Beiträge von Ullie

    Steht im verlinkten Dokument.

    Passend zu dieser Thematik: "Schutzstreifen an der B 265 bei Hellenthal (NRW)

    Danke für den Hinweis auf das Dokument!

    Für den Fahrradverkehr wichtig: "Sollen Radfahrer links oder rechts von den seitlichen Leitlinien auf Nahbereichsstraßen fahren? Auf Nahbereichsstraßen soll der Radverkehr links von der Leitlinie fahren und sich die Verkehrsfläche mit dem Kraftfahrzeugverkehr teilen."

    Steht in dem Dokument bei Fragen und Antworten.

    BASt - Fachthemen – Verkehrstechnik - RAL – Die neuen Straßentypen für Landstraßen

    Bin neulich die B265 aus Hellenthal (NRW) herauskommend entlanggefahren:

    Links das Ortsausgangsschild, rechts: Tempo 70 angeordnet.

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    Circa 100 m hinter dem Ortsausgangsschild beginnt rechts eine Strichlinienmarkierung, die zusätzlich mit einem Fahrradpiktogramm gekennzeichnet ist:

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    Die ist auch in der Satellitenaufnahme erkennbar:

    Hellenthal · 53940
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    Sie endet rund 600 m weiter an der Stelle, an der rechts der Weg zur Jugendherberge abgeht:

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    Um eine "Nahbereichsstraßen - EKL 4" handelt es sich nicht. Aber die Markierung sieht aus wie die Seitenlinie einer "Nahbereichsstraße Entwurfsklasse (EKL) 4" Aber es ist eine Bundesstraße und es gibt eine Mittelleitlinien-Markierung. Deshalb kann es keine EKL 4 sein. An dem Fahrbahnrand der dem "Schutzstreifen" gegenüberliegt, gibt es eine durchgehende Linie. Und einen breiten mit Bürgersteigkante abgetrennten gemeinsamen Einrichtungs-Fuß- und Radweg.

    Der ADFC kritisiert in einer Pressemitteilung vom 1.2.24 solche Schutzstreifen-Markeirungen außerorts, die anscheinend das Land NRW vor kurzem erst möglich gemacht hat:

    "Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC NRW kritisiert die Landesregierung für einen neuen Erlass, der nun auch außerhalb geschlossener Ortschaften die Markierung von Schutzstreifen für den Radverkehr erlaubt. Der ADFC betont, dass diese gestrichelten Linien keine sichere Infrastruktur sind, sie sogar die Sicherheit von Radfahrenden gefährden und den Bau echter schützender Radinfrastruktur verhindern."

    Schutzstreifen außerorts: ADFC NRW kritisiert neuen Erlass des Landes NRW
    Pressemitteilung Nr. 01/2024 Düsseldorf, 01.02.2024
    nrw.adfc.de

    Das ist kein Schutzstreifen, sondern eine Straße der EKL4. Die Streifen dienen dazu, den Straßenraum optisch zu verschmälern und zu etwas langsameren fahren anzuhalten.

    Warum, mit Strichlinie? Ist es nicht üblich Landstraßen ggf. mit durchgehenden Begrenzungslinien zu markieren? Unter anderem auch deshalb, damit Spurhalte-Assistenten unterstützt werden.

    Ohne Worte

    Schön ist das nicht,

    hier auf googlemaps:

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    Aber immerhin, es wird niemand gezwungen diesen Weg mit dem Fahrrad zu benutzen.

    Von der anderen Seite aus darf der Fußweg auch mit dem Fahrrad befahren werden:

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    Es hat sich jemand Gedanken gemacht. Und es gilt zu berücksichtigen, dass der vom Fußverkehr vermutlich selten benutzte Fußweg in jedem Fall von vielen Fahrradfahrer*innen benutzt werden würde. Auch wenn dort kein [Zusatzzeichen 1022-10]

    Trotzdem ist dieses Konstrukt keine Glanzleistung für eine "Fahrradfreundliche Stadt".

    SIcher, dass Du das richtig interpretierst?

    Ich meine ja, so könnte man auch eine Schwangerschaft beenden, wenn man will: Dicker Bauch durchgestrichen, also Kind weg ...

    "Die bisherigen Warnhinweise vor Alkohol in der Schwangerschaft zeigen meist die Silhouette einer schwangeren Frau, die durchgestrichen wird. Solche Warnhinweise haben mindestens zwei deutliche Nachteile. Zum einen können sie missverstanden werden (“Wenn sie diesen Alkohol trinken, werden sie nicht schwanger“), zum anderen warnen Ethiker immer wieder davor, wenn auf solchen Warnhinweisen Personen durchgestrichen werden. Zwar sei das Verhalten gemeint, aber das Durchstreichen der ganzen Person sei eigentlich unethisch. Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (Dr. Heike Kramer) und das FASD-Netzwerk Nordbayern hat nun ein Logo entwickelt, dass sehr überzeugend erscheint. Eine sichtlich schwangere Frau lehnt mit klarem Gestus ein Glas Alkohol ab. Damit ist diese Frau auch nicht mehr passives Opfer eines Durchgestrichenwerdens, sondern selber aktiv handelnd: Sie entscheidet selbst bzgl. der Schicksals ihres Kindes. Diese Botschaft sollte sicherlich noch weiter verbreitet werden."

    Petition unterschreiben
    Stimmen Sie für die verpflichtende Kennzeichnung alkoholischer Getränke mit neuem Logo
    www.change.org

    Ich finde das Piktogramm, das in der Petition nenutzt wird auch besser.

    Vermutlich ändert sich nichts, ist aber für mich (noch) kein Grund, in Ozeanisches DoppelDenk zu verfallen und von mangelndem Platz zu sprechen, wo es in realiter doch Platz wie Heu gibt? Wenn selbst die Verkehrswende-Befürworter den existierenden Käse zur Grundlage ihres Denkens machen, dann wird wie in Fürstenfeldbruck außer heißer Luft nichts rauskommen. Wie auch?

    Korrekturvorschlag umgesetzt!

    Mal abgesehen von dem Thema "Ist das Radfahren dort eigentlich erlaubt, bei so einem niedrigen Geländer?" - was soll die Floskel mit den Schutzengeln?

    Ich bin selbst Katholik und trotzdem oder gerade deswegen tue ich mich mit den Schutzengeln auch immer ein bisschen schwer. Ich weiß ja nicht ob du Atheist oder Agnostiker bist. Wahrscheinlich eher Atheist, weil Agnostiker würden das mit den Schutzengeln gelassener hinnehmen.

    Diese Meldung hat wohl das Potenzial sowohl Katholiken, als auch Atheisten aufschrecken zu lassen:

    Engel: Mehr Menschen glauben an Schutzengel als an Gott, dlf, 21.12.2018 :saint:

    Mehr Menschen glauben an Schutzengel als an Gott
    Sowohl in der islamischen, als auch in der christlichen Kultur gibt es Engel. Bildlich, aber auch spirituell. Mehr Menschen glauben an Engel als an Gott.
    www.deutschlandfunknova.de

    Ob dass Radfahren dort erlaubt ist auf der MüGa-Brücke? Naja, Schutzengeln (sofern es welche gibt) ist es jedenfalls nicht verboten in einem solchen Fall tätig zu werden.

    Schöner Freudscher Versprecher.

    Wenn es nicht gelingt, dem verantwortungsvollen Konsum energisch einen Riegel vorzuschieben, sehen wir wirtschaftlich mageren Zeiten entgegen. Nur durch geschickte Aufforderung der Konsument*innen zum hemmungslosen Vollrausch ereichen wir unsere Umsatzziele. Dafür bedarf es mehr als nur ein paar Piktogramme. Wir müssen vielmehr flächendeckend alle Medien, vor allem den jugendaffinen, intensiv bewerben.

    Prost!

    Bei ihrer Werbung schrecken die Bierproduzenten auch nicht davor zurück, Kinder mit Bierkrügen darzustellen:

    Mit was für hanebüchen faulen Ausreden der Produzent das Flaschenetikett mit dem Kind mit dem Bierkrug in der Hand rechtfertigt, kann man hier nachlesen:

    Das Büble-Märchen - Reinheitsgebot
    Was kommt dabei heraus, wenn ein Großkonzern auf klein und putzig macht? Ein Überraschungserfolg mit Allgäuer Bier. Die Masche zieht gegen den Trend. ***
    blogs.faz.net

    "Darf man denn einem Kind einen Bierkrug in die Hand geben? - Natürlich ist das erlaubt, finden die Allgäuer Brauer...":rolleyes:

    Und anders als auf der Beck's Flasche gibt es weder keinen Hinweis "Dont drink and drive!".

    Immerhin gibt es eine Information über die Nährwertangaben.

    Dieser Hinweis allerdings fehlt ebenfalls:

    "In der Branche macht sich Anheuser-Busch InBev mit dem Vorstoß keine Freunde. Denn Warnhinweise gelten dort als tabu. Das zeigt ein Positionspapier des Deutschen Brauer-Bundes (DBB). „Der verantwortungsvolle Konsum von alkoholhaltigen Getränken lässt sich nicht durch Piktogramme verhindern“, heißt es in dem Schreiben, das mit „Die deutschen Brauer“ unterzeichnet ist.

    Warnhinweise würden den Produkten, auf denen sie angebracht sind, nur schaden. „Sie stempeln sie als grundsätzlich gefährlich ab und erreichen gerade nicht diejenigen, die Alkohol wider besseres Wissen ohnehin konsumieren.“ Dass der Konsum alkoholhaltiger Getränke mit dem Führen eines Autos unvereinbar und in der Schwangerschaft tabu ist, sei ohnehin Allgemeinwissen, schreibt der DBB."

    Die Welt vom 20.4.2013

    Etiketten: Beck’s warnt vor dem eigenen Bier - WELT
    Der Brauereikonzern Anheuser-Busch führt auf Dosen und Etiketten seiner deutschen Marken Warnhinweise für Schwangere und Autofahrer ein. Die heimische…
    www.welt.de

    Es ist eine bodenlose Scheinheiligkeit und Kaltschnäuzigkeit, mit der hier der Verband der Produzenten legalisierter Drogen gegen eines ihrer eigenen Mitglieder vorgeht, wenn Becks das richtige tut und vor den Drogen warnt, die Becks selbst produziert.

    Fehlt nur noch der Hinweis vom DBB auf das "Recht auf Rausch".:(

    Aber es ist nicht nur scheinheilig, es ist außerdem bodenlos dumm. Denn es gibt längst gute Alternativen zum Bier mit Alkohol, nämlich das alkoholfreie Bier, das dieselben Brauereien herstellen, die auch das Bier mit Alkohol herstellen. Und während Verkehrsteilnehmer*innen nach einem, höchstens zwei kleinen Bieren, also ca. 1/2 Liter sich besser nicht mehr ans Steuer eines Autos setzen sollten, können von Autofahrer*innen deutlich mehr alkoholfreie Biere konsumiert werden, als solche mit Alkohol. Und auch Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen sind besser dran, wenn sie nüchtern am Verkehr teilnehmen.

    Ich selbst muss allerdings gestehen: Dass der zitierte Artikel von 2013 stammt, schockt mich ein bisschen.

    Entweder es ist so, dass der Warnhinweis von Becks damals nur für kurze Zeit auf die Etiketten gedruckt wurde,

    oder ich habe es einfach nicht mitbekommen, dass es diese Warnhinweise schon so lange gibt,

    oder ich habe 10 Jahre lang immer nur andere Biere getrunken ohne Aufdrucke.

    Vielleicht ist es aber auch so, dass ich schon seit so vielen Jahren nur alkoholfreies Bier trinke? :saint:

    Einspruch:

    Grundsätzlich sind 30-Zonen eben nicht nur "Tempo 30", sondern sollen bei geringem Verkehrsaufkommen eine minimale Verkehrs-Infrastruktur ermöglichen: Radfahrer und Autos teilen sich bei idealer Weise gleicher Geschwindigkeit die gleiche Fahrbahn, ...

    Willst du mich zu Tode hetzen? Schon bei Tempo 15 bis 20 bin ich beim Fahrradfahren bei meiner Höchstgeschwindigkeit angekommen. An Tempo 30 mit dem Fahrrad ist bei mir und vielen anderen Menschen nicht zu denken, oder höchstens dann, wenn's deutlich bergab geht.

    Von den vielen Autofahrer*innen, die eine Tempo 30 Zone mit 50 befahren, will ich jetzt gar nicht erst anfangen. Aber davon:

    Fußgänger queren wo immer sie wollen und an Kreuzungen gilt rechts-vor-links.

    Fußgänger queren i. d. R. dort die Fahrbahn, wo sie die Fahrbahn queren müssen, um dahin zu kommen, wo sie hinmüssen. Die wenigsten Fußgänger*innen nehmen große Umwege in Kauf, um zum Beispiel eine Ampel oder einen Zebrastreifen als Querungshilfe zu benutzen. Und das ist auch gut so! Und es ist auch nicht verboten, für Fußgänger, die Straßenseite außerhalb von Zebrastreifen etc. zu wechseln. So weit geht die verfasste Straßenverkehrsunrechtsordnung dann doch nicht, dass sie Fußgänger*innen außerhalb von Tempo-30-Zonen vorschreiben würde, ausschließlich an Fußgängerampeln, Zebrastreifen oder Fußgängerinseln die Fahrbahn zu queren. Und zum Glück sind die meisten Fußgänger*innen genügend rebellisch, dort die Fahrbahn zu queren, wo es für sie nicht zu Umwegen führt.

    Umgekehrt gilt laut StVO leider: Auch in einer Tempo 30-Zone hat die/der Fußgänger*in, die/der die Fahrbahn quert, keinen Vorrang vor dem Autoverkehr. Und auch in einer Tempo-30-Zone müssen Fußgänger im rechten Winkel und damit auf kürzestem Weg die Fahrbahn queren.

    Was ich mir jedoch gut vorstellen könnte: Tempo-30-Zonen zu Tempo 15 Zonen machen und innerorts generell nur noch maximal Tempo 30 zulassen.

    Vielleicht hab ich ja einen Knick in der Optik, aber da ist doch mehr als genug Platz? In der Mitte bliebe sogar genug Platz für ein Fahrzeug, in dem theoretisch zwei Leute nebeneinander fahren könnten!

    Und da wo die Autos rumstehen sollten vernünftigerweise Cafe-Bars hin, oder ein Gebirgsbächlein mit Heidi und dem Ziegenpeter.

    Von wegen nicht genug Platz, da widerspreche ich energisch.

    Da stimme ich dir voll und ganz zu, aber es wird sich nichts daran ändern, solange nur du und ich und ein paar wenige weitere andere Menschen sich in dieser Frage einig sind, dass da und dort andernorts Autos weg gehören.

    Ich dachte dafür gibts dann den Gehweg?

    Der Gehweg kann je nach Verkehrslage auch noch eine gute Alternative sein, um mit dem Fahrrad schneller voranzukommen als mit dem Auto. Auch bei ordnungsgemäßer Nutzung (vom Fahrrad absteigen und schieben) gibt es Situationen, wo du schneller bist als die Blechkastenschlange, die die Fahrbahn verstopft.

    Andere Länder, andere Sitten.

    Wie Du siehst ist es in der BRD ab 16, und Schwangere und Autofahrer sollten nicht, dafür gibts bei uns Pfand.

    in Spanien ab 18, dafür dürfen dann auch Schwangere und Autofahrer, die Flasche wird weggeschmissen und recycelt.

    Ja, da kann man sich nur verwundert die Augen reiben. Behaupten denn die AfD und die anderen "braunen Socken" nicht bei jeder Gelegenheit, die EU sei eine Diktatur, und würde alle Mitgliedsstaaten und deren Bürger unter eine Knute zwingen? Und dann so was: Skandal! Die jungen Spanier dürfen sich erst mit 18 mit Bier und Wein volllaufen lassen. Das schadet den bayrischen Brauereien, die Bier nach Spanien exportieren.

    Immerhin heißt es in den Vwv-StVO zu VZ 240:

    Die Anordnung dieses Zeichens kommt nur in Betracht, wenn

    1. (...)
    2. mit der Sicherheit und Leichtigkeit des Radverkehrs vereinbar ist und ...


    Die Leichtigkeit des Fahrradverkehrs kann sich je nach Verkehrslage dadurch verbessern, dass ein Fahrradweg vorhanden ist, selbst wenn es kein besonders gut ausgebauter Fahrradweg ist. Nämlich dann, wenn sich auf der Fahrbahn mal wieder der Autoverkehr staut und auch mit dem Fahrrad nur noch schwer durchzukommen ist auf der Fahrbahn.

    Frage anders stellen: Warum ist eine Straße mit Mittellinie auf der Fahrbahn T30 Zone?

    § 45 StVO 2013 - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)

    Oder die Frage noch anders stellen:

    Warum darf eine Straße mit Mittellinie auf der Fahrbahn nicht Teil einer Tempo 30 Zone werden?

    Zum Beispiel könnte die Königsworther Straße sehr gut Tempo 30 gebrauchen. Weil es in der Königsworther Straße ein Altenheim gibt, ist zumindest ein Abschnitt mit "Strecken-30" ausgeschildert. Links und rechts der Straße sind Tempo-30-Zonen.

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    Nicht nur in Hannover werden solche Raserstrecken mit Zähnen und Klauen von den Autofahrer-Parteien davor "geschützt", mit Tempo 30 ausgeschildert zu werden. Beliebtes Argument: Es sei ja kein Teil der Tempo 30 Zone, es könne ja auch gar kein Teil der Tempo-Zone werden, weil Fahrbahnmarkierungen, Radwege vorhanden etc.

    Zulässig ist für die Königsworther Straße (und vergleichbaren Straßen) laut geltendem Recht nur, dass Einrichtungen wie Altenheime oder Kindergärten etc. vorhanden sein müssen, um Tempo 30 auszuschildern.

    Der schützt doch zuverlässig die Autofahrenden vor zu weit links radelnden Radelnden, oder?

    Ich halte nichts davon pauschal Schutzstreifen abzuwerten als "Schmutzstreifen" oder "Gepinsele", um Fahrradfahrer*innen "schöne Gefühle" auszulösen. Kritik an den vielfach zu schmalen Schutzstreifen ist häufig berechtigt.

    Aber im vorliegenden Fall ist der Schutzstreifen gar nicht soooo schmal. Und es gibt eine Abgrenzungs-Strichlinie zu den parkenden Fahrzeugen hin. Wer knapp rechts neben der Strichlinie fährt, der hält vermutlich auch ausreichend Abstand zu sich öffnenden Autotüren. Für einen entsprechend breiten Schutzstreifen auf der anderen Fahrbahnseite ist die Fahrbahn nicht breit genug. ist die Fahrbahn schon zu sehr dem ruhenden Autoverkehr übereignet worden. Deshalb wurden dort Fahrradpiktogramme auf die Fahrbahn aufgebracht. Nahezu komplett vom Autoverkehr entlastete Straßen wirst du sicherlich nicht durchsetzen im Landkreis Stade, obwohl es das ist, was wir eigentlich bräuchten im Sinne einer Verkehrswende. Den Initiatoren ist es offenbar an der Stelle, wo das Foto gemacht wurde, gelungen eine Kompromiss-Lösung zu erreichen.

    Hier noch mal der link zu dem Foto:

    Senf.app

    https://www.haz.de/lokales/hannov…ht%20zu%20haben


    https://www.google.com/maps/@52.37469…05410&entry=ttu


    Kommt man doch vorbei auf so einem traumhaft breiten Zweirichtungsradweg :P

    Soll jetzt was heißen?

    Sicherlich hätte es der Zweirichtungsradweg an der Brühlstraße vom Clevertor Richtung Königsworther Platz verdient, verbreitert zu werden. Auf einem großen Abschnitt ist er auch deutlich breiter als auf dem Zeitungsfoto. Zum Beispiel hier zwischen Escherstraße und Otto-Brenner-Straße hat er wenigstens die Mindestbreite von 2,00m:

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    Und ganz sicher ist es berechtigt, dort einen Zweirichtungsradweg anzubieten, denn die mehrspurige Brühlstraße, Teil des Cityrings ist sehr stark vom Autoverkehr belastet und es sind keine politischen Mehrheitsverhältnisse in Sicht, die dazu beitragen könnten, daran etwas zu ändern.

    Anstatt mit [Zeichen 241-30]+[Zusatzzeichen 1000-31] könnte man auch so ausschildern: [Zusatzzeichen 1022-10] alleinstehend entgegen der Fahrtrichtung, bzw. [Zusatzzeichen 1000-33] in Fahrtrichtung, dann wäre es klar ausgeschildert ein Angebots-Zweirichtungsradweg. Trotzdem müsste der Fahrradweg verbreitert werden.

    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite in der Brühlstraße hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Dort gibt es einen 2,80 m breiten Zweirichtungsradweg. Um den auch im Bereich der Leinebrücke anbieten zu können, wurde dort die Brücke verbreitert.

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    Vermutlich hätten sich die Entscheidungsträger gefreut, wenn Fahrradfahrer*innen-Interessensgruppen gesagt hätten, wir brauchen hier keine Zweirichtungsradwege, ein schmaler Einrichtungsradweg tut es auch.

    Noch mehr hätten sie sich vielleicht darüber gefreut, wenn die Fahrradfahrer*innen-Interessensgruppen gesagt hätten, wir brauchen keine Fahrradwege, wir können auch auf den Fahrspuren, die bislang für den Autoverkehr reserviert sind, bequem mitfahren.

    Aber das wäre eben komplett an den Interessen der allermeisten Fahrradfahrer*innen vorbeigegangen. Und deswegen würde kein einziges Auto weniger dort lang fahren. Was vielleicht funktioniert hätte: Über die ganze Länge von Brühlstraße und dem anschließenden Leibnizufer und dem Friedrichswall eine von drei Fahrspuren je Richtung vom Autoverkehr befreien und zu einem breiten Radfahrstreifen ausbauen. Oder die Fahrbahn auf der Leine-Seite im Bereich Leibnizufer komplett für den Fahrradverkehr reservieren und den Autoverkehr auf den anderen Fahrspuren der anderen Fahrbahn auf der Calenberger Neustadt-Seite führen. Dann wären wir allerdings wieder bei dem Punkt weiter oben: Dafür sind keine politischen Mehrheitsverhältnisse in Sicht.

    Weil du dann bis zur nächsten Querung und wieder zurück fahren musst? Unnütze Zeitverschwendung, nur weil da so eine Autohölle im Weg ist – die wahrscheinlich auch noch den Geräuschpegel eines startenden Düsenjets hat.

    Beispiel Lavesallee in Hannover: Beidseitig sind Zweirichtungs-Fahrradwege.

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    Dazwischen sind sechs Autofahrbahnen und ein sehr breiter Grünstreifen.

    Es wäre für den Fahrradverkehr mit erheblichen Umwegen verbunden, würde man beidseitig nur noch Einrichtungs-Fahrradverkehr zulassen. Es würde auch nicht funktionieren, das umzusetzen, weil viele Fahrradfahrer*innen einfach den kürzeren Weg nehmen würden, auch dann, wenn es dann ordnungswidrig wäre, gegen die Fahrtrichtung zu fahren.

    Es gibt mehrere Stellen in Hannover, an denen man aus nachvollziehbaren Gründen nur Einrichtungsfahrradwege hat, obwohl es viele Fahrradfahrende gibt, die dort ordnungswidrig trotz [Zeichen 254] entgegengesetzt der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fahren. Zum Beispiel, wenn man vom Königsworther Platz in die Königsworther Straße fährt:

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    Im weiteren Verlauf ist es auf dem schmalen Hochbordradweg einfach zu eng für Zweirichtungsfahrradverkehr. Es ist ärgerlich dort nicht in beide Richtungen fahren zu können, denn die Enge rührt hauptsächlich daher, dass dort ein Parkstreifen existiert anstatt ein breiter Fahrradweg.

    Kann man unter anderem auf diesem streetview-Foto sehen, auf dem eine Person ihr Rad auf dem Bürgersteig entgegengesetzt der vorgeschriebenen Fahrtrichtung lediglich schiebt, was ja erlaubt ist.

    Elektromarkt Hannover · Königsworther Str. 11, 30167 Hannover
    ★★★★★ · Elektrofachgeschäft
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    Wenn es auf der Fahrbahn der Königsworther Straße nicht so viel Autoverkehr gäbe und durchgehend Tempo 30 gelten würde, könnte man statt Hochbordfahrradwege auch breitere Fußwege machen und der Fahrradverkehr führe auf der Fahrbahn.

    Anderes Beispiel: Es gibt auch Fahrradfahrer*innen, die am Lichtenbergkreisel aus der Teichstraße links im Bild hinausfahren und auf direktem Weg in die Wittekindstraße rechts im Bild hineinfahren, um sich so das fast komplette Umrunden des Kreisels zu ersparen. Es ist nicht so, dass ich das gutheiße oder irgendwem empfehlen würde, so zu fahren, aber meine Bereitschaft sich großartig darüber aufzuregen, ist begrenzt. Da kann man vielleicht mal den Kopf schütteln drüber, aber andere deswegen anraunzen? Vielleicht, wenn die schnell unterwegs sind, über den Fußweg rasen und andere direkt bedrängen oder Fußgänger*innen gefährden.