Und weiter hieß es im Video, der Busverkehr müsse eigene Spuren haben.
Könnte man in Hamburg an etlichen Straßen machen und geht im Prinzip deutlich schneller, als eine Stadtbahn zu bauen.
An welcher Stelle und in welchem Video sagt das wer genau?
Und warum schreiben Sie: "... der Busverkehr müsse eigene Spuren haben.
Könnte man in Hamburg an etlichen Straßen machen und geht im Prinzip deutlich schneller, als eine Stadtbahn zu bauen."
Ja warum wird es dann nicht gemacht? Ja, es gibt vereinzelt Busspuren un Hamburg. Und in verkehrsschwachen Zeiten kommt man mit dem Bus in Hamburg auch ganz gut voran. Aber es gibt halt viel zu wenig Busspuren und die fehlenden Busspuren werden nicht eingerichtet, weil immer wieder in Hamburg wie auch andernorts der Autoverkehr priorisiert wird. Frei nach dem Motto: "Wenn der Autofahrer im Stau steht, dann hat der Omnibusfahrgast erst recht im Stau zu stehen." Und dem Radverkehr, dem werden manchmal ein paar Bröckchen hingeworfen. Das war's dann aber auch.
Der von mir dem Hamburger Oberbürgermeister in den Mund gelegte Satz, "Wenn ich bis 2030 Klimaziele erreichen möchte, dann geht es jetzt darum, schnell Maßnahmen zu vollziehen, und da hilft mir die Straßenbahn überhaupt nicht.", stammt übrigens tatsächlich von Hochbahn-Chef Henrik Falk. Das habe ich gerade noch mal hier nachgelesen: "Klima-Diskussion: Aktivistin gibt Tschentscher Kontra" auf dieser NDR-Internet-Seite: https://www.ndr.de/nachrichten/ha…mawoche142.html
Gerhart, wenn Sie schreiben:
U-Bahnen schaffen zusätzlichen Platz. Der MIV muss massiv zurückgedrängt werden, das bringt nochmal viel Platz.
Dann frage ich mich: Was machen wir denn mit so viel Platz?
Den Platz für Fußwege, Radwege, Busspuren, Grünanlagen, Gastronomie, Aufenthaltsorte, Spielflächen, Wohnbebauung, also den Platz, den man in der Stadt nie genug haben kann, der ist teuer erkauft, wenn Sie diesen Platz durch U-Bahn-Bau erkaufen wollen, denn U-Bahn-Bau ist extrem teuer. Und zwar nicht nur im Bau, wie Sie behaupten, sondern auch im Betrieb!
Denn Untergrundstationen und Hochbahnstationen sind in der Regel nicht barrierefrei erreichbar, wenn sie nicht mit Aufzügen ausgestattet sind. Wenn ich alleine daran denke, wie oft in Hannover an den U-Bahn-Stationen Aufzüge ausfallen... (Und zwar keineswegs immer nur durch Vandalismus, oft sinde es einfach technische Defekte und dann dauert es bisweilen Wochen, bis die Ersatzteile beschafft werden können.) Dazu kommt, dass nicht zuletzt auch aus brandschutztechnischen Gründen eine Station besser mitzwei Aufzügen ausgestattet ist. Und auch für die anderen Fahrgäste ist das Treppensteigen keine Angelegenheit, die den ÖPNV attraktiv macht. Aber auch aus Gründen kürzerer Räumzeiten werden auf U-Bahnhöfen Rolltreppen gebaut und die kostenebenso wie Aufzüge viel Geld nicht nur beim Bau, sondern auch im Betrieb.
Und in den vergangenen Jahrzehnten des U-Bahnbaus wurden diese ganze Kosten nicht investiert, um "Platz zu schaffen für Fußwege, Radwege, Busspuren, Grünanlagen, Gastronomie, Aufenthaltsorte, Spielflächen, Wohnbebauung, usw.. Vielmehr wurde der Platz vielfach genutzt um die Einfallsstraßen möglichst vielspurig für den Autoverkehr auszubauen und der Radverkehr hat dabei ebensowenig wie der Fußverkehr Berücksichtigung gefunden.
So sah es etwa am Königsworther Platz in den 50er-Jahren aus:
https://img.oldthing.net/8867/22974788/…rther-Platz.jpg
Das 1953 gebaute Conti-Hochhaus auf der Postkarte war damals das höchste in Deutschland gebaute Hochhaus.
Und so sieht es auf diesem Platz heute aus. Nachdem in den 70er-Jahren die U-Bahn unter dem Platz hindurchgegraben wurde. Das Foto wurde vom Dach des Hochhauses gemacht.

Auf dem Foto sind zwei Busse der Linie 100 zu sehen, die normalerweise im 10 Minuten Abstand fahren, aber bei großen Verkehrsbelastungen (also mehr oder weniger ganztags) kommt es häufig zu Verzögerungen. Ganz nebenbei kann man sehen, dass der Radverkehr in recht beengten Verhältnissen stattfindet, aber für den Autoverkehr wurde der viele Platz, der durch den Wegfall der Straßenbahn geschaffen wurde großzügig verwendet, nämlich um Stellplätze quer zur Fahrbahn einzurichten. (Oben mittig im Bild)
Der durch den U-Bahn-Bau teuer erkaufte Platz wurde nicht für Fußwege, Radwege, Busspuren, Grünanlagen, Gastronomie, Aufenthaltsorte, Spielflächen, Wohnbebauung, also den Platz, den man in der Stadt nie genug haben kann, verwendet.
Am Ende des Radiobeitrages Minute 12:42 von 13:38 https://www.ndr.de/903/Die-Klima-…udio566474.html fordert Hamburgs OB Tschentscher einen U-Bahn-Ausbau wie in Shang Hai. Daraufhin habe ich mir mal Verkehrsbilder von Shang Hai angesehen.
Hier zum Nachblättern:
https://cdn1.spiegel.de/images/image-6…ahur-653801.jpg
https://www.kunst-fuer-alle.de/deutsch/kunst/…night/index.htm