Also wenn Senioren mit so übersichtlichen Fahrzeugen wie Pedelecs bei 25km/h überfordert sind und man die deswegen langsamer machen möchte, auf welches Tempo sollten dann die deutlich weniger übersichtlichen PKW gedrosselt werden, mit denen Senioren ja auch fahren können?
Der Artikel macht eigentlich nur eines deutlich, das Leute die kein Rad fahren Radfahrer als langsam an sehen. Die typischen Unfälle passieren da, weil es PKW Fahrer, Fußgänger oder (unerfahrere) Radfahrer sind, die das Tempo von einem Fahrrad falsch ein schätzen. An dieser Stelle müsste man ansetzen.
Es ist meines Erachtens noch viel schlimmer, was Brockmann da fordert. Denn er will ja nicht an der maximalen Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h was ändern. Die Pedelecs sollen weiterhin 25 km/h maximal fahren dürfen. Was Brockmann rduziert sehen möchte, ist die Unterstützerenergie, die der Elektromotor liefert. Seine zynische Rechnung: Wer in den Beinen nicht mehr so fit ist, der ist vermutlich auch in der Birne nicht mehr so fit. Und deshalb ist es besser, wenn man so Leute nicht zu viel "Elektromotor-Rückenwind" zubilligt.
Das grenzt schon an Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Wer z. B. sein Leben lang sicher und dank Gewohnheit zügig Rad gefahren ist, es jetzt aber nicht mehr so schnell kann, weil z. B. die Knie nicht so recht mitspielen, für den ist es doch kein Problem weiter zügig Rad zu fahren, auch wenn seine Tretkraft mit Elektromtor unterstützt wird. Freilich ist es gefährlich, wenn jemand, der Geschwindigkeiten bis 25 km/h mit dem reinen Tretfahrrad nur selten erreicht und sie deshalb nicht gewohnt ist, jetzt auf ein Pedelec umsteigt und die höhere Geschwindigkeit zunächst nicht einkalkuliert. Da muss man sich dann langsam reinarbeiten. Aber einfach den Saft runterdrehen - wie Brockmann das fordert - geht gar nicht!