Es kommt nun wie es kommen musste, Geschäfte müssen schließen, Weihnachten und Silvester ist nichts mit groß feiern, Schulferien verlängert, Betriebe sollen ihre MA wieder von zu Hause aus arbeiten lassen.
Das hört sich jetzt so an, wie, "Es kommt nun wie es kommen musste, was im Grunde jeder wusste."
Und dem widerspreche ich, denn das Pandemie-Geschehen ist längst nicht so schön einfach berechenbar, wie es gerne von manchen dargestellt wird. Oft genug verbunden mit derber Kritik an den politisch Handelnden.
Dabei wird das, "es kommt, wie es kommen musste", gerne von ganz unterschiedlichen Seiten benutzt. Oder sogar von denselben Protagonisten aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten, je nachdem wie der Wind gerade weht.
Dabei weiß man im Grunde genommen längst nicht so viel, wie gerne immer wieder markig behauptet wird.
Gerade scheint mir, trumpfen diejenigen auf, die behaupten, "es musste ja so kommen, dass die Geschäfte schließen müssen (was übrigens so nicht stimmt, denn viele Geschäfte bleiben geöffnet".
Dabei weiß man schlicht nicht sicher, woran es lag, dass die Kontaktbeschränkungen, die im November beschlossen wurden, nicht in dem Umfang das Ansteckungs-Geschehen bremsen konnte wie erwartet. Lag es eher daran, dass die im November ausgesprochenen Kontaktbeschränkungen einfach nicht hinreichend bekannt waren, oder eher daran, dass sie zwar bekannt waren, aber nicht hinreichend befolgt wurden?
Genau so wenig weiß man, warum sehr ähnliche Maßnahmen in unterschiedlichen Bundesländern unterschiedliche Auswirkungen hatten. Allerdings wurden nirgends die Ansteckungszahlen deutlich reduziert, so dass jetzt zumindest darin Einigkeit besteht, Maßnahmen zu ergreifen, die über das bisherige Maß hinausgehen.
Was mir nach wie vor zu kurz kommt: Die Mehrzahl der Menschen wird einfach nur mit Vorschriften "bombardiert" und Hilfen werden vor allem indirekt zur Verfügung gestellt. (Zum Beispiel Finanzhilfen für betroffene Betriebe.) Es ist gut, dass es die gibt, aber es fehlt an Hilfen, bei denen alle Menschen unmittelbar bemerken, dass sie in der Pandemiebekämpfung nicht alleine gelassen werden. Immerhin will man jetzt zumindest für Menschen in einer Risiko-Gruppe kostenfreie (zunächst drei kostenfrei) FFP2-Masken zur Verfügung stellen:
"In einem ersten Schritt sollen sich über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften drei kostenlose Masken in der Apotheke holen können. Dazu soll die Vorlage des Personalausweises oder die Eigenauskunft über die Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe ausreichen. Diese Regelung soll laut Spahns Ministerium für die Festwochen gelten und bis 31. Dezember gültig sein. Die Verordnung aus Spahns Ressort zu den Masken soll am 15. Dezember in Kraft treten.
Für die Zeit ab Neujahr sollen diese Menschen zwölf solcher Masken erhalten. Dafür sollen sie zwei fälschungssichere Coupons für jeweils sechs Masken von ihren Krankenkassen zugeschickt bekommen. Diese sollen sie in zwei dabei genannten Zeiträumen im neuen Jahr in Apotheken einlösen können. Die Betroffenen sollen pro eingelöstem Coupon einen Eigenanteil von zwei Euro zahlen. 2,5 Milliarden Euro zahlt der Bund für die Maßnahme. Eine Maske kostet 6 Euro."
Dabei geht es gar nicht nur um die Tatsache, dass Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf geholfen wird, sondern es geht auch darum, ein Zeichen zu setzen.