauferstehen lassen will. Da bin ich dann allerdings hin- und hergerissen. Der historische Wert ist futsch durch den Abriss. Es in alter Form mit modernen Baumaterialien und Baumethoden wieder aufbauen zu wollen, halte ich für "Disneyworld-Kultur".

    Immerhin es gibt auch Lichtblicke in dem Film: Bei Minute 31:20 ist im Hintergrund die Alte Synagoge (Neue Synagoge) Essen zu sehen. Sie wurde 1913 fertig gestellt, hat die Bomben des 2. Weltkriegs überstanden, und steht bis heute.

    Filmszene:

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    Internetseite Ale Synagoge (die früher einmal Neue Synagoge hieß) Essen: https://www.essen.de/leben/kultur_/…hauses_.de.html

    Interessant wird es in dem ersten Teil des Filmes bei Minute 43:15. Plötzlich wird Hillebrecht in höchsten Tönen gelobt für seine Abrisspolitik. Die einseitig auf den Autoverkehr ausgerichtete Straßenbaupolitik wird plötzlich nicht mehr kritisiert, sondern in höchsten Tonen gelobt mit Begriffen wie "weite geschwungene Straßen, frei stehende Häuser".

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    Dazu werden Bilder vom Ihmezentrum gezeigt, unter anderem von genau der Fußgänger- und Fahrrad-Durchwegung über die ich an anderer Stelle berichtet habe: RE: Licht am Ende des Tunnels? Dieser >link führt zu einem Beitrag mit einer Aufnahme vom flussseitigen Eingang zur Durchwegung, die auch im Film gezeigt wird.

    Das ist unbefriedigend. Und es ist ganz klar, dass solche gewaltigen Wohn-, Büro- und Geschäftskomplexe, die hoch verdichtet sind, wie das Ihmezentrum nicht unbedingt Teil des Problems sein müssen, aber das Potenzial haben Teil einer Lösung zu werden.

    Allerdings: Auch im Ihmezentrum existiert eine riesige Tiefgarage mit mehr als tausend Stellplätzen. Die meisten davon heute ungenutzt aber nutzbar. Solange jedoch kostenlos im umstehenden Straßenraum geparkt werden darf, sehen es nur wenige Autobesitzer*innen ein, für ihr Fahrzeug Parkgebühren zu entrichten.

    "Komfortabel und sicher parken
    im Ihmezentrum Hannover

    ca. 1300 Parkplätze – Keine endlose Parkplatzsuche: Hier finden Sie zuverlässig einen Stellplatz.

    Ein Dauermietplatz kostet 70 Euro im Monat

    Kurzzeitparker: je angefangene Stunde 2,00 EUR, maximal 12,00 EUR pro Tag Parkgebühr.
    Nach Zahlung haben die Nutzer 15 Minuten Zeit, um das Parkhaus zu verlassen."

    Infos von der Internetseite: https://parken-in-linden.de/#easybv

    Das ist eine der vielen Zusammenhänge, die verschwiegen werden. Verdichtetes Bauen mit Wohnungen, Büro und Geschäftsräumen verbessert die Bedingungen für autofrei Mobilität.

    Und: Es müssen keine Parkplätze im öffentlichen Straßenraum ausgewiesen werden, denn es sind ausreichend ungenutzte Stellplätze in Tiefgaragen und Parkhäusern vorhanden. Und erst recht nicht muss das Eckenparken, Falschparken auf Gehwegen und Blockieren des ÖPNV hingenommen werden.

    Vielen Dank Fahrbahnradler für den Link zu dem nach wie vor und immer wieder aktuellen Thema, wer denn bloß unsere Städte so verwüstet hat. Und dass das nicht alleine Bomber-Harris "Verdienst" gewesen ist.

    Diesem Absatz möchte ich noch etwas hinzufügen: "Seltsam mutet an, dass damals der Brandschutz als Argument – oder Vorwand – für den Stadtumbau herhalten musste. In den Bombennächten hatten die dichten Innenstädte mit ihrem vielen verbauten Holz wie Brandbeschleuniger gewirkt. Das wollte man durch breite Autoschneisen und viel Leerfläche zwischen den Wohn- und Büroriegeln künftig verhindern. Der Krieg war so stark in der nationalen Seele verankert, dass man für einen neuen schon mal vorsorgte." So steht es im taz-Artikel.

    Es war keineswegs "seltsam", dass mit dem Brandschutz argumentiert worden ist. Vermutlich nicht in der Öffentlichkeit, denn die sollte nicht beunruhigt werden. "Nach dem Krieg ist vor dem Krieg" war jedoch damals durchaus in den Köpfen der Planer präsent und ein Grund, eine Stadt mit breiten Schneisen zu bauen, die letztlich eine Stadt werden sollte, die sich aus vielen kleinen, stark voneinander abgegrenzte Mini-Städtchen zusammensetzt. Die Befürchtung war ein bald zu erwarteter erneuter Krieg, diesmal Ost gegen West. Und dafür sollten die Städte widerstandsfähig gemacht werden, um nicht zu leicht von Stalin oder seinen Nachfolgern zerbombt werden zu können. Ein Stadtteil, der getroffen werden würde, sollte nicht andere Stadtteile in Brand setzen können. Deshalb die Schneisen. Gerne als breite Grünflächen mit Baumbestand, denn die Bäume konnten im Bedarfsfall schnell gefällt werden und Brennholz war schon im letzten Krieg stark nachgefragt. Erst nach und nach kam der Stadtautobahngedanke oben drauf, als nämlich die Massenmotorisierung mit immer mehr Autos einsetzte.

    "Nach Unfall am Olgaeck in Stuttgart
    Hunderte demonstrieren am Unfallort für mehr Verkehrssicherheit
    Eine Woche nach dem tragischen Unfall am Olgaeck haben in Stuttgart mehrere Hundert Menschen den Opfern gedacht und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr demonstriert." Die Stuttgarter Zeitung hat eine Bildergalerie zu der Demo veröffentlicht:

    Hunderte demonstrieren am Unfallort für mehr Verkehrssicherheit
    Eine Woche nach dem tragischen Unfall am Olgaeck haben in Stuttgart mehrere Hundert Menschen den Opfern gedacht und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr…
    www.stuttgarter-zeitung.de

    Einiger Aussage auf den Transparenten:

    "Stoppt das Sterben auf unseren Straßen"

    "DIE STRASSEN GEHÖREN UNS" mit Regenbogenfarben

    "Autostadt in die Tonne"

    "AUTOS TÖTEN"

    "Mehr Platz für Menschen, weniger Autos" auf diesem Bild aus der Stuttgarter Zeitung:

    https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/1746825304270%2Colgaeck-unfall-stuttgart-gedenkveranstaltung-100~_v-16x9@2dL_-6c42aff4e68b43c7868c3240d3ebfa29867457da.jpg

    "Autos raus" ist die knappe aber deutliche Botschaft auf diesem Plakat, das neben den Blumen liegt, die am Olgaeck für das getötete Unfallopfer abgelegt wurden:

    https://kessel.tv/wp-content/uploads/2025/05/unfall_olgaeck_stuttgart-1024x768.jpg

    Gestern (9.5.25) gab es eine Demonstration mit mehreren hundert Teilnehmer*innen als Reaktion auf den Unfall am Olgaeck in Stuttgart. Das Thema ist allerdings nicht einfach. So macht Stuttgart den Fußverkehr "sicherer":

    Diese Betonwände (hier an der Hauptstätter Straße) suggerieren allerdings nur Sicherheit. Tatsächlich laden sie den Autoverkehr zum Rasen ein. Wenn ein Fahrzeug "aus der Spur gerät", wird es allerdings von diesen scheinbar massiven Betonwänden nicht gebremst werden.

    Der ADFC-Sprecher ist sichtlich geschockt von dem Unfall am Olgaeck und fordert in Minute 1:15, meines Erachtens in einer Art Kurzschluss-Reaktionen noch mehr Beton hinter dem die Fußgänger eingepfercht werden sollen. Welche Verbesserungsmöglichkeiten der ADFC für den Radverkehr sieht, wird in diesem Video des SWR leider nicht dargestellt: https://www.swr.de/swraktuell/bad…trauer-100.html

    Der Stuttgarter VCD-Sprecher Ulrich Heck fordert in einem anderen Video, eines von der Stuttgarter Zeitung bei Minute 0:10, die Stadt müsse jetzt endlich einmal handeln.

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Björn Peterhoff von den Stuttgarter Grünen stellt bei Minute 0:20 fest: Der Fußverkehr braucht seinen Platz. Und er weist auf den Faktor Geschwindigkeit hin.

    In dem Video wird von der Stuttgarter Zeitung kritisiert: (Minute 0:45), dass die Absperrungen für Fußgänger immer wieder von den Fußgängern ignoriert werden. In dem konkreten Unfall hat das allerdings keine Rolle gespielt. Da wurden die Absperrungen hinter dem die Fußgänger an dem sie zugeordneten Platz auf Ampelgrün warteten, umgefahren und die Fußgänger wurden auf dem ihnen zugewiesenen Platz von dem Auto verletzt und getötet.

    Der Grünen-Sprecher fordert eine direktere Fußgängerverbindung. An der konkreten Unfallstelle sieht es zurzeit so aus, dass die Fußgänger*innen, die den Überweg benutzen, zu Umwegen gezwungen werden. Deshalb ist auch in mehreren Berichten von einem Z-Überweg die Rede. Dazu kommt, dass Fußgängerinnen je nach Ziel mehrere Ampelphasen abwarten müssen.

    Die Z-Form wird in dieser Satellitenaufnahme deutlich:

    Olgaeck
    www.google.com

    Die Stadt teilt der Zeitung mit, dass der Unfall sehr ernst genommen wird und intensiv daran gearbeitet werde, den Fußverkehr sicherer zu machen. Allerdings müssen dabei Zweifel aufkommen, ob der in den vergangenen Jahrzehnten vorgenommen Maßnahmen:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Diese Betonwände sind an zahlreichen stark befahrenen Stuttgarter Innenstadtstraßen zu finden, so auch hier am Olgaeck. Allerdings nicht an dem Bahnsteigende mit der Treppe, wo der Unfall passierte, sondern am anderen Ende an der bergseitig angebrachten Rampe, die auf den Hochbahnsteig hinaufführt. Die Rampenanlage ist deshalb an der Bergseite angebracht, weil der Hochbahnsteig an einer steilen Straße liegt. Auf der Hangseite müsste die Rampe doppelt bis dreimal so lang ausgebildet werden.

    Auch diese Streetview-Aufnahme zeigt die Z-Form. Es würde sich nichts verbessern für den Fußverkehr, wenn die Z-Form in Beton gegossen würde. Denn spätestens auf der Fahrbahn gäbe es keine "schützenden" Betonwände mehr.

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    "Unter dem Motto „Stoppt das Sterben auf unseren Straßen“ sind rund 200 Menschen zu einem Demonstrationszug in der Stuttgarter Innenstadt zusammengekommen. Gemeinsam haben sie den Opfern des Unfalls am Olgaeck am vergangenen Freitag gedacht und ihre Forderungen für mehr Verkehrssicherheit betont." Stuttgarter Zeitung, 9.5.2024

    Nach Unfall am Olgaeck in Stuttgart: Hunderte demonstrieren am Unfallort für mehr Verkehrssicherheit
    Eine Woche nach dem tragischen Unfall am Olgaeck haben in Stuttgart mehrere Hundert Menschen den Opfern gedacht und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr…
    www.stuttgarter-nachrichten.de

    Hier der Link zu dem Beitrag, in dem über die Ankündigung der Demo berichtet wird:

    Ullie
    5. Mai 2025 um 23:33

    Ich finde es toll, dass so viele Menschen gekommen sind, um ihren Unmut auszudrücken und der weitggehend widerstandslosenlosen Hinnahme des Auto-Alltagterrors durch die Verkehrsbehörden etwas entgegenzusetzen.

    " „Der Unfallfahrer selbst wurde nicht verletzt, weil er in einem Panzer saß“, sagt Nisha Touissant-Teachout von Kesselbambule, einer Organisation, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzt. Damit spricht sie an, was viele der Teilnehmenden an diesem Abend bewegt: Frust darüber, dass Fußgänger und Fahrradfahrer gegenüber Autos im Verkehr häufig zu kurz kämen.

    (...)

    „Vorweg als schnellste Maßnahme fordern wir Tempo 30 an der Unfallstelle und überall dort, wo viele Menschen zu Fuß unterwegs sind“, sagt Peter Erben von Fuß e. V. Doch auch für mehr Flächengerechtigkeit auf den Straßen, also eine fairere Aufteilung des Raums für alle Beteiligten des Straßenverkehrs, gehört zu den Zielen der Organisationen."

    ebenda

    "irgendwo" nicht; kommt nur auf der anderen Seite vom Norma-Markt am Ortseingang raus. Eventuell war es jemandem in der Gegenrichtung zu umständlich (oder schlicht nicht gewusst) und danach ist es dann natürlich schwer, links rüber zu kommen…

    Dann müsste der Fahrradfahrer hier den Ort Leimrieth verlassen haben:

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    Direkt hinter dem Ortsausgangsschild gilt Tempo 100. Dann wird reduziert auf 60, denn es kommen einige Gewerbegrundstücke:

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    Danach wieder 100 km/h max.:

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    Erst an dieser Stelle könnte ein Fahrradfahrer auf den Radweg wechseln, der erst ab hier straßenbegleitend gebaut ist. Es gilt da Tempo 100:

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    Und an vielen Stellen der rund 1 km langen Strecke vom Ortsausgang bis zu der Stelle, an der der Fahrradweg beginnt, gilt ein Überholverbot per durchgestrichener Linie. Und die Fahrspur ist nicht so breit, dass man mit einem Auto einen Fahrradfahrer dort überholen könnte, ohne die durchgezogene Linie zu überfahren. Auf der Hälfte dieser Strecke gilt Tempo 100 max.

    Und der Verkehrsbehörde muss klar sein, dass dort Fahrradfahrer lang fahren, denn an der Stelle an der es möglich ist, die Fahrbahn zu verlassen und auf den Fahrradweg zu wechseln, steht dieses Schild, das dem Fahrradfahrer signalisiert, er soll jetzt mal hübsch die Fahrbahn frei machen für den schnellen Autoverkehr:

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    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.com

    Zum Beispiel das [Zeichen 274-56]und das [Zeichen 138-10]fehlen dagegen.