Beiträge von Ullie

    Kopenhagen hat einen Modal Split von insgesamt 24%. Kursierende höhere Werte sind geschönt, indem mal der Fußanteil ignoriert wird oder nur der Binnenpendelverkehr gezählt wird (=Fahrten zur Arbeit oder Ausbildung innerhalb der Stadt). Die 24% sind im Bereich deutscher Städte (Bremen hat mehr, Berlin, München, Köln etwas weniger).

    "Das Auto muss weg! Ein Gedankenexperiment", Utopia vom 18.9.20

    Das Auto muss weg! Ein Gedankenexperiment
    Unsere Städte könnten bedeutend ruhiger, sicherer, gr0ßzügiger und gesünder sein, wenn wir unser Verhältnis zum Verkehr ändern. Der motorisierte…
    utopia.de

    Zwar enthält der Artikel längst nicht so radikale Vorschläge wie der Titel erwarten lässt, aber trotzdem nehme ich ihn hier beim Wort und betrachte die Aufforderung als vollendete Aufgabe. Sprich: Die Autos sind weg. Endlich!

    Kopenhagen setzt auf Separation des Fahrradverkehrs. Das passt nicht zusammen mit der Zielsetzung "Das Auto muss weg!" Denn wenn es keine Autos gibt, von wem sollte der Fahrradverkehr dann separiert werden? In einigen Straßen wird es notwendig, Omnibusspuren oder Straßenbahnspuren bereitzuhalten. Aber der Platzbedarf dafür ist trotz deutlich höherer Personentransportleistung deutlich geringer als der Platzbedarf des Autoverkehrs.

    So gesehen befindet sich Kopenhagen auf dem Holzweg mit seiner Separations-Strategie.

    Ich hatte eigentlich von Miet-PKW als Alternative zu Bahnfahrten geschrieben.

    Bei den Wohnmobilien vermute ich, dass man sowas vielleicht einmal mietet um zu sehen ob diese Art zu Reisen einem zusagt. Und sollte dem so sein, kauft man sich dann eher etwas was genau zu den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben passt und nicht so 0-8-15-Standardmodell wie es die Vermieter haben.

    Mein Eindruck ist, dass nicht wenige, die sich das kaufen, das Fahrzeug einfach am Fahrbahnrand abstellen, um die Kosten für einen Stellplatz zu sparen. Ähnlich wie beim Auto, aber da hat man sich schon zu sehr dran gewöhnt. Die im öffentlichen Straßenraum geparkten Wohnmobile empfinden zumindest manche Menschen noch als störend. Das zu unterbinden ist im gegebenen gesetzlichen Rahmen leider nicht möglich und die Bereitschaft an der Gesetzgebung was zu ändern wenig ausgeprägt. Sehenden Auges wird in Kauf genommen, dass es irgendwann als normal betrachtet wird, eine rollende Zweitwohnung zu besitzen, die im öffentlichen Straßenraum abgestellt wird.

    Wo parken eigentlich die Mietwagen, wenn sie gerade nicht vermietet sind? Ich muss leider feststellen, dass viele Car-Sharing-Auto im öffentlichen Straßenraum parken. Oft sogar noch auf gesonderten Parkplätzen, die extra für Car-Sharing-Autos frei gehalten werden. Eigentlich ein Unding. Wird aber hingenommen, weil das Abstellen von Privatautos eben auch hingenommen wird. Ist das bei den Mietautos anders? Fährt man die von einem Mietwagenausleihpunkt zu einem anderen Mietwagenausleihpunkt, wo sie jeweils auf Firmengelände untergebracht sind?

    Aber selbst wenn diese indirekten staatlichen Subventionen die leider nicht eingepreist sind und deshalb die Autofahrerei billig machen außer acht gelassen werden. Bahnfahren ist nicht so teuer, wenn man günstige Angebote in Anspruch nimmt. Und es gilt, dass Kinder bis einschließlich 14 Jahre kostenlos mit den Eltern oder einer anderen Begleitperson mitfahren. Die Fahrradmitnahme freilich verkompliziert die Sache. Aber sich deshalb ein Auto mieten, weil man die Fahrräder nicht in den Urlaub mitnehmen kann??? Dann plane ich den Urlaub doch lieber so, das mich die Fahrt nicht so weit weg führt. Und ggf. Nahverkehrszüge für die Hin- und/oder Rückfahrt ganz oder teilweise genutzt werden können.

    Die man auch ignorieren kann, wenn man nur bei Bedarf ein Auto mietet. Selbst für hochwertige Autos + eine komplette Tankfüllung, zahlt man für ein Wochenende unter 200€. Dafür kriegt man volle Flexibilität bei Hin- & Rückreise, nur angenehme Mietreisende und meistens dann doch eine Zeitvorteil.

    Ein Wohnmobil kann man mieten, oder mit einem eigenen das ganze Jahr für lau den Stadtteil zuparken:

    Bei Off in Ahlten bei Hannover kann man so was mieten. Zum Beispiel: Ein Wohnmobil für gerade mal 65 € pro Tag.

    Ich bin mir nicht sicher, wo die ihre Wohnmobile abstellen, wenn sie sie gerade mal nicht vermieten. Auf googlemaps sieht es so aus, als stünden die auf dem Firmengelände.

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Allerdings frage ich mich, warum das trotz der geringen Mietkosten dann so wenige machen, ein Wohnmobil mieten, und dafür andererseits so viele mit ihren riesigen "Elbkähnen" den Stadtteil zuparken, und zwar nicht nur eben mal kurz für's Einladen, sondern das ganze Jahr über abzüglich ein paar Tage Urlaub an denen sie damit wegfahren.

    Kommentar Rendsburg: Radfahrer sind die großen Verlierer | SHZ

    Hier fehlt immer noch ein Facepalm-Smiley ||

    Da kann man nur noch den Kopf schütteln und die Hand vors Gesicht halten! Und damit könnte man es bewenden lassen. Davor kann ich nur warnen. Der Artikel ist Stimmungsmache gegen eine notwendige Verkehrswende, jedoch geschickt verpackt. Und viel zu oft kommen diejenigen, die die Vorherrschaft des MIV für alle Ewigkeit einzementieren wollen, mit der Behauptung, Separation sei der Königsweg für eine gelungene Fahrradinfrastruktur, damit durch.

    Leider steckt der Teufel oft im Detail und denen wird in der breiten Öffentlichkeit oft zu wenig Beachtung geschenkt. Oder überfordert einfach die Aufmerksamkeitsbereitschaft einer breiten Öffentlichkeit. Die breite Öffentlichkeit will von einfachen Lösungen hören: Separate Fahrradwege bauen und alle sind glücklich, denn durch das Fahrradfahren auf der Fahrbahn kommt ja "... der Autoverkehr ins Stocken." Und für den Fahrradverkehr ist es ja auch besser so, dass er von den Fahrbahnen ferngehalten wird, denn da gilt das Gesetz des Stärkeren verbunden mit der Gefahr, überfahren zu werden und damit würde "... der Radfahrer im schlimmsten Fall der größte Verlierer".

    Außerdem besteht die Gefahr, dass "... die Radfahrer zu den meistgehassten Verkehrsteilnehmern werden". Erfüllt dieser Hinweis bereits den Vorwurf der Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen eine bestimmte Gruppe von Verkehrsteilnehmer*innen, der gegenüber sogenannte "stärkere" Verkehrsteilnehmer eigentlich zu besonderer Rücksicht verpflichtet sind?

    Wie auf diesen Affront gegen Fahrradfahrer*innen reagieren, die nichts weiter tun, als ordnungsgemäß entsprechend den Regeln der StVO dort, wo es gestattet ist, die Fahrbahn benutzen? Einfach nur den Kopf schütteln und die Hand vor's Gesicht halten?

    Oder die Zeitung wegen Aufstachelung zu Hass und Gewalt gegen Fahrradfahrer*innen verklagen?

    Einen Knackpunkt sehe ich schon ganz am Anfang: "Radfahrer dürfen in vielen Gemeinden nun die Straße benutzen, ...". Tatsächlich ist es ja genau andersrum: Die Fahrradfahrer*innen dürfen schon seit vielen Jahren die Fahrbahn benutzen, die Verkehrsverwaltung hat sie jedoch daran gehindert, indem sie zu Unrecht vielerorts an der Ausschilderung benutzungspflichtiger Radweg festgehalten hat, was ein Fahrbahnverbot für den Fahrradverkehr darstellt.

    Ich befürchte allerdings, diese Details interessieren viele nicht. Selbst viele Fahrradfahrer*innen interessiert das nicht, weil sie es gewohnt sind, auf Fahrradwegen zu fahren und das für eine sichere Sache halten, und weil sie es vermeiden wollen, sich mit Autofahrer*innen und deren Revierverhalten auseinandersetzen zu müssen.

    Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund dafür, dass bei solchen Unfallmeldungen die Automarke und das Modell genau beschrieben wird, das beteiligte Fahrrad aber nur als Fahrrad bezeichnet wird. Und dann immer dieses "erfasst", als ob ein Auto Hände zum Erfassen hätte.

    Beispiel für einen Gegenvorschlag: Der Autofahrer (86) eines Renault Laguna hat auf der Hauptstraße den Fahrradfahrer (65) eines Gazelle Vento C7 niedergefahren. Der 65-Jährige erlitt schwere Verletzungen.

    Link zu Gazelle Vento C7:

    Vento C7 | Gazelle
    www.gazelle.de

    Film-Beschreibung: Ab Minute 20:50 Verkehrsmittel-Tausch:

    "Es geht nicht darum, wer schneller ist oder bequemer fährt, sondern wie wirkt sich das Verkehrsmittel auf unser Zusammenleben aus." Leider wird das Ergebnis am Ende nicht klar vorgestellt.

    Ein Ziel des Experimentes: Wird diese These bestätigt? Das Auto ist kein Ort der sozialen Vielfalt und Begegnung. Welche Auswirkungen hat die ÖPNV-Nutzung auf das soziale Miteinander, auf das gesellschaftliche Zusammenleben. Die Idee: Durch die ÖPNV-Nutzung sind die Menschen länger mit anderen Menschen zusammen als bei der Autonutzung.

    Ab Minute 30:00 RS1 Radschnellweg 1 der längste Radschnellweg Europas auf über 100 km der schnellste Radweg durchs Revier. Darauf folgend ab Minute 33:00 Überleitung zu der "vorbildhaften" Fahrradinfrastruktur in den Niederlanden. Dann wird der Hovenring bei Eindhoven gezeigt und ehrlicherweise sagt der niederländische Verkehrsexperte, dass der Hovenring gebaut wurde, damit der Autoverkehr beschleunigt wird. Dann wird der angebliche niederländische Pragmatismus gelobt und dass in den Niederlanden angeblich alles besser ist und viel mehr Geld als in Deutschland für den Fahrradverkehr ausgegeben wird.

    Bei Minute 38:50 Vergleichskostenrechnung Bus <> Auto.

    Zunächst die Rechnung Kosten für die Hin- und Rückfahrt jeweils mit Einzelfahrscheinen: 3,30x2=6,60 €.

    Mit Deutschlandticket: 1,60 €

    Bei 39:30 der realistischere Vergleich mit Autokosten von täglich 8,00 €.

    Bei Minute 40:50 Parkplatzbesetzung mit Teppich, Stehlampe und Sofas. Hinweis auf 30,00 € für einen Anwohnerparkausweis.

    Ab Minute 42:00 Projekt Stadtterrassen in Datteln. Ein Fahrradfahrer schimpft, dass dadurch Parkplätze wegfallen. Ein Fahrradfahrer! Die Händler jammern und können keinen Vorteil erkennen. Ab Minute 46:00 Interview mit Katja Diehl. Den einen wird was weggenommen, den anderen wird was geschenkt.

    Kurzer Ausflug nach Barcelona. Stichwort Superblocks. Zurück nach Datteln. Auch der Bürgermeister von Datteln will seine Innenstadt umbauen. "Die ganze Fußgängerzone soll bald autofrei sein." Originalzitat aus dem Film bei Minute 48:00 :/.

    Ab 1:00:00 zeigt Renate, wie sich Blinde und Sehbehinderte im Straßenverkehr bewegen. Und daran anschließend, zeigt Sanna worauf es für Rollifahrer ankommt. Anschließend Infos zum barrierefreien Haltestellenausbau für die Stadtbahn. Wieder ein Hinweis auf lange Planungszeiten uns Umsetzungszeiten.

    Ab 1:13:00 Problem: Zu wenig Triebwagenführer*innen und Busfahrer*innen.

    Ab 1:20:00 Thema Lastenräder. Ein Hinweis: Lastenräder dürfen überall dort parken, wo auch Autos parken. "Steht neu in der StVO." Wo? Beziehungsweise. Es war nie verboten, das Fahrrad am Fahrbahnrand abzustellen. Grobe Schwachstelle in der Darstellung.

    Hier noch mal der Link zum Film:

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    Interessant finde ich den Hinweis auf die Dashcam. Damit sollte es ja relativ einfach sein, zumindest die Signalisierung für den LKW zu klären.

    Wie ist das mit so einer Dashcam aktuell rechtlich geregelt?

    Besteht da nicht die Gefahr, dass der Fahrzeughalter so eine Dashcam verschwinden lässt, wenn er befürchten muss, dass es ihm zum Nachteil gereicht, was da drauf aufgenommen wurde? Es gibt ja keine verbindlichen Vorschriften, dass so eine Dashcam installiert sein muss.

    Und umgekehrt: Muss ich jetzt als Fahrradfahrer oder Fußgänger mich ebenfalls mit einer Dashcam ausstatten, damit ich im Falle eines Unfalles ggf. entlastendes Material vorlegen kann?

    Und wäre es nicht hilfreich, wenn eine Black-Box auch solche Daten speichert wie gefahrene Geschwindigkeit, wurde gebremst, war der Blinker eingeschaltet usw., und die dann auch ausgewertet wird? Gibt es dann auch bald eine Black-Box für Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen?

    Ullie Es gibt reversible Trägersysteme für KFZ, die einen unkomplizierten Transport von bis zu vier Rädern ermöglichen. Gerade bei Urlaubern sieht man diese häufiger. Bei Vans oder Wohnmobilen oft auch gleich fest installiert.

    Bei Wohnmobilen entstehen Stellplatzkosten, wenn man sie nicht auf dem eigenen Grundstück (was man auch einpreisen müsste) oder einfach am Fahrbahnrand abstellt. Eine Unsitte, die in den letzten Jahren leider zugenommen hat und die von den Behörden geduldet wird, bzw. die Gesetzeslage gibt es nicht her, dagegen wirksam vorzugehen. Auch normale PKW parken oft kostenlos am Straßenrand, müsste man eigentlich auch irgendwie einpreisen bei einer Vergleichsberechnung. Bei Wohnmobilen finde ich es aber besonders dreist, weil die oft über mehrere Tage oder Wochen abgestellt werden. Auf der einen Seite jammern, ich bin täglich auf das Auto angewiesen, auf der anderen Seite stehen Wohnmobile oft wochenlang unbewegt am Fahrbahnrand.

    Im gezeigten Fall entstünden außerdem noch Falschparken-Ordnungsgelder, wenn denn der Verkehrsaußendienst effizient dagegen vorginge. Macht das Autofahren natürlich auch billiger als es eigentlich wäre. Da könnte ich bei einer Vergleichsrechnung ja auch hergehen und sagen: Fahr ich halt schwarz mit der Bahn, das ist dann auch billiger. Die Gepäckhalterung an dem hellblauen Wohnmobil hat das Fahrzeug übrigens ziemlich regelmäßig dran, so weit ich das beobachten konnte. Ebenso wie manche andere Wohnmobile dauerhaft Halterungen mit Zusatzstauraum angebaut haben, sodass man beim Straße queren besser einen Helm trägt:

    Dass diese Dinger "reversibel" sind, hat sich anscheinend noch nicht überall herumgesprochen. Oder ist das hier auf dem Foto eine Halterung von der Sorte "fest installiert"?X/

    Und Auto ist leider immer noch seeeehr viel günstiger, wenn man zu zweit oder sogar (mit meiner Schwester) zu dritt fährt. Die Bahn ist preistechnisch einfach nicht konkurrenzfähig, was mich sehr ärgert. Ich würde Bahnfahrten definitiv bevorzugen, weil ich da lesen kann, Pinkelpausen nicht mit anderen absprechen muss und mehr Beinfreiheit habe...

    Das kann schlicht und einfach deshalb nicht stimmen, weil dann Menschen ohne Auto alle verarmt sein müssten, da sie ja auf die teure Bahn angewiesen sind.

    Bei Vergleichsberechnungen werden oft jede Menge versteckte Kosten vergessen beim Auto, wie z. B. Anschaffungskosten, KFZ-Steuer, Hauptuntersuchung alle zwei Jahre, Fahrzeugreinigung, Parkplatz, Bußgelder, Unfallkosten etc.. Die kommen zusätzlich zu den Spritkosten, Wartungskosten, Versicherungskosten obendrauf. Nicht eingepreist sind in der Regel auch die Kosten für die Fahrerin oder den Fahrer. Die oder der arbeitet ja bei einer Autofahrt quasi ehrenamtlich.

    Und dann kommen ggf. noch die Anschaffungskosten für einen Fahrradgepäckträger dazu und die daraus resultierenden zusätzliche Spritkosten. Außerdem Montage-Zeiten und Lagerkosten, um den Fahrradgepäckträger anzubauen und wieder abzubauen und zwischendurch aufzubewahren. (Danke für den Hinweis krapotke, wir müssen zeitgleich getippt haben.)

    Hier ein Link zu einem Video, den ich auf der Internetseite der Bahn entdeckt hatte:

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    Ach, irgendwie ist Reisen abseits von Autofahren echt anstrengend. Mein Freund ist bekennender Autofahrer und dann fährt man halt zwei Stunden später los, um dem Sonntagabendheimkehrerstau zu entgehen. Ganz einfach. Und für zwei Leute lohnt sich finanziell und zeitlich die Zugfahrt nach Berlin einfach nicht... Traurig, was die Bahn da grundsätzlich verbockt.

    Ich versuche das Eingezwängt sein in einer engen Fahrgastzelle möglichst zu vermeiden. Günstige Tickets zum Beispiel für eine Zug-Fahrt von Hannover nach Berlin für zwei Personen etwa eine Woche im Voraus gibt es für um die 100 Euro und die Fahrt dauert unter zwei Stunden. Aber mit Fahrradmitnahme wird es dann vermutlich schwieriger. Es sei denn Faltrad. Je nach Auto ist es aber auch nicht unbedingt einfach möglich ein Fahrrad mitzunehmen.

    Welche Animositäten wer wie hat ist die eine Sache.

    Aber ich fände es z. B. wichtig um abzuschätzen, wie groß ist der CO2-Abdruck von so einem Lebensmittel.

    Z. B. verwenden die Münchner Großbrauereien viel Malz aus Frankreich, was bedeutet weite Wege, mehr Kunstdünger, mehr Pestizide, .....

    Muss mal demnächst nach Bier in Öko-Qualität Ausschau halten. "Öko-Biere sind auf dem Flaschenetikett als solche gekennzeichnet. Das staatliche sechseckige Bio-Siegel sowie das Warenzeichen einer der Öko-Anbauverbände (z.B. Naturland, Bioland, Demeter) garantieren, dass die Herstellung des Öko-Bieres gemäß den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung und ggf. gemäß den Verbandsrichtlinien erfolgte." Da wäre dann zumindest gewährleistet, dass kein Kunstdünger und keine Pestizide zum Einsatz kommen. Vielleicht gibt es da auch genauere Angaben über die Produzenten der Rohstoffe.

    Zitat aus:

    Entdecken Sie Öko-Bier: Prost!

    Da steht auch: "In Öko-Qualität sind alle üblichen Biersorten erhältlich: Pilsener, Weizenbier, auch alkoholfreie Biersorten und Malzbier. Viele Biere werden nach traditionellen Rezepturen mit Rohstoffen aus der näheren Umgebung gebraut – so lässt sich die Region auf genussvolle Weise entdecken!" Aber das ist ja eine recht allgemeine Aussage.

    Beim Hopfen wird es eh schwierig: "Die in Bayern gelegene Hallertau ist mit rund 17.000 Hektar nicht nur das größte Anbaugebiet Deutschlands, sondern auch das größte der Welt. In der Hallertau liegen 83 Prozent aller deutschen Hopfenanbauflächen. Die restlichen 17 Prozent verteilen sich auf die Anbaugebiete Elbe-Saale, Tettnang, Spalt und Bitburg." In Norddeutschland jedenfalls wird zumindest der Hopfen längere Transportwege zurückgelegt haben. Aber es ist ja immer noch besser, wenn nur der Hopfen transportiert wird, als das fertige Bier.

    Zitat aus: https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/hopfen-eine-ganz-spezielle-kulturpflanze#

    Die meisten Biere haben rundumerun 400ccal pro 1/2 Liter.

    Das Bier aus dem Beispiel von oben hat 38 kcal pro 100 ml, also 190 kcal pro 1/2 Liter. In der alkoholfreien Variante sind es 23 kcal pro 100 ml, also 115 kcal pro 1/2 Liter.

    Grob gerechnet hat das Bier mit 4,9 % vol. Alkohol doppelt so viele Kalorien. Ob das der Grund dafür war, dass die Brauereien sich dagegen gewehrt hatten, dass der Kaloriengehalt auf Bier angegeben werden muss? Sozusagen eine Art Verschleierung, dass Bier tatsächlich dick macht?

    Andererseits können doch die Brauereien darauf hoffen, dass alkoholfreies Bier die Konsumenten dazu ermuntert, auch noch ein zweites und drittes Bier zu trinken. Man bleibt nüchtern und die Kalorienzufuhr bleibt gedrosselt.

    Fernbusse sind eine sinnvolle Alternative zur Bahn, habe ich leider in letzter Zeit häufiger nutzen dürfen wegen irgendwelcher kurzfristiger Streiks und so'nem Bla. Fahrradmitnahme erfordert halt, dass man die Kostbarkeit aus der Hand gibt und dem Busfahrenden vertraut, dass er das Gerät ordnungsgemäß anbringt.

    Im Falle, dass der Verkehrssektor tatsächlich nachhaltig gestaltet werden sollte, muss vermutlich verstärkt auf Omnibusverkehr auch für Fernreisen zurückgegriffen werden. Privater KFZ-Verkehr wäre dann nicht mehr möglich. Das wäre allerdings auch nicht weiter schlimm, denn die Straßen wären ja nach wie vor vorhanden. Und nur ein Bruchteil davon reicht aus, um einen sehr guten Omnibusfernreiseverkehr zu gewährleisten, solange der Bahnverkehr halt braucht, um im notwendigen Umfang ausgebaut zu werden. Das wird vermutlich länger als ein Jahrzehnt oder gar zwei Jahrzehnte dauern. So lange könnte Omnibus-Fernreiseverkehr den Personenverkehr gewährleisten.

    Wer hat das Bier wo gebraut, wo wurde es abgefüllt. Woher kommen die Rohstoffe.

    Das könnte dann aber schnell zur "Gretchenfrage" werden.

    Mal angenommen, eine Brauerei gibt an: Gebraut in der EU. Alle verwendeten Rohstoffe kommen aus der EU. Da freuen sich dann die EU-Begeisterten und trinken bedenkenlos das Bier.

    AfD'ler dagegen würden dann gemäß ihrer Maxime "Deutschland zuerst" nur dann das Bier trinken, wenn draufstünde: Gebraut in Deutschland. Alle verwendeten Rohstoffe kommen aus Deutschland.

    Ein CSU-Parteigänger hingegen würde nur ein Bier trinken, auf dem draufsteht: Gebraut in Bayern. Alle verwendeten Rohstoffe kommen aus Bayern. Weil CSU-Motto: "Bayern zuerst!" :)

    Danke für die Erläuterungen Th(oma)s Es gab also 2009 eine Novelle des StVO, die Schilderwaldnovelle genannt wurde und die zum Ziel hatte, die Anzahl von Verkehrsschildern zu reduzieren. Diese Kombi [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] gab es allerdings schon vor 2009:

    Fotografiert in Marienwerder: https://www.google.com/maps/@52.40564…i8192?entry=ttu

    Vor 2009 galt also auf diesem Fußweg in Marienwerder Schrittgeschwindigkeit für den Fahrradverkehr, der auf diesem Fußweg zugelassen ist. Ab 2009 durfte dann schneller gefahren werden als Schrittgeschwindigkeit, weil bei der "Schilderwaldnovelle 2009" darauf verzichtet wurde, im Fall dieser Beschilderung auf dem Foto Schrittgeschwindigkeit für den Fahrradverkehr vorzuschreiben.

    Wegen eines "Zitierfehlers" wird 2012/2013 die StVO erneut geändert. Ab 2013 gilt dann wieder (auch auf dem fotografierten Fußweg in Marienwerder):

    "Ist durch Zusatzzeichen die Benutzung eines Gehwegs für eine andere Verkehrsart erlaubt, muss diese auf den Fußgängerverkehr Rücksicht nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Fahrverkehr warten; er darf nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren." Und das gilt nicht nur für den Fahrradverkehr, sondern zum Beispiel auch für Lieferverkehr, für den es ja in vielen Fußgängerzonen ein Zusatzzeichen gibt, das den Lieferverkehr zu bestimmten Uhrzeiten zulässt. (Geregelt ist das in Anlage 2 laufende Nummer 18 StVO.)

    Das liest sich doch alles sehr vernünftig. Der Schutz des Fußverkehrs ist gewährleistet. Nicht nur der Schutz vor schnell fahrenden Fahrradfahrer*innen, sondern auch der Schutz vor schnell fahrenden Lieferfahrzeugen. Beide Verkehre, Fahrradverkehr und Lieferverkehr, dürfen (insoweit dort zugelassen) höchstens mit Schrittgeschwindigkeit in Fußgängerbereichen fahren.

    Hier der Link zu einer streetview-Aufnahme von August 2023 mit dem immer noch alten und trotzdem noch gültigen Fußwegschild in Marienwerder mit dem Zusatz [Zusatzzeichen 1022-10]:

    Google Maps
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    Ein anderes Beispiel ist die MLPD:

    "Die 1982 gegründete MLPD ist eine kommunistische Partei. Sie bezieht sich auf Marx, Engels, Lenin, Stalin und Mao Zedong. Sie wird vom Bundesverfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft."

    Europawahl 2024
    Zur Europawahl am 9. Juni 2024 treten in Deutschland 35 Parteien und sonstige politische Vereinigungen an. Hier finden Sie zu jeder ein Kurz-Profil.
    www.bpb.de

    Auch kleine Parteien nutzen die Möglichkeit, Plakate aufzuhängen. Leider auch zu bisweilen sehr einseitigen Stellungnahmen in aktuellen Konflikten:

    Mera24 ist "eine radikal progressive internationalistische Partei". https://mera25.de/europawahl/

    "Der Parteiname stammt aus dem Griechischen „Μέτωπο Ευρωπαϊκής Ρεαλιστικής Ανυπακοής“, auf Deutsch etwa „Europäische realistische Ungehorsamfront“ und ist Teil der transnationalen paneuropäischen Bewegung „Demokratie in Europa 2025“ (DiEM25). DiEM25 wurde 2016 u.a. von dem ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis ins Leben gerufen und tritt für eine stärker direktdemokratische, solidarischere und nachhaltigere Europäische Union ein."

    MERA25 - Gemeinsam für Europäische Unabhängigkeit
    MERA25 wurde 2020 als Teil der paneuropäischen DiEM25 gegründet. Sie fordert einen radikalen Wandel zu einer stärker direktdemokratischen, solidarischeren und…
    www.bpb.de