Dabei wäre es so einfach, wie man gleichzeitig Radverkehr fördern, Sicherheit erhöhen und dabei noch Geld sparen könnte: grundsätzliches Tempolimit (mit massiven Bußen überwacht und sanktioniert) von 30/70/120 nimmt hohe Aufprallenergien und unnötige Überholmanöver aus dem System. Entfernung vieler unnötiger Schilder und Linienmarkierungen spart Erhaltungsaufwand und fördert vorsichtigere Fahrweise. und konsequente Optimierung der StVO hinsichtlich einfacher, zentraler und verständlicher Regeln ermöglicht eine rücksichtsvollere Fahrweise für alle. Unabhängig davon könnten Städte zusätzlich noch Straßen für Autos sperren und Parkplätze entfernen, was die Attraktivität des Rads steigern würde.
Der einzige Nachteil an dieser Idee: der gesamte Verkehr wird entschleunigt und somit sinkt der Bedarf an hochmotorisierten Autos und auch Autos allgemein. Damit ist aus meiner Sicht auch klar, wieso wir das hier in Deutschland erst hinbekommen, wenn die Autoindustrie abgewickelt oder reformiert worden ist.
Warum 30/70/120? Ich vermute du meinst damit max. 30 km/h innerorts / max. 70 km/h auf Landstraßen / max. 120 km/h auf Autobahnen?
Das ist schon eine recht "stramme" Forderung in den Augen vieler Zeitgenossen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Forderung jedoch weitgehend verpufft, weil viele sagen, das gäbe es doch alles schon.
In vielen Städten gäbe es bereits weitgehend flächendeckend Tempo-30-Zonen, nur Hauptverkehrsstraßen seien ausgenommen, aber das sei hinnehmbar. Für mich ist das keinesfalls hinnehmbar, dass Hauptverkehrsstraßen ausgeschlossen sind, und auch innerhalb der Tempo-30-Zonen kann man noch differenzieren, zum Beispiel darf es gerne mehr verkehrsberuhigte Zonen geben.
Tempo 30 ist eine Geschwindigkeit, bei der verunglückte Fußgänger und Radfahrer zumindest noch eine Chance haben das Unglück zu überleben. "Eine Aufprallgeschwindigkeit von 30 km/h entspricht einer Fallhöhe von 3,5 m, in etwa gleichzusetzen mit einem Sturz aus dem 1. Stockwerk eines Hauses. Ein Aufprall bei 50 km/h entspricht einer Höhe von 9,8 Metern." Todeswahrscheinlichkeit bei Verkehrsunfällen mit Fußgängerbeteiligung in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit in Zukunft Mobilität vom 15. 2. 2016 https://www.zukunft-mobilitaet.net/156686/verkehr…igkeit-tempo30/
Tempo 70 auf Landstraßen ist zu schnell, weil Linienbusse nur max. 60 km/h fahren dürfen, wenn im Omnibus Fahrgäste auf Stehplätzen mitfahren. Ich vermute diese Tempobegrenzung für Omnibusse beruht auf einer Gefahrenabschätzung für stehende Fahrgäste und das halte ich für ausschlaggebend. Deshalb ist für mich die klare Vorgabe: Auf Landstraßen, auch auf Bundesstraßen, die gehören ja auch zur Kategorie Landstraße darf max. Tempo 60 gefahren werden. Übrigens dürfen auch schwere LKW nur maximal Tempo 60 auf Landstraßen fahren.
Und Tempo 80 auf Autobahnen begründe ich damit, dass dann dort keine unterschiedlichen Geschwindigkeiten von LKW und PKW mehr gefahren werden. Denn für LKW gilt Tempo 80 auf Autobahnen.
Deshalb halte ich deinem 30/70/120 mein 5-7(Schrittgeschwindigkeit)/30/60/80 entgegen.
Und ich würde diese Tempolimits nicht dadurch erreichen wollen, dass sie "mit massiven Bußen überwacht und sanktioniert werden", wie du es forderst. Vielmehr müssen die modernen technischen Möglichkeiten der automatischen Fahrzeugsteuerung genutzt werden, um diese Tempolimits zu garantieren.
Trotzdem müssen natürlich auch die von dir geforderten Überwachungen stattfinden, mit dem Ziel, dass Fahrzeugführer die Berechtigung verlieren ein "Alt-Fahrzeug" zu benutzen, wenn sie gegen die Geschwindigkeitsbegrenzungen verstoßen. Neufahrzeuge sind grundsätzlich so auszustatten, dass Tempolimits nicht überschritten werden können!
Ich vermute, dass bei Erfüllung der von mit genannten Voraussetzungen auch die Diskussion über die Sicherheit von Radwegen oder die Scheinsicherheit von Radwegen noch mal neu belebt werden würde.