Beiträge von Ullie

    MichiHH

    Du konstruierst da einen Widerspruch, wo keiner ist.

    Die meisten üblichen Fahrräder sind heutzutage mindestens mit einer 5-Gang-Nabenschaltung noch häufiger mit einer 7-Gang-Nabenschaltung ausgestattet. 3-Gang-Schaltungen sind nach meiner Beobachtung die Ausnahme.

    Würde eine Regel vorschreiben, dass man das Fahrrad nur noch dann auf Angebotsradwegen fahren darf, wenn es eine maximale Entfaltung von 5m/Pedal-Umdrehung hat, dann würde in dem Bereich sicher die Nachfrage etwas ansteigen. Und das wären dann vermutlich vor allem Fahrräader mit Nabenschaltungen, bei denen das Kettenblatt und das Ritzel so dimensioniert sind, dass im größten Gang max. 5 m pro Pedalumdrehung zurückgelegt werden können.

    Allen, die ein Rad mit größerer Übersetzung kaufen, müssen darüber aufgeklärt werden, dass sie damit zwar Radwege benutzen dürfen, aber keine Angebotsradwege, also solche Radwege, die nicht mit einem blauen Radwege-Schild markiert sind.

    Sinnlos. Radwege werden nicht wegen der gesetzlichen, sondern wegen der sozialen Benutzungspflicht benutzt. Wer als Radler das Angebot ausschlägt, sich von der Fahrbahn zu verziehen, macht sich für >99% aller Verkehrsteilnehmer (also auch der Radfahrerschaft underst recht der autofahrenden Polizei und autofahrenden Justiz) zum Stiesel und Außenseiter, dem es nur recht geschieht, wenn er von den genervten Autofahrern nicht mehr mit Samthandschuhen angefasst wird.

    Wäre das anders, wäre erstens die Polizei vollkommen damit überfordert, die Radwegebenutzung per Kontrolle und Knöllchen durchzusetzen. Und zweitens gäbe es mit einer gutmütigen Toleranz von Fahrbahnradlern (mit Ausnahme einer Handvoll notorisch zugestauter Straßen in den Innenstädten) praktisch auch keine Nachfrage für den Bockmist mehr.

    Was du anstrebst ist eine komplette Veränderung der Denkgewohnheiten. Und genau das würde mit einer Radwegebenutzungs-Erlaubnis angestoßen werden. Bisher gehen viele davon aus, dass der Radfahrer auf dem Radweg besser aufgehoben sei. Aus unterschiedlichen Gründen.

    Dieser Gedanke wird erst mal nicht angetastet, wenn man für markierte Radwege die Benutzungserlaubnis erteilt und für langsame Fahrräder (max. 5m pro Pedalumdrehung im höchsten Gang) eine zusätzliche Benutzungserlaubnis für Angebotsradwege erteilt.

    Aber das Denken bekäme allmählich eine neue Richtung. Es geht dann darum, dass Angebotsradwege zu gefährlich sind für die Radfahrer selbst und für den Fußverkehr, der oft dicht an dicht mit sehr schmalen Angebotsradwegen geführt wird. Die Benutzung wird aber dennoch gestattet, allerdings nur für langsame Fahrräder, weil dann die Gefahr für Fußgänger geringer ist.

    Es muss keiner wissen, was eine Trittfrequenz ist. Entscheidend ist die Entfaltung im höchsten Gang. Mit einer Pedalumdrehung darf maximal eine Wegstrecke von 15.000 m / 60 / 50 * zurückgelegt werden. Das sind 5 m.

    Das entspricht einer Dreigangschaltung im dritten Gang, wenn auf dem Hinterrad ein etwas größes Ritzel als üblich installiert ist.

    Und das ist jederzeit sofort nachprüfbar. Eine Pedalumdrehung ausführen und dabei die von dem Fahrrad zurückgelegte Strecke ausmessen. Sind das mehr als 5 m, dann darf das Fahrrad nicht auf Angebotsradwegen benutzt werden. Sind es weniger als 5m dann darf man damit auch auf Angebotsradwegen fahren. Wo siehst du also das Problem?

    *

    15 km = 15.000 m

    60 Minuten

    50 Pedalumdrehungen pro Minute

    Bei aller Kritik muss man Weil zugestehen, dass er es geschickt versteht etwas auszusprechen ohne es ausdrücklich zu sagen. Im HAZ-Interview sagt er:

    "Und ich würde noch einen Schritt weiter gehen: Die App sollte in die Lage versetzt werden, Nutzerinnen und Nutzern auch den ungefähren Ort und die ungefähre Zeit einer Begegnung mit einer infizierten Person mitzuteilen. Nur dann könnten die Menschen daraus lernen und ihr zukünftiges Verhalten ändern, also beispielsweise vom Bus aufs Fahrrad umsteigen. Wir brauchen einen pragmatischen Umgang mit dem Datenschutz." (HAZ-Printausgabe von heute, 16.12.2020)

    Vom Bus auf's Fahrrad umsteigen, also von einem Träger sanfter Mobilität auf einen anderen Träger sanfter Mobilität?

    Bei teilweise frostigen Außentemparaturen und Schneeregen ist es allerdings keine so gute Idee ausgerechnet jetzt den Umstieg auf's Rad zu predigen.

    Ist ja auch nicht seine Intention der Niedersächsische Auto-Ministerpräsident will vielmehr klar machen:

    Wer ohnehin schon Auto fährt, der sollte das unbedingt weiter tun, denn im ÖPNV steckt man sich mit Corona an. Und wer immer noch Bus fährt, der sollte jetzt endlich auf's Auto umsteigen. Denn der Appell bei Winterwetter auf's Rad umzusteigen ist so ernst nicht gemeint. Gemeint ist vielmehr: Ich sag' Fahrrad, ihr wisst schon, dass ich damit Auto sage.

    Mal schauen was Weil dazu sagt, wenn es darum geht, Autofahrerverhalten stärker zu kontrollieren, und zu diesem Zweck Einschnitte beim Datenschutz zu machen.

    Noch schlimmer: Der Großteil derer, die fälschllicherweise meinen, die Corona-Warn-App diene der Ausspähung tauschen sich darüber mittels folgender Kanäle aus: Facebook, WhatsApp, Instagram, wäährend des Navigierens mit Google Maps etc. pp. ...

    Dazu muss man ichts weiter erklären, oder?

    Falscher Ansatz. Der Großteil derjenigen, die ein Lockern des Datenschutzes zur Verbesserung der Warnapp ablehnen, gehen nicht davon aus, dass dort jemand gezielt darauf hinarbeitet, den Datenschutz auszuhöhlen und Leute auszuspähen. Vielmehr sehen Sie die Gefahr, dass dort was Gutes getan wird, was aber böse enden kann.

    Ich hatte bereits mehrfach diese Begegnungen. Ich gehe nur einkaufen, wenn 2 bis 3 Leute im großen Discounter sind, treffe niemanden außer meiner Schwiergereltern seit März, bin aber jeden Tag in der Schule, wo es offiziell erst 2 Fälle gab. Du glaubst gar nicht, wie brennend mich interessieren würde, wo ich die Begegnungen hatte.

    Praktisch ist es bei einem Test: Ich wurde vor einigen Wochen bei Erkältungssymptomen getestet, hatte die Mitteilung (negativ) in der App, bevor mich mein Arzt tel. benachrichtigte.

    Interessant zu erfahren, wo du diese Begegnung hattest wäre es doch wohl erst dann, wenn du immer wieder diese Warnmeldung bekommst. In dichten Abständen. Und dann kannst du es dir ja auch so ungefähr denken.

    Solche Gedanken gelten aber wohl als üble Blasphemie. Der Datenschutz ist hier heiliger als das Recht vor die Tür zu gehen. Sogar heiliger als das Leben der Großeltern.

    Heißt das, du willst es durchsetzen, dass nur noch Menschen mit modernen Smartphones mit eingeschalteter Warnapp vor die Tür gehen dürfen? :thumbdown:Da halte ich nichts von.

    Eigentlich bräuchte man überhaupt keine Benutzungspflicht, nirgends! Je mehr die Voraussetzungen vorliegen, dass man eine B-Pflicht anordnen dürfte, desto mehr Menschen benutzen solche Radwege freiwillig. Trotzdem würde Fahrbahnradeln grundsätzlich legal bleiben.

    Vielleicht wäre es sinnvoll, statt einer Benutzungspflicht eine Benutzungserlaubnis durchzusetzen? Angebotsradwege (also solche ohne [Zeichen 237]) dürfen nur dann von Radfahrern benutzt werden, wenn die Übersetzung so gestaltet ist, dass bei einer Trittfrequenz von 60 Umdrehungen pro Minute maximal eine Geschwindigkeit von 20 km/h erreicht wird. (Oder bei 50 Umdrehungen pro Minute maximal 15 km/h?) Die meisten üblichen Fahrräder sind sind dann wohl außen vor. Entsprechend darf auch ein Pedelec nicht schneller fahren durch die E-Motor-Unterstützung, wenn der Fahrer Radwege benutzen will.

    Das wäre dann auch eine gute Regelung für die vielen oft zu schmalen Radwege, die weiterhin als Angebotsradwege zur Verfügung stehen. Fahrräder mit einer schnelleren Übersetzung dürften dann dort nicht fahren. Für diese Fahrräder würde dann eine Straßenbenutzugspflicht gelten.

    Das blaue Schild würde dann bedeuten: Das ist ein Radweg auf dem auch schnellere Fahrräder fahren dürfen, aber sie müssen dort nicht fahren.

    Danke für den Link, Gerhart. Ein Zitat daraus, in dem ich meine Bedenken wiederfinde:

    "Nun gibt es die App seit Monaten, doch ist plötzlich der Datenschutz daran schuld, dass die Infektionszahlen wieder explodiert sind. Das Wunschdenken, mit technischen Mitteln die Pandemie in den Griff zu bekommen, führt zu absurden und gefährlichen Forderungen."

    Was mir in dem Artikel fehlt: Nicht jeder hat ein Smartphone, oder ein genügend neues Smartphone. Und das ist auch nicht unbedingt wünschenswert.

    Aktuelle Meldung von heute:

    "Immer mehr junge Menschen sind mediensüchtig" unter anderem in der Rheinische Post online von heute: https://rp-online.de/panorama/deuts…ig_aid-55211173

    Kann man natürlich sagen, das Eine habe mit dem Anderen nichts zu tun. Und was ist, wenn es doch so ist? Es ist nicht zuletzt das Smartphone mit seiner ständigen Verfügbarkeit und dem weitumfassenden Zugriff auf Netzinhalte, das die Mediensucht begünstigt.

    Datenschutz vor Gesundheitsschutz halt. Lieber eingesperrt zu hause sitzen als mit aktiviertem Bewegungsprofil draußen rumzulaufen.

    Das ist eine unzulässige Engführung. Du versuchst da so eine Art "Totschlagargument" zu basteln. Und dem kann ich nur widersprechen. Die Ereignisse im Frühjahr haben gezeigt, dass niemand zuhause eingesperrt werden muss und trotzdem sind die Infektionszahlen deutlich gesunken. Und in Deutschland wurden keine Ausgehbeschränkungen gemacht, wie zum Beispiel in Frankreich. Im wesentlichen ist es so wie auch jetzt wieder eine Kontakteinschränkung, verbunden mit Geschäftsschließungen und der Schließung von Kultur- und Unterhaltungsorten (Theater, Kino, Kneipe usw.) , die die Zahlen gesenkt hat. Nur dass es jetzt nicht zu dem selben Rückgang führt wie im Frühjahr.

    Hast du eine Begründung dafür? Nein? Trotzdem versuchst du jetzt in einer Art Panik-Situation die Leute kopfscheu zu machen, um sie für eine Technik zu begeistern, bei der keinesfalls feststeht, ob sie zuverlässig zu einer

    Reduktion des Infektionsgeschehens beitragen wird.

    Es kommt nun wie es kommen musste, Geschäfte müssen schließen, Weihnachten und Silvester ist nichts mit groß feiern, Schulferien verlängert, Betriebe sollen ihre MA wieder von zu Hause aus arbeiten lassen.

    Das hört sich jetzt so an, wie, "Es kommt nun wie es kommen musste, was im Grunde jeder wusste."

    Und dem widerspreche ich, denn das Pandemie-Geschehen ist längst nicht so schön einfach berechenbar, wie es gerne von manchen dargestellt wird. Oft genug verbunden mit derber Kritik an den politisch Handelnden.

    Dabei wird das, "es kommt, wie es kommen musste", gerne von ganz unterschiedlichen Seiten benutzt. Oder sogar von denselben Protagonisten aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten, je nachdem wie der Wind gerade weht.

    Dabei weiß man im Grunde genommen längst nicht so viel, wie gerne immer wieder markig behauptet wird.

    Gerade scheint mir, trumpfen diejenigen auf, die behaupten, "es musste ja so kommen, dass die Geschäfte schließen müssen (was übrigens so nicht stimmt, denn viele Geschäfte bleiben geöffnet".

    Dabei weiß man schlicht nicht sicher, woran es lag, dass die Kontaktbeschränkungen, die im November beschlossen wurden, nicht in dem Umfang das Ansteckungs-Geschehen bremsen konnte wie erwartet. Lag es eher daran, dass die im November ausgesprochenen Kontaktbeschränkungen einfach nicht hinreichend bekannt waren, oder eher daran, dass sie zwar bekannt waren, aber nicht hinreichend befolgt wurden?

    Genau so wenig weiß man, warum sehr ähnliche Maßnahmen in unterschiedlichen Bundesländern unterschiedliche Auswirkungen hatten. Allerdings wurden nirgends die Ansteckungszahlen deutlich reduziert, so dass jetzt zumindest darin Einigkeit besteht, Maßnahmen zu ergreifen, die über das bisherige Maß hinausgehen.

    Was mir nach wie vor zu kurz kommt: Die Mehrzahl der Menschen wird einfach nur mit Vorschriften "bombardiert" und Hilfen werden vor allem indirekt zur Verfügung gestellt. (Zum Beispiel Finanzhilfen für betroffene Betriebe.) Es ist gut, dass es die gibt, aber es fehlt an Hilfen, bei denen alle Menschen unmittelbar bemerken, dass sie in der Pandemiebekämpfung nicht alleine gelassen werden. Immerhin will man jetzt zumindest für Menschen in einer Risiko-Gruppe kostenfreie (zunächst drei kostenfrei) FFP2-Masken zur Verfügung stellen:

    "In einem ersten Schritt sollen sich über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften drei kostenlose Masken in der Apotheke holen können. Dazu soll die Vorlage des Personalausweises oder die Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe ausreichen. Diese Regelung soll laut Spahns Ministerium für die Festwochen gelten und bis 31. Dezember gültig sein. Die Verordnung aus Spahns Ressort zu den Masken soll am 15. Dezember in Kraft treten.

    Für die Zeit ab Neujahr sollen diese Menschen zwölf solcher Masken erhalten. Dafür sollen sie zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren Krankenkassen zugeschickt bekommen. Diese sollen sie in zwei dabei genannten Zeiträumen im neuen Jahr in Apotheken einlösen können. Die Betroffenen sollen pro eingelöstem Coupon einen Eigenanteil von zwei Euro zahlen. 2,5 Milliarden Euro zahlt der Bund für die Maßnahme. Eine Maske kostet 6 Euro."

    Dabei geht es gar nicht nur um die Tatsache, dass Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf geholfen wird, sondern es geht auch darum, ein Zeichen zu setzen.

    Bei Anne Will gestern Abend war ein Philosoph und Politikwissenschaftler zu Gast: Julian Nida-Rümelin.

    Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann plädiert er dafür, datenschutzrechtliche Bedenken gegen eine effektive Corona-Warnapp über Bord zu schmeißen, weil er in einer seiner Meinung nach funktionstüchtigen Corona-Warnapp ohne datenschutzrechtliche Einschränkungen eine machbare Alternative zum sogenannten "Lockdown" sieht.

    Aber wurde das nicht alles schon diskutiert im März, April und Mai. Und hat man nicht mit der jetzigen App eine ausreichend entwickelte WarnApp in Betrieb genommen?

    Ich nehme aus dem Ganzen mit, dass es offensichtlich niemals eine gute Idee ist, die "Führung" irgendwelchen Exekutiv-Onkeln und -Tanten zu überlassen.

    Die Parlamente sind auch nicht schneller. Und in einer Demokratie können solche Entscheidungen, die aus verschiedenen Gründen nicht von den Parlamenten getroffen werden können, nur von einer demokratisch gewählten Exekutive getroffen werden. Ministerpräsident*innen, Kanzler*in, die sind vom Parlament gewählt. Oder direkt gewählte Exekutive (Landräte, Bürgermeister). Oder an wen hast du gedacht?

    Unterm Strich bringt die "harte Linie" von Söder nicht mehr, eher weniger als die zu lasche Herangehensweise der NRW Landesregierung. So gibt es in NRW mit deutlich mehr Einwohnern und einer deutlich höheren Bebauungsdichte relativ weniger weniger Infizierte/Kranke/Verstorbene ggü Bayern.

    OrtFälleGenesenTodesfälle
    Nordrhein-Westfalen 287.178 219.774 3.954
    Bayern 231.896 171.004 4.325

    Hier gab es im Gegensatz zu Bayern zu keinem Zeitpunkt geschlossene Grenzen nach NL

    Wie ist das denn mit dem Ski-Tourismus in NRW? Wird heuer der Wintersportort Winterberg in NRW zum neuen Ischgl? Gerade Wintersportbegeisterte aus den Niederlanden fahren ja gerne dort zum Skifahren, weil es deutlich näher liegt als die Alpen. Auch Tagesausflüge aus den Niederlanden sind möglich.

    Werden auch in Winterberg alle Ski-Anlagen außer Betrieb sein, wie es für Bayern geplant ist, im Gegensatz zu Österreich? Das wurde ja von Söder scharf kritisiert, dass Österreich den Wintersport in abgespeckter Form zulassen will.

    Der Sauerland-Kurier berichtete am 30.11.2020:

    "Update vom 30. November, 16.10 Uhr: Die in der Wintersport-Arena Sauerland zusammengeschlossenen Liftbetreiber reagieren enttäuscht auf die Entscheidung der NRW-Landesregierung, dass Skigebiete laut der neuen Corona-Schutzverordnung mindestens bis zum 20. Dezember geschlossen bleiben müssen. „Es geht uns um den reinen Sport. Vom Après-Ski haben sich die Hüttenbetreiber schon seit dem Frühjahr verabschiedet“, erklärt Christoph Klante, Vorsitzender des Sauerländer Skiliftverbands."

    Bis vor rund neun Monaten hatte ich das Wort Ausgangssperre ausschließlich nur mit einer militärischen Maßnahme in Verbindung gebracht. Und zwar im Sinne von: "Wer vor die Tür geht wird erschossen", oder bei einer nächtlichen Ausgangssperre: "Wer nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür geht, der wird erschossen."

    Hier zwei Links zu Beispielen, die in diese Richtung gehen:

    https://www.noz.de/media/2020/04/…02337_full.jpeg

    https://www.lpb-bw.de/fileadmin/lpb_…t_wikimedia.jpg

    So gesehen war es von Anfang an ein Fehler, überhaupt von Ausgangssperre zu sprechen. Und die Bundesregierung hatte es nach meiner Erinnerung auch stets vermieten, sondern stattdessen richtigerweise stets von "Kontaktbeschränkungen" gesprochen.

    Da trifft obelix' Kritik an den Medien ins Schwarze. Die hatten es nämlich nicht lassen können, den Begriff "Ausgangssperre" geradezu inflationär zu benutzen. Und Söder kann es nicht haben, wenn die Medien die "Oberhoheit über den Stammtischen" erringen. Das soll doch bitteschön die CSU sein, die diesen Wettbewerb über die Oberhoheit über die Stammtische für sich entscheidet.

    Puh, ich bin da zwiegespalten und mag dir nur zum Teil zustimmen. Unbestritten haben Senioren eine größere Erfahrung, allerdings habe ich nach empirischen Beobachtungen, wenn ich mit älteren Verwandten im Auto saß, Zweifel daran, ob dieser Erfahrungsschatz im richtigen Moment abgerufen werden kann, beziehungsweise die motorischen Fähigkeiten eine Umsetzung der Erfahrungen erlauben.

    Meines Erachtens wird die Problematik von der falschen Seite aufgedröselt, wenn man versucht, es zu personalisieren.

    Ich habe es im Verwandtenkreis so erlebt:

    Die einen sind ihr Leben lang regelmäßig Bus und Bahn gefahren, die hatten gar kein Problem damit, ihr Auto abzuschaffen. Sie waren ohnehin schon die meiste Zeit mit Bus und Bahn gefahren und hatten das Auto quasi nur für besondere zusätzliche nicht alltägliche Fahrten benutzt.

    Für andere in der Verwandtschaft war es quasi in keinerlei Weise diskutierbar, anstatt alltägliche Fahrten mit dem Auto zu machen, dafür Bus und Bahn zu benutzen.

    Da hätte eine Netzkarte rein gar nix genutzt. Das Ding wäre nie zum Einsatz gekommen, weil die Vertrautheit mit dem ÖPNV nicht gegeben ist.

    Dieses Vertrauensverhältnis zum ÖPNV als Transportmittel herzustellen, ist das A und O. Ab einem gewissen Alter ist es je nach persönlichen Voraussetzungen nur mit hohem Aufwand oder auch gar nicht mehr hinzukriegen.

    Gilt übrigens auch für manche hartnäckige und durchaus auch jüngere Radfahrer*innen. Bevor du die dazu bekommst, Bus und Bahn zu benutzen fahren die egal bei welchem Wetter auf Teufel komm raus ausschließlich nur mit dem Rad. Und wenn's dann wirklich nicht mehr geht, mit einem geliehenen Auto oder Carsharing-Auto. Habe ich im Arbeits-Kolleg*innenkreis so erlebt. Auf diese Art und Weise bin ich dann auch schon zu der ein- oder anderen Auto-Mitfahrt gekommen.

    Umgekehrt ist das vermutlich genau so gültig: Wer sein Leben lang kein Auto gefahren ist, der wird es vermutlich im hohen Alter nicht unbedingt drauf anlegen, es noch zu erlernen.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…tienten,SIDq1tY

    Kostenlose Masken für Risikopatienten in Bayern - nur, damit Sie nicht selbst nähen müssen.

    Ausgangssperren in : https://www.morgenpost.de/vermischtes/ar…raenkungen.html

    Klar, da ändert sich überall dauernd etwas. Aber schieben Sie bitte nicht alles auf Söder. Die anderen Bundesländer sind zum Teil genauso hart (oder wie in Sachsen: noch härter) von der dramatischen Pandemie betroffen. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihnen die ~500 Todesfälle pro Tag entgangen sind - bessere Maßnahmen zu weniger Ausbreitung sind auf jeden Fall angesagt.

    Ich schiebe nicht alles auf Söder, im Gegenteil, viele Sachen finde ich gut. Und wer weiß vielleicht muss jemand in der Position eines Ministerpräsidenten hin und wieder so agieren, wie Söder es macht.
    Aber es missfällt mir sehr, dass insbesondere Söder es immer wieder so anpackt, als seien die besonders harten Maßnahmen, möglichst verbunden mit hohen Strafandrohungen für Einzelpersonen das beste Mittel der Wahl.

    Stattdessen halte ich sehr viel sanftere Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Menschen zu gewinnen statt sie zu verschrecken für zielführender.

    Zum Beispiel die Ausgabe von kostenlosen FFP2-Masken für Risikopatienten, die sich diese eben nicht selbst nähen können. Dazu braucht es nämlich mehrere technisch sehr aufwendig hergestellte spezielle Textilien, die man nicht eben mal zuhause rumliegen hat.

    Zumal der Umgang mit Nadel und Faden oder gar Nähmaschine ebenfalls längst nicht jedem gegeben ist.

    Trotzdem Danke, dass Sie noch mal an die Masken erinnert haben!

    Gut an Söders Agieren finde ich zum Beispiel das er sich für die Absage des Ski-Tourismus eingesetzt hat. Weniger gut dagegen, dass er Lehrer*innen und Erziehr*innen quasi abstuft zu Kinderverwahrern, die den Eltern es ermöglichen sollen, einer Erwerbsarbeit nachzugehen.

    Aber selbst daran kann man ja auch noch was Gutes finden, wenn man bedenkt, dass gerade in Bayern das Familienideal Frau ist da für Kinder, Küche, Kirche lange Zeit hoch gehalten wurde und immer noch von vielen hochgehalten wird.

    Zur Erinnerung: Es gibt allein in D ca. 2 Millionen polizeilich gemeldet Verkehrsunfälle pro Jahr, ca. alle 15 Sekunden einen. Das sind m.E. nun wirklich nicht die Rentner, das sind in erster Linie wir selbst.

    Auch du bist ein Rentner, der Rentner von Morgen. Und dieses Morgen kann leider verdammt schnell kommen. (Stichwort Frühverrentung)

    In Hannover gab es einen Vorschlag eines Jugendparlaments, der vom Regionsrat aufgegriffen wurde, und der zum Inhalt hatte, dass Rentner, die ihren Führerschein dauerhaft abgeben, dafür ein Jahr Freie Fahrt im ÖPNV bekommen.

    Siehe auch NDR-Info vom 13.11.2020

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…nnover7098.html

    War sicher gut gemeint von den jungen Leuten, aber letztlich wenig zielführend und außerdem Alter-diskriminierend. Vor allem: Den Autofahrern selbst will man keine Einschränkungen zumuten.

    Stattdessen sollen Bus und Bahn kostenlos benutzt werden dürfen, werden solche "Renter fahren umsonst"-Aktionen gestartet oder es gibt die Adventswochenende kostenfrei mit dem ÖPNV-Aktion.

    Alles schön und gut, aber nur wenn wirklich die Bereitschaft besteht, auch dauerhafte Änderungen einzuläuten. Autofreie Innenstadt und autofreie Stadtteile, konsequenter ÖPNV-Vorrang und Vorrang für den Rad- und Fußverkehr zum Beispiel.