Beiträge von Ullie

    Wie heißt das Ding doch gleich? :/

    Die Autofahrbahn heißt Autofahrbahn, weil da drauf die Autos fahr'n.

    Da kann man natürlich spitzfindig hergehen und sagen: Das stimmt so nicht, weil da ja auch andere Fahrzeuge drauf fahren können außer Autos.

    Geschätzte 95% der Bevölkerung und auch innerhalb der gesamten Radfahrerschaft 95% werden dir an dieser Stelle den "Scheibenwischer" zeigen. Zumindest dann, wenn sich am Rand dieser Autofahrbahn irgendwas findet, was dazu geeignet ist, mit dem Fahrrad befahren zu werden. Und da sind geschätzte 95% der Bevölkerung nicht besonders wählerisch, das ist meine Beobachtung und Erfahrung aus diversen Gesprächen zum Thema. Auch reine Fußwege sind für viele Radfahrer kein Tabu!

    Wenn man hier in der Filterblase des Radverkehrsforums darüber diskutiert, dann kommt man freilich zu anderen Ergebnissen.

    Nimm doch mal das bereits weiter oben gezeigte Beispiel mit dem durch eine Baustelle blockierten Hochbordradweg. Obwohl, Moment, diese Blockade war ja auf einem benutzungspflichtigen Radweg. Ich habe da noch was Besseres:

    Nicht benutzungspflichtiger Hochbordradweg innerhalb einer Ortsdurchfahrt mit sehr breiten Autofahrspuren:

    Hier der Link: https://www.google.com/maps/place/Nie…114!4d9.1243739

    Die Baustelle befindet sich kurz vor der Einmündung Brunnenstraße.

    Ich hatte mich bei meinem letzten Ausflug in die Provinz mit den Damen eines ortsansässigen Klubs unterhalten, die regelmäßig Fahrradausflüge in die Umgebung machen. Ich hatte sie dazu befragt, was sie davon halten, dass die Schilder abgebaut wurden, die die handtuchschmalen Hochbordradwege benutzungspflichtig gemacht hatten. Sie könnten dadurch jetzt ungestraft und ganz legal auf der Fahrbahn fahren. Ich sagte hier tatsächlich nicht "Autofahrbahn". (Etwas zugespitzt formuliert: Ich kann froh sein, dass ich heil aus der Sache herauskam. Ich schreibe das mal meinem unglaublichen Charme im Umgang mit Damen im mittleren Alter zu Gute.)

    Ein Ergebnis dieser Unterredung: "Die Autofahrbahn heißt Autofahrbahn, weil darauf die Autos fahren."

    Um noch mal auf obiges Bild zurückzukommen. Man muss sich durch ein ca. 80 cm breite Öffnung zwängen, und dabei über eine Stahlplatte fahren, die bei Nässe glitschig ist. Da der Radweg ohnehin sehr uneben, nicht benutzungspflichtig und an dieser Stelle zusätzlich durch eine Baustelle blockiert, gäbe es genug gute Gründe, hier die wirklich breite Autofahrbahn zu nutzen. (Hinweis an den Pfälzer: Die Autofahrbahn ist wirklich sehr breit! Auf googlemaps habe ich 4 m je Fahrspur gemessen, also 8 m Gesamtbreite.

    Warum trotzdem nur ganz wenige Radler auf der breiten "Autofahrspur" fahren, ist zu diskutieren. Wie bringt man sie dazu? Oder ist es vielleicht doch besser breite sichere Radwege mit möglichst deutlicher Abschirmwirkung gegenüber der "Autofahrbahn" anzulegen? Platz genug wäre hier möglicherweise sogar vorhanden.

    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: So gefährlich wie manche glauben ist das Fahren auf der Fahrbahn nicht. Und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass es sogar sicherer ist, als auf einem solchen Hochbordradweg wie im Foto zu fahren. Meine Eigenversuche haben auch ergeben, dass das Verständnis der Autofahrenden wächst. Gefühlt hat das Hupen und Pöbeln der Autofahrer abgenommen.

    Ich gehe von Sollgeschwindigkeit wegen grüner Welle aus.

    So ist es. Ich musste allerdings noch mal nachschauen wann da von 70 auf die ortsüblichen 50 reduziert wurde: https://news.hannover-verkehr.de/2013/05/vahren…-ab-4-juni.html

    hier der Link zu googlestreetview auf dem hängt noch das 70er-Schild: https://www.google.de/maps/@52.42085…!7i13312!8i6656

    Der Verkehr ist übrigens nicht zusammengebrochen durch die Geschwindigkeitsreduktion wie es einige Bleifuß-Fahrer vermuteten. Im Gegenteil. Leider wird eine solche Einfallstraße durch Temporeduktion noch zusätzlich aufnahmefähig, so dass jetzt noch mehr Autoverkehr die Stadt belastet.

    Mal ist der Radweg blockiert, mal der Fußweg. Alles kein Problem, man arrangiert sich halt. So oder so weicht keiner auf die Autofahrspuren aus. Vielleicht sollte man genau das als Radler deutlich öfter machen. Aber was käme dabei heraus? Es würden diese Schilder aufgestellt werden [Zeichen 240]. Damit ist nun auch nicht wirklich was gewonnen.

    Arndtstraße in Hannover: https://www.google.de/maps/@52.38239…!7i13312!8i6656

     

    Wenn also ein benutzungspflichtiger Radweg versperrt ist, dann darf der Radfahrer auf die Autofahrbahn. Was ist aber, wenn nicht der Hochbordradweg sondern der Bürgersteig durch eine Baustelle versperrt ist und kein Schild dasteht, das zur gemeínsamen Nutzung auffordert?

    Dieser Radfahrer benutzt den Radweg wie gewohnt. Warum auch nicht, zumal kein Fußgänger in der Nähe ist. Und wenn, dann wäre der vermutlich wartepflichtig?

    Bei so viel Ausschilderung-Chaos sagt sich der ein oder andere Radler, ich pfeif drauf was ausgeschildert ist, das meiste stimmt ohnehin nicht. Und wenn wie hier in der Arndtstraße fünf Fahrspuren zu überqueren sind, um auf die richtige Radwegseite zu kommen, dann ist das auch nicht weiter verwunderlich, wenn man mal alle Fünfe grade sein lässt und zum Geisterfahrer wird.

    Dabei hatten die Baustellenausschilderer immerhin schon so weit dazu gelernt, dass sie nicht wie letztes Mal das übele "Radfahrer absteigen" angebracht hatten. Siehe früheres Foto:

    Und hier der Link zur googlestreetview-Ansicht;: https://www.google.de/maps/@52.38170…!7i13312!8i6656

    Vom Grundsatz her stimme ich Dir zu. Im Einzelfall nicht unbedingt.

    Ein Hochbordradweg mit eigener Grünphase neben einer mehrspurigen Hauptstraße dürfte wohl wesentlich sicherer sein als eine Führung auf der Fahrbahn.

    Wie lang ist diese Grünphase für den Radverkehr, bzw. umgekehrt die Rotphase? Rotphasen, die sehr lange dauern, führen nämlich dazu, dass sie ignoriert werden. Da kann man natürlich sich hübsch aus der Verantwortung rausnehmen nach dem Motto: "Da hätte er halt noch etwas länger warten müssen."

    Die nächste Steigerung wäre eine Grünphase für den Hochbordradweg je nach Bedarf. Geradeaus-Radfahrer haben grundsätzlich immer Grün. Wenn außerdem Autofahrer auf der Rechtsabbieger-spur warten, dann ist die Grünphase für die Radler etwas kürzer. So werden die Radfahrer zuerst mit einer Grünphase bedient, während die Autofahrer solange vor einem roten Rechtspfeil warten.

    Die Masse eines Autos war im Hinblick auf Kollisionen mit Fußgängern und Radfahrern schon immer zu hoch, und das würde sich auch nicht ändern, wenn künftig alle plötzlich zur Einsicht kämen und nur noch schnuckelige 500kg-Mobile nachkaufen würden.

    Im Übrigen ist mir aufgefallen, dass -jedenfalls was Todesfälle anbetrifft- gerade die vielgeschmähten SUV eher unterdurchschnittlich an Auffahrunfällen beteiligt sind: mir ist in meiner Sammlung nicht ein einziger Fall bewusst, bei dem ein feistes SUV an solch einem Todesfall beteiligt gewesen wäre...

    Das erinnert mich an einen Hundebesitzer einer gigantisch riesigen gefährlich aussehenden Bulldogge. Als der Hund auf mich zulief sagte der Besitzer, der macht nichts. Kann ja sein dass der Besitzer Recht hat. Klar kann man auch von einem alten kleinen Renault Twingo mit "Kulleraugen-Optik" totgefahren werden. Trotzdem missfällt mir das sehr, dass die aktuellen Twingo.-Modelle ebenfalls schon im SUV-Design daherkommen. Und klar es sind auch schon Leute von putzig aussehenden Dackel gebissen worden. Trotzdem missfallen mir die Straßenpanzer sehr. Und selbst wenn sie erwiesenermaßen seltener an Unfällen beteiligt gewesen sein sollen, dann kann der Grund dafür ja auch der sein, dass andere Verkehrsteilenehmer sich schneller in die Büche schlagen, wenn ein solcher Panzer anrollt.

    Meinst du mit Auffahrunfällen eigentlich solche auf Radfahrer und Fußgänger?

    Mir zeigt das eigentlich nur, dass du dem Kopfkino, dass die PBL-Aktivisten mit den Aufnahmen bezweckt haben, auf den Leim gegangen bist.

    Ich würde mit meinen Kindern die Situation besprechen und ein paarmal mit ihnen gemeinsam die Stelle abfahren. Da gibt es für mich keinen einzigen Unterschied zu dem Fall, wo ich die Kinder anschließend alleine auf Hochbord- oder Gehwegen fahren lassen wollte.

    Was sind denn PBL-Aktivisten?

    Deinem zweiten Satz stimme ich zu. Leider weiß ich aus Erfahrung, dass viele erwachsene Menschen, denen man das tausendmal erklären würde, sich stringent weigern, so einen Geradeaus-Fahrstreifenzu benutzen. Da sitzt irgendwo innerlich ein sehr ausgeprägtes Grundgefühl, immer schön in Deckung zu bleiben, wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Selbst von Leuten, von denen ich das nicht erwartet hätte bin ich beim gemensamen Radfahren schon angeschnauzt worden, was mir denn einfiele, den nicht benutzungspflichtigen Radweg im grausamen Zustand einfach so zu verlassen. Für so Leute stellen solche Geradeaus-Radstreifen eine unverschämte Provokation des Autofahres da. Und dem wird umgehend hinterhergeschoben, dass die Radfahrer ja nur zum Ausbremsen des Autoverkehrs missbraucht werden würden, weil irgendwelche verbohrten Autohasser es geschafft hätten, an die Schaltstellen der Macht zu gelangen.

    Allerdings stelle ich auch fest, dass die Einsicht möglicherweise doch etwas zugenommen hat, wenn Radfahrer auf der Fahrbahn fahren. Zumindest dann, wenn deutlich ist, dass kein richtiger, benutzungspflichtiger Radweg vorhanden ist.

    Hat das eigentlich mal wer untersucht? Jeden Tag die gleiche Strecke zur selben Uhrzeit und dabei die Anzahl der Hupereien und Pöbeleien registrieren? Diesen Radweg (heute Fußweg) hatte ich schon seit mehreren Jahren immer wieder mal so und mal so befahren. Früher war er so beschildert: [Zeichen 240]Gefühlt hat die Huperei abgenommen wenn man mit dem Rad auf der Fahrbahn fährt.

    Verkehrlich bedeutsame Straßen waren schon immer extrem breit; lange, bevor es überhaupt Autos gab. Wenn es für mich als Landstraßen-Vielradler einen gefährdenden Faktor gibt, dann ist es nicht die Geschwindigkeitsdifferenz, sondern die unzureichende Breite vieler Straßen.

    Je breiter eine Straße ist, um so schneller wird darauf gefahren. Und das was du möglicherweise an einer breiten Straße als Sicherheitsgewinn empfindest, das wird durch diesen Effekt ins Gegenteil verkehrt. Eine verkehrlich bedeutsame Straße muss nicht breit sein. Und es genügt auch eine Fahrbahn ohne Mittelstreifen. Es kommt jedoch entscheidend drauf an, was dort fährt! In einem Gelenkomnibus haben bis zu 150 Menschen Platz. Das entspricht bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h einer Autoschlange von 150 x (5+30) = 5250 m = 5,25 km. Die halbe Tachoanzeige in Meter ist der empfohlene Sicherheitsabstand. Bei Tempo 60 also 30 m. 5 m ist die Autolänge. In jedem Auto sitzt nur eine Person. Tempo 60 ist die Höchstgeschwindigkeit, die ein Bus fahren darf, wenn stehende Fahrgäste drin sind.

    Bei Tempo 120 ist die Autoschlange übrigens doppelt so lang! Jeder einzelne braucht dann zwar nur die halbe Zeit. Aber weil die Abstände doppelt so groß sind, kommen deshalb auch nicht mehr Leute von A nach B.

    Eine Straße für Tempo 120 hat jedoch einen deutlich aufwendigeren Ausbaustandard. Was für eine Geld- und Ressourcenverschwendung!

    Auf einer "langsamen" und schmalen Landstraße können sehr viel mehr Menschen Omnibussen mobil sein als wenn diese jeder ein Auto auf einer breiten Straße benutzen.

    Übrigens auch gegenüber dem Radverkehr hat der Omnibusverkehr und erst recht der Bahnverkehr noch gewaltige Effizienz-Vorteile!

    Das mag sein. Allerdings: 60 km/h fühlen sich in einer Abfahrt auf meinem teuren Carbon-Rennrad auch weniger herausfordernd an, als wenn ich da mit einem 150-Euro-Baumarkt-Fahrrad runterbrausen würde. ;) Du solltest mal davon wegkommen, dass Autos in der Masse immer größer werden würden. Das betrifft vielleicht das obere Segment der Besser- und Topverdiener, die sich diese Monstertrucks kaufen. Also genau die, die auch teurerer Sprit, teurere Knöllchen oder teurere Stellplätze nicht trifft. Die Mehrzahl fährt weiter mit "normalen" Autos durch die Gegend.

    Die durchschnittliche Motorisierung, sowie die Abmessungen und das Gewicht der Fahrzeuge ist kontinuierlich angestiegen und steigt weiter an. Einen neuen Schub wird die Umstellung auf Elektrofahrzeuge bringen. Ebenso steigt die Verbreitung des Autobesitzes immer noch an. Und in Städten kommt zusätzlich das Problem auf, dass Fahrdienste wie Moja den ÖPNV verdrängen, so dass dort ein zusätzlicher Schub an zusätzlichem Autoverkehr entsteht.

    Wovon genau soll ich jetzt wegkommen? Ich sehe dass doch bei mir in der Stadt Tag für Tag, dass VW-Transporter von Moia einzelne Personen einladen oder abladen und ansonsten die meiste Zeit leer durch die Straßen fahren.

    Eine Abfahrt mit 60 ist übrigens auch auf einem Carbon-Rennrad eine Herausforderung, zumal bekannt ist, dass Carbon-Rahmen ein gefährliches Bruch-Potenzial zu eigen ist. Und: Ein Carbonrad ist deutlich leichter als ein solides Rad mit Stahlrohr-Rahmen. Bei den Autos ist die Entwicklung aber so, dass die immer schwerer werden und nicht leichter.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Rechtsabbieger haben ja in der Regel keine separate Ampelschaltung. Eine separate Spur haben sie trotzdem, und zwar aus einem einzigen Grund: Der Geradeaus-Verkehr darf nicht aufgehalten werden. Rechts neben der Fahrbahn befindet sich, auch wenn kein Radweg vorhanden ist, ja meistens noch ein Gehweg. Der gewissenhafte Abbieger lässt die auf der Furt befindlichen Fußgänger vor dem Abbiegen durch und würde dabei den gleichzeitig freigegebenen Geradeaus-Verkehr "behindern", wenn er nicht mit einer separaten Spur zu Seite beordert würde.

    Wenn man eine so enge Straße hat, dass kein Platz für eine Rechtsabbiegespur ist, dann wird auch keine Rechtsabbiegespur angelegt. Bloß traut sich keiner die Straßen von vornherein so eng zu bauen. Dann müsste nämlich vorher geklärt sein, dass kein Autoverkehr von jedermann, oder fast jedermann (und -frau) gewünscht ist. Wenn Autofahren die absolute Ausnahmeerscheinung für ganz wenige Zwecke ist, dann ist es auch nicht weiter schlimm, dass geradeausfahrende Autos darauf warten müssen, dass Rechtsabbieger ohne zu gefährden rechts abbiegen können.

    Das sieht dann im Extremfall so aus. Ist auch keine Lösung.

    Hier ist auch so eine Lösung. Da steht man dann als kleiner Radfahrer vorne an der Ampel, während rechts daneben in nichtmal 50 cm Entfernung ein 40-Tonner bei Rechtsabbieger-Grün abbiegt. Ich habe jedesmal Sorge, dass ich vom Heck abgeräumt werde und stelle mich deshalb schon links auf den Streifen.

    Ist beides nicht so der Knüller, oder? Bitte frag mich nicht nach besseren Lösungen. Ich habe auch keine.

    Dein erster Link zeigt, dass diese Protestaktion unter Beteiligung von LKW-Fahrern stattgefunden hat. Oder irre ich mich da? Bis auf ein absolutes notwendiges Minimum gehört LKW-Verkehr durch weniger gefahrenträchtige Transportsysteme ersetzt. Ich befürchte, dass die Logistikbranche sich freut über solche Protestaktionen, denn so wird endgültig klar gestellt, das Straßen zuallererst für LKW da sind. Dann spart man sich dann auch den "Abbiege-Assistenten". Genau wie die sechs statt früher mal zwei Rückspiegel sind auch die Abbiegeassistenten "nur" eine gute Verbesserung, aber keine wirkliche Lösung. Aber ein auf Brummiverkehr optimierter Straßenausbau ist erst recht keine Lösung. Du sagst, dass du keine bessere Lösung hast. Dann lass uns doch die guten Lösungen nehmen. Das Bessere ist ohnehin oft der Feind des Guten.

    Warum sollten geradeausfahrende Radfahrer auf der Abbiegespur fahren? Um sich anschließend wieder in den Geradeausverkehr einzufädeln, der von der Geradeausspur kommt?

    Und warum ist das eine Abbiege-"Autospur"? Es ist eine Rechtsabbiegespur auf der Fahrbahn. Für Fahrzeuge. Zum Beispiel Fahrräder.

    Warum bräuchte man überhaupt noch eine Abbiegespur, wenn rechts daneben kein Radweg mehr wäre, gegenüber dem man eine separate Ampelschaltung für Rechtsabbieger einrichten müsste?

    Wenn man auf einer sehr engen Einbahn-Straße fährt, auf der Radfahrer nicht überholt werden können und die sich dann vor einer Kreuzung aufweitet für eine Rechtsabbiegerspur, dann funktioniert das mit dem weiter geradeaus fahren. Wenn die Straße aber etwas breiter ist, dann wird man als Radfahrer oft überholt. Und wenn dann eine Rechtsabbieger-Fahrspur kommt, dann kommt die Angst, dass man jetzt geschnitten wird von einem Auto, das rechts abbiegen will. Der fette rot angelegte Radfahrstreifen ist mindestens anzulegen, wenn man will, dass der Radverkehr, der gerade ausfährt, nicht von rechts abbiegenden Autofahrern beeinträchtigt wird. Und trotzdem fühlen sich viele Radler auch bei einem so fetten und zusätzlich rot markierten Geradeaus-Radfahrstreifen noch unsicher.

    Für den Radverkehr ist das eine Lösung, zumindest für die RadfahrerInnen, die mutig genug sind, sich auf die Geradeausspur zwischen die Autos zu wagen. Hier ein entsprechendes Beispiel aus Hannover. Für die rechtsabbiegenden RadfahrerInnen gibt es einen Hochbordradweg. Auf der Querstraße, das Leibnizufer gibt es ebenfalls einen Hochbordradweg. Links abbiegen geht für den Autoverkehr gar nicht. Für den Radverkehr nur "über Eck". Also erst mal die Querstraße überqueren. Und dann noch mal über die Straße.

    Leider löst eine solche Lösung bei weniger routinierten RadfahrerInnen keine große Begeisterung aus. Viele fühlen sich unwohl zwischen den PKW. Im gezeigten Beispiel gibt es aber auch die Alternatibve, auf dem Hochbordradweg (rechts im Bild) weiter zu fahren.

    Das googlemaps-Satellitenbild zeigt die Baustellenphase dieser recht neuen Anlage. https://www.google.de/maps/@52.37387…t/data=!3m1!1e3

    In einem solchen Fall ist es m. E. (trotz angeordneter Radwegbenutzungspflicht) erlaubt, auf die Auto-Fahrbahn zu wechseln. Allerdings müsste man dazu den Bordstein runterrumpeln und käme danach nicht gleich wieder hoch. Die allermeisten Radfahrer wechseln daher an dieser Stelle auf den Gehweg. Absteigen tut niemand. Das Schild dient vor allem dazu, Radfahrer unsinnig zu reglementieren. Gesehen am Ortseingang Stadthagen: https://www.google.de/maps/place/316…099!4d9.1998226

    Wie willst du das von dir beschriebene "Grundproblem" denn lösen? Es besteht nur die Möglichkeit, den Radverkehr auf der Abbiege-Autospur zu führen und zu hoffen, dass alle Radler dann mittig auf dieser Autospur fahren. (Mit einem 40t im Rücken?)

    Hier ein Beispiel aus Stadthagen. Dort hat man so versucht die Situatiuon zu verbessern: Das erste Bild zeigt dunkelrot eingetragen die alte Verkehrsführung für den Radverkehr. Heute ist das vermutlich immer noch für den Fußverkehr so gedacht. (Obwohl der Fußverkehr eigentlich auch die Radfahrfurt benutzen können dürfte?)

    Das zweite Bild zeigt, dass vor einigen Jahren die Radfurt dichter an die Längs-Straße herangerückt wurde, so dass der Radfahrer gar nicht erst aus dem Blick des abbiegenden Autofahrers herausfährt. Der grün markierte Kantstein-Abschnitt ist deutlich erkennbar neueren Datums. Diese Absenkung in dem grün markierten Kantsteinabschnitt gab es dort früher nicht.

    Ich würde die Kurvenradien für Abbieger noch deutlich verengen. Aber dann kommt natürlich gleich wieder das Gemeckere der Autrofahrer. Und das hält nicht jeder Entscheidungsträger aus.

    Ergänzung: Link zu googlemaps: https://www.google.de/maps/place/316…099!4d9.1998226

    Niemals. Es gibt haufenweise Einbahnstraßen, in denen das einfach nicht geht. Das muss in jedem Fall geprüft und erst entsprechend eingerichtet werden.

    In meiner Heimatstadt setze ich mich dafür ein, dass die ersten Einbahnstraßen freigegeben werden. Im umliegenden Kreis gibt es auch nur eine einzige. Die Verwaltung duckt sich seit Monaten weg und mauert mit dem Beamten-Dreisatz... :rolleyes:

    Beamtendreisatz das ist: "Das haben wir immer so gemacht! Das haben wir noch nie gemacht! Da könnte ja jeder kommen!"?

    Mein Mitgefühl!

    Natürlich hast du Recht, wenn du sagst, eine Freigabe für den Radverkehr kann man nicht bei jeder Einbahnstraße so ohne weiteres machen. Aber man kann wirklich fast alle Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenverkehr freigeben, wenn flankierende Maßnahmen ergriffen werden. Mitunter bis zur Wegnahme von Parkplätzen. Und ja das erzeugt Gegenwind und Ja, den muss Politik und Verwaltung aushalten, weil sie sich andernfalls in eine Situation manöveriert, in der sie erst Recht Gegenwind von den Autofahrern bekommt. Deren Fahrzeuge werden nämlich immer breiter, größer, schwerer und schneller. Und die Verwaltungen haben immer öfter damit zu kämpfen, für die immer breiteren, größeren, schwereren und schnelleren Autos die Infrastruktur bereit zu stellen, die von den Besitzern dieser Autos, von der Autoindustrie (mit dem "Totschlagargument" Autoplatzverlust), der Autolobby und den autonahen Parteien (da zähle ich mehr oder weniger alle dazu) eingefordert wird. Selbst den Grünen fällt ja nichts Besseres ein, als E-Ladesäulen an jeder Ecke einzurichten. Als ob sich dadurch irgendwas zum Besseren ändern ließe.X/

    Überlege doch mal folgendes, um noch mal auf die Landstraßen-Ausbau-Problematik zurückzukommen: Mit einem Gogo-Mobil der 50er Jahre war es vermutlich bereits bei einer Landstraße mit Tempo 60 eine gewisse Herausforderung, Auto zu fahren. Mit einem modernen 3t-SUV kommt einem eine solche Fahrt wie eine Schleichfahrt vor.

    Eine generelle Freigabe von Einbahnstraßen fände ich auch nicht per se sinnvoll. Ich kenne ein paar Beispiele (Google Maps), wo das Radfahren in Gegenrichtung mit [Zeichen 267] [Zusatzzeichen 1022-10] zwar erlaubt ist, man aber vor lauter geparkter Autos im Gegenverkehr fast nicht vorwärts kommt.

    Das sollte jetzt allerdings kein Grund sein, auf die Freigabe einer Einbahnstraße für Radverkehr in Gegenrichtung zu verzichten. Allerdings wäre es ein guter Grund, das Parken dort einzuschränken. Es taucht nach meiner Beobachtung in Hannover oft das Problem auf, dass Autofahrer in engen Einbahnstraßen per sé erwarten, dass der Radfahrer sich in irgendeine Lücke zwingt, wenn der Autofahrer mit ordentlich Schmackes angebraust kommt. Motto des Autofahrers: Wenn du schon mit deinem Spielzeug gnadenhalber die Einbahnstraße in Gegenrichtung nutzen darfst, dann zeige dich wenigstens devot, wenn ein richtiger "Straßenverkehrsteilnehmer" auftaucht. Wenn in Hannover Einbahnstraßen nicht für den Gegenverkehr frei gegeben sind, dann ist dass meistens dann der Fall, wenn eine enge und schlecht einsehbare Kurve die freie Sicht einschränkt. Solche Probleme ließen sich jedoch mit einem sehr niedrigen Tempolimit lösen (max. 20 oder 15 km/h). Dazu fehlt jedoch den Verkehrsbehörden und Politkern der Mut und die Bereitschaft so was auch zu kontrollieren.