Beiträge von Ullie

    "Radwege auf der Straße sind gefährlich". "Die Radwege in Hamburg sind gut." "Wir brauchen mehr Hochboardradwege." "Man sollte den armen Autofahrern nicht auch noch was wegnehmen."

    Direktlink zum Youtube-Vidoe der Hamburger Morgenpost.

    Die Leute stehen am Ort des Geschehens und sehen trotzdem nicht hin. ||

    Ich hatte ja schon auf der Hannover-Seite darüber berichtet, dass die Rot-grün-gelbe Rathauskoalition beschlossen hat, dass

    "durchgehende rote Streifen auch auf Kreuzungen ... den Radverkehr in Hannover sicherer machen" sollen.

    http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…cherheit-sorgen

    Radverkehr in Hannover soll mit durchgehenden roten Streifen sicherer gemacht werden

    Mal abgesehen davon, dass das möglicherweise nicht den gewünschten Effekt bringt und der Radverkehr dadurch auch nicht sicherer wird, so könnte es doch zumindest den m. E. verkehrspolitisch richtigen Ansatz, der Radverkehr gehört auf die Straße, bestärken. Radverkehrsführungen auf der Straße werden ja oft von Leuten abgelehnt, mit der Begründung, da werde ja nun wirklich gar nichts mehr für den Radverkehr getan.

    Die Rotmarkierung zeigt, dass hier doch etwas getan wird für den Radverkehr.

    Leider gab es nur wenige Tage vor dem tödlichen Abbiegeunfall in Hamburg , nämlich am 18.4.2018, einen ebenfalls tödlichen Unfall in Hannover, bei dem ein elfjähriger Radfahrer vor den den Augen seiner Mutter von einem abbiegenden LKW tot gefahren wurde. HAZ vom 19.4.2018 http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…agen-ueberrollt

    Hier eine Bildcollage der Unfallstelle in Hannover links ohne rechts mit eingezeichneter Rotmarkierung:

           

    Vielleicht habe ich ja einen Beitrag zu dem Hamburger Unfall übersehen, aber es kam mir beim Lesen dieses Threads so vor, das diese Option, Radwegefurten durch Rotmarkierungen sicherer zu machen, nicht erwähnt wurde. Deshalb habe ich die beiden Fotos aus Hannover noch mal gegenübergestellt. Lässt sich so was auch für den Ort des schweren Verkehrsunfalls in Hamburg anfertigen. Und wie beurteilt ihr die Sicherheitswirkung von Rotmarkierungen?

    In Hannover wurde das in Folge des Unfalls als eine Maßnahme diskutiert:

    "Im Rahmen der Begutachtung der Örtlichkeit durch die Unfallkommission wurden, unabhängig vom Unfall, aus Gründen der Verkehrsunfallprävention Optimierungen empfohlen. So wurde vorgeschlagen, dass alle Radwegfurten am Knotenpunkt - entsprechend dem Beschluss des Rates der LHH – rot eingefärbt werden sollten. Ebenfalls unabhängig von den Geschehnissen am 18.04.2018 sollte die Fußgängerfurt barrierefrei gestaltet und die Sichtbeziehungen - insbesondere auf Radfahrende, die rechtmäßig den Gehweg befahren wie beispielsweise Kinder bis neun Jahre - weiter optimiert werden." Quelle: https://www.focus.de/regional/hanno…id_8911173.html

    Drei Bremsen habe ich auch – es fühlt sich einfach besser an.

    Und gerade bei einem Leihrad sind drei Brmesen sicherer als nur zwei, weil derjenige, der damit fährt, es zum Beispiel nicht gewohnt ist, mit dem Rücktritt zu bremsen und sich deshalb über die beiden Handbremsen freut. Oder derjenige, der es nicht gewohnt ist mit beiden Handbremsen zu bremsen, sich darüber freut, dassw er wie gewohnt einen Rücktritt hat. In Holland ist mir übrigens aufgefallen, das Fahrräder mit Rücktritt in der Regel gar keine zweite Bremse haben.

    Eine technische Lösung allein wird nicht reichen. Man muss nachhaltig in den Köpfen der Kfz-Führer verankern, dass sie schon eine gefühlt kleine Unachtsamkeit zum Mörder machen kann. Und die Strafen dafür müssten dann auch abschreckend genug sein.

    Kein Mord ohne Mordwaffe. Das ist ein juristisches Problem im Autoland Deutschland, dass es schwer werden dürfte, einem Autofahrer nachzuweisen, dass er einen Mord begangen hat, wenn er mit seinem Kraftfahrzeug jemanden tot fährt, weil das Kraftfahrzeug per höchstrichterlichem Bescheid vom September 2008 keine Mordwaffe sein kann. Wozu die FAZ süffisant schreibt, dass derjenige, der die Option Auto=Mordwaffe nicht ausschließt, wohl ein Autofeind sein müsse: "Dass des Menschen bester Freund, sein Kraftfahrzeug, vor dem Gesetz nicht als schnöde Waffe gelten darf, mag jedem ohne weiteres ersichtlich sein. Dennoch bedurfte es nun offenbar einer Klarstellung von höchster Stelle. (...) Dass des Menschen bester Freund, sein Kraftfahrzeug, vor dem Gesetz nicht als schnöde Waffe gelten darf, mag jedem recht denkenden und fahrenden Bürger ohne weiteres ersichtlich sein. Dennoch bedurfte es nun einer Klarstellung von höchster Stelle, um auch dem letzten Autofeind klarzumachen, dass „die bloße Möglichkeit, einen Gegenstand auch in zweckentfremdender Benutzung zur Bekämpfung von Zielen zu verwenden, zur Begründung der ,Waffeneigenschaft‘ nicht ausreicht“."

    http://www.faz.net/aktuell/politi…fe-1700460.html

    Da aber ein Auto keine Mordwaffe sein kann, kann ein Autofahrer, der jemanden tot fährt auch kein Mörder sein.

    Zumindest die Polizei sieht das bisweilen anders, wie dieses Beispiel aus Hannover belegt: "Die Polizei ermittelt gegen zwei Insassen eines Mercedes 500, die am Sonnabendnachmittag in Ahlem versucht haben sollen, mit dem Wagen drei junge Männer zu rammen. Die Kripo geht von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Die Hintergründe des Angriffs liegen derzeit noch im Dunkeln." aus der HAZ vom 14.5.2018, http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…rsuchte-Toetung

    "Versuchtes Tötungsdelikt" bedeutet, dass bei der Urteilsfindung nicht einfach von Fahrlässigkeit ausgegangen werden kann, denn dann könnte man ja nicht von einer versuchten Tötung ausgehen. Bei einer versuchten Tötung ist vielmehr Vorsatz im Spiel oder es liegt eine bedingt vorsätzliche Handlung zu Grunde. Der Fahrer wusste, dass seine Fahrt für den Fußgänger sehr leicht tödlich hätte enden können. Mal schauen wie dieser aktuelle Fall aus Hannover entschieden wird. Es ist zu befürchten, dass der Fahrer mit fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr davonkommt, denn ein Auto kann ja keine Mordwaffe sein.

    Wenn du noch dazu kommst die zu testen, berichte doch bitte mal, ob die ein Rücktritt haben. Es sind zwei Handbremsen zu sehen, deshalb tippe ich mal auf kein Rücktritt. Aber wer weiß, eine dritte Bremse ist ja nicht verboten.

    Lischen-Radieschen und ich haben am Karfreitag die Dinger mal besichtig und, puh, das ist schon echt ein Haufen Schrott. Dieses Exemplar haben wir vor dem Hauptbahnhof gesehen.


    Ich kann schon verstehen, warum die Leute die Teile in den Baum hängen. Viel mehr kann man damit ja nicht anfangen.

    Also ein Haufen Schrott - das finde ich jetzt aber doch übertrieben. Und fahr'n kann man auch drauf, wenn auch recht spartanische Angelegenheit. Aber immer noch besser als so was:

    Hat jemand diese schon einmal getestet?

    Sieht solider aus als die O-Bikes in Hannover und scheint mit Dreigangschaltung ausgestattet zu sein. Richtige Schutzbleche und Gepäckträger, Doppelplus++! Was mich ja am meisten stört ist die Schmartphone-App-Notwendigkeit. Bin bei so was vielleicht zu "rückständig oder übervorsichtig (?)".

    Kann man die auch ohne Schmartphone ausleihen? Die Halter lassen erahnen, das geht nicht.

    Habe inzwischen gelegeheitshalber mal ein Hannover O-Bike kurz getestet. Gar nicht so schlimm, wie weiter oben beschriebenen. Allerdings mangelhafte Bremswirkung am Hinterrad. Warum haben die eigentlich keinen Rücktritt? Die orangen auf deinem Foto haben anscheinend auch keinen Rücktritt. Schade!

    Wo gibt's eigentlich diese Vollgummireifen, mit denen die O-Bikes bestückt sind? Und was kosten die? Und kann man die auch nachträglich auf normale Felgen aufbringen? Hab' da noch ein "Schätzchen" im Keller für Besucher, das nur selten zum Einsatz kommt. Und da wäre ohnehin mal eine neue Bereifung fällig. Ich fand die Vollgummireifen weniger schlimm als befürchtet. Bin allerdings auch nicht weit gefahren damit.

    Und wo stehen eigentlich diese orangen Räder auf dem Foto zur Ausleihe bereit?

    Hallo Julius,

    vielen Dank für die Bilder von den "Kieler Bügeln"! Ich kann mich nicht dran erinnern, dass ich die in Hannover schon mal gesehen hätte, aber ich werde die Augen offenhalten, denn deine Beschreibung finde ich überzeugend. Und allzeit gute Fahrt auf deiner Fahradstraße! Grüße, Ullie

    Hallo Christian F

    "Ein 36 Jahre alter Lkw-Fahrer hat heute Abend, gegen 18:00 Uhr, beim Abbiegen mit seinem Sattelzug (40-Tonner) von der Vahrenwalder Straße in den Industrieweg offenbar einen elf Jahre alten Jungen auf seinem Fahrrad übersehen. Bei dem Zusammenstoß hat das Kind tödliche Verletzungen erlitten." Quelle: Polizeibericht der Polizeidirektion Hannover vom 18.4.2018 auf dem Presseportal der Poizei https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/3920437

    Unter anderem wird jetzt gefordert, dass die Ampel so umgebaut werden soll, dass der Abbiegeverkehr nur dann Grün hat, wenn der Geradeaus-Fußgängerverkehr Rot hat. Aber genau das ist doch bei dem von dir geschilderten Unfall der Fall gewesen. Und trotzdem kam es zu dem schrecklichen Unfall. Und deine Beobachtungen deuten draufhin, dass sich einige Kraftfahrzeuglenker auch gar nicht an das Rotlicht für Abbieger halten und stattdessen einfach trotz Rotlicht abbiegen.

    Eine andere Forderung, die erhoben wurde, ist eine deutliche Farbmarkierung der Radwegefurt. Dein Foto zeigt, dass auch bei der Radwegefurt über die Moosacher Straße keine Farbmarkierung angelegt wurde, so dass ich mich frage, warum diese recht unkomplziert und relativ preisgünstige Maßnahme zur Verkehrssicherung nicht standardmäßig an allen entsprechenden Kreuzungen umgesetzt werden. Natürlich sind auch dann Unfälle nicht ausgeschlossen, aber eine Steigerung der Verkehrssicherheit könnte damit erreicht werden.

    Die verpflichtende Einführung eines Abbiegeassistenten, ist ebenfalls im Zusammenhang mit dem schrecklichen Unfall in Hannover diskutiert worden. Aber auch hier in Niedersachsen habe ich den Eindruck, dass die Politik übermäßig nachsichtig gegenüber dem Transportgewebe agiert.

    Hier die Unglücksstelle gesehen aus Sicht des LKW-Fahrers, der den Jungen totgefahren hat. Links ohne und rechts mit eingezeichneter Farbmarkierung:

               

    Diese Wahlplakate-Masche ich bin lieb zu allen und tu bloß keinem weh und den Autofahrern schon gar nicht, ist anscheinend Standard bei Wahlplakaten. Ich kanns letztlich nicht beurteilen aus fachlicher Sicht, ob das so sein muss. Ich bin kein PR-Berater für politische Parteien und Gruppen. Deiner Kritik am SSW-Plakat kann ich gefühlt jedoch voll zustimmen!

    Derzeit versuch ich in Gesprächen drauf hinzuweisen, dass es doch merkwürdig ist, dass mit der Aussicht auf mögliche Diesel-Fahrverbote plötzlich alle Parteien sich für den ÖPNV-Ausbau aussprechen, während dann im politischen Alltag angekommen, nichts oder nur sehr wenig davon umgesetzt wird. Und schon gar nichts getan wird, um im Gegenzug den MIV durch wirksame Maßnahmen zu reduzieren (Zum Beispiel Parkplätze-Rückbau). Denn nur dann, kann der ÖPNV-Ausbau auch Erfolg haben, der darüber hinaus geht, Menschen, die ohnehin schon den ÖPNV nutzen günstigere Fahrpreise zu ermöglichen. (Was allerdings auch schon erfreulich wäre.

    Ganz gerissen sind die Parteien, die die Diesel-Fahrverbote-Diskussion nutzen, um mehr Park- und Ride-Parkplätze einzufordern. So schaffen es dann einige - scheinbar "ökologisch korrekt" - den Parkplatz-Ausbau voranzutrieben. Eine ähnliche Masche ist das Einfordern der sog. Grünen Welle meistens verbunden mit einer Generalkritik an einer angeblich unfähigen Verwaltung.

    Der Weg ist das Ziel! Meine Erfahrung bei der Fahrradmitnahme bestätigt voll und ganz deine Merkliste Malte.

    Deshalb plane ich längere Reisen mit dem Fahrrad in der Bahn so, dass mehrere kurze Etappen, die notfalls mit Nahverkehrszügen bewältigt werden können oder gleich von vornherein so geplant sind, zum Ziel führen. Habe neulich mal ein altes "Deutschlandreise-Spiel" im Fundus gefunden und mit der Familie gespielt. Wir waren selbst erstaunt, wie gut wir uns in Deutschland auskannten. Das führte zu Ausrufen wie "Weißt du noch, das war doch der Bahnhof, wo das Rad nur auf dem Hinterrad stehend in den Aufzug reinpasste." Oder, "da wurden wir doch von der Bahnhofsaufsicht über die Gleise geleitet o. ä."

    Freitag, 04.05.2018, 16 Uhr Demo/Blockade am Leibnizufer, Duve-Brunnen

    Wir lassen nicht locker! Nach der erfolgreichen Blockade mit fünfzig Teilnehmern am Klagesmarkt Ende Februar, wollen wir nun – bei besseren Temperaturen und mit hoffentlich noch mehr Teilnehmern – direkt vor dem niedersächsischen Umweltministerium das Leibnizufer blockieren. Seit Jahren verspricht die Stadt für diesen Abschnitt eine verkehrsärmere und lebenswertere Gestaltung. Passiert ist bis heute nichts. Jetzt stellen wir uns quer!

    Quelle: https://hannovair-connection.de/die-naechsten-termine/

    „Man kann nicht an einem Tag behaupten, Niedersachsen brauche eine Verkehrswende, um dann am nächsten festzustellen, man sei auf einem guten Weg und die Schadstoffproblematik würde sich quasi von selbst lösen“, sagt Ulrich Wilk vom ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD). Quelle: HAZ vom 2.5.2018 http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…kehr-blockieren

    "Den Ort für die Proteste hat das Bündnis bewusst ausgesucht. Denn am Leibnizufer sollten eigentlich schon längst Taten folgen. Ein Ergebnis des großen Stadtdialogs „City Hannover 2020+“ war gewesen, dass dort Fahrspuren reduziert werden sollten, um Platz für Grünanlagen an der Leine zu schaffen. Auch im Bürgerbeteiligungsverfahren „Mein Hannover 2030“ war die Reduzierung von Fahrspuren am Leibnizufer erneut Thema. „Passiert ist bis heute nichts. Von Aufenthaltsqualität kann hier keine Rede sein“, sagt Peter Jakobs von Greenpeace. Lärm und Schadstoffe machten den Ort unattraktiv." Quelle: NP Hannover vom 2.5.2ß18 http://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…ufer-blockieren

    Der Ort für den Protest ist klug gewählt, denn in Höhe des Leibnizufers/Ecke Calenberger Straße befindet sich das Niedrsächsische Umweltministerium. Und dort ist man anscheinend gewillt, die Verkehrswende denen zu überlassen, die Verkehrsprobleme wie verstopfte Straßen und verdreckte Luft verursachen. Zwar fahren in Hannover bereits drei Elektrobusse aber weder die VW-Tochter MAN noch der Mercedes-Konzern sind in der Lage Elektrobusse zu bauen. Die E-Busse auf der Linie 100/200 stammen vom polnischen Hersteller Solaris.

    VW, Mercedes und Co setzen dagegen auf den "jetzt aber ehrlich ganz sauberen" Diesel-PKW, die mit immer mehr PS immer schwerer und breiter von immer mehr Menschen durch die Innenstädte getrieben werden soll. Man kann sich zurücklehnen, an die falschen Versprechungen der Autokonzerne glauben und vergeblich auf die Verkehrswende warten, oder man kann rausgehen und aktiv dazu beitragen, dass Auto-Fahrspuren zurückgebaut werden und die Radverkehrsinfrastruktur deutlich verbessert wird und der ÖPNV als wichtiger Bestandteil einer echten Verkehrswende ausgebaut wird, anstatt Buslinien mit dem vorgeschobenen Argument Kosteneinsparung zu streichen.

    "Freitag, 04.05. 16 Uhr Demo/Blockade am Leibnizufer, Duve-Brunnen

    Wir lassen nicht locker! Nach der erfolgreichen Blockade mit fünfzig Teilnehmern am Klagesmarkt Ende Februar, wollen wir nun – bei besseren Temperaturen und mit hoffentlich noch mehr Teilnehmern – direkt vor dem niedersächsischen Umweltministerium das Leibnizufer blockieren. Seit Jahren verspricht die Stadt für diesen Abschnitt eine verkehrsärmere und lebenswertere Gestaltung. Passiert ist bis heute nichts. Jetzt stellen wir uns quer!" Quelle: https://hannovair-connection.de/die-naechsten-termine/

    Solaris Elektrobus vor den "drei warmen Brüdern"

    Radfahrern, dem ÖPNV, und im Notfall Rettungsfahrzeugen gehören die Straßen!

    Wenn eine Rolltreppe nicht voll ausgelastet ist, macht es mehr Sinn, nur rechts zu stehen, damit links gelaufen werden kann.

    Und wenn deine Critical Mass mal Abstände beachten würde, wäre die auch mal eben 3-4 km lang.

    Geschwindigkeit macht ab einem höheren Wert nur noch einen geringen Unterschied in der Kapazität (Personen pro Zeit) aus.

    Ich schätze (vereinfachte Berechnungen und Beobachtung), dass Radfahren etwa 2-3x höhere Kapazität als MIV hat. Und voll besetzte Busse liegen weit darüber.

    Aber wenn hohe Geschwindigkeiten gefahren werden können, ist MIV i.d.R. das schnellste Verkehrsmittel. Ich bin mit dem Auto schonmal an einem Tag von Hamburg nach Frankfurt und zurück gefahren. Mit dem Fahrrad wird das nichts. Mit dem Flixbus (06:45 pro Strecke) ist das auch eine Tortour. Ich will die Strecke auch nicht mit der Rolltreppe fahren müssen, selbst wenn die eine höhere Kapazität als das Fahrrad hat.

    Wenn die Rolltreppe nicht voll ausgelastet ist, macht es tatsächlich Sinn rechts zu stehen und links zu gehen. Aber in den Verkehrsspitzen, also dann wenn viele Menschen die Rolltreppen auslasten, sind deutlich mehr Menschen unterwegs als in den verkehrsschwachen Zeiten. Und bevor die Konsequenz gezogen wird, einfach noch ein paar zusätzliche Rolltreppen zu bauen, ist die Konsequenz rechts und links bleibt stehen sinnvoll. Beim Straßenbau sind es die Langsamfahrphasen an den Baustellen oder an anderen Engstellen, die das Gesamtsystem so einigermaßen am Laufen halten.

    Bei der Critical-Mass Schlange habe ich mit rund 12 km/h gerechnet. 4 Radler in einer Zeile nebeneinander, Abstand nach vorne: 4m. Das ist knapp gerechnet. Und dein Verdacht, dass zu dicht gefahren wird, nicht abwegig. Deshalb ist es so wichtig deutlich die Hand hochzuhalten, wenn die Geschwindigkeit verringert wird, dann kann man schon von weiter hinten sehen, dass da was los ist, was zum langsamer fahren führt. Extremsituationen, z. B. unerwartete Stürze, die zu Vollbremsung-Mannövern fürhren, sind tatsächlich eine hohe Gefahr beim Gruppen-Radfahren, zumal die Aufmerksam droht nachzulassen, wenn gerade alle so schön entspannt gemeinsam radeln. Bei Critical-Mass ist die Aufmerksamkeit möglicherweise höher als bei Gruppenfahrten wie Velo-City-Night.

    Hier der Link zu den Velo-City-Night Veranstaltungen in Hannover 2018:

    http://velocitynight.de/veranstaltung/

    Und zur Critical-Mass-Info: https://criticalmasshannover.wordpress.com/

    Diese beide Baken leben wohl nicht mehr lang, die eine steht ohnehin schon ganz krumm da. Sie schützen eine Bürgersteigabsenkung, Teil einer Fußwegverbindung vom Ausgang der Post (Treppe) zur nahegelegenen Ampelkreuzung. Ich habe es schon häufiger erlebt, dass die Baken erneuert werden mussten. Vielleicht gelingt mir hier eine kleine Chronologie. Das Foto hier ist von Anfang Februar 2018.

    Immer noch erstaunlich intakt, obwohl fast 3 Monate her seit der letzten Aufnahme:

    Mir scheint allerdings, der Neigungswinkel der rechten Bake hat sich verstärkt und die linke Bake warnt jetzt mit ihrem rot-weiß gestreiften Signalblech nicht mehr die Autofahrer sondern die Fußgänger.

    Jeder, der reinfährt, provoziert den nächsten, zum Beispiel auch von rechts, der ihm dann womöglich im Weg steht. Wenn mal einer stehenbleiben würde, gäbe es ja zumindest die Chance, dass auch andere dran denken: »Hey, wenn wir uns nicht alle im Notausgang verkeilen, kommen wir ja nacheinander alle durch.«

    Schwierig, ich weiß, weil 20 % (?) Idioten ausreichen, um alles wieder kaputtzumachen.

    Das erinnert mich an diese Rolltreppen-Geschichte: Wer nur selten in großen Städten eine Rolltreppe benutzt, der denkt vielleicht gar nicht daran, dass dort vielfach die Regel herscht: "Rechts stehen - links gehen". Da kommt es dann schon mal vor, dass sich der stets eilige Städter über die Landeier aus der Provinz empört, die ja anscheinend von nichts ein Ahnung haben und durch ihr "tumbes" Rumstehen auf der Rolltreppe den Fußgängerverkehrsfluss auf der linken Seite der Rolltreppe zum Erliegen bringen.

    Das Gegenteil jedoch ist richtig und der eilige Städter wird umdenken müssen: "Neue Rolltreppen-Regel: Gehen ist hier ab jetzt unerwünscht", schreibt zum Beispiel die Zeitung "Der Westen" vom 11.8.2017. In dem Artikel heißt es: "... im für seine U-Bahnen bekannten und davon sehr abhängigen London wurde das Thema bereits genauer untersucht. Dort ist das Thema generell brisanter, weil dort die Stationen weitaus tiefer liegen als in Deutschland. Ohne Rolltreppen würde gar nichts gehen. Auch dort galt lange die Regel, dass man rechts stehen sollte, damit die Leute links vorbeiziehen können.

    Das könnte sich jetzt auch ebenfalls ändern: Denn die Londoner Verkehrsgesellschaft hat unlängst ein Experiment an der Station „Holborn“ durchgeführt. Es kam raus, dass die meisten Menschen am schnellsten über die Rolltreppe kommen, wenn sie so darauf stehen, wie es die Münchner Verkehrsbetriebe jetzt empfehlen." https://www.derwesten.de/panorama/studi…d211553799.html

    Warum das so ist? Die Kapazitäten auf einer Rolltreppe sind eng begrenzt. Stehen die Menschen auf der Rolltreppe, dann ist die Rolltreppe deutlich dichter besetzt als wenn nur auf der rechten Seite gestanden, aber auf der linken Seite gegangen wird. Eine dichter besetzte Rolltreppe aber transportiert insgesamt mehr Menschen in der selben Zeit als im Falle, dass die Menschen gehen. Die erarbeiten zwar einen Zeitgewinn und würden die Menschen in so dichtem Abstand gehen können wie sie stehen können, dann würden mehr Menschen eine Rolltreppe gehend passieren können als stehend. Aber das dichte Stehen bewirkt einen großen Kapazitätsgewinn. Jeder einzelne ist zwar langsamer unterwegs als würde er gehen. Alle zusammen aber sind stehend schneller unterwegs.

    Das lässt sich auch auf das Verkehrsgeschehen übertragen. Würden alle Rad fahren dann kann eine Straße deutlich besser ausgenutzt werden, als wenn alle mit dem Auto fahren. Und obwohl der einzelne Radler langsamer unterwegs ist, als der einzelne Autofahrer, sind alle zusammen schneller am Ziel! Eine gute Denkaufgabe für die nächste Criticalmass. Würden die selbe Menge Menschen jeweils einen PKW benutzend die gleich lange Strecke in einer ebenso kurzen Zeit auf den selben Straßen zurücklegen können? 1000 Menschen auf 1000 Fahrrädern auf einer Auto-Fahrspur, das sind ca. 500 bis 1000 m Länge. 1000 PKWs dagegen kommen schon Stoßstange an Stoßstange gerechnet auf rund 5000 m Länge und je schneller die fahren, um so größer wäre der Sicherheitsabstand. Die könnten nicht alle gleichzeitig losfahren, sondern müssten stets erst warten, bis der Vordermann weit genug weg ist. Selbst bei Tempo 20 wären das rund 10 m. Vermutlich würde der letzte noch gar nicht gestartet sein, dann wären die Radler schon alle am Ziel.

    Ergänzung: Übrigens noch mehr geht, wenn alle statt Auto oder Fahrrad den Omnibus benutzten: 7 Gelenkomnibusse bieten insgesamt rund 1000 Plätze. Und die Omnibusse könnte mit einer höheren Geschwindigkeit fahren als die Radfahrer. Ein Gelenkomnibuss ist rund 20 m lang. Bei sieben sind es 140 m. Selbst wenn man nochmal die doppelte Länge als Sicherheitsabstand rechnet bleibt man noch deutlich unter 500 m!

    "Doofheit" lasse ich da nicht gelten. Es ist Imponiergehabe und eine den Autofahrern seit Jahrzehnten eingeimpfte Selbstgewissheit, dass sie die Krönung des Verkehrsgeschehens darstellen. Genau das kann man dann am Baustellengeschehen sehr genau ablesen. Es ist ja nicht so, dass nicht auch dem Autoverkehr Einschränkungen zugemutet werden, aber anders als beim Radverkehr wird der Autoverkehr nicht einfach mal eben komplett übersehen bei der Planung.