Beiträge von Ullie

    Sie suchen eine Quelle dafür, dass Menschen den Tempobegrenzer verteufeln? Nehmen Sie zum Beispiel diese Karikatur aus der Autobild vom 27.1.2017:

    https://cache.pressmailing.net/thumbnail/stor…-f-r-alle-autos

    Hier der Artikel dazu: https://www.presseportal.de/pm/53065/3545885

    "Die Straßen sind frei, die Sicht ist perfekt und der Termin rückt näher: Viele Autofahrer treten in dieser Situation schon mal aufs Gaspedal und fahren ein paar Stundenkilometer schneller als erlaubt." (Quelle wie angegeben) Was folgt ist der Versuch den automatischen Tempobegrenzer zu verteufeln. "Zwangsbremse" ist das immer wieder verwendete Wort, mit dem Auto-Bild dagegen Stimmung macht.

    Womit wir auch bei der Quelle sind für den ersten Befund:

    Die Autofahrerei ist verknüpft mit einem hohen Suchtpotenzial und hoch infektiös, weil es den Tempovirus verbreiten hilft, eine gefährliche Suchterkrankung. Denn die Vernunft und der Verstand sprechen ganz klar dafür, den automatischen Begrenzer verbindlich einzuführen, genau so wie es bereits seit Jahren eigentlich ein Tempolimit auf Autobahnen hätte geben müssen.

    Was anderes als eine gefährliche Suchterkrankung soll denn dafür verantwortlich sein, dass es immer noch kein generelles Tempolimit auf Autobahnen gibt? Oder das zu schnelles Fahren vom Verkehrsminister als Kavaliersdelikt verharmlost wird?

    Fahrbahnradler forderte: "Schülerinnen und Schüler fahren kostenlos."

    Und dem halte ich entgegen:

    Schülerinnen und Schüler fahren nicht einfach kostenlos, sondern sie lernen in der Schule, dass der ÖPNV nicht etwas ist was einfach kostenlos ist, sondern etwas wertvolles, das allen Menschen Mobilität ermöglicht, eine zivilisatorische Errungenschaft.

    Und Schülerinnen und Schülern ist das Gefühl zu vermitteln, dass sie etwas leisten, nicht in der Form wie heute so oft üblich in Form von guten Noten. Oder gar wie in Bayern besonders unheilvoll verbreitet in der Form: Wer schon früh gute Noten schreibt, sichert damit seine Schullaufbahn auf dem Gymnasium.

    Schülerinnen und Schüler leisten bereits eine ganze Menge, indem sie den ÖPNV benutzen oder zu Fuß gehen oder mit dem Rad zur Schule fahren, was aber von kaum jemandem gewürdigt wird in der Institution Schule. Ich bin da echt ziemlich sauer, weil ich es erleben musste, dass einige Lehrer einfach den Eltern sagten, sie haben ihren Kindern für Schulausflüge Einzelfahrkarten mitzugeben, obwohl es Gruppenkarten gibt, die viel billiger sind. Immerhin haben diese Lehrer mit den Kindern Schulausflüge mit Bus und Bahn gemacht, anderen war das ganz einfach zu unbequem, die sind erst gar nicht mit den Kindern raus.

    Vielen in der Institution Schule und dafür Verantwortlichen ist es auch ziemlich schnuppe, dass viele Kinder mit dem Auto gebracht werden, anstatt dass die Kinder Sebstständigkeit lernen in einem Lernfeld, in dem sie autonom handeln können und eigentlich dafür ertüchtigt werden sollten, das sehr bewusst zu tun.

    Es reicht eben nicht aus zu sagen: Sozialstaat heißt: "Kinder fahren kostenlos mit Bus und Bahn", sondern die Mobilitätsfrage muss ein Schwerpunkt pädagogischer Arbeit sein. Diese Welt ist zu klein und zu wertvoll, als dass darauf genug Platz wäre, damit jeder Mensch mit von Jahr zu Jahr größer und schwerer werdenden Autos mit immer mehr PS diese Erde und ihre Ressourcen auf's Äußerste strapaziert.

    Und deshalb ist es wichtig den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln: Es ist wichtig und gut, dass ihr zur Schule kommt und es ist nicht egal wie ihr hierherkommt, sondern es kommt darauf an, dass das so geschieht, das Alle gefahrlos kommen können. Wenn man sich das tägliche Verkehrschaos rund um so manches Schultor anschaut, dann ist doch ganz augenfällig, das da zur Zeit gründlich was schief läuft.

    Es gibt wohl momentan noch so eine Art Konsens, dass technische Systeme nur "assisitieren" dürfen, aber niemals die Handlungs-Kontrolle übernehmen dürfen, wenn der Fahrer das nicht explizit wünscht. Ist so 'n gesellschafts-politisches Ding.

    Hab ich mal irgendwo gelesen, wo es darum ging, warum nicht längst innerhalb von geschlossenen Ortschaften das Auto einfach gedrosselt wird.

    Gesellschaftlich schlichtweg "unerwünscht".

    In bestimmten gesellschaftlichen Kreisen ist das ganz sicher unerwünscht.

    Es gab da mal Kreise, in denen war es unerwünscht, das Rauchen in Gaststätten und öffentlichen Gebäuden zu verbieten. Andere wiederum forderten Schluss mit Rauchvergiftung.

    Ein automatischer Tempobegrenzer ist bei vielen Menschen durchaus erwünscht, die sich nicht zu denen zählen, die vom Tempovirus befallen sind. Und die es sehr schätzen würden, wenn sie in einer verkehrsberuhigten Zone keine Raser befürchten müssten. Oder die nichts übrig haben für illegale Autorennen auf den Ausfallstraßen usw.

    Technische Systeme assistieren außerdem bereits seit Jahren zum Teil Jahrzehnten.

    Siehe zum Beispiel Bremskraftverstärker.

    Antiblockiersystem.

    Spurhalteassistent.

    Einparkhilfe.

    An und für sich ist das Auto als solches bereits ein technisches Assistenzsystem für die Fortbewegung.

    Leider verknüpft mit einem hohen Suchtpotenzial und hoch infektiös, weil es den Tempovirus verbreiten hilft, eine gefährliche Suchterkrankung, die manche Menschen dazu treibt etwas aus heutiger Sicht so Einfaches wie einen automatischen Tempobegrenzer zu verteufeln.

    Besteht in Hannover keine Schulpflicht?

    Im Prinzip ja, in Hannover und in ganz Niedersachsen.

    Aber gerade die zurückliegenden Corona-Wochen haben gezeigt, dass die Schulpflicht massiv vernachlässigt wird.

    Plötzlich wird deutlich, dass die Schulen und die Schüler gar nicht ausreichend ausgestattet sind mit digitalen Endgeräten. Das Land sagt, für die Ausstattung der Schulen seien die Kommunen zuständig. Und die spielen den Ball zurück und sagen: Das Land muss erst mal Bildungspläne schreiben, in denen digitale Datenverarbeitung in den heute üblichen Formen enthalten ist und dann die Kommunen in die Lage versetzen, die dafür notwendigen Geräte anzuschaffen.

    Immerhin für die Grundschulen und die Sekundarstufe 1 gibt es Schülerfahrkarten. (Mit den bereits weiter oben beschriebenen Einschränkungen.) Will aber ein Lehrer einen Ausflug mit seiner Klasse machen, dann muss er erst mal überprüfen, wer von den Schülern eine Fahrkarte hat und wer nicht und dann ggf. bei den Eltern das Geld dafür eintreiben.

    Das ist dann natürlich immer eine gute Gelegenheit, Eltern zu verdeutlichen, warum der Besuch eines Museums oder eines Betriebes usw. wichtig ist für die Bildungslaufbahn ihrer Kinder. Es ist ja nicht so, dass die Eltern das alle so sehen. Kostet aber eben auch die Lehrer sehr viel Zeit, diese zusätzliche Elternarbeit.

    Dieses Karten einzeln kaufen hat natürlich auch den Vorteil, dass sich die Lehrer mal so richtig intensiv mit dem Tarifsystem des ÖPNV beschäftigen.

    Und sie erfahren dann so nebenbei, dass der eine oder andere seiner Schüler ein Sozialticket-Anspruch hat, was dann für diesen Schüler eine andere Fahrkarte erforderlich macht als für die anderen.

    Das Land und die Kommunen tun schon einiges dafür, ihrer Schulpflicht nachzukommen. ;) Schließlich lernen so Lehrer und Schüler eine Menge dazu. Allerdings bleibt dafür anderes auf der Strecke und schließlich stehen doch Kommune und Land in der Pflicht, in der "Schulpflicht" nämlich, gefälligst mehr zu tun, um eine gute Ausbildung der Landeskinder zu gewährleisten.

    Aber es ist ja auch so einfach für das Land hier den Schmalfuß zu machen, denn viele Eltern sind so drauf, dass sie es für selbstverständlich halten, dass das Kind durch das Elternhaus ausgestattet mit dem neuesten technischen Gerät jeden Tag mit dem Mamataxi vor die Schultür gekutscht wird. X/

    Es besteht ja schließlich Schulpflicht! Und wenn andere Eltern da nicht mithalten können und in den Schulen Mangelverwaltung herrscht, dann sind natürlich die Eltern der ohnehin schon bildungfernen und benachteiligten gesellschaftlichen Schichten selber Schuld, wenn bei deren Kindern der Schulerfolg ausbleibt.

    Aber die größte Kröte, die er (derjenige, der Vom Autositz auf den Sattel wechselt) dauerhaft schlucken muss, ist die Aufgabe seiner 1-Class-Position im Straßenverkehr. Und damit steht und fällt m.E. die sog. "Verkehrswende".

    Sehr gut den Ist-Zustand beschrieben. Und zugleich die Aufgabe aufgezeigt: Jemand, der vom Autositz auf den Sattel oder in den ÖPNV wechselt, bei dem darf erst gar nicht das Gefühl aufkommen, dass er seine 1-Class-Position im Straßenverkehr aufgibt.

    Vielmehr muss alles getan werden, und vieles von dem was getan werden muss, ist technisch längst möglich, es muss alles getan werden, dass kein Mensch mehr auf die Idee kommt, als Autofahrer genieße er eine 1-Class-Position.

    Dann kommt auch nicht das Gefühl auf, eine 1-Class-Position aufzugeben, wenn man das Auto stehen lässt.

    Eines Sozialstaats würdig wäre allerdings einzig und allein die Regelung: Schülerinnen und Schüler fahren kostenlos.

    Ich denke nicht, dass das eines Sozialstaates würdig wäre. Im Gegenteil. Das wäre ein Signal dafür einen komplett anstrengungsfreien Weg durchs Leben vorzuzeichnen. Letztlich auch ein Dämpfer für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die zu Fuß zur Schule gehen oder einen Tretroller oder ein Fahrrad benutzen.

    Und es wäre ein Signal dafür, den ÖPNV noch einmal in seinem Ansehen zu schädigen. Quasi ihn zu einer Art "Resterampe im Personentransportwesen" machen, die für die gesellschaftlich und wirtschaftlich Abgehängten" gut ist, aber nicht für "Mamas Liebling", der im SUV zur Schule gefahren wird und komplett asozial im absoluten Halteverbot aussteigen darf.

    Allerdings muss endlich eines geschehen: Die Schule muss die Möglichkeit haben als Institution und für ihre Schüler diese mit Fahrkarten zu versorgen, die die Schule an die Schüler ausgibt. Ebenso wie ein Mittagessen. Die Schulen müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden, die Kinder die sie beschulen auch so zu versorgen, dass sie dort die Leistungen vollbringen können, die man von ihnen erwartet.

    Das ist was anderes als "kostenlos" fahren. Es bedeutet: Wir wollen, dass du zur Schule kommst und dafür bekommst du eine Fahrkarte, mit der du auch zum Sportverein oder zur Bücherei usw. fahren kannst. Die ist nicht kostenlos oder umsonst, sondern verknüpft mit der Erwartung, dass du sie sinnvoll benutzt.

    Ich will von mir nicht behaupten, dass ich Experte sei in Fragen autonom fahrender Autos. Aber ist es nicht merkwürdig, dass einerseits darüber berichtet wird, dass es bereits autonom fahrende Autos gibt und diese täglich im Einsatz sind, aber andererseits so getan wird, als sei es nicht möglich, dass in moderne Neufahrzeuge Mechanismen eingebaut werden, die zuverlässig durch entsprechende GPS-Steuerung, Kamerasteuerung, ... und was es alles gibt, zuverlässig sicher stellen, dass Autos nicht schneller fahren als jeweils angeordnet?

    Natürlich ist das alles möglich! Zuverlässig möglich! Erprobt und bewährt!

    Schon seit rund 20 Jahren!!!

    In einem Zeit-Artikel vom 15. Januar 2015 (also bereits vor 5 Jahren) beschreibt Dirk Asendorpf ISA.

    "ISA, Intelligent Speed Adaptation.

    So heißt ein schlauer Tempomat, der schon seit Ende der neunziger Jahre zur Verfügung steht. (...)

    Ein Dutzend Versuchsreihen in Australien, Japan und sieben europäischen Ländern hat in den vergangenen 15 Jahren die Praxistauglichkeit nachgewiesen. Hunderte Testautos waren mit ISA im normalen Verkehr unterwegs. Größere Probleme mit der Technik oder gefährliche Situationen sind nirgendwo aufgetreten. Und mit der Erfahrung stieg die Akzeptanz. Sogar Fahrer, die sich selbst als Raser bezeichneten, lobten das System und fuhren nach dem Ende des Tests zurückhaltender."

    https://www.zeit.de/2015/03/tempom…verkehr-technik

    Gerade streitet man sich in Deutschland über die gerechten Strafen für Tempoverstöße. Und Scheuer gelingt es, wie schon bei der Maut, wie schon bei der Fahrradhelmdiskussion ... die Diskussion emotional aufzuheizen und in komplett zweitrangige, drittrangige, viertrangige Richtungen zu lenken, um zu verhindern, das über das gesprochen wird, was schon seit Jahren bereit liegt und endlich verbindlich für alle eingebaut werden muss in alle Autos. Ob das Ding nun ISA heißt oder wie auch immer. Die Technik steht bereit und es ist unverantwortlich, so zu tun als gäbe es das alles nicht, oder die Technik stecke noch in den Kinderschuhen.

    (Siehe zum Beispiel: Jahresbericht 2000, Verband der Automobilindustrie: "Aufbauend auf den bereits heute in einer Reihe von Fahrzeugtypen angebotenen Fahrerassistenzsystemen wird in den EU-Mitgliedstaaten Großbritannien, Niederlande und Schweden die Einführung eines Systems in der Europäischen Union gefordert, welches die Fahrgeschwindigkeit der Fahrzeuge in bestimmten

    Regionen automatisch begrenzt - von außen gesteuert etwa durch Eingriffe in die Kraftstoffzufuhr des Fahrzeugs. Dieser als Intelligent Speed Adaptation (ISA) bezeichnete Ansatz soll die Zahl der Unfälle im Straßenverkehr vermindern helfen, ..." https://www.vda.de/dam/vda/public…_1653338842.pdf )

    Das momentan für die zivile Nutzung zugängliche GPS-System ist für so etwas viel zu ungenau. Natürlich kann man ungefähr abschätzen, ob man sich in einer Fußgängerzone befindet oder in einer anderen Straße, aber zur Abschätzung, ob du auf einem Seitenstreifen stehst oder daneben reicht es dann eben nicht. Da müsste man wohl mit optischen Maßnahmen arbeiten.

    Bezogen jetzt auf Tretroller oder PKW?

    Und das sind die Plakate 2020:

    Immerhin eine Tretrollerfahrerin.

    Kinder als Fahrradfahrer*innen sind anscheinend noch immer nicht bei den Plakatmachern angekommen.

    Wie findet Ihr die Motive?

    Ich finde bei den ersten beiden, Mädchen mit Tretroller, Junge mit Handy, kommen die Autofahrer zu gut bei weg. Besonders bei dem Tretrollermotiv sieht es so aus, als habe der LKW-Fahrer keine Chance, das Mädchen auf dem Tretroller zu sehen. Eigentlich müsste er das Mädchen über den Rampenspiegel sehen können.

    Und hätte beim dritten Plakat der Motorradfahrer nicht längst seinen Fuß auf der Erde haben müssen?

    Die Plakataktion ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Region Hannover zur Verkehrssicherheit.

    https://www.hannover.de/Leben-in-der-R…lichkeitsarbeit

    Das mit den Abfahrten ist aber kein Kriterium, da bei den Radwegen oft keine Logik da ist. Ein autonom fahrendes regeltreues Autos ist verglichen mit einem regeltreuen autonomen Fahrrad eine Programmieraufwärmübung....

    Ein Auto ist erst mal ein Auto mit jemandem der drin sitzt.

    Ein Fahrradfahrer ist erst mal ein Fahrradfahrer (oder eine Fahrradfahrerin) also derjenige oder diejenige Person, die drauf sitzt und nicht so sehr, das, worauf die Person sitzt.

    Viele finden das nicht gut und fordern stattdessen, dass gefälligst alle Fahrradfahrer immer gleich fahren sollen und viele mögen es gar nicht, auch viele Radfahrer nicht, wenn mehrere Optionen sich auftun und es manchmal zwei bis drei regelkonforme Möglichkeiten zum Weiterfahren bestehen. (Und dann vielleicht noch ein paar Optionen, die nur eingeschränkt regelkonform sind oder in denen die Regeln ungewöhnlich umgesetzt werden.)

    Vermutlich ist es deshalb einfacher, ein "regeltreues" Auto zu programmieren, beim Autofahren gibt es weniger viele Möglichkeiten für regelkonformes Verhalten.

    Auch das wird demnächst ein findiger Anwalt durchprügeln, dann ist der Anarchie im Straßenverkehr endlich Tor und Tür geöffnet. Es gilt dann offiziell das Rech der Stärkeren. :(

    Das verteilen von Bußgeldern ist möglicherweise ein zu "stumpfes Schwert" um besonders den Schwächeren Teilnehmern am Straßenverkehr Gerechtigkeit zu verschaffen.

    Dabei gibt es sehr viel wirksamere Maßnahmen als Bußgelder. Siehe zum Beispiel Wien: Dort gab es immer wieder Ärger mit Tretroller-Fahrern. "Der erste Bezirk hat im Dezember mit den E-Scooter-Anbietern eigene Bestimmungen ausverhandelt. Dabei ging es vor allem um Abstell- und Geschwindigkeitsbestimmungen. In vielfrequentierten Zonen müssen etwa die Gefährte automatisch auf Schrittgeschwindigkeit gedrosselt werden. Das betrifft etwa den Stephansplatz oder den Graben. (red, 23.1.2019)

    Was bei Elektro-Tretrollern machbar ist, dass sollte doch eigentlich bei einem PKW kein Problem sein. Versucht jemand seinen PKW auf einem Radfahrstreifen abzustellen oder einem Schutzstreifen, dann beginnt das Fahrzeug zu hupen und zu blinken. Und man kann es nicht abschließen.

    Hat das Auto die jeweils gültige zulässige Höchstgeschwindigkeit erreicht, dann kann es nicht weiter beschleunigt werden.

    Moin,

    der Hochbordradweg ist nicht benutzungspflichtig. In 95% aller Städte wäre der das natürlich wegen dem vielen Verkehr auf der Fahrbahn (Hallo, das ist 'ne 4-Spurige Ausfallstraße!?!?), aber Hamburg scheint hier zumindest in dieser Hinsicht manchmal Vorreiter zu sein.

    Da bin ich jetzt auch mal ganz gewohnheitsmäßig von ausgegangen, dass es ein benutzugspflichtiger Radweg sei, der sich da anschließt ab nach der Bushaltestelle.

    Auf dem googlestreetview-Bild von 2008 kann man ja sehen, dass damals eine Weglänge von 20 m angegeben war für [Zeichen 240].Hinter der Bushaltestelle war dann wieder getrennter Fuß und Radweg ausgeschildert.[Zeichen 241-30]

    https://www.google.com/maps/@53.61855…!7i13312!8i6656

    Die spannende Frage scheint mir:

    Ist es erlaubt das kurze Wegstück im Bushaltestellenbereich noch mit einer Trennlinie zu versehen, die ziemlich genau direkt vor dem Wartehäuschen verläuft. Sozusagen nachträglich den einst benutzungspflichtig angelegten Radweg bereits vor der Bushaltestelle beginnen zu lassen. Wenn das zulässig ist, dann kann natürlich [Zusatzzeichen 1022-10]da stehen bleiben. Wenn nicht sollte dort [Zeichen 239] dazukommen und nach den 20 m Bushaltestellenbereich kommt dann das Schild [Zusatzzeichen 1022-10] ohne das Fußwegschild.

    Oder man sieht das alles ein bisschen "lässiger" und hat halt aus Versehen das Schild ein bisschen zu weit vorne aufgestellt. Spart zumindest einen Schildermast. Und mit dem Rad einen Fußgänger anfahren, das wird da so oder so hoffentlich nie vorkommen. Zumal wenn irgendwann der Radverkehr auf einem Radfahrstreifen auf der Fahrbahn geführt wird. Hoffentlich wird dafür die rechte Fahrspur zum Radfahrstreifen umgebaut.

    Dann würde der Radfahrstreifen im Bushaltestellen-Abschnitt vermutlich unterbrochen werden.

    Ich wüsste auch nicht, wie man ein "Ende" dieses Abschnittes verständlich beschildern könnte, [Zusatzzeichen 1022-10][Zusatzzeichen 1012-31] könnte da zu Irritationen führen.

    ja, Quelle musst Du nicht angeben.

    Man könnte vielleicht den Abschnitt an der Bushaltestelle anders gestalten? Radweg hinter das Wartehäuschen verlegen. Mit dem Fußweg rechts daneben. Die Bürgersteigkante müsste dann deutlich weiter in den jetzigen Fahrbahnraum hinein verschoben werden. Ich habe mal dein Bild entsprechend umgestaltet:

    Wenn man dann [Zusatzzeichen 1022-10] aufstellt, dann wäre klar, dass sich das nur auf den rot gefärbten Bereich bezieht. Und man könnte dann auch noch legal auf der Fahrbahn mit dem Rad fahren.

    Das ist ein Punkt den ich hinterfragen möchte. Man muss nicht überall überholen. Klar ist es schön wenn es gefahrlos möglich ist, wenn nicht fahre ich halt hinterher. Genauso wenig wie ich eng von PKWs überholt werden möchte, halte ich das auch mit anderen Radfahrern. Wenn es nicht geht muss auf eine passende Gelegenheit gewartet werden, in der STVO gibt es nirgends ein "Recht auf jederzeit überholen".

    Vielleicht muss man nicht immer und überall überholen können, aber wenn dort zwei Fahrspuren (je Richtung) für Autos sind, auf denen Fahrzeuge fahren, die so breit sind, das zwei Leute nebeneinander sitzen können, das aber meistens nicht tun.

    Und wenn dann noch ein Radfahrstreifen daneben ist, auf denen Fahrradfahrer sich gerne mal überholen würden oder gerne nebeneinander fahren würden, anstatt hintereinander, dann sollte man das den Radfahrern ermöglichen, indem man den Radfahrstreifen breit genug baut. Und nötigenfalls nimmt man dem Autoverkehr noch eine Fahrspur weg. Sollen sich doch die Autofahrer von zwei Autos, in denen sie ohnehin meistens alleine unterwegs sind, zusammen in ein Auto nebeneinander setzen.

    Ist doch wahr! :saint:

    *edit: Wenn man möchte, dass Radfahrer auf einem Weg nicht fahren, sondern schieben, gehört da ein [Zeichen 239] hin. Dann bleibt die Wahl, auf dem Gehweg zu schieben oder auf der Fahrbahn zu fahren.

    Auch wenn dort ein [Zeichen 239] +[Zusatzzeichen 1022-10] stehen würde, hättest du die Wahl, dort auf dem Gehweg zu schieben oder auf der Fahrbahn zu fahren. Du hättest darüber hinaus aber auch noch die Möglichkeit auf dem Gehweg in Schrittgeschwindigkeit zu fahren.

    Ich sehe dabei den Vorteil der größeren Wahlfreiheit für Fahrradfahrer*innen. Warum willst du die einschränken, indem du nur [Zeichen 239] aufstellst ohne den Zusatz [Zusatzzeichen 1022-10]? Es sei denn es ist dort wirklich sehr gefährlich, wenn dort Radfahrer fahren, anstatt ihr Rad zu schieben.

    In Hannover sind solche Stellen, die man mit einem [Zeichen 239] beschildern kann, manchmal mit einem [Zeichen 254] gekennzeichnet. Zum Beispiel dann wenn ein Gehweg einmal freigegeben war, für das Fahrradfahren, dann aber diese Freigabe zurückgenommen wurde, z. B. weil es zu Konflikten kam.

    In solchen Fällen fände ich allerdings das [Zeichen 239] besser.

    Gefühlt drehen wir uns hier immer im Kreis.

    Hier noch ein Beispiel aus Hamburg. [Zusatzzeichen 1022-10] im Bereich einer Bushaltestelle, da der Radweg nicht durchgängig ist.

    Fragen, auf die ich keine Antwort möchte, da es keine eindeutige gibt: Wie weit gilt diese Freigabe denn? Wie schnell darf ich bis da hin fahren?

    Nach meinen Beobachtungen in Hannover gehe ich davon aus, dass es eine solche Ausschilderung, die du in deinem Beispiel an der Bushaltestelle zeigst, in Hannover nicht gibt und nicht vorgenommen werden würde.

    Das Schild [Zusatzzeichen 1022-10] oder das Schild [Zusatzzeichen 1000-33] werden in Hannover nur benutzt für Wege, die auch im Pflaster eindeutig als Angebotsradweg erkennbar sind. Am häufigsten dann, wenn es darum geht einen Zweirichtungs-Angebotsradweg zu kennzeichnen. (Ich hatte weiter oben schon Beispiele gezeigt. Wenn gewünscht kann ich auch noch mehr zeigen.)

    Nach meinem Dafürhalten verbietet es sich an der Stelle, die auf deinem Foto zu sehen ist, ein Solo-Schild Radfahrer frei aufzustellen. Die Botschaft ist nicht eindeutig. Rechtlich ist es vermutlich so, dass Radfahrer dort im selben hohen Maße zur Rücksicht gegenüber Fußgängern verpflichtet sind, als wenn dort

    [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10]

    stehen würde.

    Aber dann sollte es dort auch aufgestellt werden, anstatt Fahrradfahrer dazu zu ermuntern, den Fußgängerschutz zu vernachlässigen.

    Kann es sein, dass in Hamburg das [Zusatzzeichen 1022-10] nach anderen Grundsätzen aufgestellt wird als in Hannover?

    Das ist doch die Bus-Haltestelle Berner Heerweg, in Richtung U-Bahnhaltestelle Berne, auf deinem Foto?

    Auf googlestreetview kann man sehen, dass dort früher [Zeichen 240] ausgeschildert war: https://www.google.com/maps/@53.61848…!7i13312!8i6656

    Das halte ich auch für eine mögliche Ausschilderung, das [Zusatzzeichen 1022-10] solo dagegen nicht.

    Darf ich dein Foto herunterladen und es benutzen, um eine Anfrage an die Hamburger und Hannoveraner Verkehrsbehörden zu stellen?

    Darf ich es herunterladen und einen im Pflaster erkennbaren Angebotsradweg dort einzuzeichnen und hier im Forum zu veröffentlichen?

    Außerdem würde ich das Foto gerne an Fuß e.V. senden. Ich bin gespannt, was die dazu sagen werden. Ist es in Ordnung, wenn ich als Fotografen "Schlau Meier" angebe?

    "Welchen Stadtgeländewagen wollt ihr nie wieder sehen?"

    "Wir brauchen eine ehrliche Verkehrswende jetzt, damit alle Menschen Saubere Luft atmen können und unsere Städte wieder lebenswert werden. Monster-SUV bedrohen Fahrradfahrer und Fußgänger, vergiften mit ihren Abgasen die Atemluft und tragen mit ihren hohen CO2-Emissionen zur Klimakatastrophe bei."

    aus: Der Goldene Geier 2020, aktuelle UMFRAGE auf der Internetseite der Deutschen Umwelthilfe, läuft noch bis 27.7.2020

    Hier geht es zur Umfrage:

    https://www.duh.de/goldenergeier/goldener-geier-2020/

    Zur Abstimmung steht eine Auswahl der hässlichsten und entsetzlichsten Stadtpanzer der bekannten Konzerne, die die Droge Auto herstellen.

    Nur schade, das kein E-SUV dabei ist, diese Stadtpanzer mit "scheingrünem" Anstrich hätten ebenso Grund zur Anwartschaft auf den Goldenen Geier, zumal sie mit ihren vielen Zentnern schweren Batterien noch mehr Gewicht auf die Wage bringen als die Spritmonster.

    Wenn Am Beckerkamp, Habermannstraße und Binnenfeldredder als Gesamtwerk irgendwann mal fertiggestellt sind, darf man hoffen, dass regelresistente Radfahrer nicht weiterhin links lustige Geisterstunde spielen. Aber so blöd kann man eigentlich nicht sein. Sollte man meinen...

    Das muss nicht zwangsläufig was mit Regelresistenz oder gar Dummheit zu tun haben.

    Es gibt da einmal die "Macht der Gewohnheit", und es gibt da andererseits auch die Regelresistenz anderer Verkehrsteilnehmer. Spätestens wenn der Radfahrstreifen auf deinem Bild zugeparkt wird, dann wird es auch Radfahrer geben, die auf den Bürgersteig ausweichen.

    Aber vielleicht wird ja auch der Bürgersteig ordnungswidrig zugeparkt? Dann kann dort wenigstens niemand langradeln.;)

    Im Ernst: Viele Menschen sind einfach nur genervt, wenn wo was umgebaut wird und ihren gewohnten Trott durcheinander bringt. Und nicht jeder ist so begeistert, wie die meisten Forenbesucher hier, wenn es darum geht, Radverkehrsführungen zu analysieren und neue Wege zu erproben. Meine Beobachtung in Hannover ist: Es ist sehr leicht Menschen zu verärgern, die sich von einem Umbau negativ betroffen fühlen. Es ist sehr schwer, Menschen für Veränderungen zu begeistern, besonders dann ist das schwer, wenn sie nicht sofort erkennen, dass sie davon profitieren. Deshalb ist es m. E. besonders wichtig behutsam und mit viel Überzeugungsarbeit solche Umbau-Prozesse zu gestalten und dabei die Menschen mitzunehmen. Die Autofahrer hast du ganz schnell gegen dich, wenn die merken, dass eine Fahrspur entfällt. Das heißt aber noch lange nicht, dass du damit gleich alle Fahrradfahrer auf deiner Seite hast wenn aus einer Fahrspur ein Radfahrstreifen wird.

    Ist denn noch eine Rotfärbung des Radfahrstreifens geplant? Gibt es ein Tempolimit unter 50? Wurden Tempokontrollen angekündigt, um zumindest das Einhalten von Tempo 50 zu kontrollieren? Wurde schon auf die abnehmende Unfallgefahr durch weniger Abbiegeunfälle hingewiesen?

    Also "meine" Straßenverkehrsbehörde Fürstenfeldbruck würde mir antworten: "Doppelbeschilderung ist lt. StVO verboten! Das von Ihnen geforderte Schild hängt dort bereits quasi unsichtbar und darf deshalb in sichtbarer Variante nicht nochmals angebracht werden."

    Bei so was wird man dann ja auch irgendwann betriebsblind. Deshalb ist es gut, immer mal wieder mit Text und Foto auf solche Merkwürdigkeiten hingewiesen zu werden. Aber ich glaube wirklich sagen zu können, solche Absurditäten gibt es in Hannover nicht.

    Hier ein eindeutig schon recht betagtes Beispiel, was man am altmodischen Fahrradpiktogramm sehen kann: