Beiträge von Ullie
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7000 Teilnehmer an der Fridays for Future Demo am 29.11.2019 in Hannover. Hier einige Bilder:
Die Mitarbeiter des Opernhauses hatten zur Auftaktkundgebung die Klassiker in Stein auf dem Opernhausdach mit Greta-Mützen ausgestattet:
Zeitweise musste auch der Omnibusverkehr in der Innenstadt umgeleitet werden:
Es gab Anspielungen auf den "Black Friday":
Und wieder viele spannende Plakate:
Und Protest auf Stelzen:
Am Leibnizufer wurde der Radweg für Motorräder mit Blaulicht freigegeben.
Während der Demonstration wurde der Aegidientorplatz für rund 1,5 Stunden blockiert.
Die Polizei löste die Blockade mit Polizeipferden auf.
Hier ein Link zu einem Bild vom Aegidientorplatz, als die ersten elektrischen Straßenbahnen Ende des vorvorigen Jahrhunderts die Pferde-Straßenbahn in Hannover ablösten. https://www.haz.de/var/storage/im…lery_detail.jpg
Heute fährt die Straßenbahn unterirdisch. Die Tunnel wurden in den 60er, 70er und 80er Jahren gebaut, um Platz zu schaffen für immer mehr Autoverkehr, unter dem Hannover heute leidet. Und die Pferde kommen zurück, um eine gegen den Autoverkehr gerichtete Blockade aufzulösen. Kurios!
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Eigentlich sollte dieser Video der Süddeutschen Zeitung wohl dazu díenen auf Mängel bei der Radverkehrs-Infrastruktur hinzuweisen.
Aber die Szene in Minute 3:48 dürfte so eigentlich gar nicht gezeigt werden. Ein Radfahrer ist wartepflichtig gegenüber ein- und aussteigenden Bus-Fahrgästen: Siehe Minute 3:48 bis 3:50! https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fahrr…adler-1.3748858
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Ich muss zugeben, dass ich hier noch nie mit dem Bus gefahren bin. Das kann ich dir also gar nicht beantworten.
In der Nachbargemeinde Horneburg hat man vor knapp zwei Jahren alle "Radwege" komplett aufgehoben. Es gibt auch im gesamten Ort nirgends
, sondern Radfahrer sollen dort ausschließlich im Mischverkehr auf der Fahrbahn fahren. Man sieht inzwischen auch kaum noch Gehwegradler.
Von der Überleitung am Ortseingang habe ich dieses Bild wiedergefunden. Auf der Fahrbahn gibt es danach eine Piktogrammkette.
Wird so was eigentlich von einem Spurhalte-Assistenzsystem rechtzeitig erkannt und warnt der davor?
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Wenn selbst Radfahrer es als obszön empfinden, wenn Autos keinen Krach machen, spricht das Bände. Es zeigt, wie sehr wir uns an die vom fahrenden Auto ausgehende Drohung "Hau ab, oder ich mach dich platt!" schon gewöhnt haben, und wie sehr auch vermeintlich regeltreue Autofahrer von dieser Drohkulisse profitieren. Welchen Grund gibt es eigentlich dafür, dass nicht allein der Fahrer eines Fahrzeuges dafür verantwortlich sein sollte, dafür zu sorgen, dass die Straße dort, wo er herfahren will, frei von beweglichen Hindernissen ist?
Welchen Grund dafür gibt es, dass Autos Krach machen *müssen*, während die seit eh und je dank Muskelantrieb geräuschlosen Fahrräder künstlich erzeugten Krach gar nicht machen *dürfen*?
Im Prinzip stimme ich dir zu. Aber!
Ein blinder Mensch, mit dem ich darüber mal gesprochen habe, sagte an dieser Stelle, dass die Verunsicherung gegenüber lautlosen Radfahrern als weniger beängstigend empfunden wird als gegenüber lautlosen Autos, weil die möglichen Unfall-Folgen als Opfer eines Fahrradunfalls als weniger gefährlich eingeschätzt werden und die Chance auf ein "Ausweichen in letzter Sekunde" bei Radfahrern höher eingeschätzt wird.
Ich halte es nicht für "obszön", wenn Autos keinen Krach machen. Vielmehr sehe ich in dem Geräuschegenerator eine zusätzliche Chance (auch für Sehende) eine Gefahr abzuwenden. Aus dem selben Grund sind wohl auch Pieptöne für LKW und Baumaschinen beim Rückwärtsfahren Pflicht.
Ich weiß nicht ob die entfällt, wenn die Fahrzeuge mit einer Rückfahrkamera ausgestattet sind, wobei die auf Baustellen wohl schnell verschmutzen würden.
Andersrum betrachtet: Man könnte ja auch einfach dem blinden Menschen sagen, er möge doch einfach technisch aufrüsten und so eine Brille wie La Forge tragen, das blinde Besatzungsmitglied der Enterprise, der einen "VISOR" trägt: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/VISOR
immerhin gibtes bereits sogenannte Orcams, eine Minikamera, die am Brillengestell befestigt ist und deren Aufnahmen durch eine entsprechende Software verbal dargestellt werden. So kann ein stark sehbehinderter oder blinder Mensch Straßenschilder lesen oder Informationen auf Verpackungen, den Fahrplan oder auch ein Buch sich vorlesen lassen.
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Ein Redakteur der Süddeutschen ist mit dem Rad gefahren und hat es gefilmt:
Freie Fahrt für Radfahrer in München? Von wegen!
(sehe grade dass das schon 2 Wochen alt ist, hoffe das hatten wir nicht schon)
Ich sehe ihn heut jedenfalls das erste Mal. Die Szene in Minute 3:49 halte ich allerdings für ein äußerst bedenkliches Radfahrerverhalten.
Sollte ein Radfahrer nicht anhalten, wenn vor ihm ein Bus hält und die aussteigenden Omnibusfahrgäste über den Radweg zum Bürgersteig gehen müssen?
Unseren flotten SZ-Redakteur scheint das kein bisschen zu kümmern.
Besonders daneben ist die Szene auch deshalb, weil unmittelbar darauf sich der SZ-Redakteur über andere Radfahrer beschwert. "Einige machen schlicht, was sie wollen, inklusive an roten Ampeln." Minute 4:11 Dabei hat der SZ-Redakteur doch selbst in der Szene kurz davor den Vorrang der aussteigenenden Busfahrgäste brutalst möglich ignoriert. Und war zudem noch so dreist für diese Szene einen Fahrgast zu filmen, der Kopfhörer aufhat, so frei nach dem Motto: alle Schuld liegt beim "blöden Fußgänger".
Und dann echauffiert sich der SZ-Redakteur über die Geisterradler. Dabei hat er entgegenkommende Radfahrer gefilmt, die an einer Straße mit zwei Fahrbahnen mit jeweils mehreren Fahrspuren und einem breitem Mittelstreifen den Radweg in die falsche Richtung benutzen. Hier ist doch wohl das Problem nicht der Radfahrer, der in die falsche Richtung fährt, sondern eine Verkehrsverwaltung, die solche Monsterstraßen baut.
Wenn aber diese Monsterstraßen, die in der Regel nur an wenigen weit auseinander liegenden Stellen gequert werden können, schon mal gebaut sind, dann sollte auch auf beiden Seiten ein Zwei-Richtungsradweg als Angebotsradweg bestehen.
Wenigstens gibt er anschließend zu, dass er selbst manchmal zum Geisterfahrer wird, weil angeblich die Radwegeführung so unklar sei.
Und immerhin kritisiert er in seinem Fazit die mangelnden Aktivitäten der Stadt München in Sachen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur.
Wie aber eine gute Radverkehrsinfrastruktur aussehen kann. Dass zu ihrer Herstellung der Autoverkehr beschnitten werden muss, das anzusprechen, ist ihm wohl bereits zu "delikat".
So bleibt der falsche Eindruck hängen, dass das Radfahren vor allem eines ist: Sehr, sehr gefährlich! Dieser Video motiviert nicht zum Radfahren. Ob er die Verkehrsverantwortlichen in München zu etwas motiviert und wenn ja zu was, das bleibt höchst unklar.
Mein Fazit von diesem Film: Die Botschaft lautet: Ihr seid nicht die Helden, sondern die Deppen, wenn ihr euch auf's Rad setzt. Kann ich mit leben, solche Kritik ist man ja als Radfahrer gewohnt. Aber von der SZ hätte ich mir mehr versprochen.
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Am 23.11.2019 hatte ich das mit dem kaputten Poller über das Anregungen- und Beschwerdeformular an die Stadt Hannover gesendet.
Gestern kam die Antwort, es wird sich gekümmert, und in den nächsten Tagen in Ordnung gebracht.
Wer's auch mal versuchen will, wenn ihm was in der Art auffällt:
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So langsam bekomme ich Angst vor der Denkweise von Herrn Dennis Thering.
Was geht in einem CDU-Politiker vor, der einen Zusammenhang zwischen 2.330 Unfällen mit Beteiligung von Fahrradfahrern in Hamburg und der „Lautlosigkeit“ von E-Bikes herstellt?
Lautlos, doch nicht gefahrlos – Hamburger wirksam vor zu leisen E-Bikes schützen
Das ist die Retourkutsche eines Autofahrenden, der sich darüber echauffiert, das Elektroautos mit einem Geräusche-Generator ausgestattet werden müssen, der nicht abschaltbar ist! Siehe auch hier:
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/s…r-elektroautos/
Pflichtsound für E-Autos vom 24.9.2019
"Der Traum von ruhigen Innenstädten muss weitergeträumt werden. Denn so ganz lautlos sind die Elektroautos in Zukunft nicht mehr. Erst recht dann nicht, wenn mehrere E-Autos nebeneinander fahren oder stehen." Unschwer ist zwischen den Zeilen herauszulesen, "dass es ja eigentlich kein Problem sei eine leise Stadt mit Autoverkehr durch leise E-Autos zu ermöglichen, wenn es da nicht die bösen Behörden gäbe ..."
Fakt ist dagegen: Ab Tempo 20 - 30 km/h sind die Reifengeräusche so laut, dass der Geräuschegenerator abschaltet. Und bei langsameren Tempo sind die E-Autos wirklich eine Gefahr.
Für Neufahrzeuge gilt die Geräuschegeneratorpflicht bereits für alle E-Fahrzeuge ab 2021: "Derzeit gilt die AVAS-Pflicht nur für neue E-Fahrzeuge, ab 2021 wird sich diese jedoch auf alle neuen Hybrid- und Elektrofahrzeuge erweitern. E-Autokäufer können sich das System bereits jetzt einbauen lassen. Diese Anschaffung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gefördert." aus: Warntonpflicht für E-Autos vom 29.10.2019 https://qualitaet-ist-mehrwert.de/e-mobilitaet/w…t-fuer-e-autos/
Der amerikanische Blindenverband hatte bereits vor über 10 Jahren mit einem Protestlied gegen leise Elektroautos auf die Gefahrenlage für blinde Menschen aufmerksam gemacht.
Hier der Text:
"I was walking down the sidewalk
Thinking of what I would eat
When I got up to the restaurant
And the friends I was to meet.
I was so close I could smell it.
Didn't have to go that far
When my life was quickly altered
By that sneaky quiet car.
I approached my destination
When my cane broke at my feet.
Never heard the car approaching--
I was lying in the street.
Heard the siren of the ambulance
As it carried me away.
Lost my hunger in the ER.
Guess we'll meet another day." https://www.nfb.org/images/nfb/pub…03/bm080311.htm
In den USA gilt übrigens die Geräusche-Generator-Pflicht bis Tempo 30 km/h!Knapp zusammengefasst geht es um den Restaurantausflug eines blinden Menschen, der in der Notaufnahme (ER=Emergency Room) endet.
Und hier eine Hörprobe aus einem Spiegel-Artikel vom 29.5.2008 (sic!). Der Liedtext wird gesungen auf die Melodie "Oh my darling Clementine":
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/l…f-a-556231.html
Ist es nicht wirklich "goldig", dass mehr als 10 Jahre später ein CDU-Politiker herumseiert, wie schrecklich gefährlich Fahrräder seien, weil sie doch so lautlos angeschlichen kämen? Just zu dem Zeitpunkt, als sein Traum von der schönen neuen lautlosen E-Autowelt wie eine Seifenblase zerplatzt, weil blinde Menschen dieser "heilen Autowelt" wenig abgewinnen können?
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Die Variante gefällt mir am besten. Keine Haltebucht!
Ist der Fußweg ein Kombinierter Fuß-/Radweg oder ein Fußweg, der für Radverkehr frei gegeben ist oder ein reiner Fußweg? (Der jedoch von dem ein oder anderen Radler benutzt wird?)
Bei den anderen Bushaltestellen hat man sich schon Gedanken gemacht und sogar eine Menge investiert, um den Bus von der Fahrbahn wegzulocken in eine Haltebucht, wo er dem Autoverkehr nicht vor der Nase steht. Bezeichnenderweise wird dadurch das kombinierte Fuß-/Radweg-Hochbordkonstrukt an solchen Stellen besonders eng. Waren halt dier "falschen Gedanken"
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Nbgradler: Wenn das eine der weniger schlimmen von den unglücklichen Lösungen ist, dann möchte ich lieber gar nicht wissen, wie die wirklich unglücklichen Lösungen aussehen.
Aber auch wenn vieles unklar scheint, kann das ganz gut funktionieren, ich stelle mir das so vor: Es ist völlig unklar, ob der Rad-Verkehr vor dem Bushäuschen oder dahinter lang gehen soll. Das ist vermutlich nicht so wichtig. Wenn viele Omnibusfahrgäste aussteigen und gleichzeitig einer oder mehrere Radler auf die Bushaltestelle zufahren, dann werden die Radler sich vermutlich möglichst früh möglichst weit rechts einsortieren und hinter dem Wartehäuschen lang fahren. Gleichzeitig gehen die Omnibusfahrgäste vermutlich dicht am Bordstein entlang zur Ampel hin. Die meisten Fahrgäste werden vermutlich hier die Straßenseite wechseln, um ins gegenüberliegende Wohngebiet zu kommen.
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Das halte ich für falsch. Vor 1970 galt die aus der RStVO von 1937 (mit Ausnahme der "Führer-Präambel"
) praktisch 1:1 übernommene bundesdeutsche StVO von 1953. Das Parken auf öffentlichen Straßen war grundsätzlich immer erlaubt, soweit es nicht durch besondere Bedingungen verboten war. Diese Bedingungen entsprechen im Wesentlichen den heute noch gültigen Kriterien (Einfahrten, Engstellen, angeordnete Verbote...).
Von 1939 stammt die Reichsgaragenverordnung. In der Präambel heißt es: "Die Förderung der Motorisierung ist das vom Führer und Reichskanzler gewiesene Ziel. Die Zunahme der Kraftfahrzeuge im Straßenverkehr erfordert, daß die öffentlichen Verkehrsflächen für den fließenden Verkehr frei gemacht und möglichst wenig durch ruhende Kraftfahrzeuge belastet werden. Zu diesem Zweck müssen die Kraftfahrzeuge dort, wo sie regelmäßig längere Zeit stehen, außerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen ordnungsgemäß eingestellt werden."
Quelle: https://www.stadtgrenze.de/s/p3r/rgao/rgao01.htm
Ich habe bisher immer die Reichsgaragenordnung abgespeichert unter dem Aspekt "wie die Nazis die Massenmotorisierung forcierten". Nicht so sehr hatte ich das abgespeichert unter dem Aspekt, dass die "Macher dieser "Reichsgaragenverordnung" damit vor allem die Straßen davor bewahren wollten, dass sie zugeparkt würden. Das Parken auf der Straße war also einmal etwas, dass nicht erwünscht war. Und zwar vor allem deshalb, weil es einer Beschleunigung des Autoverkehrs im Wege stand. Denn noch einfacher als breite Straßen zu bauen, ist es natürlich, die vorhandenen Straßen davor zu schützen, dass sie durch am Fahrbahnrand parkende Autos verschmalert werden.
Und wenn man private Bauträger dazu verpflichtet, Garagen auf dem Grundstück anzulegen, dann spart der Staat Geld, dass er dafür ausgeben müsste, dass außer breiten Fahrbahnen zum schnellen Fahren auch noch Platz zum Parken auf den Straßen hergerichtet werden muss.
So in der Art ist wohl die Aussage von Abdreas Knie zu verstehen. Aber etwas Konkretes, das mit dem von ihm genannten Paradigmenwechsel im Jahr 1966 zu tun hat, habe ich leider noch nicht gefunden.
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"Die Idee, dass man einfach sich mal das Auto legal auf die Straße stellen kann, ist erst seit 1966 überhaupt legal."
Weil ich diese Aussage für sehr zentral und spannend halte, habe ich sie hier noch mal herausgestellt.Wie schon weiter oben beschrieben stammt die Aussage von dem Verkehrswissenschaftler Andreas Knie. Minute 5:00 in diesem Spiegel-Video: https://www.spiegel.de/video/verkehrs…o-99030872.html
Trifft Knies Aussage zu? Immerhin habe ich einen entsprechenden Hinweis in einem Text gefunden, der sich mit der Geschichte des Parkens in der Stadt Wien beschäftigt: "Noch um 1950 war es den meisten Autobesitzern kaum vorstellbar, ihr Auto einfach auf der Straße abzustellen. Zum Auto gehörte eine Garage. Wer keine hatte, der mietete einen Parkplatz." Quelle: Geschichte des Parken, Von Remisen, Passagen und Garagen. Ein kurze Geschichte des Parkens in Wien https://www.wipark.at/eportal3/ep/ch…hannelId/-58092 Der Text ist von einer Internetseite des Wiener Parkhaus-Betreibers WIPARK.
Zeitzeugen dieses Autoparken-Verhaltens werden inzwischen um die 80 bis 90 Jahre alt sein, sofern sie die 50er und 60er Jahre als 20 bis 30jährige erlebt haben. Und längst nicht jeder aus dieser Altersklasse hatte damals bereits ein eigenes Auto. Zeit also, Zeitzeugen zu befragen, denn abgesehen von den rein rechtlichen Regelungen in Gesetzes- und Verordnungstexten gibt es ja auch so was wie "epochen-typisches Verhalten" über das man vielleicht am besten im Gespräch mit Zeitzeugen etwas erfährt und die sterben irgendwann aus.
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Ich lerne: die Frau mit den Nordic-Walking-Stöcken darf noch selber Auto fahren (offenbar ohne eine praktische Prüfung mit Vollbremsung bei plötzlich hervorrollendem Ball absolvieren zu müssen) und hat genug Geld für ein eigenes Auto - kommt aber nicht auf die Idee, sich die Sachen vor elf Uhr liefern zu lassen.
Ich habe zwar "gefällt mir gedrückt" aber das Thema muss selbstverständlich mit spitzen Fingern angefasst werden.
Da ist einmal die Geschichte mit der Frau mit Nordic-Walking-Stöcken aus dem Film. Es ist ja immerhin möglich, dass sie ein Auto fährt, das so umgebaut ist, wie für jemanden mit einer Querschnittslähmung. Man kann ein Auto fahren, ohne dafür die Beine zu benutzen, wenn es entsprechend umgebaut ist. Mit einem Elektrofahrzeug dürfte das sogar noch mal deutlich einfacher gehen.
Ein anderer Aspekt der Geschichte: Viele Menschen mit Behinderung sind sehr stolz darauf, wenn sie es trotz der Behinderung geschafft haben, einen Führerschein zu machen und Auto zu fahren, weil es eben in einer Auto-fixierten Gesellschaft ganz klar Normalität darstellt. Eine erstrebenswerte Normalität für viele Menschen mit einer Behinderung.
Genau so wie ja auch viele Menschen mit geringem Einkommen, oft sehr viel daran setzen ein Auto zu besitzen und zu fahren. In einer durch und durch Auto-fixierten Gesellschaft verspricht das Teilhabe.
Um so schlimmer finde ich es, wenn wie im Film so getan wird, weil es Menschen mit Behinderungen gibt, dürfe es keine autofreien Stadtteile geben.
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Der Verkehrsversuch in Hamburg mit dem autofreien Ottensen kommt natürlich nicht bei jedem gut an: 163 Parkplätze spalten einen Stadtteil
In dem von dir verlinkten Video https://www.spiegel.de/video/verkehrs…o-99030872.html kommt bei Minute 1:44 (1:44 Minuten vor dem Ende des Films*) der Verkehrswissenschaftler Andreas Knie zu Wort, der darauf hinweist, dass es erst seit 1966 legal ist, das eigene Auto einfach auf die Straße zu stellen. Weiß jemand mehr darüber? Ich muss gestehen, das wusste ich noch nicht.
Wer hatte das damals durchgesetzt. Wurde darüber diskutiert. Wem ist es misslungen, dass zu verhindern?
Was ich einmal mehr richtig ätzend finde: Wieder einmal werden Menschen mit Behinderung instrumentalisiert, die autogerechte Stadt zu rechtfertigen. Da wird diese Dame mit den beiden Nordic-Walking-Stöcken in mehreren Szenen durchs Bild geschickt mit einer geradezu anklagenden Attitüde: "Wie könnt ihr gemeneinen Autohasser es mit alten gebrechlichen Frau nur zumuten, dass ich "meine Einkäufe 170 m weit" zu mir nach hause schleppen muss?"
Solche anklagende Einlagen sind echt widerlich, denn die allermeisten Menschen mit einer Behinderung, sind gar nicht in der Lage Auto zu fahren und ganz wesentlich auf eine gute ÖPNV-Infrastruktur angewiesen und auf breite Fußwege, auf denen Platz ist für einen Rollstuhl oder Elektro-Rollstuhl. Oder auch auf Fahrbahnen auf denen man mit einem Fahrrad für Menschen mit Behinderung fahren kann oder mit einem Rollstuhl-Fahrrad.
* Der Verkehrswissenschaftler Andreas Knie macht seine Aussage nicht bei Minute 1:44, sondern bei Minute 5:00, das ist 1:44 vor dem Ende des Films. Ich hatte das zunächst falsch gelesen.
Hier nochmal seine Aussage zum Thema Parken in dem oben verlinkten Video:
"Die Idee, dass man einfach sich mal das Auto legal auf die Straße stellen kann, ist erst seit 1966 überhaupt legal." (Abdreas Knie im Interview im angegebenen Spiegel-Video: 163 Parkplätze spalten einen Stadtteil.
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Sehr gut.
Denkbar wären auch diese farblichen Markierungen, welche sich auf Haushaltsgeräten befinden (Schadstoffklasse A bis F oder so).
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Die HAZ berichtete am 22.11.2019 darüber, dass in Hannover die Hausbewohner Fahrradabstellplätze statt Autoparkplätze fordern können: "Autos oder Räder? Hannovers Bürger entscheiden künftig mit, wer vor ihrem Haus parkt" https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…hrem-Haus-parkt
Auslöser ist ein gemeinsamer SPD-Grünen-Antrag im Bezirksrat Vahrenwald-List:
"Die Verwaltung wird aufgefordert, dort, wo die Mehrheit einer Hausgemeinschaft von Mehrfamilienhäusern einen Antrag stellt, einen Kfz-Parkplatz mit Fahrrad bügeln auszustatten, um dort im öffentlichen Raum Parkmöglichkeiten für Fahrräder zur Verfügung zu stellen.
Begründung: Autofahrer dürfen seit es Kfz gibt wie selbstverständlich den öffentlichen Raum nutzen, um ihre Gefährte dort ab zu stellen. Fahrradfahrende müssen dagegen ihre Fahrräder am Zaun entlang dem Bürgersteig anschließen oder die Fahrräder in den Keller schleppen, was bei einer alternden Gesellschaft und der Verbreitung von schweren E-Bikes immer problematischer wird. Durch den Wegfall eines Parkplatzes könnten dort zahlreiche Fahrräder parken. Der Bedarf wird durch ein entsprechendes Antragsverfahren der dort wohnenden Einwohnerinnen und Einwohnern angezeigt."
Jetzt muss sich zeigen, was daraus wird. Die Stadtverwaltung jedenfalls hat dem Verfahren zugestimmt.
"Die Verwaltung hat dem Anliegen des Bezirksrats entsprochen, dass Einwohner öffentliche Stellflächen vor ihrem Haus mit Fahrradbügeln ausstatten dürfen", heißt es in dem HAZ-Artikel vom 22.11.2019
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Radverkehrsanlagen + Omnibushaltestellen = Konfliktpotenzial!
Auf diese einfache Gleichung gebracht soll dieser Thread dazu dienen, Lösungen für den Radverkehr rund um Omnibushaltestellen vorzustellen, bzw. aus Sicht der Öffi-Fahrgäste: Lösungen für den Fahrgast für den Begegnungsfall mit dem Radverkehr an Omnibushaltestellen.
Ich starte mal mit einer ganz konventionellen Lösung, die auch heute noch vielfach anzutreffen ist, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob das heute noch so genehmigt werden würde:
Die Aufteilung sieht so aus:
A) Der Omnibus hält am Fahrbahnrand (nicht in einer Bucht!).
B) Haltestellenbord-Fläche, direkt am Fahrbahnrand.
C) Hochbord-Radweg
D) Fußweg
E) Wartehäuschen
Und so sah das 2009 auf googlestreetview aus:
https://www.google.de/maps/@52.34958…!7i13312!8i6656
Gegenüber dem Zustand von 2009 wurde die Aufstellfläche direkt vor den Omnibustüren verbreitert!
Außerdem ist ein Blindenleitpflaster dazugekommen.
Im Wesentlichen blieb jedoch das Konfliktpotenzial erhalten.
Radfahrer, die an einem haltenden Bus vorbeifahren unterschätzen möglicherweise die Gefahr, denn es könnte sehr plötztlich und schnell ein Fahrgast aussteigen und vor's Rad laufen.
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Auch andere Radverkehrsanlagen-Beschilderungen scheinen einem erhöhten Leidensdruck ausgesetzt zu sein:
Hier noch ein Gesamtbild von der vorfahrtsberechtigten Fahrradquerung Lodemannweg:
Im Hintergrund rechts ist die Jugendherberge von Hannover zu sehen.
Ein Blick zurück mit googlestreetview nach 2009 zeigt: Schon damals war dieser Poller ein Opfer von ... vermutlich Autofahrern:
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Was lange währt, wird manchmal doch noch was.
So diese Baustellenausschilderung in der Zeppelinstraße in Hannover, die ich weiter oben schon mal zum Thema machte. Und wegen der ich zweimal das Beschwerdeformular der Stadt Hannover ausfüllte - jeweils mit Foto.
Das erste Bild ist von Mai 2019:
Das zweite von September 2019:
Und das dritte von Novemeber 2019: