Ich persönlich würde ja Tempo 80 außerorts und Tempo 30 innerorts begrüßen – mit der jeweiligen Chance, die Geschwindigkeit dann anzuheben, wenn Bedarf besteht und der Radverkehr nicht dadurch gefährdet wird. Meiner Erfahrung nach versucht unsere Stadtverwaltung selbst dort, wo eine Geschwindigkeitsbegrenzung absolut sinnvoll ist, sich mit jedem denkbaren Trick herauszuwinden, um nicht zum Ergebnis zu kommen, dass eine qualifizierte Gefahrenlage besteht. Im umgekehrten Fall müsste die Stadt die Anhebung begründen, und das kann sie nur dann rechtssicher machen, wenn die Straße wirklich sicher ist (kein Holperbelag, und auch keine 16000-30000 Kfz/Tag bei T50 und kein benutzungspflichtiger Radwegeranz, der nicht den Anforderungen entspricht).
Eine Reduktion der max. zul. Höchstgeschwindigkeit auf Landtraßen auf 60 km/h ist ein hervorragendes Signal, dass verdeutlicht, dass die Verkehrsbehörden, den Klimaschutz und die Förderung des ÖPNV tatsächlich ernst nehmen.
Linien-Omnibusse, in vielen vor allem ländlichen gegenden die einzige Form einen ÖPNV zu erhalten oder aufzubauen, der als Mobilitätsalternative zum MIV angeboten werden kann, diese Linine-Omnibusse dürfen außerorts max. Tempo 60 fahren, wenn darin nichtalle Fahrgäste einen Sitzplatz einnehmen können und deshalb einige stehen müssen.
Ich weiß das hört sich jetzt erst mal völlig weltfremd an, denn volle Linien-Omnibusse im ländlichen Raum, das kennen die meisten nur in Form von mit Schülern vollgestopften Linienbussen (sofern für den Schülertransport keine eigener Schulbusverkehr eingerichtet wurde). Und leider geht es den meisten komplett am A... vorbei, wie Kinder zur Schule fahren. ("Die haben ja Zeit", "die können ruhig mal ein bisschen früher aufstehen", "die sollen sich mal nicht so sbnstellen" usw.)
Aber wenn man sich dann noch diese teils uralten "Krachkisten" der Sub-, Sub-Unternehmen ansieht, mit denen Schulkinder durch die Gegend gekarrt werden, eine Vollklimaanlage zum Beispiel ist da die absolute Ausnahme, da braucht sich niemand wundern, wenn diese Kinder, dann wenn sie das nötige Alter erreicht haben, umgehend auf ein eigenes motorisiertes Fahrzeug umsteigen.
Und eine Verkehrswende, die diesen Namen verdient, muss natürlich auch im ländlichen Raum greifen und dort muss der ÖPNV den Autoverkehr als priorisiertes Mobilitätssystem ablösen. Und da der Linien-Omnibus mit stehenden Fahrgästen nur 60 km/h fahren kann, ist das die Obergrenze für das Tempo auf Landstraßen!
Da kommen natürlich auch noch so Sachen dazu, dass der Omnibus auf der Fahrbahn an einem Buskap hält, und nicht in einer Halötebucht. Und dass der Autoverkehr hinter dem Bus warten muss, und nicht an ihm vorbeifahren darf, weil dass die aussteigenden Fahrgäste gefährdet und noch vieles mehr, von dem heute schon vieles umsetzbar ist, aber leider noch biel zu selten geschieht.