Beiträge von Ullie

    Ich habe mich übrigens gestern mal wieder mit einem Falschparker angelegt, der plötzlich brüllte, er wäre systemrelevant, er dürfe auf dem Gehweg parken.

    Was deine Bedenken angeht bezüglich der Lauterkeit der angegebenen Falschparker-Motive des Autofahrers, wirst du vermutlich richtig liegen.

    Darüber berichtete die HAZ vorgestern in ihrer Druckausgabe (auf ihrer Internetseite ist leider nicht der ganze Artikel frei lesbar, aber die Einleitung zeigt, dass da was "systematisch" im Argen liegt):

    "Raser auf leeren Straßen: Polizei Hannover intensiviert Kontrollen

    Mit Tempo 225 und Handy am Ohr über die Autobahn: Viele Raser im Raum Hannover nutzen die Corona-Krise, um auf den leeren Straßen Vollgas zu geben und zu drängeln. Die Polizei intensiviert deshalb ihre Kontrollen. Sowohl mobile Blitzer als auch Videowagen sind im Einsatz."


    Als ich gestern nach einer längeren Radtour im Grünen mich dem hannoverschen Westschnellweg näherte, hörte ich bereits in der Ferne lautes Motorendröhnen und quietschende Autoreifen. Als ich dort abgekommen war und auf einem Radweg neben der B6 (Westschnellweg) die Kreuzung Mecklenheidestraße passierte standen dort an der Ampel ein weißer BMW und ein schwarzer Sportwagen nebeneinander vor der Ampel, die gerade auf Grün sprang. Die beiden Fahrzeuge rasten mit hoher Geschwindigkeit und laut aufdröhnenden Motoren los.

    Ich habe die Stelle so genau beschrieben, weil ich dort nur selten lang komme, aber vielleicht liest hier ja wer mit, der dort öfter unterwegs ist und weiß, ob das dort regelmäßig an der Tagesordnung ist, oder vielleicht auch ein Stück der Tatsache geschuldet ist, dass durch die Corona-Maßnahmen die Straßen leerer sind.

    Hier ist das googlestreetview-Bild von der Ampel:

    https://www.google.de/maps/@52.41360…!7i13312!8i6656

    Die Corona-Krise zeigt auch, dass die völlig überdimensionierte Auto-Infrastruktur zum Rasen verleitet, wenn es dann mal weniger voll ist auf den Straßen.

    Ob mit oder ohne Mundschutz ist es nicht notwendig, unnötigerweise Gottesdienste abzuhalten. Und es ist gut, dass das die Bischöfe unmissverständlich angeordnet haben, bzw. je nach Kirchenstruktur verbindlich anempfohlen haben.

    Wie gefährlich das ist, trotz einer gefährlichen Grippeepidemie Gottesdienste abhalten zu lassen, musste der Bischof von Zamora feststellen, über den in dieser NDR-Sendung berichtet wird

    Coronavirus: Lehren aus der Spanischen Grippe | Visite | NDR

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    Minute 2:00

    Der Bischof von Zamora hatte 1918/1919, während auf der ganzen Welt die sogenannte spanische Grippe tobte, gut besuchte Gottesdienste abhalten lassen, entgegen den Vorschriften der Behörden, was eine hohe Zahl von Grippentoten in Zamora zur Folge hatte.

    Zum Glück sind die Kirchen in Deutschland in dieser Frage heute deutlich rationaler aufgestellt.

    Ein vorübergehender Verzicht auf Gottesdienste mag hinnehmbar sein, was jedoch notwendig ist, wird bereits jetzt sehr intensiv diskutiert und je nach weiterem Verlauf der Ausbreitung des Corona-Virus auch weiter diskutiert werden. Ist es zum Beispiel notwendig, sich beim Fahrradfahren mit einer Gesichtsmaske zu schützen, oder besser andere zu schützen, denn eine gewöhnliche Gesichtsmaske ist nicht ausreichend zum Eigenschutz geeignet. Auch wenn die meisten Menschen das offensichtlich nicht für notwendig halten und auch Experten sich nicht dafür aussprechen, habe ich in den letzten Tagen häufiger Radfahrer*innen mit Gesichtsmaske beobachtet.

    Eigentlich ein bisschen spät, aber besser spät als nie:

    Heute, um 20:30 Uhr also in ca. einer Stunde beginnt die Earth Hour 2020.

    "Warum die Earth Hour wichtig ist: Wenn es der Menschheit nicht gelingt, die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, drohen katastrophale Konsequenzen für uns Menschen und für die Natur. Jede sechste Art könnte aussterben. Waldbrände werden häufiger. Dürren und Überflutungen heftiger."

    https://www.wwf.de/earthhour/?gcl…ASAAEgJqMfD_BwE

    "Machen Sie mit und seien Sie bei der Earth Hour dabei! Schalten Sie am 28. März um 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht aus."

    Bevor die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer sich auf ein gemensames Vorgehen einigen konnten, wie die Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamt werden kann, gab es ja ein sehr forsches Vorpreschen des bayrischen Ministerpräsidenten, der sich dabei unter anderem darauf berief, dass im Nachbarland Österreich sehr strenge Regeln eingeführt wurden.

    Ein Blick auf die österreichische Vorbeugemaßnahmen zeigt aber auch, dass dort die Spielplatzregel anders aussieht als in Deutschland:

    "Parks und Spielplätze bleiben vorerst offen
    Es muss immer mindestens 1 Meter Abstand eingehalten werden"

    https://www.oesterreich.gv.at/?gclid=EAIaIQo…ASAAEgL4GvD_BwE

    Aktuelle News & Infos (Aktueller Stand 27.03.2020, 21:05)

    Dagegen sind in Deutschland die Kinderspielplätze geschlossen:

    Weitere Beispiele für erfindungsreiche und wirksame Maßnahmen, die hoffentlich dazu beitragen werden, die Ausbreitung des neuen Corona-Virus zu verlangsamen, und trotzdem noch ein Mindestmaß an öffentlichem Leben aufrecht erhalten:

    Nach meiner Beobachtung werden die in Niedersachsen erlassenen Abstands- und Ausgehregeln eingehalten, nicht zuletzt deshalb, weil die Betreiber von Lebensmittelläden oder der gezeigten Hähnchenbraterei eindeutige Hinweise und Hilfen geben.

    Und im Laden hat der Betreiber die Arbeitsplätze an der Kasse mit Plexiglasscheiben ausgestattet:

    Nachdem der Glaube an ein Gottwesen an und für sich nix rationales ist, warum sollen sich dann Menschen bei der Ausübung des selbigen rational verhalten?

    Der Nichtglaube an einen Gott ist an und für sich ebenfalls nix rationales, oder besser gesagt, an einen Gott zu glauben ist etwas durch und durch rationales. Da hat der Atheist oder der Agnostiker in Sachen Rationalität dem Gläubigen per se erst mal nicht voraus. Umgekehrt übrigens auch nicht.

    Andere glauben in diesen Zeiten, in denen die einen ihren Glauben verlieren und andere ihn finden, an den Mundschutz.;)

    Oder sind es rationale Gründe, die es nahelegen einen Mundschutz zu tragen??(

    Es hatte mich gewundert, dass in dem von Fahrbahnradler verlinkten Spiegel-Artikel über die spanische Grippe viele Bilder dabei waren, auf denen Menschen einen Mundschutz tragen.

    Übrigens auch auf dem Bild, das dich zu deiner Bemerkung veranlasste, Autogenix. Schau dir noch mal das Bild an: https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/76d8aa1…73_fpy49.87.jpg

    Die meisten Menschen auf dem Bild sind nur von hinten zu sehen, ob sie einen Mundschutz tragen oder nicht, das ist nicht zu erkennen. Aber da ist eine Frau ziemlich dicht am Fotografen, direkt an der Ecke des Oldtimer-Daches. Sie trägt einen dunklen Hut, aus dem ein Zopf herausragt. Sie trägt ein helles Kleid und ihr Körper ist genau in der Höhe des ovalen Rück-Fensters des Oldtimers, der im Vordergrund steht, abgelichtet worden.

    Vielleicht sind die Gläubigen auf dem Foto ja doch nicht so irrational veranlagt? Wieviele der Gläubigen auf dem Foto außer der Frau mit dem Zopf einen Mundschutz tragen, das kann man leider nicht sehen auf dem Bild.

    Mir ist aufgefallen, dass in den letzten Tagen zunehmend mehr Menschen einen Mundschutz tragen.

    Allerdings ist mir noch nicht klar, wie ich das bewerten soll.

    Die Experten sagen dazu, dass der einfache Mundschutz nicht dem Eigenschutz dient.

    Aber der Mundschutz vermindert die Gefahr, dass ein Mensch, der bereits ansteckend ist, aber noch keine Krankheitssymptome hat, andere ansteckt.

    Aber das ist ja auch durch die Abstandsregel gewährleistet.

    Kann aber auch sein, dass aus ganz und gar irrationalen Gründen einige Menschen jetzt damit beginnen einen Mundschutz zu tragen, weil sie sich dadurch möglicherweise vor einer Ansteckung geschützt sehen?

    Vielen Dank für die korrigierten Links, Fahrbahnradler,

    in dem verlinkten Spiegelartikel, "Nehmen Sie alle Tischler und lassen Sie Särge herstellen" von Hans Michael Kloth vom 27.4.2009 ist eine Sammlung von acht interessanten Bildern. Besonders Bild Nummer 6. Es zeigt die überfüllte Holy Cross Church in Fresno, Kalifornien, vor der die Gläubigen auf der Treppe knien, um für Schutz vor der Seuche zu beten.

    https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/76d8aa1…73_fpy49.87.jpg

    Von Abstand halten ist da nichts zu bemerken. Und im Bildtext steht, dass die Kirche selbt, also der Innenraum überfüllt sei.

    Im krassen Gegensatz dazu steht Bild 1. Es zeigt eine große Gruppe von Polizisten, die alle Mundschutz tragen.

    https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/1fa96fd….54_fpy54.9.jpg

    Hier ein Achtung-Schild, mit Zusatzschild, das ich zum ersten Mal gesehen habe, und ich bezweifle, dass es in der Bildtafel mit Verkehrszeichen enthalten ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Bildtafel…hland_seit_2017

    Das Schild steht an der Nordsehler Straße am Ortsausgang von Stadthagen gegenüber der Raifeisentankstelle:

    https://www.google.de/maps/@52.33621…m/data=!3m1!1e3

    Hier ein Foto von der Straße und ein Foto von einem großen Teich neben der Straße, vermutlich ein Feuerlöschteich, der vermutlich Enten anlockt. Die Wiese rechts führt zu diesem Teich:

    In Hannover aber auch überall sonst in Deutschland sind ja die Spielplätze gesperrt. Hier ein Bild aus Hannover:

    In der Schweiz so wird es im ZDF am 22.3.2020 berichtet, sind die Spielplätze nicht gesperrt:

    "Nachbarn grüßen sich über die Hecke und an Spielplätzen und Promenaden wird erörtert, wer den Vortritt erhält, wenn zwei dreiköpfige Gruppen das Gelände betreten möchten - auf dem sich nur fünf Personen aufhalten dürfen."

    https://www.zdf.de/nachrichten/po…ziplin-100.html

    Aber dem Bericht zufolge gibt es offenbar strenge Zugangsregelungen, die eine Ansteckung ausschließen sollen. Ob das auch in der Praxis überall so funktioniert, wie es in dem Bericht angedeutet wird. Und ob es wohl in Deutschland funktionieren würde bei der Benutzung der Spielplätze?

    Vielleicht könnte man größere Spielplätze parzellieren? Und zu jeder Parzelle hat bei großem Andrang nur jeweils eine Familie für max. 15 Minuten Zugang? Aber wie ist das mit der Übertragung von Keimen durch Anhaftungen an den Spielgeräten? Man kann ja nicht alle Viertelstunde eine Komplett-Desinfektion vornehmen. Andererseits besteht diese Gefahr auch andernorts:

    Vielen Dank für die Links!

    Der ersten Artikel, der von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ist schon recht heftig! Besonders erschreckend fand ich, den Hinweis, dass man in den 50er-Jahren versuchte, den für die spanische Grippe verantwortlichen Virus zu rekonstruieren bzw. wiederzubeleben mit Hilfe von Gewebe-Resten von im Permafrost-Boden beerdigten Opfern des Virus.

    Und ebenfalls erschreckend, dass das dann in den 90er Jahren auch gelang. Jedoch anscheinend anders als in den 50ern mit ausreichend Sicherheitsvorkehrungen.

    Den zweiten hebe ich mir noch etwas auf.

    Der Link zum dritten Artikel führte leider ins Nichts, bzw. es kam dieser Hinweis: "Es tut uns leid – hier ist etwas schiefgelaufen. Leider gibt es die von Ihnen gesuchte Seite nicht oder nicht mehr. Wir haben Sie daher auf unsere Startseite umgeleitet." Vielleicht weißt du noch den ganzen Titel? Oder einen anderen Link, der zu dem Spiegel-Artikel hin führt?

    Was ich mir schon früher gewünscht hätte: Um ein bisschen wenigstens, im vertretbaren Maße das Alltagsleben aufrecht zu erhalten, sind inzwischen zahlreiche Neuerungen in vielen Geschäften zu beobachten. Wie wirksam das jeweils ist, kann ich nicht einwandfrei beurteilen. Aber manche Idee erscheint mir sehr stimmig. KAcyc hatte weiter oben ja auch schon ein entsprechendes Foto gesendet:

    Im Supermarkt gibt es jetzt für jeden Kunden ein abgeklebtes Segment. Und Niesschutz aus Plexiglas an den Kassen.

    Auf der Straße klappt es gefühlt auch super mit dem Abstand.

    Eine kleine Auswahl aus Hannover:

    Auch in vielen Supermärkten in Hannover gibt es im Bereich vor den Kassen Warteschlangen, in denen gewöhnlich die Menschen dicht an dicht stehen.

    In diesem Supermarkt wurde durch Bodenmarkierungen das Abstandhalten unterstützt. Ich finde es dabei erstaunlich, das relativ schnell sehr professionell hergestellte Aufklebe-Streifen benutzt wurden:

    Und etwas, das ich weiter oben schon mal angesprochen hatte, und das auch von KAcyc beobachtet wurde, das ist inzwischen auf jeden Fall in diesem kleinen Lebensmittelladen an den Kassen umgesetzt:

    Ein Plexiglasscheibe an der Kasse schafft durchsichtige Distanz zwischen Kassierer*in und Kund*in:

    Bestimmt gibt es auch andernorts noch kreative und praktische Lösungen, die hoffentlich dazu beitragen, die gebotene Distanz aufrecht zu erhalten, die aber auch dazu beitragen öffentliches Leben weiter zu ermöglichen! Die Fotos könnten Nachahmer aktivieren. Deshalb rege ich an, weitere zu veröffentlichen!

    Hier noch ein Artikel zur Thematik: https://www.rbb24.de/wirtschaft/the…randenburg.html

    Das mit dem Kansas-Virus für spanische Grippe ist mir jetzt nicht geläufig, trotzdem man ja jetzt schon seit vielen Tagen mit allen möglichen Pandemie-Informationen schier erschlagen wird.

    Was ich mir noch gemerkt hatte: Der Begriff spanische Grippe kam unter anderem deshalb zustande, weil Spanien nicht am ersten Weltkrieg teilnahm und dort keine Zensurgesetze galten, wie in den kriegsbeteiligten Staaten. Deshalb gab es besonders viele Berichte über die Ausbreitunbg der Krankheit aus Spanien, so dass schließlich viele dachte, Spanien sei auch der Ursprunsort. Dass der nordamerikanische Staat der Ursprunsort war, dass wusst ich noch nicht. Gibt es darüber einen guten Artikel?

    Dazu müssen mehrere Grundrechte gegeneinander abgewogen werden. Ausgangssperren, Datenschutzverstöße und Versammlungsfreiheit stehen hier eben der körperlichen Unversehrtheit gegenüber. Eine andere Meinung als unsere Politiker ist selbstverständlich zulässig, dennoch möchte ich noch einmal auf den Artikel der Sterbezahlen hinweisen.

    Nun ist es ja nicht so, dass "unsere Politiker" zu der Frage Maßnahmen zur Korona-Krise eine einheitlliche Meinung hätten. Und das da alle Politiker von Beginn am gleichen Strang gezogen hätten.

    Wenn sie schreiben, "eine andere Meinung als unsere Politiker" ist selbstverständlich zulässig", wen meinen Sie denn da mit unsere Politiker?

    Sie kommen aus Franken, was ja irgendwie ein Teil von Bayern ist.

    Mir ist sehr unangemehm aufgefallen, dass der bayrische Ministerpräsident Söder versucht hat, sich als tatkräftiger Macher zu präsentieren, der genau wisse was zu tun sei und nicht zögert, beim Ergreifen von Maßnahmen zur Verzögerung der Ausbreitung des Corona-Virus entschieden voranzugehen. Gleichzeitig versuchte er damit die anderen Ministerpräsidenten als zögerlich und wenig couragiert in ein schlechtes Licht zu rücken.

    Das Vorgehen der anderen Bundesländer, auch derjenigen, die wie Bayern strengere Ausgehbeschränkungen bzw. Kontaktverbote erlassen haben, war mit deutlich weniger schneidigen Ansprachen verbunden. Und auch in der Schweiz ist es anscheinend, trotzdem die Schweiz näher an Italien liegt als Bayern, etwas weniger zackig als in Bayern möglich, Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus anzukündigen. Die Umsetzung ist tatsächlich ähnlich, Da stimme ich ihnen zu. Aber bei einem so gravierenden Eingriff in Grundrechte, das schreiben sie ja auch selbst, dass hier ein gravierender Eingriff in Grundrechte stattfindet, da kommt es auch entschieden auf den Ton an. Deshalb hatte ich den schweizer Gesundheitsminister zitiert, weil ich den Eindruck habe, dass er dafür ein gutes Gespür hat.

    Vielen Dank übrigens für den Link zur Internetseite der Bundeswehr, in der Reservisten gebeten werden, sich zum Dienst zu melden. Da ist die Schweiz anscheinend entschiedener vorgegangen. Dort werden Reservisten mit Sanitäts-Ausbildung verpflichtend einberufen.

    Die kleine Spitze mit dem christlich engagiert nehme ich ihnen übrigens keinesfalls übel. Tatsächlich gibt es auch hier unterschiedliche Meinungen, oder zumindest gab es die anfangs, zum Beispiel bei der Frage, ob Gottesdienste abgesagt werden sollen oder vielleicht doch unter besonderen Auflagen stattfinden sollen, weil es zur seelischen Unterstützung der Menschen beiträgt. Ich finde das übrigens in Ordnung, dass die Gottesdienste und andere kirchliche Veranstaltungen abgesagt sind.

    Ein sehr erhellender Ausblick ist das Bemühen der Schweiz der Verbreitung des Virus Einhalt zu gebieten:

    • Läden, Restaurants und Bars, Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe sind geschlossen,
    • Grenzkontrollen verschärft und
    • für Ausländer ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung gilt ein Einreiseverbot.
    • Untersagt sind im öffentlichen Raum Versammlungen von mehr als fünf Personen.
    • Ein Abstand von zwei Metern ist verpflichtend und die Kantonspolizei wurde ermächtigt, bei Verstößen ein Busse von 100 Schweizer Franken zu verhängen.

    Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 19. April.

    Quelle: "Wie die Eidgenossen der Krise trotzen" ZDF vom 22.3.2020 https://www.zdf.de/nachrichten/po…ziplin-100.html

    In dem ZDF-Beitrag wird unter anderem der schweizer Gesundheitsminister zitiert:

    "Die beschlossenen Maßnahmen, erläutert Gesundheitsminister Alain Berset, "kommen einer Ausganssperre sehr nahe." Und: "Es ist nicht die Ausgangssperre, die uns schützt, es ist unser Verhalten, das uns schützt". Zur Freiheit der Menschen gehöre nun einmal die Bewegungsfreiheit. Aber diese Freiheit werde auf lange Zeit eingeschränkt, das Leben der Gesellschaft verlangsamt sein. Eine Ausgangssperre habe die Regierung diskutiert und verworfen. "Wir machen keine Spektakelpolitik". Und der Blick in die Nachbarländer zeige, dass zu strenge Bestimmungen bei der Bevölkerung eher zu einer Gegenreaktion führen könnten."

    Noch etwas anderes ist in der Schweiz zu beobachten, dass so hier noch nicht diskutiert wurde: Die Schweizer Armee beruft ihre Reservisten aus dem Sanitätsdienst ein, um das Personal in Krankenhäusern zu unterstützen.

    Was ist nun eigentlich der Name? In dem Spiegel-Artikel heißt es, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendete die Bezeichnung "Covid-19".

    Und bei Wikipedia wird erläutert: Covid 19 steht "für englisch coronavirus disease 2019". In der Berichterstattung wird häufig einfach nur der oder das "Corona-Virus" oder das neue / der neue Corona-Virus benutzt.

    Nimmt man den Ursprungsort in China als Namen, um damit die vor Ort verbreitete Praxis Wildtiere zu essen, anzuprangern, dann entlastet man gleichzeitig alle anderen Orte (und Länder) der Welt, in denen ebenfalls Wildtiere gegessen werden. So gesehen also keine gute Idee.

    Hast du in den letzten Wochen mal Nachrichten gehört oder gesehen?

    Oh ja, das habe ich, deshalb auch der Hinweis, dass Demonstrationen derzeit virtuell im Internet stattfinden. Ohnehin werden derzeit keine Demonstrationen genehmigt, schließlich tagen selbst die Bundesminister in einem extra großen Saal, um Abstand zu halten: "Im Kanzleramt anwesend werden nach Angaben aus Regierungskreisen alle Ressortsvertreten entweder durch die jeweiligen Minister oder durch Staatssekretäre. Die Sitzung fand wegen der Abstandsregeln im großen Saal des Kanzleramts statt." Stern-online vom 23.3.2020 https://www.stern.de/news/bundeskab…se-9193700.html

    die Fridays for future DemonstrantInnen demonstrieren im Netz

    Und ich halte nichts davon Zukunft nur in der Form zu denken, dass möglichst schnell möglichst exakt der alte Zustand zu 100% wiederhergstellt werden muss. Darüber dachte unter anderem in der HAZ auch ein Sprecher der Restaurants und Gastwirte. Jean-Georges Ploner schätzt, dass es staatliche Hilfen für Unternehmen die ihre Beschäftigten den geltenden Bestimmungen entsprechend sozialversicherungspflichtig beschäftigt haben, und entspechende Nachweise führen können, geben wird: "Die Schattenwirtschaft wird keine Hilfe bekommen, weil sie Umsätze nicht nachweisen kann und Schwarzarbeiter sich nicht arbeitslos melden können. Das wird Gastronomen gut tun, die ihr Leben lang ehrlich gewirtschaftet haben, wenn so endlich einmal die Spreu vom Weizen getrennt wird." Zitat aus der HAZ-Printausgabe von Mo, 23.3.2020 im Internet nicht komplett frei verfügabar: https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…er-im-Interview

    Ich halte es für wichtig, dass im Rahmen der Möglichkeiten auch weiterhin für eine Verkehrswende demonstriert wird. Und da hast du natürlich recht, eine reale Demonstration mit "Gehzeugen" wäre natürlich in der jetzigen Situation unverantwortlich.

    Aber wie das Thema vital erhalten? Ich befürchte, dass je nach Verlauf in den nächsten Monaten bis Jahren das Thema Verkehrswende komplett der Corona-Krisenbewältigung untergeordnet wird. Und dabei wird das Interesse der Autoindustrie möglichst schnell wieder möglichst hohe Produktions- und Verkaufszahlen zu erreichen im Vordergrund stehen. Und ob dann Fahrräder auf gut ausgebauten breit angelegten Hochbordradwegen oder Fahrradstreifen oder einfach so auf der Fahrbahn fahren oder weiterhin je nach Sicherheitsgefühlauf dem Bürgersteig, das interessierte bisher schon nur wenige Menschen, auch wenn hier im Forum darüber eifrig diskutiert wird, und vielleicht sind es bald noch weniger, die an so was interessiert sind, geschweige denn etwas davon umsetzen.

    Da werden Erinnerungen wach:

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    Ohja, da werden Erinnerungen wach. Vielleicht sollte man die Gelegenheit nutzen mit Gehzeugen eine Demonstration zu machen. Man könnte zeigen wie viel Platz das Verkehrsmittel Auto verbraucht und trotzdem den Corona-Vierus-Ansteckungs-Sicherheitsabstand einhalten, wenn jeder der/die mitdemonstriert mit einem Gehzeug mitdemonstriert. Aber Autos sind auch so zur Zeit schon genug unterwegs und die Fridays for future DemonstrantInnen demonstrieren im Netz.

    Aber nach meinem Gefühl her ist es äußerst ungünstig, jetzt plötzlich eine Ausweispflicht zu haben, die von der Polizei durchgesetzt wird:

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    Bitte vergessen Sie ab morgen nicht, Ihren Personalausweis oder einen anderen amtlichen Lichtbildausweis nebst einem Dokument, aus dem Ihre Wohnanschrift ersichtlich ist, mitzuführen. Heißt es in der twitter-Nachricht der Polizei.

    Es gibt Häuser, da wohnen mehr als 10, 20 oder noch mehr Mietparteien. Alle haben die selbe Anschrift im Perso stehen.

    Kommt als nächste Steigerung, dass man seine Ordnungsamt-Anmeldung mit sich führen muss? Da würde dann die Etage drin stehen und die Lage der Wohnung.

    Und was gilt bei Verwandtenbesuchen, der Student z. B., der in Hamburg wohnt, gemeldet ist und dort studiert, jetzt aber beschließt, seine Eltern in z.B. in München zu besuchen und dort auf der Straße beim Jogging angetroffen wird, weit weit weg von seinem zuhause.

    Oder ein junger Mann, der seine Freundin in einem weiter entfernten Stadtteil besucht?

    Einerseits ist es richtig, auch die konsequente Kontrolle von Regeln einzuleiten, anererseits gilt es hier Augenmaß zu wahren. Es wird vermutlich noch zahlreiche Diskussionen dazu geben in den nächsten Tagen. Aber das Ganze ist ja auch eine recht neue dramatische Situation. Vielleicht vergleichbar mit Zeiten der Terrorismusfahndung in den 70er Jahren?