Beiträge von Ullie

    In diesem SWR-Beitrag vom 21.3.2024 wird darüber berichtet, wie die AfD KI-generierte Fake-Bilder einsetzt:

    KI auf dem Wahlplakat: AfD postet Foto von neuem Mitglied, das es so gar nicht gibt.
    Die AfD Göppingen wirbt mit dem Gesicht von Stefanie Müller, die vor kurzem in die AfD eingetreten sein soll. Doch diese Frau gibt es in dieser Form nicht. Das…
    www.swr.de

    In dem Beitrag ist ein Film enthalten, bei dem in Minute 1:17 ein Bild vom Feldberg im Schwarzwald mit Windrädern zu sehen ist.

    Da wird voraussichtlich noch einiges an übler Plakatwerbung aus der rechten Ecke zu erwarten sein.

    "Die AfD hat am Wochenende ihr Wahlprogramm in Riesa verabschiedet - Kanzlerkandidatin Alice Weidel hielt eine Rede voller Attacken. Bei der CSU sorgen die Pläne der Partei für Unverständnis."

    Weidel legt Deutschland-Plan der AfD offen - CSU spricht von "Höhepunkt des Irrsinns"
    Insbesondere die "Remigration" sorgt für Empörung. (dkr)
    www.infranken.de

    Unter anderem ereiferte sich Weidel in ihrer Rede dahingehend, dass sie "die Windräder der Schande" niederreißen will. "Ich kann euch sagen, wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder." Zitat aus ihrer Parteitagsrede.

    Wie kann es sein, dass die CSU, allen voran Söder, die Grünen mehr verteufelt und mit Hassreden überzieht als die AfD? Ähnelt die AfD zu sehr dem eigenen Wahlprogramm und dem von Aiwangers Freien Wählern?

    "Windkraft war im Jahr 2023 mit einem Anteil von 31,0 % wichtigster Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland"

    Stromerzeugung 2023: 56 % aus erneuerbaren Energieträgern
    Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach…
    www.destatis.de

    Habe gerade noch einmal die Stelle, an der der Unfallfahrer von der B14 von der Fahrbahn abkommt, angesehen und dieses weiße Ghost-Bike entdeckt:

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    Entsprechend dem bereits weiter oben verlinkten kurzen Filmbeitrag auf infranken.de ist das Unfallfahrzeug unmittelbar hinter dem Tempo-100-Schild über den Grünstreifen auf den Wirtschaftsweg gefahren, wo dann die Fußgängerin getötet wurde. In dem Film sieht man Reifenspuren im Grünstreifen.

    An dem Vorfahrtsstraßen-Schild davor sieht man auf googlemaps ein weißes Ghost-Bike stehen. Das wurde vermutlich infolge eines Unfalles aufgestellt, der sich am Samstag, 16. April 2022 ereignete und über den unter anderem in fränkischer.de berichtet wird:

    Ansbach: +++ Schwerer Verkehrsunfall auf der B 14 – Fahrradfahrerin tödlich verletzt +++
    (484)Am Samstagnachmittag, 16.04.2022 ereignete sich auf der B 14 im Landkreis Ansbach ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einer Fahrradfahrerin und dem…
    fraenkischer.de

    In dem Artikel ist auch dieses Foto enthalten, mit dem völlig zerfetzten Fahrrad der getöteten Fahrradfahrerin, die beim Überqueren der Straße von einem Motorradfahrer überfahren wurde:

    https://fraenkischer-media.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022/04/18184209/PHOTO-2022-04-16-21-42-28.jpg

    Es gab ja auch hier im Forum schon Kritik an der Tradition, Ghost-Bikes aufzustellen. Im vorliegenden Fall allerdings hatte es vermutlich durchaus seine Berechtigung, ein Ghost-Bike aufzustellen. Leider ist nichts oder nicht genug gemacht worden, um die Unfallgefahr dort zu reduzieren, sodass es erneut zu einem tödlichen Unfall gekommen ist, bei dem diesmal eine Fußgängerin getötet wurde.

    Auf den Bildern der Berichterstattung über den aktuellen Unfall ist das Ghost-Bike nicht zu sehen.

    Der Wagen dürfte nicht mit Reisegeschwindigkeit „abgekommen“ sein, denn dann hätte es ihn wohl im Graben/Grünstreifen auf die Seite gelegt. So wie die Szene im Artikelfoto ausschaut hat der Lenker den Radweg (warum auch immer) gewollt befahren.

    Ich habe die Unfallstelle in einem Filmbeitrag auf infranken.de und auf googlemaps gefunden:

    Auto von US-Militär erfasst Fußgängerin: 33-Jährige stirbt nach Unfall auf Bundesstraße
    Die Straße musste für mehrere Stunden gesperrt werden. (ami)
    www.infranken.de

    Dieser Film von der Unfallstelle zeigt in Minute 0:13 die Stelle, an der der PKW über den Grünstreifen auf den "gemeinsamen Fuß- und Radweg" gefahren ist. Tatsächlich ist es allerdings ein Wirtschaftsweg, ausgeschildert mit [Zeichen 251] und dem Zusatzschild "Landwirtschaftlicher Verkehr frei".

    Die B14 ist an der Stelle vierspurig:

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    Nahe der Stelle an der der Unfall geschah, steht ein Tempo-100-Schild. Davor ist ein niedrigeres Tempolimit angeordnet. Das Tempo-100-Schild ist auch in einer ganz kurzen Szene in dem bereits verlinkten Film bei Minute 0:17 zu sehen.

    Ich vermute, dass der Fahrer nicht bewusst und mit Absicht auf den Weg draufgefahren ist, auf der er die Fußgängerin totgefahren hat.

    Der Wagen dürfte nicht mit Reisegeschwindigkeit „abgekommen“ sein, denn dann hätte es ihn wohl im Graben/Grünstreifen auf die Seite gelegt. So wie die Szene im Artikelfoto ausschaut hat der Lenker den Radweg (warum auch immer) gewollt befahren.

    In dem Artikel steht, er sei über den Grünstreifen auf den Fuß- und Radweg gefahren. Da steht nicht, er sei versehentlich irgendwo auf den Radweg aufgefahren. Hier ist ein anderer Zeitungsartikel mit Foto von der Unfallstelle:

    Auto von US-Militär erfasst Fußgängerin - Frau bei Unfall an Bundesstraße tödlich verletzt
    Die Straße musste für mehrere Stunden gesperrt werden. (ami)
    www.infranken.de

    Der Grünstreifen ist abschüssig zum Geh- und Radweg hin. Aber nicht so steil abschüssig, dass ein Fahrzeug darauf umkippt. Und der Graben ist nur ganz flach, bzw. kaum vorhanden, ein Fahrzeug kann jedenfalls nicht darin landen, wenn es die B14 verlässt. Ich bin mir sicher, bei Tempo 60 max. ist es einfacher einen entsprechenden Fahrfehler rechtzeitig zu korrigieren, bevor das Fahrzeug die Fahrbahn komplett verlässt. Und der Bremsweg ist deutlich kürzer. Ob das auf diesen konkreten Fall auch zutrifft, kann ich allerdings nur vermuten.

    In einem Bericht auf BR 24 heißt es, ein Gutachter solle nun die näheren Umstände prüfen.

    BR24: Tödlicher Unfall mit Militärfahrzeug - hier anschauen
    Ein Fahrzeug der US-Militärpolizei hat in Mittelfranken eine 33 Jahre alte Fußgängerin überfahren und tödlich verletzt. Der 19 Jahre alte Fahrer war bei…
    www.ardmediathek.de

    Schlauerweise hat er ja auch das Subjekt weggelassen. Wär ich Anteilseigner bei Rheinmetall, KM, oder wenigstens ein Handtuchlieferant für die Bundeswehr, oder hätte sonst eine staatliche Direktverbindung in die Taschen der Bürger, könnt ich dafür GELD einsetzen. Aber so muss ich wohl oder übel STEUERN einsetzen. Ganz schön raffiniert...

    Das Verb fehlt ebenfalls.

    In dem Artikel steht:

    "Der Mann war mit dem Wagen am Morgen nach rechts von der Straße abgekommen und über einen Grünstreifen auf den Rad- und Fußweg gefahren. Nach ungefähr 100 Metern stieß er mit der 33-Jährigen zusammen. Die Frau starb in einem Krankenhaus."

    Das heißt, der Mann hatte 100 m Strecke zur Verfügung, um sein Fahrzeug zum Stillstand zu bringen, bevor er die Fußgängerin erreichte. Vermutlich gilt auf der B14 Tempo 100. Normaler Bremsweg bei Tempo 100 ist laut Faustformel:

    130 m (10x10+10x3)

    Bei Tempo 60 hingegen ist der Bremsweg 54 m (6x6+6x3).

    Zusammengefasst: Der Unfall hätte vermutlich vermieden werden können, wenn auf der B 14 zuverlässig Tempo 60 max. gefahren werden würde.

    Dem populären Vorurteil zufolge hat man sich als Radfahrer vor der Willkür der Autofahrer zu fürchten: man ahnt nichts Böses und radelt unbescholten seiner Wege, und schwupps, eh man sich versieht, hat einen eine fahrlässige Schlafmütze oder sogar rücksichtsloser Vorsatztäter einfach auf den Kühler geladen und totgefahren.

    Das ist kein "populäres Vorurteil", sondern Teil einer Überlebensstrategie nicht nur von Fahrradfahrer*innen, sondern genau so auch von Fußgänger*innen. Trotzdem stimme ich dir teilweise zu, denn es geht leider leicht vergessen, dass viele Autofahrer*innen in vielen Situationen aufmerksam und achtsam fahren und so dazu beitragen Unfälle zu verhindern. Und ganz sicher hat so mancher Fahrradfahrer oder Fußgänger auch schon das Glück gehabt, einen aufmerksamen Autofahrer getroffen zu haben, dem er unvorsichtigerweise und regelwidrig in den Weg gelaufen oder gefahren war, ohne dass es zu Unfall und Verletzung oder Schlimmerem kam, weil der Autofahrer rechtzeitig richtig reagierte.

    Deshalb wäre es falsch, pauschal alle Autofahrer persönlich dafür verantwortlich machen zu wollen, dass Unfälle passieren. Aber trotzdem ist es richtig, eine Verkehrsinfrastruktur einzufordern, die den Fahrradverkehr in der Form stärkt, dass Fahrradverkehr nicht auf einer Fahrbahn stattfinden muss, auf der Tempo 70 Höchstgeschwindigkeit gilt, was regelmäßig überschritten wird. Vielleicht auch deshalb überschritten wird, weil der Fahrradverkehr auf dem Müggelheimer Damm ohnehin ausgegrenzt ist:

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    Bei dem zweiten Fall kreuzte der verstorbene Radfahrer von einem Grünstreifen aus an einer Stelle die Fahrbahn, die 20m hinter der Kreuzung liegt. Er war Mitglied einer größeren Radfahrergruppe, die sich wohl von der Nebenstraße kommend an der genannten Kreuzung breit über den daneben liegenden Parkplatz aufgefächert hatte. Es gab also reichlich Zeugen des Geschehens (weswegen man auch den geflohenen Autofahrer im Nachhinein dingfest machen konnte). Der Autofahrer beschleunigte nach Aussage dieser Zeugen erst nach dem Aufprall stark, so dass man eher nicht davon ausgehen muss, dass es sich bis zum Zusammenstoß um einen "Raser" gehandelt habe. Was an der Sichtweise der Polizei "infam" sein soll, bleibt dein Geheimnis.

    Zugegeben, die Nachrichtenlage ist durchwachsen. Zunächst bin ich bei dem, was ich schrieb, von dem in diesem Thread verlinkten Artikel ausgegangen. https://archive.is/XTV1z#selection-3135.0-3139.113

    Und das legt den Verdacht nahe, dass der Cabriofahrer zu schnell fuhr. Was auch in anderen Berichterstattungen über den Unfall zum Ausdruck kommt: "Ende Juni rammte ein Unbekannter mit hohem Tempo einen Radfahrer und flüchtete. Die Polizei hat jetzt einen 25-Jährigen ermittelt. Am Freitag findet am Unfallort eine Mahnwache für das Opfer statt. Der Unfall war schrecklich: Beim Überqueren des Müggelheimer Damms in Köpenick wird ein Radfahrer am 27. Juni von einem vermutlich zu schnell fahrenden Auto erfasst."

    Allerdings ist in diesem Bericht auch ein Widerspruch: Im ersten zitierten Satz heißt es "mit hohem Tempo" im letzten Satz des Zitats heißt es: "vermutlich zu schnell".

    Daraufhin habe ich mir die Müggelheimer Damm, auf dem das Cabrio fuhr, einmal auf google streetview angeguckt: https://www.google.de/maps/@52.43698…SoASAFQAw%3D%3D

    Auf dem Müggelheimer Damm ist Fahrradverkehr verboten mit [Zeichen 254]:

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    Hier ist die Stelle, wo von rechts der Waldnesselweg einmündet auf den Müggelheimer Damm:

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    Und nur wenige Meter hinter der Einmündung ist Tempo 70 ausgeschildert.

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    Ob das Tempo 70 bereits an der Unfallstelle galt? Das konnte ich leider nicht herausfinden, ein entsprechendes Tempolimit-Schild habe ich nicht gesehen und da es vermutlich eine Fahrbahn innerhalb einer geschlossenen Ortschaft ist, müsste dort eigentlich Tempo 50 km/h gelten. Meines Erachtens ist es lebensfremd anzunehmen, dass auf dem Müggelheimer Damm tatsächlich nur 50 km/h gefahren wird und auch die 70 km/h werden vermutlich häufig missachtet.

    Es gibt also zumindest gute Gründe anzunehmen, dass der Autofahrer zu schnell unterwegs war und deshalb dem getöteten Fahrradfahrer keine Alleinschuld anzulasten ist. Genau das macht die Polizei aber in dem zuerst zitierten Artikel und das ist absolut nicht in Ordnung.

    "Doch aus Sicht der Polizei hat der Radfahrer den Crash selbst verschuldet – und zwar alleine." https://archive.is/XTV1z#selection-3127.0-3127.93

    Th(oma)s Bei Lokführern, die einen Tod auf Bahngleisen miterlebt haben, kann es zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommen: "Die Betroffenen bekommen zum Beispiel Atemnot oder Zitteranfälle. Viele sind von den heftigen Gefühlen der Verzweiflung und Ohnmacht überfordert, fühlen sich wie betäubt oder wirken wie weggetreten. Das klingt meist nach ein paar Stunden ab und die Menschen glauben, das Ereignis überwunden zu haben. Das ist aber nicht immer so. Die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung – oder kurz PTBS – tauchen meist nach vier bis sechs Wochen auf, manchmal auch erst nach einem halben Jahr."

    Traumatisierte Lokführer: "Auch wenn sie die Augen schließen, spüren sie den Aufprall"
    Mehr als 800 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr auf Bahngleisen. Ein solcher Tod kann einen Lokführer leicht traumatisieren, sagt der Psychiater Volker…
    www.zeit.de

    Ob das häufiger oder seltener Fall ist als bei Autofahrer*innen, die an einem tödlichen Unfall beteiligt sind, wird in dem zitierten Zeit-Artikel von 2019 nicht berichtet.

    Fest steht jedoch, dass ab Mitte des 19. Jahrhunderts im Eisenbahnverkehr, Sicherungsmaßnahmen zum Einsatz kamen, die Unfälle vermeiden halfen, bzw. es ermöglichten gefahrlos mit höheren Geschwindigkeiten zu fahren.

    Im Eisenbahnverkehr gibt es deutlich strengere Sicherungsmaßnahmen, die verhindern sollen, dass schwächere Verkehrsteilnehmer verletzt werden, als im Autoverkehr. Trotzdem kommt es zu Unfällen, bei denen Menschen überfahren werden, die in der Regel durch die Unachtsamkeit der Verunfallten verursacht werden oder von den Getöteten bewusst herbeigeführt wurden (690 Schienensuizide in 2023 https://de.wikipedia.org/wiki/Schienensuizid )

    Du schreibst: "Die Mithaftung aus der Betriebsgefahr hat mit der Frage, welcher der Beteiligten einen Unfall verursacht hat, nichts zu tun." Das mag juristisch zutreffen, aber es klammert die Frage aus, warum jemand zum Beispiel eine Autofahrt unternimmt, um von A nach B zu kommen, was mit einer erhöhten Unfallgefahr insbesondere auch für andere Verkehrsteilnehmer verbunden ist, anstatt zum Beispiel den ÖPNV zu benutzen oder zu Fuß zu gehen, was bedeuten würde, dass man bei einem Unfallgeschehen in der Regel niemand anderes gravierend verletzt.

    Die moralische Schuld besteht bei einer/einem Autofahrer*in mit darin, dass ein extrem gefährliches Verkehrsmittel benutzt wird. Auch die Frage zu welchem Zweck spielt eine Rolle. Wenn jemand aus Übermut mit zu hoher Geschwindigkeit eine tempolimitierte Strecke befährt, ist das anders zu beurteilen, als zum Beispiel bei einer/einem Krankenwagenfahrer*in.

    Juristisch im engeren Sinne ist die Geschwindigkeit von Bedeutung. Und genau dafür liefert der Artikel ein Beispiel, wo ich sage: Totalversagen der Polizei-Pressestelle:

    "Die Schilderung war dramatisch: „Der Radfahrer wurde durch den Aufprall in die Luft geschleudert und kam hinter dem Fahrzeug auf der Straße zum Liegen. Gemäß Zeugenangaben flüchtete das Fahrzeug anschließend stark beschleunigend vom Unfallort und entkam.“ Der Radfahrer erlag vier Wochen später seinen schweren Verletzungen.
    Verharmlosung statt Verantwortung
    Die Fahrradverbände ADFC und Changing Cities riefen daraufhin Anfang August zu einer Demonstration zum Unfallort auf. Dort wurde bei einer Mahnwache ein „Geisterrad“ für den 45-Jährigen aufgestellt. „Der Müggelheimer Damm ist eine bekannte Raserstrecke“, teilte Changing Cities mit und forderte höhere Bußgelder für Raser.
    (...)
    Doch aus Sicht der Polizei hat der Radfahrer den Crash selbst verschuldet – und zwar alleine. Die Polizei ermittelte gegen ihn wegen Verstoßes gegen Paragraf 8 Straßenverkehrsordnung. Darin heißt es: „Wer die Vorfahrt zu beachten hat, muss rechtzeitig durch sein Fahrverhalten, insbesondere durch mäßige Geschwindigkeit, erkennen lassen, dass gewartet wird. (...) Der Mercedes-Fahrer war nach einigen Wochen ermittelt worden. Wie schnell er zum Zeitpunkt des Unfalls war, sei noch nicht abschließend geklärt, sagte ein leitender Beamter."

    Leider ist es kein Einzelfall, dass einseitig Fußgänger*innen die Schuld an einem Unfall zugewiesen wird, bei dem sie selbst verletzt oder gar getötet wurden. Besonders infam ist das im zweiten Fall, denn Tote haben keine Chance, sich gegen einen solchen Vorwurf zu wehren.

    Wenn die Polizei aber den Unfallhergang so darstellt, als spiele die gefahrene Geschwindigkeit keine Rolle, dann ist das nicht nur moralisch fragwürdig. Es ist vermutlich auch im juristischen Sinn von Bedeutung.

    Mein Eindruck beim Lesen des Artikels: Es ist eine sehr einseitige Positionierung der Polizei zugunsten von Autofahrer*innen, die alleine deshalb schon verpflichtet sind, besondere Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer*innen zu nehmen, weil von Autos eine deutlich höhere Verletzungs-Gefahr ausgeht als von Fußgänger*innen oder Fahrradfahrer*innen. Besdonders bedenklich finde ich diese Aussage der Polizei: "Doch aus Sicht der Polizei hat der Radfahrer den Crash selbst verschuldet – und zwar alleine. (...) Der Mercedes-Fahrer war nach einigen Wochen ermittelt worden. Wie schnell er zum Zeitpunkt des Unfalls war, sei noch nicht abschließend geklärt, sagte ein leitender Beamter."

    Die wissen also gar nicht wovon sie reden, machen aber trotzdem eine komplett einseitige Schuldzuweisung. Als ich einmal mein Fahrrad durch die Fußgängerzone schob, rannte ein kleines Kind gegen das Vorderrad. Zum Glück, sah ich die Gefahr kommen blieb rechtzeitig stehen und rief laut: "Stopp". Das hat zwar das Kind nicht registriewrt, aber andewre Passanten haben so mitbekommen, dass ich alles getan hatte, um den Unfall zu verhindern.

    "Kommunisten sind rot lackierte Faschisten", sagte der spätere SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher 1930. Mir scheint das ist so eine Art Running Gag. Kurios, dass Weidel den Faschismus-Vorwurf auf "Linke" anwendet. Die Kommunisten dagegen nannten die SPD Sozialfaschisten. Ist Weidel kommunistisch?

    „ROT LACKIERTE FASCHISTEN“: „Dieser Vergleich ist moralisch nachvollziehbar“
    Darf ein SPD-Senator linke Gewalttäter „rot lackierte Faschisten“ nennen?Dürfen darf er, das fällt ganz klar unter das Recht der Meinungsfreiheit.
    www.tagesspiegel.de

    Da geht nicht kaputt, das hat hier™ ein Paar vor ein einigen Jahren schon ausprobiertprovoziert: https://www.merkur.de/bayern/toedlic…-zr-442235.html

    Wenn ein Fahrradfahrer auf einem Fahrradweg gegen ein Hindernis fährt, dann erfolgt wahrscheinlich eine andere Bewertung. Dann wird es vermutlich heißen, der Fahrradfahrer habe durch seine Unaufmerksamkeit und seine übertrieben hohe Geschwindigkeit den Unfall "provoziert".X(

    Rillensteine helfen in Hannover blinden Menschen im Verkehr. An vielen Straßen in Hannover gibt es Hochbordradwege. Jetzt helfen in Hannover Rillensteine diese zu erkennen.

    Für blinde Menschen war es in der Vergangenheit unmöglich, mit dem Langstock die Begrenzungslinie zwischen Fußweg und Fahrradweg zu ertasten. Um diese Situation zu verbessern, wird jetzt in Hannover ein taktiler Pflasterstreifen an sensiblen Stellen verlegt. Siehe Fotos oben von der Kreuzung Braunstraße/Spinnereistraße.

    Die HAZ berichtete darüber am 4.1.2025:

    Neue Steine mit Rillen an Hannovers Radwegen: Eine Gefahr für Radfahrer?
    Wo Radwege gebaut oder umgebaut werden, verlegt die Stadt Hannover neuerdings Steine mit Rillen, um die Abgrenzung zum Fußweg deutlich zu machen. Vor allem…
    www.haz.de

    Hier der Link zu dem Zeitungsfoto:

    https://www.haz.de/resizer/v2/QFYPFLRGJVCIRJQUWWJMCU25S4.jpg?auth=f902e27b4094c58d50aecceb608d8f8af1bd26290e1c1502a5108053835f769e&quality=70&width=1392&height=783&smart=true

    Das Zeitungsfoto wurde vermutlich hier aufgenommen:

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    Das Zeitungsfoto zeigt einen Doppelstreifen. Auf der Radwegseite sind Querrillen angebracht, direkt daneben Längsrillen. Die Längsrillen sind auf der Fußwegseite.

    Allerdings ist dort, am Bischofsholer Damm auch relativ viel Verkehrsfläche zur Verfügung.

    Anders sieht es an der Glocksee aus:

    Auf der Spinnereistraße ist ebenfalls viel Verkehrsfläche, dort gibt es aber nur die Längsrillen, allerdings nur kurze Abschnitte von wenigen Metern an den besonders sensiblen Stellen. Das sieht dann aus der Nähe betrachtet so aus:

    Am Eingang zur Königsworther Straße ist wenig Verkehrsfläche für den benutzungspflichtigen Hochbordfahrradweg und den Fußweg zur Verfügung. Auch dort sind nur die Längsrillen verbaut. Und leider ist es tatsächlich so, dass die beim Befahren ein schwammiges Fahrgefühl erzeugen. Das erhöht die Sturzgefahr.

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    Andererseits sollen Fahrradfahrer*innen gerade an solchen Stellen, wo es eng wird, langsam fahren und innerhalb der Begrenzungslinien bleiben:

    Eingang zur Königsworther Straße:

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    Gibt es andere Lösungen in anderen Städten? Wie kann die Situation verbessert werden? Oder ist das bereits ein guter Ansatz, der fortgesetzt werden soll, um blinden Menschen mehr Orientierung im Verkehr zu ermöglichen?

    Derzeit (Mittwoch, 8.1.2025, 19:22h) kommen pro Minute mehr als 100 neue Unterschriften unter die Petition für das Böllerverbot dazu.

    Die taz berichtete bereits am Montag, 6.1.2025:

    "Jedes Jahr nach Silvester gibt es eine Debatte über das Böllerverbot – und dann wird es doch nichts. Dieses Jahr könnte es allerdings anders werden. Viele Bürger scheinen nach den bundesweit fünf Toten, den allein in Berlin 363 Feuerwerk-Verletzten und den immensen Sachschäden aufgewacht zu sein.

    Zwei Petitionen zum Thema, die seit Jahren mit wenigen Tausend Unterstützern vor sich hin dümpelten, sind in den letzten Tagen sprichwörtlich explodiert: 1,9 Millionen Unterschriften haben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) am Montag dem Bundesinnenministerium übergeben. Die Forderungen sind schlicht aber einleuchtend: ein Böllerverbot im Privatbereich (wie etwa in Frankreich) und ein Verkaufsverbot von Pyrotechnik an Privatpersonen. Die ja auch den Rest des Jahres laut Verordnung zum Sprengstoffgesetz nicht mit dem Zeug hantieren dürfen."

    Der taz-Bericht macht deutlich, das Böllerverbot gibt es bereits. Um nicht nur an 364 Tagen im Jahr zu gelten, sondern auch am 365. Tag muss lediglich der Silvestertag als Ausnahmefall zurückgenommen werden. Die Initiatoren für das Böllerverbot sagen aus, es handele sich nicht nur um die größte Petition auf innn.it, sondern die größte Online-Petition in Deutschland überhaupt.

    Vielleicht wird es dieses Jahr wirklich anders und der Jahreswechsel von 2025 zu 2026 deutlich ruhiger!8)