Beiträge von Ullie

    Also wenn Senioren mit so übersichtlichen Fahrzeugen wie Pedelecs bei 25km/h überfordert sind und man die deswegen langsamer machen möchte, auf welches Tempo sollten dann die deutlich weniger übersichtlichen PKW gedrosselt werden, mit denen Senioren ja auch fahren können?

    Der Artikel macht eigentlich nur eines deutlich, das Leute die kein Rad fahren Radfahrer als langsam an sehen. Die typischen Unfälle passieren da, weil es PKW Fahrer, Fußgänger oder (unerfahrere) Radfahrer sind, die das Tempo von einem Fahrrad falsch ein schätzen. An dieser Stelle müsste man ansetzen.

    Es ist meines Erachtens noch viel schlimmer, was Brockmann da fordert. Denn er will ja nicht an der maximalen Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h was ändern. Die Pedelecs sollen weiterhin 25 km/h maximal fahren dürfen. Was Brockmann rduziert sehen möchte, ist die Unterstützerenergie, die der Elektromotor liefert. Seine zynische Rechnung: Wer in den Beinen nicht mehr so fit ist, der ist vermutlich auch in der Birne nicht mehr so fit. Und deshalb ist es besser, wenn man so Leute nicht zu viel "Elektromotor-Rückenwind" zubilligt.

    Das grenzt schon an Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Wer z. B. sein Leben lang sicher und dank Gewohnheit zügig Rad gefahren ist, es jetzt aber nicht mehr so schnell kann, weil z. B. die Knie nicht so recht mitspielen, für den ist es doch kein Problem weiter zügig Rad zu fahren, auch wenn seine Tretkraft mit Elektromtor unterstützt wird. Freilich ist es gefährlich, wenn jemand, der Geschwindigkeiten bis 25 km/h mit dem reinen Tretfahrrad nur selten erreicht und sie deshalb nicht gewohnt ist, jetzt auf ein Pedelec umsteigt und die höhere Geschwindigkeit zunächst nicht einkalkuliert. Da muss man sich dann langsam reinarbeiten. Aber einfach den Saft runterdrehen - wie Brockmann das fordert - geht gar nicht!

    Ich dagegen frage mich, wer so ahnungslos ist, dass er Verkehrszeichen für benutzungspflichtige Radwege auf eine Fahrbahn malen lässt. Und wozu die kleinen Pfeilchen sollen? Hats da besonders oft britische Radler?

    Wer weiß, der König des damaligen Königreiches Hannover war ja früher auch mal der König von England. Und nach dem zweiten Weltkrieg war Niedersachsen britische Besatzungszone. Yetis Bedenken, was die Pfeilwirkung angeht teile ich. Ein großes rundes Fahrradpiktogramm mitten auf die Fahrbahn fänd ich besser. Meinetwegen auch noch mit Pfeilen, die aber deutlicher in der Mitte angeordnet sein müssten. Die Pfeile zeigen an, dass auch in der Radfahrstraße das Rechtsfahrgebot gilt. Aber es muss ja nicht so weit rechts sein, dass sich öffnende Autotüren zur Gefahr werden können.

    In dem Schreiben vom Tiefbauamt wird aber explizit auf diese Verordnung abgestellt (als es um die "Nichtsalzung" von Radwegen geht).

    Du hast Recht, das hab' ich übersehen. Und das ist wirklich merkwürdig. Denn wenn es bei dieser Verordnung, wie ich es vermute, um die Pflichten der Hausbesitzer geht, dann sind die Radwege ja ohnehin außen vor.

    Jeder Pedelec- und Radfahrer ist möglicherweise ein KFZ-Kasko- und Haftpflicht-Kunde weniger. Von daher wundert es nicht, wenn Brockmann bzw. die "Unfallforschung der (Auto-)Versicherer" regelmäßig zu Ergebnissen kommt, die die Alternativen zum Auto möglichst gefährlich erscheinen lassen, und Maßnahmen wie Helmpflicht und andere Spaßbremsen empfiehlt, die diese Verkehrsmittel in der täglichen Handhabung möglichst unattraktiv machen.

    Und der HAZ, der ich bei der HATZ gegen Radfahrer alles erdenklich Schlechte zutraue, der kommt's natürlich gelegen, Radfahrer (diesmal Pedelec-Radfahrer) genüsslich durch den Kakao zu ziehen. Frei nach dem Motto: Das sind Opis und Omis, die ihr Gefährt nicht im Griff haben und junge Rabauken, die dran rumbasteln, so dass es unerlaubterweise viel schneller fährt als es darf.

    Hm, jetzt habe ich doch mal recherchiert. Und siehe da, in der Straßenreinigungs- und Sicherungsverordnung der Stadt München (ich weiß, hier ist das HH-Unterforum...) steht das Verbot von Streusalz nur für die "Gehbahnen" drin.

    Link

    Oder habe ich den Teil mit den Radwegen übersehen?

    Man hat mir also auf Nachfrage Unsinn erzählt. Hier vom entsprechenden Amt sogar schriftlich.

    Hab das grad mal überflogen, diese "Straßenreinigungs- und Sicherungsverordnung der Stadt München" und dabei den Eindruck gewonnen, es geht dabei um die Maßnahmen, die ein Hausbesitzer ergreifen muss, um den Gehsteig schnee- und eisfrei zu halten, bzw. Rutschgefahren zu vermeiden. Und für die Radwege tragen die Hausbesitzer vermutlich keine Verantwortung. Kann also sein, dass das mit dem Streusalzverbot auf Radwegen in irgend einem anderen Regelwerk steckt.

    München liegt ja nun ein bisschen höher als Hannover oder Hamburg. Habt ihr da viel Schnee und Eis im Winter?

    Salz ist harmlos bzw. je nach Region sowieso reichlich im Oberflächenwasser. Vor paar Jahren habe ich eine Besichtigung das "Kalimandscharo" bei Zielitz mitgemacht. Das ist die Abraumhalde des Salzbergwerkes dort, auf der kochsalzhaltiger Abraum, der bei der Kaligewinnung abfällt, abgekippt wird. Dieser gigantische Salzberg steht einfach so bei Wind und Wetter offen rum. Das Regenwasser wird in einem ringsum laufenden Graben aufgefangen und ohne weitere Behandlung in die Elbe geleitet. Auf die von mir geäußerte Verwunderung antwortete der Bergwerks-Führer bloß lakonisch: "das ganze Salz wird doch sowieso früher oder später von den Solequellen ringsum nach oben gespült. Wir beschleunigen das nur ein bisschen."

    So harmlos ist Salz dann auch wieder nicht. Ich kann mich daran erinnern, dass vor einigen Jahren der Lichtenbergplatz eine neue Kastanie bekam. Die alte war eingegangen. Laut Baumgutachter gestorben an Streusalz und Hundekot. Der Platz hat eine Grünfläche in der Mitte. Diese wurde schon vor rund 20 Jahren in der heutigen Größe angelegt. Davor war sie sehr viel kleiner und die Winter waren vermutlich hartnäckiger. Da wurde der Baum ordentlich gesalzen. Dem Hundekot ist man inzwischen mit einem niedrigen Zaun begegnet, der Hundebesitzer davon abhält, hier ihren Fiffi abkoten zu lassen.

    Diesen Winter und so weit ich mich erinnere auch letzten Winter wurde in Hannover nicht viel gesalzen. Gab auch nur selten Anlass. (Klimaerwärmung?)

    Und am Ufer der Fösse, ein Bach, der aus einer Region mit Kalibergbau-Abraumhalden her kommt, wachsen Pflanzen, die sonst nur am Meeres-Strand wachsen:

    "Die Fösse und die Bade haben durch salzhaltige Quellen einen natürlichen Salzgehalt. Ursache ist der Benther Salzstock, der bis in das Grundwasser hinauf reicht.

    Dieser Salzgehalt macht die Fösse für die meisten Pflanzen- und Tierarten des Süßwas­sers unbewohnbar. Dafür wachsen an den Ufern salztolerante bzw. salzlieben­de Pflanzen, die gewöhnlich eher an der Nordsee anzutreffen sind." (Quelle: Internetseite der Stadt Hannover)

    https://www.hannover.de/Kultur-Freizei…chen/F%C3%B6sse

    Und auf dem Baumpflegeportal hab' ich dieses Zitat gefunden:

    "Baumschäden durch Streusalzeinsatz im Winter

    Pünktlich mit dem ersten Schnee tritt auch ein anderer, berüchtigter Begleiter des Winters wieder ans Tageslicht: Streusalz. Kräftig gestreut, soll es die Rutschgefahr durch Schnee und Eis mindern. Doch lange ist bekannt, dass Streusalz erhebliche, negative Auswirkungen auf Natur und Umwelt hat. Es ist an der Zeit, umzudenken und auf Alternativen umzusteigen."

    https://www.baumpflegeportal.de/aktuell/streus…chaeden_baeume/

    Hatte inzwischen Gelegenheit und dran gedacht, die hannoverschen Radweg-Piktogramme auf den Fahrradstraßen zu fotografieren. Mir sind die zu klein, da gefallen mir die großen, die weiter oben gezeigt wurden, sehr viel besser!

    Hier die Adolfstraße in Hannover:

    Und hier ein Link zu google street view, dass vor Einrichtung der Fahrradstraße aufgenommen wurde.

    https://www.google.de/maps/@52.36853…!7i13312!8i6656

    Das oben gezeigte Foto wurde etwa von der Position am Ende des Fahrradfahrerdurchlasses aufgenommen, den man auf dem google street view Bild sieht.

    Ich glaube, dass sich bei einer Jamaika-Koalition einige Dinge hätten ändern müssen. Damit Grüne, FDP und CSU es in einer gemeinsamen Regierung aushalten, hätten alle Seiten nach Gemeinsamkeiten suchen und Kompromisse schmieden müssen. Man weiß nicht, ob es geklappt hätte, aber es hätte über viele Themen anders diskutiert werden müssen.

    Die Positionen von CDU und SPD unterscheiden sich aber nicht grundlegend. In den letzten 8 Jahren hat sich Merkel einige SPD-Positionen zu eigen gemacht und bereits seit Gerhard Schröder ist die SPD der CDU inhaltlich ähnlicher geworden. Nach dem Abschneiden der SPD kann man ja mittlerweile kaum noch von einer großen Koalition sprechen, aber dennoch hätte die GroKo immer noch eine deutliche Mehrheit, gegen die die Opposition nichts ausrichten kann, sondern nur von den Zuschauerplätzen kommentieren darf. Dazu kommt, dass in der Vergangenheit Entscheidungen als "alternativlos" bezeichnet wurden. Dabei ist gar nichts alternativlos, aber man muss sich über die Konsequenzen der jeweiligen Alternativen im Klaren sein.

    Das sind für mich alles Gründe, mit denen die Verdrossenheit vieler Bürger erklärt werden kann und bei weiteren 3 1/2 Jahren GroKo ist keine Änderung in Sicht.

    Das ist ja alles richtig, was du da schreibst, aber der letzte Satz stößt mir doch auf. Zumindest wenn er so gemeint sein sollte, das Wählerverdrossenheit bedeutet, dass man sich nicht wundern dürfe, wenn verdrossene Bürger auf die Idee kommen, AfD zu wählen. Wer nicht zufrieden ist mit dem, was demokratische Parteien für Regierungsbündnisse schließen, dem muss klar sein, dass es keine "Alternative" ist "handfeste Halbnazis" zu wählen.

    Ja.
    Ich vermute: die Entwässerung der asphaltierten Fahrbahnen läuft direkt in die Kanalisation und damit ins Klärwerk, bzw. noch über diverse Abscheider.

    Die Nebenflächen haben keinen Anschluß. Kleinpflaster wird meistens nicht auf Knirsch gelegt, bzw. bekommt man auch die 50x50 Platten nicht dicht verlegt.
    Die Salzsuppe durchzieht dann schön den Boden und läuft im schlechtesten Fall ins Grundwasser.

    War kürzlich bei einem Klärwerksbesuch. Eine Entsalzungsanlage gibt es da nicht.

    Auch wenn die letzte Antwort zu diesem Thema schon genau ein Jahr zurückliegt, veraltet ist das Thema deshalb nicht. Und einen aktuellen Artikel zu diesem Thema aus der Hannoverschen Allgmeinen Zeitung von heute, passt genau dahin, deshalb mache ich kein neues Thema auf.

    Besonders genervt bin ich von diesem Absatz zum Thema aus dem HAZ-Artikel: "Brockmann plädiert für eine technische Lösung: Die Unterstützung, die der Elektromotor liefert, sollte an die Kraft gekoppelt sein, die Fahrer selbst aufwenden. „Wer langsam tritt, bekommt nur wenig Motorleistung oder wird im Tempo gedrosselt“, sagte Brockmann. „Das wird dazu führen, dass Senioren mit dem E-Bike nicht mehr schneller fahren können als Fahrradfahrer.“"

    http://www.haz.de/Nachrichten/De…ehmen-weiter-zu

    Ich bin wirklich kein optimal sportlich-konditionierter Radfahrer, aber auf 25 km/h schaffe ich schon mal einer eine kürzeren Distanz. (Bergab mit Rückenwind auch auf einer längeren Distanz.) Und ich will hier auch gar nicht dafür plädieren, dass dieses Tempolimit für Pedelecs erhöht werden sollte.

    Aber es ärgert mich, wenn dieser Unfallforscher Brockmann fordert, die Tretunterstützung zu dimmen, um Unfällen vorzubeugen. Und dann noch mit dem Argument, dass Pedelec-Radler nicht schneller fahren als sonstige Radfahrer. Das tun sie doch jetzt auch nicht. Vielleicht insgesamt über eine längere Strecke ein höheres Tempo, mag sein, aber zu keinem Zeitpunkt schneller als 25 km/h. Was werden wir als nächstes von diesem Unfallforscher hören? Eine eingebaute automatische Bremse, die bei Abfahrten das Fahrrad nicht schneller rollen lässt als 25 km/h?

    Dieser Unfallforscher setzt sich dem Vorwurf aus, Seniorinnen und Senioren zu diskriminieren.

    Wenn ich das mal vergleiche mit der entsprechenden Diskussion bei Autlern:

    "Der Senior, der sein Auto stilllegt, darf ein Jahr lang kostenlos Bus und Tram fahren. Die Stadt Ulm bietet älteren Autofahrern einen Tausch an."

    https://www.swp.de/suedwesten/sta…e-23652141.html

    Gezwungen wird jedoch kein Autofahrer zu Sowas. Und das Seniorenauto mit eingebautem PS-Begrenzer zu fordern, hat sich auch noch kein Unfallforscher getraut. Im Gegenteil, die Autoproduzenten werben ungeniert und ungehindert bei der älteren Kundschaft für ihre PS-starken Dickschiffe.

    Heute, von 9:45 bis 11:15.
    9:50 Anruf bem PK 34 mit der Bitte um Streifenwagen.
    Einkaufen gefahren.
    10:25, so wird mir berichtet, war Streifenwagen da.
    10:50 vom Einkaufen gekommen, Handwerker immer noch da.
    Polizei angerufen. Den Streifenpolizisten an den Apparat bekommen.

    »Ich habe das gesehen und ich habe nach meinem Ermessen entschieden, keine Maßnahmen zu ergreifen. Sie kommen als Radfahrer dort vorbei.«

    Owi schicke ich raus.

    Was macht man am besten in Sachen »ich habe entschieden, den Rechtsbruch zu dulden«?

    Vielleicht wäre es ja teurer für den Falschparker gekommen, hättest du das Grünflächenamt eingeschaltet?

    Jedenfalls hat mich dein Erfahrungsbericht ermuntert, mal zu schauen, wie die Polizei in Hannover auf einen 110 Anruf reagiert, wenn nicht der Radweg, sondern der Bürgersteig von einem Falschparker blockiert wird. Sie erbat zunächst Angaben zum Fahrzeugtyp und Nummernschild.

    Und sie kam (nach ca. 20 Min.), sah und klingelte - an der Haustür. Einige Minuten später erscheint der Autler und löst die von ihm geschaffene Bürgersteigblockade auf.

               

    Am meisten wird von weiteren 4 Jahren GroKo vermutlich die AfD profitieren. Trübe Aussichten für den notwendigen Wandel in der Energie-, Verkehrs- und Sozialpolitik... :(

    Würden die von der AfD nicht ebenso davon profitieren, wenn keine Große Koaltition zustande kommt? Vielleicht sogar noch mehr als davon, wenn erneut eine Große Koalition regiert?

    Abgesehen davon, der AfD sollte man nicht zu noch mehr Aufmerksamkeit verhelfen, indem man ihre armselige Erscheinung in der Diskussion über das Für und Wider einer großen Koalition thematisiert.

    Die Diskussion Radfahren im Mischverkehr contra auf Schutzstreifen, contra auf Radstreifen, contra auf Hochbordradwegen und dann jeweils verknüpft mit der Frage bei welchen Geschwindigkeiten, Straßenbreiten, sonstigen Rahmenbedingungen ist tatsächlich sehr anstrengend. Und zusätzlich wird die Diskussion gerne von denen angeheizt, die sich Radfahrer eigentlich auf den Mond wünschen. Ich hatte hier im Forum auch schon Beispiele dazu geliefert.

    Ruhe bewahren und genau hingucken hilft manchmal - aber auch nicht immer. Es gibt Planungsfälle, da ist die eine Lösung mit genau so viel Vor- und Nachteilen verbunden bzw. behaftet wie die andere. Es gibt aber auch Planungsfälle da liegen schnell die Vorteile einer bestimmten Lösung auf der Hand. Aber mal ist es die eine und an einer anderen Stelle ist es die genau gegenteilige Lösung. Und das manchmal noch auf der selben Straße. Und da kommt dann der Ruf auf nach eindeutiger Radwegeführung und nach klaren Gestaltungsprinzipien.

    Diese Radverkehrsanlagengestaltungs-Diskussion (oder meinetwegen auch Nichtgestaltungs-Diskussion) erinnert mich bisweilen an die Debatte um die Inklusion von Menschen mit Behinderungen, die "Inklusionsdebatte". Da streiten sich ebenfalls die Experten und oft noch heftiger die Laien, sowie Betroffene und mittelbar Betroffene gegeneinander und/oder untereinander.

    Ich vermute, das gehört halt einfach alles so dazu, wenn sich was verändern soll.

    Und ich vergaß: Da gibt es auch noch den Punkt, wenn ich für das eine Geld ausgebe, dann fehlt's dafür an anderer Stelle.

    Aber bitte überall. Was ich nämlich nicht verstehe ist, dass die Fahrbahnen hier geräumt und gesalzen werden, Radwege jedoch (teilweise) geräumt und gesplittet.

    Der Splitt ist für Radfahrer relativ nutzlos bis gefährlich (nämlich dann, wenn der Schnee weggetaut ist). Auf Nachfrage bei der Stadt München erklärte man mir, dass Rad- und Gehwege aus Umweltschutzgründen nicht gesalzen werden. Aha.

    Ist das wahr, die Straßen werden gesalzen, die Geh- und Radwege aus Umweltschutzgründen dagegen nicht?

    Die ökologischen Bedenken teile ich, aber ertappe mich auch fast dabei, Whataboutism zu betreiben: Wenn ich die Tonnen sehe, die auf den Straßen verteilt werden ... Wenn, dann nur auf Rad- und Fußwegen Salz, denn mit einem 2-Spurer ist es doch kein Problem zu fahren. Vorgestern bin ich mit meinem Einspurlastenrad unterwegs gewesen, war haarig, wenn auch lustig, gestern mit dem Dreispurer, das hat einfach nur Spaß gemacht und war sicherer als mit einem PKW.

    Ist ja vielleicht auch eine Frage des Alters und/oder der persönlichen Fitness oder des Ehrgeizes. Ich kann mich jedenfalls an Glatteisfahrten teils aus jugendlichem Leichtsinn, teils schlicht aus Gewohnheit mit dem Rad erinnern, die ich so heut nicht mehr machen würde. Aber einen gewissen Reiz hat's immer noch. (Vielleicht bekloppt - aber man gönnt sich ja sonst nichts.)

    Die Salzen oder Nicht-Salzen-Kontroverse würde ich persönlich ganz in deinem Sinne entscheiden, "Wenn, dann nur auf Rad- und Fußwegen Salz." Aber frag nicht nach Sonnenschein, was das für ein Medienecho aufwerfen würde. Dann würde es heißen, "Wasser predigen und Wein trinken", den Autofahrern wird die gesalzene Straße aus Umweltschutzgründen nicht gestattet, aber die Damen und Herren Radfahrer nehmen einen tüchtigen Schluck aus der Pulle, bzw, greifen tief ins Salzfass.

    In Hannover gilt die Regel, dass nur bei bestimmten Unwetterlagen gesalzen wird. Zum Beispiel Blitzeis. Aber das reicht bei Radwegen nicht. Ich kann mich an ein Jahr erinnern, in dem bei winterlicher Hochdruckwetterlage mehrere Wochen lang die tagsüber von der Sonne beschienene Seite des Bürgersteigs mit Hochbordradweg eisfrei war, während sich auf der gegenüberliegenden Seite wegen der Schattenlage hartnäckig Eis und Glätte hielten. Da hätt' ich mit gern etwas Salz hingewünscht.

    Andererseits - was soll's! Mehrere Wochen winterliche Hochdruckwetterlage - ob wir so was nochmal erleben dürfen? Dass CO2 nicht zum Klimawandel beiträgt glaubt doch nur der derzeitige amerikanische Präsident und tja leider glauben es auch viele viele Autofahrerinnen und Autofahrer.

    Zugegeben, es ist nicht mehr ganz HH, die Stadtgrenze liegt etwa 5 km entfernt.

    Gestern lagen hier bis zu 10 cm Schnee, die Räumdienste kamen nicht hinterher.

    Aber heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit (07.30) sah es dann so aus:

    P. S.: Und ja: Separierte Radinfra kann toll sein.:An der Kreuzung habe ich eine eigene Ampel und nicht mit den Rechtsabbiegern zugleich grün (massenhaft LKW um diese Zeit).

    Sieht allerdings so aus, als wurde da auch mit Salz gearbeitet. An der Stelle schlagen tatsächlich zwei Herzen in meiner Brust.

    Salzen ja, weil Radfahren dann weiter möglich.

    Salzen Nein Danke und dafür auf den ÖPNV umsteigen.

    Zum Glück fahre ich gerne Bus und Bahn, neulich einen recht neuen Scania auf der Regiobus-Linie 700. Allerdings war bis dahin das bisschen Schnee vom frühen Morgen schon getaut. In Hannover hat es zwar auch gestürmt, aber nicht richtig geschneit. Vorgestern, mittwochfrüh, da lag genug Schnee, dass ich das Rad lieber stehen ließ.

    Das Bild ist von Mittwochnachmittag. Ein Scania von Regiobus:

    Morgens sah's so aus:

    Und das Haltestellenbild zeigt auch den Radwegzustand an:

    In Hannover-Kleefeld Radfahrstreifen auf Straße mit-geräumt. Es lebe der Radfahrstreifen!

    Dieser Hochbordradweg dagegen war so wenig geräumt, dass Radler auf den Bürgersteig fuhren:

    Donnerstagfrüh war der Radweg an der Ihme gerade noch befahrbar. Frederieke hat ihn dann geflutet:

    Hier nochmal zum Vergleich die alte Situation angeschaut aus Richtung Lutherstraße kommend auf einem der alten Streetview-Bilder:

    https://www.google.de/maps/@52.36533…!7i13312!8i6656

    Und im Vergleich dazu dieselbe Blickrichtung nur von ein bisschen weiter oben, nämlich mit den neueren googlemaps-Satellitenaufnahmen:

    https://www.google.de/maps/@52.36551…t/data=!3m1!1e3

    Früher war eine Verkehrsinsel am Ende der Lutherstraße. Dort sind jetzt die Bürgersteige deutlich verbreitert gegenüber der Situation, die das ältere Bild zeigt.

    Ich finde das gut.


    Aber das die Verwaltung in Hannover mal was gut macht, lässt die HAZ nicht gern gelten, zumindest dann nicht, wenn dabei Autoverkehrsflächen verschmalert werden. Dann wird anscheinend gleich nach dem Haar in der Suppe gesucht.

    Die rote Farbe ist rechtlich irrelevant. Man sollte sie meiner Meinung nach nur dort einsetzen, wo sie geeignet und erforderlich ist, etwas besonders hervorzuheben.

    Rote Farbe verstehen viele so, dass Radfahrer dort besonders geschützt werden, aber halt auch nur dort. Die interviewte Radfahrerin kam ja zum Beispiel auch gar nicht auf die Idee, den roten Bereich zu verlassen und mindestens jeder 2. Autofahrer (ausgenommen Fahrer schwarzer BMW, da sind es alle) wird darauf bestehen, dass Radfahrer gefälligst ihren roten RAAADWEEEG!!!! zu benutzen haben.

    Ein gesichertes Radwegende nach ERA 2010 wäre problemlos 30m weiter zu realisieren, aber das wäre auch unbefriedigend für Radfahrer, die nach links in die Lutherstraße wollen. Für mich sieht das alles so aus, als hätte man Radfahrer dort in der Planung komplett vergessen und dann anschließend versucht, mit irgendeinem Murks das zu korrigieren.

    Ich verstehe auch nicht, wozu diese breite Mittelinsel da ist. Den Platz hätte man nutzen können, Radfahrer auf die Fahrbahn zu führen, aber die Einfädelung genau neben die Mittelinsel zu legen, ist Blödsinn.

    In ERA 2010 steht sogar, dass Schutzstreifen unterbrochen werden sollen, wenn die Fahrbahnbreite z.B. an einer Mittelinsel geringer als 3,75m ist und somit bei einem 1,50m breiten Schutzstreifen die Restfahrbahn schmaler als 2,25m ist.

    Gut gebrüllt, Schneemonster!

    Es war ein Fehler an dieser Stelle in den roten Farbtopf zu greifen. Nach der bisherigen Diskussion hier komme ich zu dem selben Ergebnis.

    Hier noch mal das googlemaps Satellitenbild, diesmal mehr aus der Perspektive aus der Schlägerstraße kommend. Auf dem Bild sind die roten Streifen noch nicht aufgebracht. Kein fieser HAZ-Schreiberling hätte das zum Anlass genommen sich über den schmalsten "Radstreifen Hannovers" lustig zu machen.

    https://www.google.de/maps/@52.36500…t/data=!3m1!1e3

    Auf dem Bild sieht man übrigens auch deutlich, dass die weiße Schutzstreifen-Strichlinie exakt an der Mittelinsel endet.

    Die breite Mittelinsel halte ich für gerechtfertigt. Wenn schon Mittelinsel, dann breite Mittelinsel! Und die Mittelinsel begrenzt die Linksabbiegespur auf die Marienstraße nach hinten. Muss ja nicht sein, dass die Schlägerstraße in voller Länge zweispurig als Aufstellfläche für Autler herhält, die auf die Hildesheimer-Straße-Rennpiste einbiegen wollen.

    Warum aber hat die Verwaltung dann dort zum Farbtopf gegriffen? Ich kann es mir nur so erklären, dass man damit versucht, die Radler vom Hochbordradweg auf die Straße zu lenken, damit der folgende weitere Bürgersteigbereich Radfahrer-frei bleibt. Ob diese Bemühungen erfolgreich waren, weiß ich leider nicht. Dazu komme ich zu selten dort vorbei.

    Der Kollateralschaden, eine frotzelige HAZ-Berichterstattung ist leider damit angerichtet. Aber so lange sich diejenigen Hannoveraner, die sich Radfahrer am liebsten auf den Mond wünschten, sich daran ergötzen, dass hier der schmalste Schutzstreifen Hannovers markiert wurde, soll's mir Recht sein. Einer genaueren Betrachtung hält diese Frotzelei nämlich nicht stand. Und wenn es der schmalste Radstreifen Hannovers sein sollte, er ist vermutlich auch der kürzeste dieser Art. Die weiße Strichlinie jedenfalls, also die eigentliche Schutzstreifenmarkierung ist gerade mal rund 8 m lang. Und die schmale Rotmarkierung ist nur wenig länger.

    Stimmt, und der Fördertopf für Radverkehrsinfrastruktur würde nicht dazu missbraucht werden können, Fahrbahndecken und Parkplätze zu sanieren.

    Ein Praxisbeispiel: Bei mir in der Straße ist der einzige Vorteil durch die Fahrradstraße, dass das historische Kopfsteinpflaster durch glatten Asphalt ersetzt wurde. Durch die Umnutzung des ehemaligen zweiseitigen Radweges und die Einengung der Fahrbahn sind aber sogar noch deutlich KFZ-Stellplätze und eine ganz neue Ausparkproblematik hinzugekommen. Ebenfalls wurde dem Straßenzug die Vorfahrt ([Zeichen 301]) genommen und durch rvl ersetzt. Dafür ist die Fahrradstraße nach wie vor an beiden Enden nicht richtig an die Infrastruktur angebunden (Paul-Fuß-Straße ausnahmslos nur rechtssabiegen erlaubt, die andere Seite ist mit leichten Umbauten diese Kreuzung).

    Und dafür soll ich mich als Radfahrer bedanken?

    Das sieht ja furchtbar aus mit den vielen Parkplätzen quer zur Fahrbahn. War die Straße vorher breiter und hatte nur Längsparkplätze? Was mir gut gefällt sind die sehr groß markierten Fahrradpiktogramme auf der Straße. Aber die sollten auch noch blau unterlegt sein!

    Dass das Kopfsteinpflaster durch Asphalt ersetzt wurde sollte allerdings nicht zu gering geachtet werden. Wenn ich mir die Diskussion zu diesem Thema in Hannover anschaue. Da hab' ich oft den Eindruck, dass es manchen Leuten nur drum geht, dass ihre Immobilie möglichst viel wert ist, weil man ein Haus aus der Gründerzeit eben besser vermarkten kann, wenn eine Pflasterstraße davor ist (Sieht ja so schön historisch aus).